Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Viertes Kapitel. lern. Die freiliegenden Sparrenenden können bei Schieferbedachungsein: l = 5m, l' = 3,4--5m, l'' = 4m, sonach Dachbreite 18--19m. B. Dächer mit versenktem Dachgebälk. Um bei weniger geneigter Bedachung einen brauchbaren Bo- Die Fig. 284 A und B stellen diese Hebung des Dachrostes dar, [Abbildung]
Fig. 284 fläche um den First in dieA und B. Höhe geklappt (Fig. 284 A) oder daß auch der First gleich- falls gehoben wird, wie Fig. 284 B veranschaulicht. Der untere Saum des Sparren- rostes liegt stets auf einer Mauerbank oder Fußfette, und diese ruht entweder direct auf der Mauer oder auf einer beson- deren Kniestockwand, welche aus der Mauerbank oder Fette d und den Kniestocksäulen oder Pfosten e bestehen. Da der auf der Kniewand ruhende Sparrenrost sehr beträchtlich [Abbildung]
Fig. 285 gemacht wird, indem die beiden Hölzer im Verein mit der Kniewand-A--D. säule e ein unverschiebbares Dreieck herstellen und somit das Um- kippen der Kniewand nach Außen hin verhindern. Viertes Kapitel. lern. Die freiliegenden Sparrenenden können bei Schieferbedachungſein: l = 5m, l' = 3,4—5m, l'' = 4m, ſonach Dachbreite 18—19m. B. Dächer mit verſenktem Dachgebälk. Um bei weniger geneigter Bedachung einen brauchbaren Bo- Die Fig. 284 A und B ſtellen dieſe Hebung des Dachroſtes dar, [Abbildung]
Fig. 284 fläche um den Firſt in dieA und B. Höhe geklappt (Fig. 284 A) oder daß auch der Firſt gleich- falls gehoben wird, wie Fig. 284 B veranſchaulicht. Der untere Saum des Sparren- roſtes liegt ſtets auf einer Mauerbank oder Fußfette, und dieſe ruht entweder direct auf der Mauer oder auf einer beſon- deren Knieſtockwand, welche aus der Mauerbank oder Fette d und den Knieſtockſäulen oder Pfoſten e beſtehen. Da der auf der Kniewand ruhende Sparrenroſt ſehr beträchtlich [Abbildung]
Fig. 285 gemacht wird, indem die beiden Hölzer im Verein mit der Kniewand-A—D. ſäule e ein unverſchiebbares Dreieck herſtellen und ſomit das Um- kippen der Kniewand nach Außen hin verhindern. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0208" n="196"/><fw place="top" type="header">Viertes Kapitel.</fw><lb/> lern. Die freiliegenden Sparrenenden können bei Schieferbedachung<lb/> ſein: <hi rendition="#aq">l</hi> = 5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>, <hi rendition="#aq">l'</hi> = 3,4—5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>, <hi rendition="#aq">l''</hi> = 4<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>, ſonach Dachbreite 18—19<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi>.</p> </div> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">B.</hi><hi rendition="#g">Dächer mit verſenktem Dachgebälk</hi>.</head><lb/> <p>Um bei weniger geneigter Bedachung einen brauchbaren Bo-<lb/> denraum zu erhalten, und zur Verſchönerung der Facade, führt<lb/> man häufig die Frontmauern über die Dachbalkenlage (Dachoberbo-<lb/> den), wodurch eine ſogenannte <hi rendition="#g">Drempelwand</hi> oder <hi rendition="#g">Kniewand</hi><lb/> (Knieſtock) entſteht, und das Dachgebälk, da es mit den Sparrenroſt<lb/> ſelbſt in gar keiner Verbindung ſteht, verſenkt erſcheint.</p><lb/> <p>Die Fig. 284 <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> ſtellen dieſe Hebung des Dachroſtes dar,<lb/> und zwar kann man annehmen, daß entweder die ganze Dachroſt-<lb/><figure><head>Fig. 284 </head><p><hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B.</hi></p></figure><lb/> fläche um den Firſt in die<lb/> Höhe geklappt (Fig. 284 <hi rendition="#aq">A</hi>)<lb/> oder daß auch der Firſt gleich-<lb/> falls gehoben wird, wie Fig.<lb/> 284 <hi rendition="#aq">B</hi> veranſchaulicht. Der<lb/> untere Saum des Sparren-<lb/> roſtes liegt ſtets auf einer<lb/> Mauerbank oder Fußfette,<lb/> und dieſe ruht entweder direct auf der Mauer oder auf einer beſon-<lb/> deren Knieſtockwand, welche aus der Mauerbank oder Fette <hi rendition="#aq">d</hi> und<lb/> den Knieſtockſäulen oder Pfoſten <hi rendition="#aq">e</hi> beſtehen.</p><lb/> <p>Da der auf der Kniewand ruhende Sparrenroſt ſehr beträchtlich<lb/> in horizontaler und ſchräger Richtung ſchiebt, iſt es unbedingt nöthig,<lb/> daß in jedem Hauptbinder der Sparrenſchub mittelſt der Drempel-<lb/> ſtrebe <hi rendition="#aq">f</hi> und dem Zangenholz <hi rendition="#aq">z</hi> (ſiehe Fig. 285 <hi rendition="#aq">A—D</hi>) unſchädlich<lb/><figure><head>Fig. 285 </head><p><hi rendition="#aq">A—D.</hi></p></figure><lb/> gemacht wird, indem die beiden Hölzer im Verein mit der Kniewand-<lb/> ſäule <hi rendition="#aq">e</hi> ein unverſchiebbares Dreieck herſtellen und ſomit das Um-<lb/> kippen der Kniewand nach Außen hin verhindern.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0208]
Viertes Kapitel.
lern. Die freiliegenden Sparrenenden können bei Schieferbedachung
ſein: l = 5m, l' = 3,4—5m, l'' = 4m, ſonach Dachbreite 18—19m.
B. Dächer mit verſenktem Dachgebälk.
Um bei weniger geneigter Bedachung einen brauchbaren Bo-
denraum zu erhalten, und zur Verſchönerung der Facade, führt
man häufig die Frontmauern über die Dachbalkenlage (Dachoberbo-
den), wodurch eine ſogenannte Drempelwand oder Kniewand
(Knieſtock) entſteht, und das Dachgebälk, da es mit den Sparrenroſt
ſelbſt in gar keiner Verbindung ſteht, verſenkt erſcheint.
Die Fig. 284 A und B ſtellen dieſe Hebung des Dachroſtes dar,
und zwar kann man annehmen, daß entweder die ganze Dachroſt-
[Abbildung Fig. 284 A und B.]
fläche um den Firſt in die
Höhe geklappt (Fig. 284 A)
oder daß auch der Firſt gleich-
falls gehoben wird, wie Fig.
284 B veranſchaulicht. Der
untere Saum des Sparren-
roſtes liegt ſtets auf einer
Mauerbank oder Fußfette,
und dieſe ruht entweder direct auf der Mauer oder auf einer beſon-
deren Knieſtockwand, welche aus der Mauerbank oder Fette d und
den Knieſtockſäulen oder Pfoſten e beſtehen.
Da der auf der Kniewand ruhende Sparrenroſt ſehr beträchtlich
in horizontaler und ſchräger Richtung ſchiebt, iſt es unbedingt nöthig,
daß in jedem Hauptbinder der Sparrenſchub mittelſt der Drempel-
ſtrebe f und dem Zangenholz z (ſiehe Fig. 285 A—D) unſchädlich
[Abbildung Fig. 285 A—D.]
gemacht wird, indem die beiden Hölzer im Verein mit der Kniewand-
ſäule e ein unverſchiebbares Dreieck herſtellen und ſomit das Um-
kippen der Kniewand nach Außen hin verhindern.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/208 |
Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/208>, abgerufen am 16.07.2024. |