Eine derartige Anordnung stellt Fig. 414 dar. Es wurde angenommen, daß die Mauern mittelst Schildbögen durchbrochen seien, dann müssen sich die Kappen mit Berücksichtigung eines Rücksprunges gegen den Pfeiler legen, oder man läßt den Gurtbogen etwas vorspringen (etwa um das Stück R), wie in diesem Beispiel geschehen ist.
[Abbildung]
Fig. 414.
In der Horizontalprojection sind die Projectionen der Diagonal- bögen nur gerade Linien.
Es sei nun über v z in der Verticalprojection ein Halbkreis ge- dacht; der Diagonalbogen wird dann nach der Vergatterung bestimmt. Zuerst muß der Stich = u w angenommen werden, verbindet man u mit z, so ergiebt sich die Projection der Steigung der Axe oder des Scheitels einer jeden Kappe. Alsdann theile man 1/2 v z in be- liebig viel, aber gleiche Theile z. B. in 10 Theile, man errichte bis zur Peripherie des Halbkreises über v z die Senkrechten w k, 1 l, 2 m, 3 n, 4 o, 5 p, 6 q, 7 r, 8 s und 9 t.
Ferner wird auch die Horizontalprojection w z in 10 Theile ge- theilt und hierauf werden Senkrechte errichtet. Durch diese Lothe entstehen auf der geraden Stichlinie die Theilpunkte I bis IX. Nun erhält man den Diagonalbogen, d. h. die Durchdringungslinie von zwei Kappen, wenn die Senkrechten w k, 1 l, 2 m etc. von u, I, II etc. abgetragen werden, so daß die verschiedenen Höhen w w', 1 a, 2 b, 3 c, 4 d, 5 e, 6 f, 7 g, 8 h und 9 i entstehen, nach denen die Diagonal-
Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
Eine derartige Anordnung ſtellt Fig. 414 dar. Es wurde angenommen, daß die Mauern mittelſt Schildbögen durchbrochen ſeien, dann müſſen ſich die Kappen mit Berückſichtigung eines Rückſprunges gegen den Pfeiler legen, oder man läßt den Gurtbogen etwas vorſpringen (etwa um das Stück R), wie in dieſem Beiſpiel geſchehen iſt.
[Abbildung]
Fig. 414.
In der Horizontalprojection ſind die Projectionen der Diagonal- bögen nur gerade Linien.
Es ſei nun über v z in der Verticalprojection ein Halbkreis ge- dacht; der Diagonalbogen wird dann nach der Vergatterung beſtimmt. Zuerſt muß der Stich = u w angenommen werden, verbindet man u mit z, ſo ergiebt ſich die Projection der Steigung der Axe oder des Scheitels einer jeden Kappe. Alsdann theile man ½ v z in be- liebig viel, aber gleiche Theile z. B. in 10 Theile, man errichte bis zur Peripherie des Halbkreiſes über v z die Senkrechten w k, 1 l, 2 m, 3 n, 4 o, 5 p, 6 q, 7 r, 8 s und 9 t.
Ferner wird auch die Horizontalprojection w z in 10 Theile ge- theilt und hierauf werden Senkrechte errichtet. Durch dieſe Lothe entſtehen auf der geraden Stichlinie die Theilpunkte I bis IX. Nun erhält man den Diagonalbogen, d. h. die Durchdringungslinie von zwei Kappen, wenn die Senkrechten w k, 1 l, 2 m ꝛc. von u, I, II ꝛc. abgetragen werden, ſo daß die verſchiedenen Höhen w w', 1 a, 2 b, 3 c, 4 d, 5 e, 6 f, 7 g, 8 h und 9 i entſtehen, nach denen die Diagonal-
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Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
Eine derartige Anordnung ſtellt Fig. 414 dar. Es wurde angenommen,
daß die Mauern mittelſt Schildbögen durchbrochen ſeien, dann müſſen
ſich die Kappen mit Berückſichtigung eines Rückſprunges gegen den
Pfeiler legen, oder man läßt den Gurtbogen etwas vorſpringen (etwa
um das Stück R), wie in dieſem Beiſpiel geſchehen iſt.
[Abbildung Fig. 414.]
In der Horizontalprojection ſind die Projectionen der Diagonal-
bögen nur gerade Linien.
Es ſei nun über v z in der Verticalprojection ein Halbkreis ge-
dacht; der Diagonalbogen wird dann nach der Vergatterung beſtimmt.
Zuerſt muß der Stich = u w angenommen werden, verbindet man
u mit z, ſo ergiebt ſich die Projection der Steigung der Axe oder
des Scheitels einer jeden Kappe. Alsdann theile man ½ v z in be-
liebig viel, aber gleiche Theile z. B. in 10 Theile, man errichte bis
zur Peripherie des Halbkreiſes über v z die Senkrechten w k, 1 l,
2 m, 3 n, 4 o, 5 p, 6 q, 7 r, 8 s und 9 t.
Ferner wird auch die Horizontalprojection w z in 10 Theile ge-
theilt und hierauf werden Senkrechte errichtet. Durch dieſe Lothe
entſtehen auf der geraden Stichlinie die Theilpunkte I bis IX.
Nun erhält man den Diagonalbogen, d. h. die Durchdringungslinie
von zwei Kappen, wenn die Senkrechten w k, 1 l, 2 m ꝛc. von u, I,
II ꝛc. abgetragen werden, ſo daß die verſchiedenen Höhen w w', 1 a, 2 b,
3 c, 4 d, 5 e, 6 f, 7 g, 8 h und 9 i entſtehen, nach denen die Diagonal-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/418>, abgerufen am 22.11.2024.
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