Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.Das erste Buch. Schön-äugige Nymfelein?Ach! vergönnet mir zu weichen Seiner Tugent bürd so schwer/ Das das glück sich nimmermehr Jhrem verdienst kan vergleichen/ Vnd lasset mich nu vmb wenden/ Mein lied hipschlich zu vollenden. Die 5. Strophe. VJl tausent tugenten in dir (ben/ Sih ich haufenweiß vmm mich schwe- Das ich nicht kannach der gebihr Einer jeden jhre stöll geben. Also mein Musa irrend vmb Wie in dem Cretensischen garten/ Findet weder anfang noch trumb Auf deiner tugenten irrfarten. Was fahr ich dan noch weiters fort/ Das ich mich nicht mach in den port/ Weil es sich ja nicht will gebühren/ Der Götter ehr zu profanieren? An-
Das erſte Buch. Schoͤn-aͤugige Nymfelein?Ach! vergoͤnnet mir zu weichen Seiner Tugent buͤrd ſo ſchwer/ Das das gluͤck ſich nimmermehr Jhrem verdienſt kan vergleichen/ Vnd laſſet mich nu vmb wenden/ Mein lied hipſchlich zu vollenden. Die 5. Strophe. VJl tauſent tugenten in dir (ben/ Sih ich haufenweiß vm̃ mich ſchwe- Das ich nicht kannach der gebihr Einer jeden jhre ſtoͤll geben. Alſo mein Muſa irꝛend vmb Wie in dem Cretenſiſchen garten/ Findet weder anfang noch trumb Auf deiner tugenten irꝛfarten. Was fahr ich dan noch weiters fort/ Das ich mich nicht mach in den port/ Weil es ſich ja nicht will gebuͤhren/ Der Goͤtter ehr zu profanieren? An-
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Das erſte Buch.
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Das das gluͤck ſich nimmermehr
Jhrem verdienſt kan vergleichen/
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Die 5. Strophe.
VJl tauſent tugenten in dir (ben/
Sih ich haufenweiß vm̃ mich ſchwe-
Das ich nicht kannach der gebihr
Einer jeden jhre ſtoͤll geben.
Alſo mein Muſa irꝛend vmb
Wie in dem Cretenſiſchen garten/
Findet weder anfang noch trumb
Auf deiner tugenten irꝛfarten.
Was fahr ich dan noch weiters fort/
Das ich mich nicht mach in den port/
Weil es ſich ja nicht will gebuͤhren/
Der Goͤtter ehr zu profanieren?
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