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Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

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Das erste Buch.

Güte/ Demuht/ Gerechtigkeit/
Verstand voll tieffer kunst vnd lehr/
Muht vnd stärck alles außzustehen/
Ja/ was andern zu wünschen wer/
Das würt Er reichlich in dir sehen.

Das Glück selbs hat sich mit bestand
Deiner Tugent also ergeben/
Das nichts kan deiner starcken hand
Vnd stärckerm hertzen widerstreben:
Nichts kan deinem lauf/ wan du wilt/
Eine verhinderung vervrsachen/
Vnmüglich kanst du müglich machen/
Du bist der deinen schwert vnd schilt/
Welcher/ wan noht/ angst vnd gefahr
Vber sie anfangen zu regnen/
Bedöcket also jhre schar/
Das Sie dem Feind sicher begögnen.
Welches alten Helden künheit
Hat jemahls solche Sig gewonnen?
Vnd wer ist seines Feinds boßheit
Auch fridenszeit so oft entronnen?
Welcher Caesar hat seine macht
Mit so tief geetzten buchstaben
Auf

Das erſte Buch.

Guͤte/ Demuht/ Gerechtigkeit/
Verſtand voll tieffer kunſt vnd lehr/
Muht vnd ſtaͤrck alles außzuſtehen/
Ja/ was andern zu wuͤnſchen wer/
Das wuͤrt Er reichlich in dir ſehen.

Das Gluͤck ſelbs hat ſich mit beſtand
Deiner Tugent alſo ergeben/
Das nichts kan deiner ſtarcken hand
Vnd ſtaͤrckerm hertzen widerſtreben:
Nichts kan deinem lauf/ wan du wilt/
Eine verhinderung vervrſachen/
Vnmuͤglich kanſt du muͤglich machen/
Du biſt der deinen ſchwert vnd ſchilt/
Welcher/ wan noht/ angſt vñ gefahr
Vber ſie anfangen zu regnen/
Bedoͤcket alſo jhre ſchar/
Das Sie dem Feind ſicher begoͤgnen.
Welches alten Helden kuͤnheit
Hat jemahls ſolche Sig gewonnen?
Vnd wer iſt ſeines Feinds boßheit
Auch fridenszeit ſo oft entronnen?
Welcher Cæſar hat ſeine macht
Mit ſo tief geetzten buchſtaben
Auf
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[44/0048] Das erſte Buch. Guͤte/ Demuht/ Gerechtigkeit/ Verſtand voll tieffer kunſt vnd lehr/ Muht vnd ſtaͤrck alles außzuſtehen/ Ja/ was andern zu wuͤnſchen wer/ Das wuͤrt Er reichlich in dir ſehen. Das Gluͤck ſelbs hat ſich mit beſtand Deiner Tugent alſo ergeben/ Das nichts kan deiner ſtarcken hand Vnd ſtaͤrckerm hertzen widerſtreben: Nichts kan deinem lauf/ wan du wilt/ Eine verhinderung vervrſachen/ Vnmuͤglich kanſt du muͤglich machen/ Du biſt der deinen ſchwert vnd ſchilt/ Welcher/ wan noht/ angſt vñ gefahr Vber ſie anfangen zu regnen/ Bedoͤcket alſo jhre ſchar/ Das Sie dem Feind ſicher begoͤgnen. Welches alten Helden kuͤnheit Hat jemahls ſolche Sig gewonnen? Vnd wer iſt ſeines Feinds boßheit Auch fridenszeit ſo oft entronnen? Welcher Cæſar hat ſeine macht Mit ſo tief geetzten buchſtaben Auf

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/48>, abgerufen am 28.03.2024.