Wedekind, Frank: Die Büchse der Pandora. Berlin, [1903]. Lulu (zu Kadega). Qu'est ce que tu as? Pourquoi pleures-tu, mon enfant? Puntschu (zu Kadega). Vous-avez pleure, Made- moiselle? Ludmilla Steinherz. La pauvre petite! Madelaine de Marelle. Ce sont les nerfs. Il n'y faut pasfair attention. Puntschu. Mais vous etes trop severe, Madame! Voila l'age le plus difficile. Die Geschwitz. Je voudrais bien, qu'on retour- nat au jeu. (Die Gesellschaft begiebt sich ins Spielzimmer. Lulu wird an der Thür von Bob zurückgehalten, der ihr etwas zuflüstert.) Lulu. Eh bien, qu'il entre. (Bob öffnet die Thür zum Korridor und läßt Schigolch eintreten. Schigolch trägt Frack, weiße Halsbinde, schiefgetretene Lackstiefel und einen schäbigen Klapphut, den er aufbehält.) Schigolch (mit einem Blick auf Bob). Wo hast Du den her? Lulu. Aus dem Nouveau Cirque. Schigolch. Er ist etwas breit in den Hüften. Lulu. Er ist breiter als ich. -- Gefällt Dir das nicht? Schigolch. Wieviel Lohn bekommt er bei Dir? Lulu. Frag' ihn, wenn Dich das so interessiert. Schigolch. Dazu reichen meine französischen Sprach- kenntnisse noch nicht aus. Lulu (zu Bob). Allez fermer les portes. (Bob geht ins Spielzimmer und schließt die Thür hinter sich.) Schigolch. Ich brauche nämlich notwendig fünf- hundert Francs. Ich habe meiner Geliebten ein Apparte- ment gemietet. Elle veut se mettre dans ses meubles. Lulu. Hast Du Dir hier auch noch eine Geliebte genommen? 4
Lulu (zu Kadéga). Qu’est ce que tu as? Pourquoi pleures-tu, mon enfant? Puntſchu (zu Kadéga). Vous-avez pleuré, Made- moiſelle? Ludmilla Steinherz. La pauvre petite! Madelaine de Marelle. Ce sont les nerfs. Il n’y faut pasfair attention. Puntſchu. Mais vous êtes trop sevère, Madame! Voilà l’âge le plus difficile. Die Geſchwitz. Je voudrais bien, qu’on retour- nât au jeu. (Die Geſellſchaft begiebt ſich ins Spielzimmer. Lulu wird an der Thür von Bob zurückgehalten, der ihr etwas zuflüſtert.) Lulu. Eh bien, qu’il entre. (Bob öffnet die Thür zum Korridor und läßt Schigolch eintreten. Schigolch trägt Frack, weiße Halsbinde, ſchiefgetretene Lackſtiefel und einen ſchäbigen Klapphut, den er aufbehält.) Schigolch (mit einem Blick auf Bob). Wo haſt Du den her? Lulu. Aus dem Nouveau Cirque. Schigolch. Er iſt etwas breit in den Hüften. Lulu. Er iſt breiter als ich. — Gefällt Dir das nicht? Schigolch. Wieviel Lohn bekommt er bei Dir? Lulu. Frag’ ihn, wenn Dich das ſo intereſſiert. Schigolch. Dazu reichen meine franzöſiſchen Sprach- kenntniſſe noch nicht aus. Lulu (zu Bob). Allez fermer les portes. (Bob geht ins Spielzimmer und ſchließt die Thür hinter ſich.) Schigolch. Ich brauche nämlich notwendig fünf- hundert Francs. Ich habe meiner Geliebten ein Apparte- ment gemietet. Elle veut se mettre dans ses meubles. Lulu. Haſt Du Dir hier auch noch eine Geliebte genommen? 4
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(Bob öffnet die Thür zum Korridor und läßt Schigolch eintreten.
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den her?
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Schigolch. Wieviel Lohn bekommt er bei Dir?
Lulu. Frag’ ihn, wenn Dich das ſo intereſſiert.
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Lulu (zu Bob). Allez fermer les portes.
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hundert Francs. Ich habe meiner Geliebten ein Apparte-
ment gemietet. Elle veut se mettre dans ses meubles.
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