Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

-Hotel Feten für Personen zweideutigen Rufes giebt, bei denen man sich betrinkt, f.... und sich ohrfeigt - - Was wird Sr. Majestät sagen! Was der Premier! Ich bin verloren - -""

"Aber lieber Graf, was wollen Sie, daß ich dabei thue?" erwiderte der Herzog mit der größten Höflichkeit.

"Liebster, bester Herzog, erklären Sie dem Ritter, daß Sie ihn nicht beleidigen wollten - -"

"Aber kann ich das?" sagte der Herzog, berstend vor Lachen.

"Es ist nur der Form wegen - -"

"Nun gut, wenn der Ritter damit zufrieden ist - mir ist es einerlei."

Und so geschah's.

Am anderen Morgen kommen die beiden Kämpfer zu einer heldenmütigen Versöhnung zusammen. Schnapphahnski tritt dem Herzog mit der ritterlichsten Miene und mit allen seinen Orden, wie ein spanischer Maulesel behangen entgegen. ""Unter Männern so hohen Standes können keine Beleidigungen vorkommen"" - sagt der Ritter - ""und kommen sie vor, so dürfen sie nicht als solche angesehen werden.""

-Hotel Fêten für Personen zweideutigen Rufes giebt, bei denen man sich betrinkt, f.... und sich ohrfeigt – – Was wird Sr. Majestät sagen! Was der Premier! Ich bin verloren – –““

„Aber lieber Graf, was wollen Sie, daß ich dabei thue?“ erwiderte der Herzog mit der größten Höflichkeit.

Liebster, bester Herzog, erklären Sie dem Ritter, daß Sie ihn nicht beleidigen wollten – –“

„Aber kann ich das?“ sagte der Herzog, berstend vor Lachen.

„Es ist nur der Form wegen – –“

„Nun gut, wenn der Ritter damit zufrieden ist – mir ist es einerlei.“

Und so geschah’s.

Am anderen Morgen kommen die beiden Kämpfer zu einer heldenmütigen Versöhnung zusammen. Schnapphahnski tritt dem Herzog mit der ritterlichsten Miene und mit allen seinen Orden, wie ein spanischer Maulesel behangen entgegen. „„Unter Männern so hohen Standes können keine Beleidigungen vorkommen““ – sagt der Ritter – „„und kommen sie vor, so dürfen sie nicht als solche angesehen werden.““

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0105" n="99"/>
-Hotel Fêten für Personen zweideutigen Rufes giebt, bei denen man sich betrinkt, f.... und sich ohrfeigt &#x2013; &#x2013; Was wird Sr. Majestät sagen! Was der Premier! Ich bin verloren &#x2013; &#x2013;&#x201C;&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Aber lieber Graf, was wollen Sie, daß ich dabei thue?&#x201C; erwiderte der Herzog mit der größten Höflichkeit.</p>
          <p>&#x201E;<hi rendition="#g">Liebster, bester Herzog, erklären Sie dem Ritter, daß Sie ihn nicht beleidigen wollten</hi> &#x2013; &#x2013;&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Aber kann ich das?&#x201C; sagte der Herzog, berstend vor Lachen.</p>
          <p>&#x201E;Es ist nur der Form wegen &#x2013; &#x2013;&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Nun gut, wenn der Ritter damit zufrieden ist &#x2013; mir ist es einerlei.&#x201C;</p>
          <p>Und so geschah&#x2019;s.</p>
          <p>Am anderen Morgen kommen die beiden Kämpfer zu einer heldenmütigen Versöhnung zusammen. Schnapphahnski tritt dem Herzog mit der ritterlichsten Miene und mit allen seinen Orden, wie ein spanischer Maulesel behangen entgegen. &#x201E;&#x201E;<hi rendition="#g">Unter Männern so hohen Standes können keine Beleidigungen vorkommen</hi>&#x201C;&#x201C; &#x2013; sagt der Ritter &#x2013; &#x201E;&#x201E;<hi rendition="#g">und kommen sie vor, so dürfen sie nicht als solche angesehen werden.</hi>&#x201C;&#x201C;</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[99/0105] -Hotel Fêten für Personen zweideutigen Rufes giebt, bei denen man sich betrinkt, f.... und sich ohrfeigt – – Was wird Sr. Majestät sagen! Was der Premier! Ich bin verloren – –““ „Aber lieber Graf, was wollen Sie, daß ich dabei thue?“ erwiderte der Herzog mit der größten Höflichkeit. „Liebster, bester Herzog, erklären Sie dem Ritter, daß Sie ihn nicht beleidigen wollten – –“ „Aber kann ich das?“ sagte der Herzog, berstend vor Lachen. „Es ist nur der Form wegen – –“ „Nun gut, wenn der Ritter damit zufrieden ist – mir ist es einerlei.“ Und so geschah’s. Am anderen Morgen kommen die beiden Kämpfer zu einer heldenmütigen Versöhnung zusammen. Schnapphahnski tritt dem Herzog mit der ritterlichsten Miene und mit allen seinen Orden, wie ein spanischer Maulesel behangen entgegen. „„Unter Männern so hohen Standes können keine Beleidigungen vorkommen““ – sagt der Ritter – „„und kommen sie vor, so dürfen sie nicht als solche angesehen werden.““

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-04T15:10:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-04T15:10:31Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Faksimile 0150) (2013-01-04T15:10:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-04T15:10:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Worttrennungen am Zeilenende entfallen
  • Sonderzeichen und nicht-lateinische Schriftzeichen werden möglichst originalgetreu wiedergegeben
  • Das lange s (ſ) wird als normales s wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/105
Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/105>, abgerufen am 26.11.2024.