Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

Bild:
<< vorherige Seite

Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
holzbalken, welche bei b überblattet sind; a ist die Herdmauer und
h der Feuerherd selbst. Erwähnt sei übrigens, daß solche offene
[Abbildung] Fig. 340.
Feuerungsanlagen nur noch in ländlichen Arbeiterhäusern eingerichtet
werden, und wir dieses Beispiel blos der Einwölbung halber hier
vorgeführt haben.

3. Ein Klostergewölbe ganz besonderer Art entsteht, wenn
man von einem gewöhnlichen Klostergewölbe über einem quadratischen
Raum die vier Ecken durch senkrechte Ebenen auf die Verbindungs-
linien der Mittelpunkte der Grundseiten abschneidet; man erhält dann
ein Gewölbe, welches einem Kreuzgewölbe sehr ähnlich aussieht und
den größten Theil seines Schubes auf die Winkel des überwölbten
Raumes überträgt (Fig. 341). Wenn dann der ursprüngliche Kloster-

[Abbildung] Fig. 341.
gewölbequerschnitt ein Halbkreis ist, werden die Schildbögen (Anläufe)
über e f, f g, l g, e l, Spitzbogen und die Kehlbogen m h und k n Ellipsen

Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
holzbalken, welche bei b überblattet ſind; a iſt die Herdmauer und
h der Feuerherd ſelbſt. Erwähnt ſei übrigens, daß ſolche offene
[Abbildung] Fig. 340.
Feuerungsanlagen nur noch in ländlichen Arbeiterhäuſern eingerichtet
werden, und wir dieſes Beiſpiel blos der Einwölbung halber hier
vorgeführt haben.

3. Ein Kloſtergewölbe ganz beſonderer Art entſteht, wenn
man von einem gewöhnlichen Kloſtergewölbe über einem quadratiſchen
Raum die vier Ecken durch ſenkrechte Ebenen auf die Verbindungs-
linien der Mittelpunkte der Grundſeiten abſchneidet; man erhält dann
ein Gewölbe, welches einem Kreuzgewölbe ſehr ähnlich ausſieht und
den größten Theil ſeines Schubes auf die Winkel des überwölbten
Raumes überträgt (Fig. 341). Wenn dann der urſprüngliche Kloſter-

[Abbildung] Fig. 341.
gewölbequerſchnitt ein Halbkreis iſt, werden die Schildbögen (Anläufe)
über e f, f g, l g, e l, Spitzbogen und die Kehlbogen m h und k n Ellipſen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0346" n="330"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel. Die Gewölbe.</fw><lb/>
holzbalken, welche bei <hi rendition="#aq">b</hi> überblattet &#x017F;ind; <hi rendition="#aq">a</hi> i&#x017F;t die Herdmauer und<lb/><hi rendition="#aq">h</hi> der Feuerherd &#x017F;elb&#x017F;t. Erwähnt &#x017F;ei übrigens, daß &#x017F;olche offene<lb/><figure><head>Fig. 340.</head></figure><lb/>
Feuerungsanlagen nur noch in ländlichen Arbeiterhäu&#x017F;ern eingerichtet<lb/>
werden, und wir die&#x017F;es Bei&#x017F;piel blos der Einwölbung halber hier<lb/>
vorgeführt haben.</p><lb/>
              <p>3. Ein <hi rendition="#g">Klo&#x017F;tergewölbe ganz be&#x017F;onderer Art</hi> ent&#x017F;teht, wenn<lb/>
man von einem gewöhnlichen Klo&#x017F;tergewölbe über einem quadrati&#x017F;chen<lb/>
Raum die vier Ecken durch &#x017F;enkrechte Ebenen auf die Verbindungs-<lb/>
linien der Mittelpunkte der Grund&#x017F;eiten ab&#x017F;chneidet; man erhält dann<lb/>
ein Gewölbe, welches einem Kreuzgewölbe &#x017F;ehr ähnlich aus&#x017F;ieht und<lb/>
den größten Theil &#x017F;eines Schubes auf die Winkel des überwölbten<lb/>
Raumes überträgt (Fig. 341). Wenn dann der ur&#x017F;prüngliche Klo&#x017F;ter-<lb/><figure><head>Fig. 341.</head></figure><lb/>
gewölbequer&#x017F;chnitt ein Halbkreis i&#x017F;t, werden die Schildbögen (Anläufe)<lb/>
über <hi rendition="#aq">e f</hi>, <hi rendition="#aq">f g</hi>, <hi rendition="#aq">l g</hi>, <hi rendition="#aq">e l</hi>, Spitzbogen und die Kehlbogen <hi rendition="#aq">m h</hi> und <hi rendition="#aq">k n</hi> Ellip&#x017F;en<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0346] Zweites Kapitel. Die Gewölbe. holzbalken, welche bei b überblattet ſind; a iſt die Herdmauer und h der Feuerherd ſelbſt. Erwähnt ſei übrigens, daß ſolche offene [Abbildung Fig. 340.] Feuerungsanlagen nur noch in ländlichen Arbeiterhäuſern eingerichtet werden, und wir dieſes Beiſpiel blos der Einwölbung halber hier vorgeführt haben. 3. Ein Kloſtergewölbe ganz beſonderer Art entſteht, wenn man von einem gewöhnlichen Kloſtergewölbe über einem quadratiſchen Raum die vier Ecken durch ſenkrechte Ebenen auf die Verbindungs- linien der Mittelpunkte der Grundſeiten abſchneidet; man erhält dann ein Gewölbe, welches einem Kreuzgewölbe ſehr ähnlich ausſieht und den größten Theil ſeines Schubes auf die Winkel des überwölbten Raumes überträgt (Fig. 341). Wenn dann der urſprüngliche Kloſter- [Abbildung Fig. 341.] gewölbequerſchnitt ein Halbkreis iſt, werden die Schildbögen (Anläufe) über e f, f g, l g, e l, Spitzbogen und die Kehlbogen m h und k n Ellipſen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/346
Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/346>, abgerufen am 15.05.2024.