Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

possible hinzusetzt: "Aber mein Gott, der Ritter kann ja nicht ohne Hut nach Hause gehn" - wirft er ihn auf die Treppe seinem Eigenthümer nach.

Sie glauben vielleicht, daß nach solch' einer Katastrophe der Herzog am andern Tage nicht mehr zu den Lebenden zu zählen war - - Sie irren sich. Er lebt noch bis auf den heutigen Tag. Aber pro forma kam der Secundant des Ritters, um die Bedingungen des Zweikampfes zu ordnen. "Mein Gott" - sagt der Herzog gleichgültig - "der Ritter sagte mir vor wenigen Tagen, daß er den Degen wählt, wenn er Jemanden mit dem Tode bestrafen will. - - Nun, ich glaube, daß er alle Ursache hat, mich zu bestrafen. - -"

Bedenken Sie nur, daß des Herzogs Arm übermenschlich lang war, und daß acht Menschen denselben nicht biegen konnten - - armer Schnapphahnski! Aber es sagt bei uns ein altes Sprichwort: Wer hängen soll, der wird nicht ertrinken. Wer weiß, welches Loos unserm Ritter reservirt ist!

Vor allen Dingen erschien am selben Tage auch noch der Gesandte, Graf ... beim Herzog C.

""O mon dieu, que faire? Was wird man sagen, wenn es heißt, daß man in dem ... Gesandtschafts

possible hinzusetzt: „Aber mein Gott, der Ritter kann ja nicht ohne Hut nach Hause gehn“ – wirft er ihn auf die Treppe seinem Eigenthümer nach.

Sie glauben vielleicht, daß nach solch’ einer Katastrophe der Herzog am andern Tage nicht mehr zu den Lebenden zu zählen war – – Sie irren sich. Er lebt noch bis auf den heutigen Tag. Aber pro forma kam der Secundant des Ritters, um die Bedingungen des Zweikampfes zu ordnen. „Mein Gott“ – sagt der Herzog gleichgültig – „der Ritter sagte mir vor wenigen Tagen, daß er den Degen wählt, wenn er Jemanden mit dem Tode bestrafen will. – – Nun, ich glaube, daß er alle Ursache hat, mich zu bestrafen. – –“

Bedenken Sie nur, daß des Herzogs Arm übermenschlich lang war, und daß acht Menschen denselben nicht biegen konnten – – armer Schnapphahnski! Aber es sagt bei uns ein altes Sprichwort: Wer hängen soll, der wird nicht ertrinken. Wer weiß, welches Loos unserm Ritter reservirt ist!

Vor allen Dingen erschien am selben Tage auch noch der Gesandte, Graf … beim Herzog C.

„„O mon dieu, que faire? Was wird man sagen, wenn es heißt, daß man in dem ... Gesandtschafts

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0104" n="98"/>
possible</hi> hinzusetzt: &#x201E;Aber mein Gott, der Ritter kann ja nicht ohne Hut nach Hause gehn&#x201C; &#x2013; wirft er ihn auf die Treppe seinem Eigenthümer nach.</p>
          <p>Sie glauben vielleicht, daß nach solch&#x2019; einer Katastrophe der Herzog am andern Tage nicht mehr zu den Lebenden zu zählen war &#x2013; &#x2013; Sie irren sich. Er lebt noch bis auf den heutigen Tag. Aber <hi rendition="#aq">pro forma</hi> kam der Secundant des Ritters, um die Bedingungen des Zweikampfes zu ordnen. &#x201E;Mein Gott&#x201C; &#x2013; sagt der Herzog gleichgültig &#x2013; &#x201E;der Ritter sagte mir vor wenigen Tagen, daß er den Degen wählt, wenn er Jemanden mit dem Tode bestrafen will. &#x2013; &#x2013; Nun, ich glaube, daß er alle Ursache hat, mich zu bestrafen. &#x2013; &#x2013;&#x201C;</p>
          <p>Bedenken Sie nur, daß des Herzogs Arm übermenschlich lang war, und daß acht Menschen denselben nicht biegen konnten &#x2013; &#x2013; armer Schnapphahnski! Aber es sagt bei uns ein altes Sprichwort: <hi rendition="#g">Wer hängen soll, der wird nicht ertrinken.</hi> Wer weiß, welches Loos unserm Ritter reservirt ist!</p>
          <p>Vor allen Dingen erschien am selben Tage auch noch der Gesandte, Graf &#x2026; beim Herzog C.</p>
          <p><hi rendition="#aq">&#x201E;&#x201E;O mon dieu, que faire?</hi> Was wird man sagen, wenn es heißt, daß man in dem ... Gesandtschafts
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0104] possible hinzusetzt: „Aber mein Gott, der Ritter kann ja nicht ohne Hut nach Hause gehn“ – wirft er ihn auf die Treppe seinem Eigenthümer nach. Sie glauben vielleicht, daß nach solch’ einer Katastrophe der Herzog am andern Tage nicht mehr zu den Lebenden zu zählen war – – Sie irren sich. Er lebt noch bis auf den heutigen Tag. Aber pro forma kam der Secundant des Ritters, um die Bedingungen des Zweikampfes zu ordnen. „Mein Gott“ – sagt der Herzog gleichgültig – „der Ritter sagte mir vor wenigen Tagen, daß er den Degen wählt, wenn er Jemanden mit dem Tode bestrafen will. – – Nun, ich glaube, daß er alle Ursache hat, mich zu bestrafen. – –“ Bedenken Sie nur, daß des Herzogs Arm übermenschlich lang war, und daß acht Menschen denselben nicht biegen konnten – – armer Schnapphahnski! Aber es sagt bei uns ein altes Sprichwort: Wer hängen soll, der wird nicht ertrinken. Wer weiß, welches Loos unserm Ritter reservirt ist! Vor allen Dingen erschien am selben Tage auch noch der Gesandte, Graf … beim Herzog C. „„O mon dieu, que faire? Was wird man sagen, wenn es heißt, daß man in dem ... Gesandtschafts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-04T15:10:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-04T15:10:31Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Faksimile 0150) (2013-01-04T15:10:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-04T15:10:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien
  • Worttrennungen am Zeilenende entfallen
  • Sonderzeichen und nicht-lateinische Schriftzeichen werden möglichst originalgetreu wiedergegeben
  • Das lange s (ſ) wird als normales s wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/104
Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/104>, abgerufen am 25.11.2024.