Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Dachgerüste. eine Zugstange ersetzt worden, und die Streben ss dienen haupt-sächlich zur besseren Unterstützung der Hängewerksenden; sie tragen aber auch noch die Sparrenfetten und sind in zweifacher Anzahl vorhanden. Da es im vorliegenden Beispiele darauf ankam, einen großen Waggonschuppen zu überdecken, so sind ungefähr zehn so construirte Dächer neben einander angeordnet und befindet sich eine tiefe Zinkröhre zwischen zwei Dachflächen. Der erhöhte Theil o ist ein Oberlicht und mit Glas eingedeckt. Für große und breite Schuppen, für landwirthschaftliche Zwecke etc. [Abbildung]
Fig. 384. von denen der mittlere die beiden seitlichen Theile überragt, unddie Anbringung der seitlichen Oberlichter gestattet. In der ange- deuteten Art construirte man den Schuppen für landwirthschaftliche Geräthe und Maschinen auf der Wiener Weltausstellung. Sehr einfach und zweckmäßig ist die Construktion des Binders Die Dachgerüſte. eine Zugſtange erſetzt worden, und die Streben ss dienen haupt-ſächlich zur beſſeren Unterſtützung der Hängewerksenden; ſie tragen aber auch noch die Sparrenfetten und ſind in zweifacher Anzahl vorhanden. Da es im vorliegenden Beiſpiele darauf ankam, einen großen Waggonſchuppen zu überdecken, ſo ſind ungefähr zehn ſo conſtruirte Dächer neben einander angeordnet und befindet ſich eine tiefe Zinkröhre zwiſchen zwei Dachflächen. Der erhöhte Theil o iſt ein Oberlicht und mit Glas eingedeckt. Für große und breite Schuppen, für landwirthſchaftliche Zwecke ꝛc. [Abbildung]
Fig. 384. von denen der mittlere die beiden ſeitlichen Theile überragt, unddie Anbringung der ſeitlichen Oberlichter geſtattet. In der ange- deuteten Art conſtruirte man den Schuppen für landwirthſchaftliche Geräthe und Maſchinen auf der Wiener Weltausſtellung. Sehr einfach und zweckmäßig iſt die Conſtruktion des Binders <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0265" n="253"/><fw place="top" type="header">Die Dachgerüſte.</fw><lb/> eine Zugſtange erſetzt worden, und die Streben <hi rendition="#aq">ss</hi> dienen haupt-<lb/> ſächlich zur beſſeren Unterſtützung der Hängewerksenden; ſie tragen<lb/> aber auch noch die Sparrenfetten und ſind in zweifacher Anzahl<lb/> vorhanden. Da es im vorliegenden Beiſpiele darauf ankam, einen<lb/> großen Waggonſchuppen zu überdecken, ſo ſind ungefähr zehn ſo<lb/> conſtruirte Dächer neben einander angeordnet und befindet ſich eine<lb/> tiefe Zinkröhre zwiſchen zwei Dachflächen. Der erhöhte Theil <hi rendition="#aq">o</hi> iſt<lb/> ein Oberlicht und mit Glas eingedeckt.</p><lb/> <p>Für große und breite Schuppen, für landwirthſchaftliche Zwecke ꝛc.<lb/> empfiehlt ſich der Binder Fig. 384. Derſelbe beſteht aus drei Theilen,<lb/><figure><head>Fig. 384.</head></figure><lb/> von denen der mittlere die beiden ſeitlichen Theile überragt, und<lb/> die Anbringung der ſeitlichen Oberlichter geſtattet. In der ange-<lb/> deuteten Art conſtruirte man den Schuppen für landwirthſchaftliche<lb/> Geräthe und Maſchinen auf der Wiener Weltausſtellung.</p><lb/> <p>Sehr einfach und zweckmäßig iſt die Conſtruktion des Binders<lb/> der neuen Gießerei in Georgs-Marien-Hütte bei Osnabrück (Fig. 385).<lb/> Bei Herſtellung dieſes Binders mußte man auf einen ganz freien<lb/> Raum in der Mitte des Gebäudes bedacht ſein, um den Gießerei-<lb/> laufkrahn hin- und herbewegen zu können. Für den ſchnellen Abzug<lb/> der Dämpfe wurde der mittlere Theil des Daches ſo gehoben, daß<lb/> ſeitliche Ventilationsöffnungen, die gleichzeitig als Fenſter dienen,<lb/> angebracht werden konnten. Der mittlere Theil des Dachgerüſtes<lb/> beſteht aus einem Hänge- und Sprengewerk; in dem Hängewerke<lb/> wird der Hängebalken <hi rendition="#aq">a</hi> von einem Hängeeiſen aufgefangen. Die<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [253/0265]
Die Dachgerüſte.
eine Zugſtange erſetzt worden, und die Streben ss dienen haupt-
ſächlich zur beſſeren Unterſtützung der Hängewerksenden; ſie tragen
aber auch noch die Sparrenfetten und ſind in zweifacher Anzahl
vorhanden. Da es im vorliegenden Beiſpiele darauf ankam, einen
großen Waggonſchuppen zu überdecken, ſo ſind ungefähr zehn ſo
conſtruirte Dächer neben einander angeordnet und befindet ſich eine
tiefe Zinkröhre zwiſchen zwei Dachflächen. Der erhöhte Theil o iſt
ein Oberlicht und mit Glas eingedeckt.
Für große und breite Schuppen, für landwirthſchaftliche Zwecke ꝛc.
empfiehlt ſich der Binder Fig. 384. Derſelbe beſteht aus drei Theilen,
[Abbildung Fig. 384.]
von denen der mittlere die beiden ſeitlichen Theile überragt, und
die Anbringung der ſeitlichen Oberlichter geſtattet. In der ange-
deuteten Art conſtruirte man den Schuppen für landwirthſchaftliche
Geräthe und Maſchinen auf der Wiener Weltausſtellung.
Sehr einfach und zweckmäßig iſt die Conſtruktion des Binders
der neuen Gießerei in Georgs-Marien-Hütte bei Osnabrück (Fig. 385).
Bei Herſtellung dieſes Binders mußte man auf einen ganz freien
Raum in der Mitte des Gebäudes bedacht ſein, um den Gießerei-
laufkrahn hin- und herbewegen zu können. Für den ſchnellen Abzug
der Dämpfe wurde der mittlere Theil des Daches ſo gehoben, daß
ſeitliche Ventilationsöffnungen, die gleichzeitig als Fenſter dienen,
angebracht werden konnten. Der mittlere Theil des Dachgerüſtes
beſteht aus einem Hänge- und Sprengewerk; in dem Hängewerke
wird der Hängebalken a von einem Hängeeiſen aufgefangen. Die
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Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/265>, abgerufen am 26.06.2024. |