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Wartmann, Sigismund Friedrich: Germaniae Pertvrbatae et Restavratae sive Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrsvm Ander vnd dritter Theil. Frankfurt (Main), 1650.

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Germaniae Perturbatae & Restauratae
Augspurg/ Anno 59 daß einige Befehlch auß der Cammer zu Speyer/ von
Restitution der Güter vnd Clöster/ welche sie in jhren Landen eingenommen
vnd reformieret, wider sie ergangen: dann es hatten die Catholische Stände
vnderschiedliche mahl sich beklagt/ daß die Confessions Verwandten Clöster/
etc. einnehmen/ gegen die offentliche Constitution, da jhnen doch nicht erlaubt
wer/ auch im geringsten keine Capellaney nach dem Passawischen Vertrag/ so
Catholisch biß dahin gewesen/ zu ändern/ vnd weil Käyser Ferdinand dieses an
die Cammer zu Speyer überantwortet/ klagten die Confessionisten nochmahln
über die Mandata vnd vermeynten/ die Cammer könte nicht Richter seyn/ son-
dern es müsten beyderseits deputierte Personen in gleicher Zahl/ diesen Articul
zu declarieren vnd zu verbessern/ benahmbt werden: Hierauff wolten die Catho-
lische argwohnen daß solche deputation allein begehrt wer/ sie zu newen Pacten
zu bewegen; vnd zweiffelten gar nicht/ Käyser Ferdinands Meynung wer
gewesen/ daß die Confessionisten keine Clöster mehr/ nach dem Passawischen
Vertrag solten einziehen; vnd ob gleich solcher Casus im Religions-Frieden
zweiffelhafftig/ könten doch die Assessores deß Käyserl. Cammer-Gerichts/ vnd
vielmehr der Käyser/ nach Außweisung der gemeinen Rechten vnnd Billigkeit/
darüber ortheilen. Dann das eygentliche Ampt eines Richters bestehe darin/
daß er in zweiffelhafftigen Sachen vrtheile wie Salomon wegen deß erstickten
Kindes/ zwischen den beyden Weibern/ vnd dem Gesatz den rechten Verstand
gebe. Der Confessionisten vorgeben war/ erstlich/ daß der Religion-Frieden
gemacht sey/ durch Verwilligung beyder Theil/ der Catholischen vnd Religions-
Verwandten/ so folge auch/ daß die strittige Sachen desselbigen von beydersetes
Personen müssen geschlichtet werden. Welches die Catholische dem Käyser
allein heimb weisen/ weil solch Gesatz auß Käyserl. Macht erschollen/ vnd die
Fürsten darzu gestimmet/ daß so viel ein jedwedern betrifft/ oder betreffen mag/
dieser Religion-Frieden vnfählbar gehalten/ vnd nach desselben Articuln vnd
Jnhalt in dem Käys. Gericht geurtheilt solle werden. Vnd sey ein grosser Vn-
derscheid zwischen der Außlegung/ da eine judicialis, die andere particularis: Vnd
werdt diese als ein allgemeines bekandtes Gesatz/ jene aber als ein Käyserlicher
Spru[ch] zu achten. Zum andern sagen die Confessionisten/ es sey außdrücklich
im Religion-Frieden verbotten/ keine Constitution oder Declaration desselbi-
gen mehr zu machen/ oder zuzulassen; darumb weder Käyser/ noch Cammer
hier in was wetter vermögen. Vnd ist die Gegen-Antwort; die declaratio-
nes authenticae,
durch welche der Religions-Fried geändert/ abgebracht/ verbes-
sert/ etc. solle werden (deß gleichen die Confessionisten Anno 59. begehrt/ auch längst
hernach auffgewiesen/ als wer sie jhnen vom Käyser Ferdinand gegeben/ vnd hie
nechst widerlegt worden) seyen verbotten/ vnd gäntzlich auffgehaben/ aber die
sententiae judiciales gar nicht. Weil dann drittens der Käyserl. Cammer vnd
Assessorn befohlen/ dz sie den Friedens-Articuln zu wider nichts sollen mandiern

oder

Germaniæ Perturbatæ & Reſtauratæ
Augſpurg/ Anno 59 daß einige Befehlch auß der Cammer zu Speyer/ von
Reſtitution der Guͤter vnd Cloͤſter/ welche ſie in jhren Landen eingenommen
vnd reformieret, wider ſie ergangen: dann es hatten die Catholiſche Staͤnde
vnderſchiedliche mahl ſich beklagt/ daß die Confesſions Verwandten Cloͤſter/
etc. einnehmen/ gegen die offentliche Conſtitution, da jhnen doch nicht erlaubt
wer/ auch im geringſten keine Capellaney nach dem Paſſawiſchen Vertrag/ ſo
Catholiſch biß dahin geweſen/ zu aͤndern/ vnd weil Kaͤyſer Ferdinand dieſes an
die Cammer zu Speyer uͤberantwortet/ klagten die Confesſioniſten nochmahln
uͤber die Mandata vnd vermeynten/ die Cammer koͤnte nicht Richter ſeyn/ ſon-
dern es muͤſten beyderſeits deputierte Perſonen in gleicher Zahl/ dieſen Articul
zu declarieren vnd zu verbeſſern/ benahmbt werden: Hierauff wolten die Catho-
liſche argwohnen daß ſolche deputation allein begehrt wer/ ſie zu newen Pacten
zu bewegen; vnd zweiffelten gar nicht/ Kaͤyſer Ferdinands Meynung wer
geweſen/ daß die Confeſſioniſten keine Cloͤſter mehr/ nach dem Paſſawiſchen
Vertrag ſolten einziehen; vnd ob gleich ſolcher Caſus im Religions-Frieden
zweiffelhafftig/ koͤnten doch die Aſſeſſores deß Kaͤyſerl. Cammer-Gerichts/ vnd
vielmehr der Kaͤyſer/ nach Außweiſung der gemeinen Rechten vnnd Billigkeit/
daruͤber ortheilen. Dann das eygentliche Ampt eines Richters beſtehe darin/
daß er in zweiffelhafftigen Sachen vrtheile wie Salomon wegen deß erſtickten
Kindes/ zwiſchen den beyden Weibern/ vnd dem Geſatz den rechten Verſtand
gebe. Der Confesſioniſten vorgeben war/ erſtlich/ daß der Religion-Frieden
gemacht ſey/ durch Verwilligung beyder Theil/ der Catholiſchen vnd Religions-
Verwandten/ ſo folge auch/ daß die ſtrittige Sachen deſſelbigen von beyderſetes
Perſonen muͤſſen geſchlichtet werden. Welches die Catholiſche dem Kaͤyſer
allein heimb weiſen/ weil ſolch Geſatz auß Kaͤyſerl. Macht erſchollen/ vnd die
Fuͤrſten darzu geſtimmet/ daß ſo viel ein jedwedern betrifft/ oder betreffen mag/
dieſer Religion-Frieden vnfaͤhlbar gehalten/ vnd nach deſſelben Articuln vnd
Jnhalt in dem Kaͤyſ. Gericht geurtheilt ſolle werden. Vnd ſey ein groſſer Vn-
derſcheid zwiſchen der Außlegung/ da eine judicialis, die andere particularis: Vnd
werdt dieſe als ein allgemeines bekandtes Geſatz/ jene aber als ein Kaͤyſerlicher
Spru[ch] zu achten. Zum andern ſagen die Confeſſioniſten/ es ſey außdruͤcklich
im Religion-Frieden verbotten/ keine Conſtitution oder Declaration deſſelbi-
gen mehr zu machen/ oder zuzulaſſen; darumb weder Kaͤyſer/ noch Cammer
hier in was wetter vermoͤgen. Vnd iſt die Gegen-Antwort; die declaratio-
nes authenticæ,
durch welche der Religions-Fried geaͤndert/ abgebracht/ verbeſ-
ſert/ ꝛc. ſolle werden (deß gleichen die Confesſioniſten Anno 59. begehrt/ auch laͤngſt
hernach auffgewieſen/ als wer ſie jhnen vom Kaͤyſer Ferdinand gegeben/ vnd hie
nechſt widerlegt worden) ſeyen verbotten/ vnd gaͤntzlich auffgehaben/ aber die
ſententiæ judiciales gar nicht. Weil dann drittens der Kaͤyſerl. Cammer vnd
Aſſeſſorn befohlen/ dz ſie den Friedens-Articuln zu wider nichts ſollen mandiern

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[162/0170] Germaniæ Perturbatæ & Reſtauratæ Augſpurg/ Anno 59 daß einige Befehlch auß der Cammer zu Speyer/ von Reſtitution der Guͤter vnd Cloͤſter/ welche ſie in jhren Landen eingenommen vnd reformieret, wider ſie ergangen: dann es hatten die Catholiſche Staͤnde vnderſchiedliche mahl ſich beklagt/ daß die Confesſions Verwandten Cloͤſter/ etc. einnehmen/ gegen die offentliche Conſtitution, da jhnen doch nicht erlaubt wer/ auch im geringſten keine Capellaney nach dem Paſſawiſchen Vertrag/ ſo Catholiſch biß dahin geweſen/ zu aͤndern/ vnd weil Kaͤyſer Ferdinand dieſes an die Cammer zu Speyer uͤberantwortet/ klagten die Confesſioniſten nochmahln uͤber die Mandata vnd vermeynten/ die Cammer koͤnte nicht Richter ſeyn/ ſon- dern es muͤſten beyderſeits deputierte Perſonen in gleicher Zahl/ dieſen Articul zu declarieren vnd zu verbeſſern/ benahmbt werden: Hierauff wolten die Catho- liſche argwohnen daß ſolche deputation allein begehrt wer/ ſie zu newen Pacten zu bewegen; vnd zweiffelten gar nicht/ Kaͤyſer Ferdinands Meynung wer geweſen/ daß die Confeſſioniſten keine Cloͤſter mehr/ nach dem Paſſawiſchen Vertrag ſolten einziehen; vnd ob gleich ſolcher Caſus im Religions-Frieden zweiffelhafftig/ koͤnten doch die Aſſeſſores deß Kaͤyſerl. Cammer-Gerichts/ vnd vielmehr der Kaͤyſer/ nach Außweiſung der gemeinen Rechten vnnd Billigkeit/ daruͤber ortheilen. Dann das eygentliche Ampt eines Richters beſtehe darin/ daß er in zweiffelhafftigen Sachen vrtheile wie Salomon wegen deß erſtickten Kindes/ zwiſchen den beyden Weibern/ vnd dem Geſatz den rechten Verſtand gebe. Der Confesſioniſten vorgeben war/ erſtlich/ daß der Religion-Frieden gemacht ſey/ durch Verwilligung beyder Theil/ der Catholiſchen vnd Religions- Verwandten/ ſo folge auch/ daß die ſtrittige Sachen deſſelbigen von beyderſetes Perſonen muͤſſen geſchlichtet werden. Welches die Catholiſche dem Kaͤyſer allein heimb weiſen/ weil ſolch Geſatz auß Kaͤyſerl. Macht erſchollen/ vnd die Fuͤrſten darzu geſtimmet/ daß ſo viel ein jedwedern betrifft/ oder betreffen mag/ dieſer Religion-Frieden vnfaͤhlbar gehalten/ vnd nach deſſelben Articuln vnd Jnhalt in dem Kaͤyſ. Gericht geurtheilt ſolle werden. Vnd ſey ein groſſer Vn- derſcheid zwiſchen der Außlegung/ da eine judicialis, die andere particularis: Vnd werdt dieſe als ein allgemeines bekandtes Geſatz/ jene aber als ein Kaͤyſerlicher Spruch zu achten. Zum andern ſagen die Confeſſioniſten/ es ſey außdruͤcklich im Religion-Frieden verbotten/ keine Conſtitution oder Declaration deſſelbi- gen mehr zu machen/ oder zuzulaſſen; darumb weder Kaͤyſer/ noch Cammer hier in was wetter vermoͤgen. Vnd iſt die Gegen-Antwort; die declaratio- nes authenticæ, durch welche der Religions-Fried geaͤndert/ abgebracht/ verbeſ- ſert/ ꝛc. ſolle werden (deß gleichen die Confesſioniſten Anno 59. begehrt/ auch laͤngſt hernach auffgewieſen/ als wer ſie jhnen vom Kaͤyſer Ferdinand gegeben/ vnd hie nechſt widerlegt worden) ſeyen verbotten/ vnd gaͤntzlich auffgehaben/ aber die ſententiæ judiciales gar nicht. Weil dann drittens der Kaͤyſerl. Cammer vnd Aſſeſſorn befohlen/ dz ſie den Friedens-Articuln zu wider nichts ſollen mandiern oder

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Zitationshilfe: Wartmann, Sigismund Friedrich: Germaniae Pertvrbatae et Restavratae sive Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrsvm Ander vnd dritter Theil. Frankfurt (Main), 1650, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wartmann_germania0203_1650/170>, abgerufen am 23.11.2024.