Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.Gedichte. Lamed. 89. Des Himmels klarer pomp mit stehtem gangvnd fleyß Erkläret tag vnd nacht daß dein wort stehts be- stehet; 90. Der erden schöner schmuck/ grün/ gelb/ falb oder weyß/ Bewehret für vnnd für daß dein wort nicht ver- gehet: 91. Mit beständigem lauff/ mit lauffendem be- stand/ Als deiner gantz getrew thun sie stehts deinen willen; 92. Vnd solche lehr allein/ voll lust wie voll verstand/ Erröttend meinen gaist/ kan jhn in vnruh stillen. 93. Darumb weil ich dardurch ein newes leben hab/ Soll dein wort nimmermehr auß meinem hertzen fahren: 94. Dan weil darinnen ich mich üb/ besih/ erlab/ So bin ich aigen dein/ vnnd du wirst mich be- wahren. 95. Ja/ der gotlosen zunfft verfolgend tödlich mich/ Soll von deinem gesatz mich nimmermehr ab- schröcken; 96. Dan auch die beste ding ändern vnd enden sich/ Vnd nichts dan dein befelch kan sich endloß er- ströcken. Mem. H 4
Gedichte. Lamed. 89. Des Himmels klarer pomp mit ſtehtem gangvnd fleyß Erklaͤret tag vnd nacht daß dein wort ſtehts be- ſtehet; 90. Der erden ſchoͤner ſchmuck/ gruͤn/ gelb/ falb oder weyß/ Bewehret fuͤr vnnd fuͤr daß dein wort nicht ver- gehet: 91. Mit beſtaͤndigem lauff/ mit lauffendem be- ſtand/ Als deiner gantz getrew thun ſie ſtehts deinen willen; 92. Vnd ſolche lehr allein/ voll luſt wie voll verſtand/ Erꝛoͤttend meinen gaiſt/ kan jhn in vnruh ſtillen. 93. Darumb weil ich dardurch ein newes leben hab/ Soll dein wort nimmermehr auß meinem hertzen fahren: 94. Dan weil darinnen ich mich uͤb/ beſih/ erlab/ So bin ich aigen dein/ vnnd du wirſt mich be- wahren. 95. Ja/ der gotloſen zunfft verfolgēd toͤdlich mich/ Soll von deinem geſatz mich nimmermehr ab- ſchroͤcken; 96. Dan auch die beſte ding aͤndern vnd enden ſich/ Vnd nichts dan dein befelch kan ſich endloß er- ſtroͤcken. Mem. H 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0121" n="87"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Gedichte.</hi> </fw><lb/> <lg n="11"> <head> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Lamed</hi></hi>.</hi> </head><lb/> <l>89. Des Himmels klarer pomp mit ſtehtem gang</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">vnd fleyß</hi> </l><lb/> <l>Erklaͤret tag vnd nacht daß dein wort ſtehts be-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſtehet;</hi> </l><lb/> <l>90. Der erden ſchoͤner ſchmuck/ gruͤn/ gelb/ falb oder</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">weyß/</hi> </l><lb/> <l>Bewehret fuͤr vnnd fuͤr daß dein wort nicht ver-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">gehet:</hi> </l><lb/> <l>91. Mit beſtaͤndigem lauff/ mit lauffendem be-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſtand/</hi> </l><lb/> <l>Als deiner gantz getrew thun ſie ſtehts deinen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">willen;</hi> </l><lb/> <l>92. Vnd ſolche lehr allein/ voll luſt wie voll verſtand/</l><lb/> <l>Erꝛoͤttend meinen gaiſt/ kan jhn in vnruh ſtillen.</l><lb/> <l>93. Darumb weil ich dardurch ein newes leben</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">hab/</hi> </l><lb/> <l>Soll dein wort nimmermehr auß meinem hertzen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">fahren:</hi> </l><lb/> <l>94. Dan weil darinnen ich mich uͤb/ beſih/ erlab/</l><lb/> <l>So bin ich aigen dein/ vnnd du wirſt mich be-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">wahren.</hi> </l><lb/> <l>95. Ja/ der gotloſen zunfft verfolgēd toͤdlich mich/</l><lb/> <l>Soll von deinem geſatz mich nimmermehr ab-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſchroͤcken;</hi> </l><lb/> <l>96. Dan auch die beſte ding aͤndern vnd enden ſich/</l><lb/> <l>Vnd nichts dan dein befelch kan ſich endloß er-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſtroͤcken.</hi> </l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 4</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Mem</hi></hi>.</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0121]
Gedichte.
Lamed.
89. Des Himmels klarer pomp mit ſtehtem gang
vnd fleyß
Erklaͤret tag vnd nacht daß dein wort ſtehts be-
ſtehet;
90. Der erden ſchoͤner ſchmuck/ gruͤn/ gelb/ falb oder
weyß/
Bewehret fuͤr vnnd fuͤr daß dein wort nicht ver-
gehet:
91. Mit beſtaͤndigem lauff/ mit lauffendem be-
ſtand/
Als deiner gantz getrew thun ſie ſtehts deinen
willen;
92. Vnd ſolche lehr allein/ voll luſt wie voll verſtand/
Erꝛoͤttend meinen gaiſt/ kan jhn in vnruh ſtillen.
93. Darumb weil ich dardurch ein newes leben
hab/
Soll dein wort nimmermehr auß meinem hertzen
fahren:
94. Dan weil darinnen ich mich uͤb/ beſih/ erlab/
So bin ich aigen dein/ vnnd du wirſt mich be-
wahren.
95. Ja/ der gotloſen zunfft verfolgēd toͤdlich mich/
Soll von deinem geſatz mich nimmermehr ab-
ſchroͤcken;
96. Dan auch die beſte ding aͤndern vnd enden ſich/
Vnd nichts dan dein befelch kan ſich endloß er-
ſtroͤcken.
Mem.
H 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |