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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] wenig Stunden genossen werden; sie verlieren durch langes Hängen am Baume und durch das Aufbewahren an Wohlgeschmack. (S. Feige.)

It.: Meglio pan duro, che fico maturo. (Giani, 672.)

483 Lieber trocken Brot, als im Fleisch den Tod. (Rheinpfalz.)

484 Man muss dahin nach Brot gehen, wo es welches gibt.

Dän.: Man skal gaae efter brödet som det er. (Prov. dan., 1195.)

485 Man muss ums Brot arbeiten, bis man zum Fleisch kommen kann. - Bazar, XIII, 26, 214.

486 Man soll nicht sein eigen Brot an dem Tische eines andern essen. - Günsburg, III, 152.

487 Mancher hat wol Brot, aber die Zähne fehlen ihm.

Frz.: Tel a du pain qui n'a plus de dents. (Bohn I, 58.)

488 Masgonnen bruad ward ok eeden. (Amrum.) - Haupt, VIII, 375, 13.

Misgönntes Brot wird auch gegessen. Misgönt Brod werd ok egeten. (Schambach, II, 313.) - Auf Sylt: Forgöndt bruad uud' uk iiten.

Schwed.: Missundt bröd giör intet magan ondt. - Qweden maat korrar intet i bevken. (Grubb, 675.)

489 Mein Brot kann mir niemand essen. (S. Bescheren.)

Schwed.: Ingen äther annars maat. (Grubb, 388.)

490 Mit Brote, noch so fein, wird der Bäcker nicht zu betrügen sein.

Span.: A quien cuece y amasa, no hurtes hogaza. (Cahier, 3467.)

491 Neubacken Brot - auf der Hand ein Pfund, im Magen ein Loth.

It.: Pan bollente - molto in mano e poco nel ventre. (Giani, 1251.)

492 Olt Brod liggt achtern Taun. (Rendsburg.) - Schütze, IV, 291.

Es wird damit der doppelsinnige Ausdruck des "alten, olen", auch schlechten Brotes getadelt.

493 Ongegönnt Brot gedeiht nich. - Frischbier, I, 469.

494 'S Brod und der Wy göh enangere noh. (Solothurn.) - Schild, 100, 17.

Wenn das Getreide geräth, soll auch der Wein gerathen.

495 Schneids Brot gleich, so wirst du reich.

496 Schwarz Breit macht de Baker rit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 248.

497 Schwarz Brot, saur Bier, lange Mile seyn in Westphalen, wilt du es nicht glauben, log dar. - Schuppius, I, 740.

498 Schwarz Brot, Wangen roth. (Breitingheim.)

499 So weinich also wi konnen sin ane brodt, ane water unde win, so weinich konnen wi entberen der konige, fersten und ok heren. - Ebstorf.

500 Trocken Brot macht Wangen roth, aber gar kein Brot, das ist Noth. - Klix, 16.

501 Trocknes Brot mit Freuden ist besser als Braten mit Zank.

Bei Tunnicius (781): Beter is dröge brot mit vrouweden dan gebrat mit kyve. (Malo ego laetitia panem quam litibus assa.)

502 Ungegünnt Brod word am meiesten eten. - Bueren, 1183.

503 Ungünnt Brot schmeckt ok god. (Strelitz.) - Firmenich, III, 72, 83.

504 Unser täglich Brot gib uns heute, sagte der Todtengräber zu Dokter Pollmann.

505 Verdientes Brot ist herrlich Brot.

506 Verdientes Brot schmeckt süss.

It.: Pan di sudore ha gran sapore. (Giani, 1252.)

507 Verredtes Brot schmeckt gut (oder: schmeckt oft am besten). (Steiermark.)

Verreden = abschwören. "Verred es nicht zu sehr." (Frau Ute in den Nibelungen.)

508 Vorgegessen Brot ist schwer abzuarbeiten. - Frischbier, II, 435.

509 Vorgekautes Brot ist schwer verdienen. (Königsberg.)

510 Vum Breide liewen, äs licht. - Schuster, 856.

511 Wär det Brad (tweimal) bret, is nich wärt, dat he 't (einmaul) et. - Schambach, II, 519.

Die Volksanschauung tadelt es als sündlich, hartgewordenes Brot in die Ofenpfanne zu legen und dort wieder zu erweichen.

[Spaltenumbruch] 512 Was hilft Ein Bissen Brot, wenn hundert Hunger haben. - Altmann VI, 393.

513 Weck sin Brot ick ät, denn' sin Led ick sing. (Altmark.) - Danneil, 25a.

514 Wem nur ein Stück Brot bestimmt ist, der bekommt nie einen ganzen Laib. (Steiermark.)

515 Wenn das Brot nur gut ist, mag es ein Jude oder Türke gebacken haben. - Ausland, 1871, S. 404b.

516 Wenn de kein Brod hest, sau braukst de kein mest. - Schambach, II, 467.

517 Wenn der Laib Brot einmal angeschnitten ist, so wird er nimmer ganz. - Wirth, 85.

Mit Beziehung auf den Tod eines Familiengliedes.

518 Wenn ma lang grob's Brod esst, so ward ma n' alt (oder starche). - Tobler, 236.

519 Wenn man die Brote schlecht einschiebt, kommen sie nicht rund (glatt) heraus.

Frz.: A mal enfourner on fait les pains cornus. (Bohn I, 3.)

520 Wenn man ein Brot zerschneidet, so langen drei Hände nach einer Hälfte.

Böhm.: Prekroj pecen, a dej obe pule. (Celakovsky, 52.)

521 Wenn man weiss Brod hat, so lest man das schwartz liegen. - Lehmann, 772, 15.

522 Wenn mancher ein stück Brot vnd Fleisch hat, so meinet er, es sey fastnacht. - Lehmann, 349, 13.

523 Wer auf das Brot anderer wartet, der wird oft hungern müssen. - Günsburg, III, 188.

524 Wer Brot hat, suche nicht Kuchen. - Frischbier, 4247.

Poln.: Kto ma chleb, niech nieszuka kolaczow.

525 Wer Brot hat und sucht Semmel, verliert Brot und Semmel.

Masur.: Kto chleb ma a szuka kolace, to straci chleb i kolace. (Frischbier, II, 3046.)

526 Wer Brot, Wasser, Kleider vnd ein Hauss hat, der ist reich genug. - Lehmann, 535, 35.

527 Wer Brot zu essen hat, knabbert keine Eicheln.

Dän.: Skulle jeg aede ageren, naar jeg hover bröd. (Prov. dan., 8.)

528 Wer das Brot nicht achtet, der kommt nicht zu Brot.

Als holsteinisches Sprichwort angeführt von Nissen in dessen Biblischer Geschichte, II, 195.

529 Wer das Brot verachtet hat, muss oft später mit trockner Rinde fürlieb nehmen.

Böhm.: Mnohy chlebem pohrdal, a suchou kurkou za vdek vzal. (Celakovsky, 60.)

Poln.: Kto gardzi, jada chleb twardy. - Kto przebiera, ten przymiera. (Celakovsky, 60.)

530 Wer denkt ans Brot, wenn er Kleider macht. (Sauerland.)

531 Wer frisch Brot haben will, muss backen.

Dän.: Ingen faaer nyt bröd uden han bager. (Prov. dan., 90.)

532 Wer gekauft sich theures Brot, der kommt nicht um in Hungersnoth.

Lat.: Non famis ense perit qui care far sibi querit. (Reuterdahl, 586.)

Schwed.: Han dör ey aff hungir som dyrth köpir. (Reuterdahl, 586.)

533 Wer gutes Brot hat, bekommt leicht Fleisch dazu. (Breslau.)

Wer eine einträgliche Stellung hat, erhält bald eine Frau.

534 Wer kein Brot hat, bedarf kein Messer.

Ironischer Trost für die, denen es an Nahrung gebricht.

535 Wer kein Brot hat, muss die Fingerringe ablegen und arbeiten.

Lat.: Annulus abdatur et inops opus aggrediatur. (Reuterdahl, 57.)

Schwed.: Stryk aff gulfingran ok arwodha for brödh. (Reuterdahl, 57.)

536 Wer kein Brot hat, muss Semmel essen.

Scherzhafter Rath.

537 Wer kein Brot hat, scheut den Weg zum Bäcker nicht.

Er ist nicht wählerisch in der Arbeit, durch die er es erwerben kann.

Frz.: De tout s'avise a qui pain faut. (Bohn I, 15.)

[Spaltenumbruch] wenig Stunden genossen werden; sie verlieren durch langes Hängen am Baume und durch das Aufbewahren an Wohlgeschmack. (S. Feige.)

It.: Meglio pan duro, che fico maturo. (Giani, 672.)

483 Lieber trocken Brot, als im Fleisch den Tod. (Rheinpfalz.)

484 Man muss dahin nach Brot gehen, wo es welches gibt.

Dän.: Man skal gaae efter brödet som det er. (Prov. dan., 1195.)

485 Man muss ums Brot arbeiten, bis man zum Fleisch kommen kann.Bazar, XIII, 26, 214.

486 Man soll nicht sein eigen Brot an dem Tische eines andern essen.Günsburg, III, 152.

487 Mancher hat wol Brot, aber die Zähne fehlen ihm.

Frz.: Tel a du pain qui n'a plus de dents. (Bohn I, 58.)

488 Masgonnen bruad ward ok eeden. (Amrum.) – Haupt, VIII, 375, 13.

Misgönntes Brot wird auch gegessen. Misgönt Brôd werd ôk egeten. (Schambach, II, 313.) – Auf Sylt: Forgöndt bruad uud' uk iiten.

Schwed.: Missundt bröd giör intet magan ondt. – Qweden maat korrar intet i bevken. (Grubb, 675.)

489 Mein Brot kann mir niemand essen. (S. Bescheren.)

Schwed.: Ingen äther annars maat. (Grubb, 388.)

490 Mit Brote, noch so fein, wird der Bäcker nicht zu betrügen sein.

Span.: A quien cuece y amasa, no hurtes hogaza. (Cahier, 3467.)

491 Neubacken Brot – auf der Hand ein Pfund, im Magen ein Loth.

It.: Pan bollente – molto in mano e poco nel ventre. (Giani, 1251.)

492 Ôlt Brod liggt achtern Tûn. (Rendsburg.) – Schütze, IV, 291.

Es wird damit der doppelsinnige Ausdruck des „alten, ôlen“, auch schlechten Brotes getadelt.

493 Ongegönnt Brot gedeiht nich.Frischbier, I, 469.

494 'S Brod und der Wy göh enangere noh. (Solothurn.) – Schild, 100, 17.

Wenn das Getreide geräth, soll auch der Wein gerathen.

495 Schneids Brot gleich, so wirst du reich.

496 Schwarz Brît mâcht de Baker rit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 248.

497 Schwarz Brot, saur Bier, lange Mile seyn in Westphalen, wilt du es nicht glauben, log dar.Schuppius, I, 740.

498 Schwarz Brot, Wangen roth. (Breitingheim.)

499 So weinich also wi konnen sin ane brodt, ane water unde win, so weinich konnen wi entberen der konige, fersten und ok heren.Ebstorf.

500 Trocken Brot macht Wangen roth, aber gar kein Brot, das ist Noth.Klix, 16.

501 Trocknes Brot mit Freuden ist besser als Braten mit Zank.

Bei Tunnicius (781): Beter is dröge brôt mit vrouweden dan gebrât mit kyve. (Malo ego laetitia panem quam litibus assa.)

502 Ungegünnt Brod word am mîesten êten.Bueren, 1183.

503 Ungünnt Brot schmeckt ok god. (Strelitz.) – Firmenich, III, 72, 83.

504 Unser täglich Brot gib uns heute, sagte der Todtengräber zu Dokter Pollmann.

505 Verdientes Brot ist herrlich Brot.

506 Verdientes Brot schmeckt süss.

It.: Pan di sudore ha gran sapore. (Giani, 1252.)

507 Verredtes Brot schmeckt gut (oder: schmeckt oft am besten). (Steiermark.)

Verreden = abschwören. „Verred es nicht zu sehr.“ (Frau Ute in den Nibelungen.)

508 Vorgegessen Brot ist schwer abzuarbeiten.Frischbier, II, 435.

509 Vorgekautes Brot ist schwer verdienen. (Königsberg.)

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Die Volksanschauung tadelt es als sündlich, hartgewordenes Brot in die Ofenpfanne zu legen und dort wieder zu erweichen.

[Spaltenumbruch] 512 Was hilft Ein Bissen Brot, wenn hundert Hunger haben.Altmann VI, 393.

513 Weck sin Brôt ick ät, denn' sin Lêd ick sing. (Altmark.) – Danneil, 25a.

514 Wem nur ein Stück Brot bestimmt ist, der bekommt nie einen ganzen Laib. (Steiermark.)

515 Wenn das Brot nur gut ist, mag es ein Jude oder Türke gebacken haben.Ausland, 1871, S. 404b.

516 Wenn de kein Brôd hest, sau brûkst de kein mest.Schambach, II, 467.

517 Wenn der Laib Brot einmal angeschnitten ist, so wird er nimmer ganz.Wirth, 85.

Mit Beziehung auf den Tod eines Familiengliedes.

518 Wenn ma lang grob's Brod esst, so ward ma n' alt (oder starche).Tobler, 236.

519 Wenn man die Brote schlecht einschiebt, kommen sie nicht rund (glatt) heraus.

Frz.: A mal enfourner on fait les pains cornus. (Bohn I, 3.)

520 Wenn man ein Brot zerschneidet, so langen drei Hände nach einer Hälfte.

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523 Wer auf das Brot anderer wartet, der wird oft hungern müssen.Günsburg, III, 188.

524 Wer Brot hat, suche nicht Kuchen.Frischbier, 4247.

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525 Wer Brot hat und sucht Semmel, verliert Brot und Semmel.

Masur.: Kto chleb ma a szuka kołace, to straci chleb i kołace. (Frischbier, II, 3046.)

526 Wer Brot, Wasser, Kleider vnd ein Hauss hat, der ist reich genug.Lehmann, 535, 35.

527 Wer Brot zu essen hat, knabbert keine Eicheln.

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528 Wer das Brot nicht achtet, der kommt nicht zu Brot.

Als holsteinisches Sprichwort angeführt von Nissen in dessen Biblischer Geschichte, II, 195.

529 Wer das Brot verachtet hat, muss oft später mit trockner Rinde fürlieb nehmen.

Böhm.: Mnohý chlebem pohrdal, a suchou kůrkou za vdĕk vzal. (Čelakovský, 60.)

Poln.: Kto gardzi, jada chleb twardy. – Kto przebiera, ten przymiera. (Čelakovský, 60.)

530 Wer denkt ans Brot, wenn er Kleider macht. (Sauerland.)

531 Wer frisch Brot haben will, muss backen.

Dän.: Ingen faaer nyt bröd uden han bager. (Prov. dan., 90.)

532 Wer gekauft sich theures Brot, der kommt nicht um in Hungersnoth.

Lat.: Non famis ense perit qui care far sibi querit. (Reuterdahl, 586.)

Schwed.: Han dör ey aff hungir som dyrth köpir. (Reuterdahl, 586.)

533 Wer gutes Brot hat, bekommt leicht Fleisch dazu. (Breslau.)

Wer eine einträgliche Stellung hat, erhält bald eine Frau.

534 Wer kein Brot hat, bedarf kein Messer.

Ironischer Trost für die, denen es an Nahrung gebricht.

535 Wer kein Brot hat, muss die Fingerringe ablegen und arbeiten.

Lat.: Annulus abdatur et inops opus aggrediatur. (Reuterdahl, 57.)

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536 Wer kein Brot hat, muss Semmel essen.

Scherzhafter Rath.

537 Wer kein Brot hat, scheut den Weg zum Bäcker nicht.

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[[531]/0543] wenig Stunden genossen werden; sie verlieren durch langes Hängen am Baume und durch das Aufbewahren an Wohlgeschmack. (S. Feige.) It.: Meglio pan duro, che fico maturo. (Giani, 672.) 483 Lieber trocken Brot, als im Fleisch den Tod. (Rheinpfalz.) 484 Man muss dahin nach Brot gehen, wo es welches gibt. Dän.: Man skal gaae efter brödet som det er. (Prov. dan., 1195.) 485 Man muss ums Brot arbeiten, bis man zum Fleisch kommen kann. – Bazar, XIII, 26, 214. 486 Man soll nicht sein eigen Brot an dem Tische eines andern essen. – Günsburg, III, 152. 487 Mancher hat wol Brot, aber die Zähne fehlen ihm. Frz.: Tel a du pain qui n'a plus de dents. (Bohn I, 58.) 488 Masgonnen bruad ward ok eeden. (Amrum.) – Haupt, VIII, 375, 13. Misgönntes Brot wird auch gegessen. Misgönt Brôd werd ôk egeten. (Schambach, II, 313.) – Auf Sylt: Forgöndt bruad uud' uk iiten. Schwed.: Missundt bröd giör intet magan ondt. – Qweden maat korrar intet i bevken. (Grubb, 675.) 489 Mein Brot kann mir niemand essen. (S. Bescheren.) Schwed.: Ingen äther annars maat. (Grubb, 388.) 490 Mit Brote, noch so fein, wird der Bäcker nicht zu betrügen sein. Span.: A quien cuece y amasa, no hurtes hogaza. (Cahier, 3467.) 491 Neubacken Brot – auf der Hand ein Pfund, im Magen ein Loth. It.: Pan bollente – molto in mano e poco nel ventre. (Giani, 1251.) 492 Ôlt Brod liggt achtern Tûn. (Rendsburg.) – Schütze, IV, 291. Es wird damit der doppelsinnige Ausdruck des „alten, ôlen“, auch schlechten Brotes getadelt. 493 Ongegönnt Brot gedeiht nich. – Frischbier, I, 469. 494 'S Brod und der Wy göh enangere noh. (Solothurn.) – Schild, 100, 17. Wenn das Getreide geräth, soll auch der Wein gerathen. 495 Schneids Brot gleich, so wirst du reich. 496 Schwarz Brît mâcht de Baker rit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 248. 497 Schwarz Brot, saur Bier, lange Mile seyn in Westphalen, wilt du es nicht glauben, log dar. – Schuppius, I, 740. 498 Schwarz Brot, Wangen roth. (Breitingheim.) 499 So weinich also wi konnen sin ane brodt, ane water unde win, so weinich konnen wi entberen der konige, fersten und ok heren. – Ebstorf. 500 Trocken Brot macht Wangen roth, aber gar kein Brot, das ist Noth. – Klix, 16. 501 Trocknes Brot mit Freuden ist besser als Braten mit Zank. Bei Tunnicius (781): Beter is dröge brôt mit vrouweden dan gebrât mit kyve. (Malo ego laetitia panem quam litibus assa.) 502 Ungegünnt Brod word am mîesten êten. – Bueren, 1183. 503 Ungünnt Brot schmeckt ok god. (Strelitz.) – Firmenich, III, 72, 83. 504 Unser täglich Brot gib uns heute, sagte der Todtengräber zu Dokter Pollmann. 505 Verdientes Brot ist herrlich Brot. 506 Verdientes Brot schmeckt süss. It.: Pan di sudore ha gran sapore. (Giani, 1252.) 507 Verredtes Brot schmeckt gut (oder: schmeckt oft am besten). (Steiermark.) Verreden = abschwören. „Verred es nicht zu sehr.“ (Frau Ute in den Nibelungen.) 508 Vorgegessen Brot ist schwer abzuarbeiten. – Frischbier, II, 435. 509 Vorgekautes Brot ist schwer verdienen. (Königsberg.) 510 Vum Brîde liewen, äs licht. – Schuster, 856. 511 Wär det Brâd (tweimal) bret, is nich wärt, dat he 't (einmûl) et. – Schambach, II, 519. Die Volksanschauung tadelt es als sündlich, hartgewordenes Brot in die Ofenpfanne zu legen und dort wieder zu erweichen. 512 Was hilft Ein Bissen Brot, wenn hundert Hunger haben. – Altmann VI, 393. 513 Weck sin Brôt ick ät, denn' sin Lêd ick sing. (Altmark.) – Danneil, 25a. 514 Wem nur ein Stück Brot bestimmt ist, der bekommt nie einen ganzen Laib. (Steiermark.) 515 Wenn das Brot nur gut ist, mag es ein Jude oder Türke gebacken haben. – Ausland, 1871, S. 404b. 516 Wenn de kein Brôd hest, sau brûkst de kein mest. – Schambach, II, 467. 517 Wenn der Laib Brot einmal angeschnitten ist, so wird er nimmer ganz. – Wirth, 85. Mit Beziehung auf den Tod eines Familiengliedes. 518 Wenn ma lang grob's Brod esst, so ward ma n' alt (oder starche). – Tobler, 236. 519 Wenn man die Brote schlecht einschiebt, kommen sie nicht rund (glatt) heraus. Frz.: A mal enfourner on fait les pains cornus. (Bohn I, 3.) 520 Wenn man ein Brot zerschneidet, so langen drei Hände nach einer Hälfte. Böhm.: Překroj pecen, a dej obĕ půle. (Čelakovský, 52.) 521 Wenn man weiss Brod hat, so lest man das schwartz liegen. – Lehmann, 772, 15. 522 Wenn mancher ein stück Brot vnd Fleisch hat, so meinet er, es sey fastnacht. – Lehmann, 349, 13. 523 Wer auf das Brot anderer wartet, der wird oft hungern müssen. – Günsburg, III, 188. 524 Wer Brot hat, suche nicht Kuchen. – Frischbier, 4247. Poln.: Kto ma chléb, niech nieszuka kołaczów. 525 Wer Brot hat und sucht Semmel, verliert Brot und Semmel. Masur.: Kto chleb ma a szuka kołace, to straci chleb i kołace. (Frischbier, II, 3046.) 526 Wer Brot, Wasser, Kleider vnd ein Hauss hat, der ist reich genug. – Lehmann, 535, 35. 527 Wer Brot zu essen hat, knabbert keine Eicheln. Dän.: Skulle jeg aede ageren, naar jeg hover bröd. (Prov. dan., 8.) 528 Wer das Brot nicht achtet, der kommt nicht zu Brot. Als holsteinisches Sprichwort angeführt von Nissen in dessen Biblischer Geschichte, II, 195. 529 Wer das Brot verachtet hat, muss oft später mit trockner Rinde fürlieb nehmen. Böhm.: Mnohý chlebem pohrdal, a suchou kůrkou za vdĕk vzal. (Čelakovský, 60.) Poln.: Kto gardzi, jada chleb twardy. – Kto przebiera, ten przymiera. (Čelakovský, 60.) 530 Wer denkt ans Brot, wenn er Kleider macht. (Sauerland.) 531 Wer frisch Brot haben will, muss backen. Dän.: Ingen faaer nyt bröd uden han bager. (Prov. dan., 90.) 532 Wer gekauft sich theures Brot, der kommt nicht um in Hungersnoth. Lat.: Non famis ense perit qui care far sibi querit. (Reuterdahl, 586.) Schwed.: Han dör ey aff hungir som dyrth köpir. (Reuterdahl, 586.) 533 Wer gutes Brot hat, bekommt leicht Fleisch dazu. (Breslau.) Wer eine einträgliche Stellung hat, erhält bald eine Frau. 534 Wer kein Brot hat, bedarf kein Messer. Ironischer Trost für die, denen es an Nahrung gebricht. 535 Wer kein Brot hat, muss die Fingerringe ablegen und arbeiten. Lat.: Annulus abdatur et inops opus aggrediatur. (Reuterdahl, 57.) Schwed.: Stryk aff gulfingran ok arwodha for brödh. (Reuterdahl, 57.) 536 Wer kein Brot hat, muss Semmel essen. Scherzhafter Rath. 537 Wer kein Brot hat, scheut den Weg zum Bäcker nicht. Er ist nicht wählerisch in der Arbeit, durch die er es erwerben kann. Frz.: De tout s'avise à qui pain faut. (Bohn I, 15.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [531]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/543>, abgerufen am 22.11.2024.