Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Gedichte.
Wie offt hab ich mit einem wort
Verjaget manche dolle Katzen?
Wie offt hab ich mit meinem schwert
Zerhacket manchen tollen Kautzen?
Dise faust hat so vil blut
Vergossen/
Daß ohn blut kein stein/ baum/ blat/
Keine wäld/ feld/ gassen.
So bin ich auch offt auff dem Meer
Schier in der Sonnen selbs ersoffen:
Daher ich auch schwartz als ein Mohr
Hat mit der Venus offt zuschaffen:
Vnd durch manchen haissen schmatz
Verliebet/
Hat der Proserpina schmotz
Offt mein hertz erlabet.
Was hat sie vnder jhrem Böltz/
Daß sie sich ließ so gern auffschürtzen?
Jch waiß nicht was für Plutons boltz/
Der pflag gar Teufelisch zu schertzen.
Ha. Er ist ein arger Fuchs
Ohn zweifel/
Er ist alles vbels Dux,
Vnd ein rechter Teufel.

Er
Gedichte.
Wie offt hab ich mit einem wort
Verjaget manche dolle Katzen?
Wie offt hab ich mit meinem ſchwert
Zerhacket manchen tollen Kautzen?
Diſe fauſt hat ſo vil blut
Vergoſſen/
Daß ohn blut kein ſtein/ baum/ blat/
Keine waͤld/ feld/ gaſſen.
So bin ich auch offt auff dem Meer
Schier in der Sonnen ſelbs erſoffen:
Daher ich auch ſchwartz als ein Mohr
Hat mit der Venus offt zuſchaffen:
Vnd durch manchen haiſſen ſchmatz
Verliebet/
Hat der Proſerpina ſchmotz
Offt mein hertz erlabet.
Was hat ſie vnder jhrem Boͤltz/
Daß ſie ſich ließ ſo gern auffſchuͤrtzen?
Jch waiß nicht was fuͤr Plutons boltz/
Der pflag gar Teufeliſch zu ſchertzen.
Ha. Er iſt ein arger Fuchs
Ohn zweifel/
Er iſt alles vbels Dux,
Vnd ein rechter Teufel.

Er
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0285" n="267"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gedichte.</hi> </fw><lb/>
              <lg n="26">
                <l>Wie offt hab ich mit einem wort</l><lb/>
                <l>Verjaget manche dolle Katzen?</l><lb/>
                <l>Wie offt hab ich mit meinem &#x017F;chwert</l><lb/>
                <l>Zerhacket manchen tollen Kautzen?</l><lb/>
                <l>Di&#x017F;e fau&#x017F;t hat &#x017F;o vil blut</l><lb/>
                <l>Vergo&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
                <l>Daß ohn blut kein &#x017F;tein/ baum/ blat/</l><lb/>
                <l>Keine wa&#x0364;ld/ feld/ ga&#x017F;&#x017F;en.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="27">
                <l>So bin ich auch offt auff dem Meer</l><lb/>
                <l>Schier in der Sonnen &#x017F;elbs er&#x017F;offen:</l><lb/>
                <l>Daher ich auch &#x017F;chwartz als ein Mohr</l><lb/>
                <l>Hat mit der Venus offt zu&#x017F;chaffen:</l><lb/>
                <l>Vnd durch manchen hai&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chmatz</l><lb/>
                <l>Verliebet/</l><lb/>
                <l>Hat der Pro&#x017F;erpina &#x017F;chmotz</l><lb/>
                <l>Offt mein hertz erlabet.</l>
              </lg><lb/>
              <lg n="28">
                <l>Was hat &#x017F;ie vnder jhrem Bo&#x0364;ltz/</l><lb/>
                <l>Daß &#x017F;ie &#x017F;ich ließ &#x017F;o gern auff&#x017F;chu&#x0364;rtzen?</l><lb/>
                <l>Jch waiß nicht was fu&#x0364;r Plutons boltz/</l><lb/>
                <l>Der pflag gar Teufeli&#x017F;ch zu &#x017F;chertzen.</l><lb/>
                <l>Ha. Er i&#x017F;t ein arger Fuchs</l><lb/>
                <l>Ohn zweifel/</l><lb/>
                <l>Er i&#x017F;t alles vbels <hi rendition="#aq">Dux,</hi></l><lb/>
                <l>Vnd ein rechter Teufel.</l>
              </lg><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Er</fw><lb/>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[267/0285] Gedichte. Wie offt hab ich mit einem wort Verjaget manche dolle Katzen? Wie offt hab ich mit meinem ſchwert Zerhacket manchen tollen Kautzen? Diſe fauſt hat ſo vil blut Vergoſſen/ Daß ohn blut kein ſtein/ baum/ blat/ Keine waͤld/ feld/ gaſſen. So bin ich auch offt auff dem Meer Schier in der Sonnen ſelbs erſoffen: Daher ich auch ſchwartz als ein Mohr Hat mit der Venus offt zuſchaffen: Vnd durch manchen haiſſen ſchmatz Verliebet/ Hat der Proſerpina ſchmotz Offt mein hertz erlabet. Was hat ſie vnder jhrem Boͤltz/ Daß ſie ſich ließ ſo gern auffſchuͤrtzen? Jch waiß nicht was fuͤr Plutons boltz/ Der pflag gar Teufeliſch zu ſchertzen. Ha. Er iſt ein arger Fuchs Ohn zweifel/ Er iſt alles vbels Dux, Vnd ein rechter Teufel. Er

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/285
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/285>, abgerufen am 17.05.2024.