Weber, Mathilde: Ein Besuch in Zürich bei den weiblichen Studierenden der Medizin. Stuttgart, 1888.wandtheit hat, dieses Fach mit Leichtigkeit ausüben kann. - Jn seltenen Die große Praxis der Fr. Dr. Heim widerlegt am besten die äußerst Eilen wir zu einem freundlichen Schlußbild, welches die weiteren Ein- Die Stunde auf dem Züriberg in dem reizenden Chalet der Sommer- Und mit der Erinnerung an dieses ideal schöne Heimwesen einer Für alle Zeiten wird Zürich ein Ruhmesblatt einnehmen in der wandtheit hat, dieses Fach mit Leichtigkeit ausüben kann. – Jn seltenen Die große Praxis der Fr. Dr. Heim widerlegt am besten die äußerst Eilen wir zu einem freundlichen Schlußbild, welches die weiteren Ein- Die Stunde auf dem Züriberg in dem reizenden Chalet der Sommer- Und mit der Erinnerung an dieses ideal schöne Heimwesen einer Für alle Zeiten wird Zürich ein Ruhmesblatt einnehmen in der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="15"/> wandtheit hat, dieses Fach mit Leichtigkeit ausüben kann. – Jn seltenen<lb/> Fällen geschieht es ja auch den Aerzten, daß ihre Kraft nicht ausreicht.</p><lb/> <p>Die große Praxis der Fr. <hi rendition="#aq">Dr</hi>. Heim widerlegt am besten die äußerst<lb/> cynischen unser ganzes Geschlecht verletzenden Behauptungen einiger Aerzte,<lb/> daß die kranken Frauen selbst nicht nach weiblicher Behandlung ver-<lb/> langen; hoffen wir, daß in zwanzig Jahren, wenn man erst überall weib-<lb/> liche Spezialärzte beraten kann, die Frauen diese häßlichen Ergüsse eines<lb/> niedrigen Materialismus thatsächlich widerlegen werden.</p><lb/> <p>Eilen wir zu einem freundlichen Schlußbild, welches die weiteren Ein-<lb/> würfe, daß das Familienleben unter dem Berufe der Frau notleide, glänzend<lb/> widerlegte.</p><lb/> <p>Die Stunde auf dem Züriberg in dem reizenden Chalet der Sommer-<lb/> wohnung von Herrn und Frau Professor <hi rendition="#aq">Dr</hi>. Heim wird mir unver-<lb/> geßlich bleiben.</p><lb/> <p>Und mit der Erinnerung an dieses ideal schöne Heimwesen einer<lb/> Aerztin, die zugleich die glücklichste, pflichtgetreueste Gattin und zärtlichste<lb/> Mutter zweier kräftigen schönen Kinder ist, nehmen wir Abschied von der<lb/> prächtigen Schweizer-Stadt.</p><lb/> <p>Für alle Zeiten wird Zürich ein Ruhmesblatt einnehmen in der<lb/> Geschichte der Frauenbewegung. Und herzlicher Dank sei den Schweizer-<lb/> männer gesagt, daß sie zuerst in Europa den Ausspruch eines deutschen<lb/> Mannes praktisch realisierten – – daß endlich wieder naturgemäß – –<lb/> „<hi rendition="#g">Die Frauen auch alles arbeiten dürfen, zu was sie fähig<lb/> sind</hi>.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [15/0015]
wandtheit hat, dieses Fach mit Leichtigkeit ausüben kann. – Jn seltenen
Fällen geschieht es ja auch den Aerzten, daß ihre Kraft nicht ausreicht.
Die große Praxis der Fr. Dr. Heim widerlegt am besten die äußerst
cynischen unser ganzes Geschlecht verletzenden Behauptungen einiger Aerzte,
daß die kranken Frauen selbst nicht nach weiblicher Behandlung ver-
langen; hoffen wir, daß in zwanzig Jahren, wenn man erst überall weib-
liche Spezialärzte beraten kann, die Frauen diese häßlichen Ergüsse eines
niedrigen Materialismus thatsächlich widerlegen werden.
Eilen wir zu einem freundlichen Schlußbild, welches die weiteren Ein-
würfe, daß das Familienleben unter dem Berufe der Frau notleide, glänzend
widerlegte.
Die Stunde auf dem Züriberg in dem reizenden Chalet der Sommer-
wohnung von Herrn und Frau Professor Dr. Heim wird mir unver-
geßlich bleiben.
Und mit der Erinnerung an dieses ideal schöne Heimwesen einer
Aerztin, die zugleich die glücklichste, pflichtgetreueste Gattin und zärtlichste
Mutter zweier kräftigen schönen Kinder ist, nehmen wir Abschied von der
prächtigen Schweizer-Stadt.
Für alle Zeiten wird Zürich ein Ruhmesblatt einnehmen in der
Geschichte der Frauenbewegung. Und herzlicher Dank sei den Schweizer-
männer gesagt, daß sie zuerst in Europa den Ausspruch eines deutschen
Mannes praktisch realisierten – – daß endlich wieder naturgemäß – –
„Die Frauen auch alles arbeiten dürfen, zu was sie fähig
sind.“
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Zitationshilfe: | Weber, Mathilde: Ein Besuch in Zürich bei den weiblichen Studierenden der Medizin. Stuttgart, 1888, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weber_besuch_1888/15>, abgerufen am 27.07.2024. |