Sigismundus Freyberger [i. e. Wartmann, Sigismund Friedrich]: Germania Pertubata et Restaurata: Das ist [...] Theologo-Historica Politische Discursus, Vom Zustand deß gantzen Römischen Reichs. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1650.GERMANIAE PERTVRBATAE Der zwölffte Discurß. Klag der Reichsstände vber die Clerisey: Ob dieselbige Klag WAs nun die Teutsche Keyser kurtz vor solcher Zeit/ für Der erste Hauptartickel lautet also: Alle Geweyhete im gan- Die erste Declaration vber diesen ersten Hauptartickel lau- zu sei-
GERMANIÆ PERTVRBATÆ Der zwoͤlffte Diſcurß. Klag der Reichsſtaͤnde vber die Cleriſey: Ob dieſelbige Klag WAs nun die Teutſche Keyſer kurtz vor ſolcher Zeit/ für Der erſte Hauptartickel lautet alſo: Alle Geweyhete im gan- Die erſte Declaration vber dieſen erſten Hauptartickel lau- zu ſei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0136" n="128"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">GERMANIÆ PERTVRBATÆ</hi> </hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der zwoͤlffte Diſcurß.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Klag der Reichsſtaͤnde vber die Cleriſey: Ob dieſelbige Klag<lb/> rechtmaͤſſig. Nutzung der Stiffter? Ehrgeitz. <hi rendition="#aq">Maximilianus I.</hi><lb/> wil Keyſer vnd Papſt ſeyn: Vnd der Papſt Keyſer. Biſchoff<lb/> zu Camin deß Landsherꝛn Feind/ Erbkaſſen-Vogthey recht er-<lb/> halten. Pommern dem Huſſen vnd Luthern beyfaͤllig.</p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>As nun die Teutſche Keyſer kurtz vor ſolcher Zeit/ für<lb/> Beſchwerden gegen dem Roͤmiſchen Stul/ vnd der<lb/> gantzen Cleriſey geführet/ kan auß meinem Buͤchlein/<lb/> intituliert/ Teutſcher Nation Notturfft/ erhellen:<lb/> Vnd kam gedachtes Buͤchlein/ an Tag/ als Keyſer <hi rendition="#aq">Fridericus III.</hi><lb/> (der Anno 1493. in dem drey vnd fuͤnfftzigſten Jahr ſeiner Regie-<lb/> rung geſtorben) eine Reformation der Kirchen vornahme.</p><lb/> <p>Der erſte Hauptartickel lautet alſo: Alle Geweyhete im gan-<lb/> tzen Roͤmiſchen Reich Teutſcher Nation/ ſollen in jhren rechten<lb/> Stand geordnet vnnd beſtellet werden/ vnangeſehen/ jhr Geburt/<lb/> Herkommen/ Gunſt/ oder Vernunfft/ auch andere Foͤrderung/ al-<lb/> lein GOtt zu Lob/ nach ziemlicher Notturfft vnterhalten werden/<lb/> damit das Wort Chriſti dem gemeinen Mann eroͤffnet/ auch klar<lb/> vnd lauter vorgehalten werde.</p><lb/> <p>Die erſte <hi rendition="#aq">Declaration</hi> vber dieſen erſten Hauptartickel lau-<lb/> tet alſo vnter anderm: Nach dem/ als oben gemelt/ alle Staͤnd der<lb/> Geiſtlichen in jhren rechten Stand ſollen reformiert werden; ſol-<lb/> len billig die Oberſten vnter denſelben/ als Biſchoffe/ Proͤbſt vnd<lb/> Dechant/ ſampt allen Thumbherꝛn vnd Capiteln/ ſich billig am er-<lb/> ſten reinigen vnd purgieren/ ein jeder ſeinem Stand gemaͤß/ wie jh-<lb/> rer jeden nach Erkanntnuß der Notturfft/ deß Reichs zugelaſſen<lb/> wird. Vnd daß jhr keiner fuͤrbaß weiter greiffen wolle/ dann jhme<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zu ſei-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [128/0136]
GERMANIÆ PERTVRBATÆ
Der zwoͤlffte Diſcurß.
Klag der Reichsſtaͤnde vber die Cleriſey: Ob dieſelbige Klag
rechtmaͤſſig. Nutzung der Stiffter? Ehrgeitz. Maximilianus I.
wil Keyſer vnd Papſt ſeyn: Vnd der Papſt Keyſer. Biſchoff
zu Camin deß Landsherꝛn Feind/ Erbkaſſen-Vogthey recht er-
halten. Pommern dem Huſſen vnd Luthern beyfaͤllig.
WAs nun die Teutſche Keyſer kurtz vor ſolcher Zeit/ für
Beſchwerden gegen dem Roͤmiſchen Stul/ vnd der
gantzen Cleriſey geführet/ kan auß meinem Buͤchlein/
intituliert/ Teutſcher Nation Notturfft/ erhellen:
Vnd kam gedachtes Buͤchlein/ an Tag/ als Keyſer Fridericus III.
(der Anno 1493. in dem drey vnd fuͤnfftzigſten Jahr ſeiner Regie-
rung geſtorben) eine Reformation der Kirchen vornahme.
Der erſte Hauptartickel lautet alſo: Alle Geweyhete im gan-
tzen Roͤmiſchen Reich Teutſcher Nation/ ſollen in jhren rechten
Stand geordnet vnnd beſtellet werden/ vnangeſehen/ jhr Geburt/
Herkommen/ Gunſt/ oder Vernunfft/ auch andere Foͤrderung/ al-
lein GOtt zu Lob/ nach ziemlicher Notturfft vnterhalten werden/
damit das Wort Chriſti dem gemeinen Mann eroͤffnet/ auch klar
vnd lauter vorgehalten werde.
Die erſte Declaration vber dieſen erſten Hauptartickel lau-
tet alſo vnter anderm: Nach dem/ als oben gemelt/ alle Staͤnd der
Geiſtlichen in jhren rechten Stand ſollen reformiert werden; ſol-
len billig die Oberſten vnter denſelben/ als Biſchoffe/ Proͤbſt vnd
Dechant/ ſampt allen Thumbherꝛn vnd Capiteln/ ſich billig am er-
ſten reinigen vnd purgieren/ ein jeder ſeinem Stand gemaͤß/ wie jh-
rer jeden nach Erkanntnuß der Notturfft/ deß Reichs zugelaſſen
wird. Vnd daß jhr keiner fuͤrbaß weiter greiffen wolle/ dann jhme
zu ſei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |