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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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Weltliche
Dieweil nu dises ein Rhein-wein/
Oder dem Rheinwein zuvergleichen;
So schenck jhn in den becher ein/
Jhn mit gold noch mehr zu bereichen:
Er ist klar/ lieblich/ frisch vnd reich/
Darumb muß er herumb passieren:
Jhr Herren disen bring Jch euch/
Daß keiner mög die zeit verlieren.
Jst jener roht wein ein Frantzoß/
So thut er wol zu vns zu kommen:
Er lächlet wie ein rohte Roß/
Vnd wirt von Vns gern angenommen:
Jch hör nicht mehr des winds getöß/
Sydher wir mit dem wein parlieren/
Beuvons. Messieurs, a vos santez,
So lasset vns all garaussieren.
Ho! wein her/ den vns das Welschland
Ohn des Bapsts sig vnd segen sendet/
Ein schalen voll in meiner hand
Davon/ wirt bald wol angewendet:
Die farb ist angenehm Jch sih/
Vnd sein geruch thut excellieren:
Signori, facciam brindisi,
Er kan nicht dan euch aggradieren.

Ein
Weltliche
Dieweil nu diſes ein Rhein-wein/
Oder dem Rheinwein zuvergleichen;
So ſchenck jhn in den becher ein/
Jhn mit gold noch mehr zu bereichen:
Er iſt klar/ lieblich/ friſch vnd reich/
Darumb muß er herumb paſſieren:
Jhr Herꝛen diſen bring Jch euch/
Daß keiner moͤg die zeit verlieren.
Jſt jener roht wein ein Frantzoß/
So thut er wol zu vns zu kommen:
Er laͤchlet wie ein rohte Roß/
Vnd wirt von Vns gern angenommen:
Jch hoͤr nicht mehr des winds getoͤß/
Sydher wir mit dem wein parlieren/
Beuvons. Meſſieurs, a vos ſantez,
So laſſet vns all garauſſieren.
Ho! wein her/ den vns das Welſchland
Ohn des Bapſts ſig vnd ſegen ſendet/
Ein ſchalen voll in meiner hand
Davon/ wirt bald wol angewendet:
Die farb iſt angenehm Jch ſih/
Vnd ſein geruch thut excellieren:
Signori, facciam brindiſi,
Er kan nicht dan euch aggradieren.

Ein
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[260/0278] Weltliche Dieweil nu diſes ein Rhein-wein/ Oder dem Rheinwein zuvergleichen; So ſchenck jhn in den becher ein/ Jhn mit gold noch mehr zu bereichen: Er iſt klar/ lieblich/ friſch vnd reich/ Darumb muß er herumb paſſieren: Jhr Herꝛen diſen bring Jch euch/ Daß keiner moͤg die zeit verlieren. Jſt jener roht wein ein Frantzoß/ So thut er wol zu vns zu kommen: Er laͤchlet wie ein rohte Roß/ Vnd wirt von Vns gern angenommen: Jch hoͤr nicht mehr des winds getoͤß/ Sydher wir mit dem wein parlieren/ Beuvons. Meſſieurs, a vos ſantez, So laſſet vns all garauſſieren. Ho! wein her/ den vns das Welſchland Ohn des Bapſts ſig vnd ſegen ſendet/ Ein ſchalen voll in meiner hand Davon/ wirt bald wol angewendet: Die farb iſt angenehm Jch ſih/ Vnd ſein geruch thut excellieren: Signori, facciam brindiſi, Er kan nicht dan euch aggradieren. Ein

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/278>, abgerufen am 24.11.2024.