Als bestes Verhältniß für die Bogenform empfiehlt Gylli einen Spitzbogen nach nebenstehender Construktion (Fig. 357): x y gleich halbe Spannweite des Daches, x z die Höhe desselben; x y : x z = 5 : 6; der Radius des Bogens beträgt 71/2 Theile.
Die Bogenform wird auf dem Schnurboden vorgerissen und in gleiche, ca. 1,5m lange Theile zerlegt; ein solcher Theil giebt die Schablone, welche man in angedeuteter Weise (Fig. 358) auf einer Bohle oder einem Brette verzeichnet.
[Abbildung]
Fig. 357.
[Abbildung]
Fig. 358.
Solche Bohlenstücke werden zu ganzen Bögen zusammengesetzt und mit hölzernen, oder besser eisernen Nägeln mit einander ver- bunden, wobei man aber beachten muß, daß die einzelnen Fugen im Verbande zu liegen kommen.
In Fig. 359 sind zwei, in Fig. 360 dagegen drei Bretter resp. Bohlen auf einander gelegt worden.
[Abbildung]
Fig. 359.
[Abbildung]
Fig. 360.
Die Dicke und Anzahl der Bretterlagen für entsprechende Spann- weiten ergeben sich aus der nachstehenden Tabelle:
[Tabelle]
Für jede 5m größere Gebäudetiefe wird der Sparren um 1,5zm verstärkt, auch bei kleineren Gebäudetiesen als 7,5m darf der Bohlen- sparren nicht unter 15zm stark sein. Am Forst überdecken sich die
Die Dachgerüſte.
Bogendächer nach de l'Orme.
Als beſtes Verhältniß für die Bogenform empfiehlt Gylli einen Spitzbogen nach nebenſtehender Conſtruktion (Fig. 357): x y gleich halbe Spannweite des Daches, x z die Höhe desſelben; x y : x z = 5 : 6; der Radius des Bogens beträgt 7½ Theile.
Die Bogenform wird auf dem Schnurboden vorgeriſſen und in gleiche, ca. 1,5m lange Theile zerlegt; ein ſolcher Theil giebt die Schablone, welche man in angedeuteter Weiſe (Fig. 358) auf einer Bohle oder einem Brette verzeichnet.
[Abbildung]
Fig. 357.
[Abbildung]
Fig. 358.
Solche Bohlenſtücke werden zu ganzen Bögen zuſammengeſetzt und mit hölzernen, oder beſſer eiſernen Nägeln mit einander ver- bunden, wobei man aber beachten muß, daß die einzelnen Fugen im Verbande zu liegen kommen.
In Fig. 359 ſind zwei, in Fig. 360 dagegen drei Bretter reſp. Bohlen auf einander gelegt worden.
[Abbildung]
Fig. 359.
[Abbildung]
Fig. 360.
Die Dicke und Anzahl der Bretterlagen für entſprechende Spann- weiten ergeben ſich aus der nachſtehenden Tabelle:
[Tabelle]
Für jede 5m größere Gebäudetiefe wird der Sparren um 1,5zm verſtärkt, auch bei kleineren Gebäudetieſen als 7,5m darf der Bohlen- ſparren nicht unter 15zm ſtark ſein. Am Forſt überdecken ſich die
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Die Dachgerüſte.
Bogendächer nach de l'Orme.
Als beſtes Verhältniß für die Bogenform empfiehlt Gylli einen
Spitzbogen nach nebenſtehender Conſtruktion (Fig. 357): x y gleich
halbe Spannweite des Daches, x z die Höhe
desſelben; x y : x z = 5 : 6; der Radius
des Bogens beträgt 7½ Theile.
Die Bogenform wird auf dem Schnurboden
vorgeriſſen und in gleiche, ca. 1,5m lange
Theile zerlegt; ein ſolcher Theil giebt die
Schablone, welche man in angedeuteter Weiſe
(Fig. 358) auf einer Bohle oder einem Brette
verzeichnet.
[Abbildung Fig. 357.]
[Abbildung Fig. 358.]
Solche Bohlenſtücke werden zu ganzen Bögen zuſammengeſetzt
und mit hölzernen, oder beſſer eiſernen Nägeln mit einander ver-
bunden, wobei man aber beachten muß,
daß die einzelnen Fugen im Verbande
zu liegen kommen.
In Fig. 359 ſind zwei, in Fig. 360
dagegen drei Bretter reſp. Bohlen
auf einander gelegt worden.
[Abbildung Fig. 359.]
[Abbildung Fig. 360.]
Die Dicke und Anzahl der Bretterlagen für entſprechende Spann-
weiten ergeben ſich aus der nachſtehenden Tabelle:
Für jede 5m größere Gebäudetiefe wird der Sparren um 1,5zm
verſtärkt, auch bei kleineren Gebäudetieſen als 7,5m darf der Bohlen-
ſparren nicht unter 15zm ſtark ſein. Am Forſt überdecken ſich die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/247>, abgerufen am 26.06.2024.
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