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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.

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Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
verhindern, trennt eine Asphaltisolirschicht a das Kellermauerwerk
vom Banquett.

In Fig. 322 hat die Kappenaxe eine verticale Stellung und sind
kleinere besonders vorgemauerte Pfeiler als Widerlager für die ver-
ticalen Kappen vorhanden. Meistens giebt man den "Erdisolirkappen",

[Abbildung] Fig. 321.
[Abbildung] Fig. 322.
je nach dem Erddrucke, 1/10-- 1/6 Pfeilhöhe und 1/2 Stein zur Stärke;
bei mehr als 1m Höhe macht man sie 1--11/2 Ziegel stark. Auch in
Fig. 322 hat die Asphaltisolirschicht a denselben Zweck wie in Fig. 321;
b ist der Lüftungsschlauch, welcher auch mit dem Keller selbst com-
municirt. Auf der oberen Mündung der Kappe liegt eine Deckplatte.

Wenn die Kellersohle eines Gebäudes unter dem "Grundwasser-
niveau" liegt, ist bei der gewöhnlichen Abpflasterung des Kellerbodens
das Eindringen des steigenden Grundwassers in den Keller unver-
meidlich, und zwar selbst dann, wenn die Wände und der Kellerfuß-
boden mit Cement sorgfältig abgeputzt sind; denn das steigende
Grundwasser übt einen so gewaltigen Druck gegen eine solche Keller-
sohle aus, daß diese sich aufbaucht, sodann Risse bekommt und das
Wasser in den Keller eindringen läßt.

Zweites Kapitel. Die Gewölbe.
verhindern, trennt eine Asphaltiſolirſchicht a das Kellermauerwerk
vom Banquett.

In Fig. 322 hat die Kappenaxe eine verticale Stellung und ſind
kleinere beſonders vorgemauerte Pfeiler als Widerlager für die ver-
ticalen Kappen vorhanden. Meiſtens giebt man den „Erdiſolirkappen“,

[Abbildung] Fig. 321.
[Abbildung] Fig. 322.
je nach dem Erddrucke, 1/10—⅙ Pfeilhöhe und ½ Stein zur Stärke;
bei mehr als 1m Höhe macht man ſie 1—1½ Ziegel ſtark. Auch in
Fig. 322 hat die Asphaltiſolirſchicht a denſelben Zweck wie in Fig. 321;
b iſt der Lüftungsſchlauch, welcher auch mit dem Keller ſelbſt com-
municirt. Auf der oberen Mündung der Kappe liegt eine Deckplatte.

Wenn die Kellerſohle eines Gebäudes unter dem „Grundwaſſer-
niveau“ liegt, iſt bei der gewöhnlichen Abpflaſterung des Kellerbodens
das Eindringen des ſteigenden Grundwaſſers in den Keller unver-
meidlich, und zwar ſelbſt dann, wenn die Wände und der Kellerfuß-
boden mit Cement ſorgfältig abgeputzt ſind; denn das ſteigende
Grundwaſſer übt einen ſo gewaltigen Druck gegen eine ſolche Keller-
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[312/0328] Zweites Kapitel. Die Gewölbe. verhindern, trennt eine Asphaltiſolirſchicht a das Kellermauerwerk vom Banquett. In Fig. 322 hat die Kappenaxe eine verticale Stellung und ſind kleinere beſonders vorgemauerte Pfeiler als Widerlager für die ver- ticalen Kappen vorhanden. Meiſtens giebt man den „Erdiſolirkappen“, [Abbildung Fig. 321.] [Abbildung Fig. 322.] je nach dem Erddrucke, 1/10—⅙ Pfeilhöhe und ½ Stein zur Stärke; bei mehr als 1m Höhe macht man ſie 1—1½ Ziegel ſtark. Auch in Fig. 322 hat die Asphaltiſolirſchicht a denſelben Zweck wie in Fig. 321; b iſt der Lüftungsſchlauch, welcher auch mit dem Keller ſelbſt com- municirt. Auf der oberen Mündung der Kappe liegt eine Deckplatte. Wenn die Kellerſohle eines Gebäudes unter dem „Grundwaſſer- niveau“ liegt, iſt bei der gewöhnlichen Abpflaſterung des Kellerbodens das Eindringen des ſteigenden Grundwaſſers in den Keller unver- meidlich, und zwar ſelbſt dann, wenn die Wände und der Kellerfuß- boden mit Cement ſorgfältig abgeputzt ſind; denn das ſteigende Grundwaſſer übt einen ſo gewaltigen Druck gegen eine ſolche Keller- ſohle aus, daß dieſe ſich aufbaucht, ſodann Riſſe bekommt und das Waſſer in den Keller eindringen läßt.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/328>, abgerufen am 22.05.2024.