Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Bau. 1 Gross paw haben vil Zins versetzt. (Wachter.) D. h. grosse Bauten haben die Unternehmer gar oft in Schulden gestürzt. 2 Soll ein baw bestehen, so muss man jhn auf einen grund setzen. - Henisch, 1770, 47. 3 Wer den Baw nicht ausführen kan, den nent man ein thörichten Mann. - Luc., 14, 28; Monatsblätter, V, 159, 6. Baubau. * Der Baubau (Bumann) kommt. - Frischbier, I, 252. Zur Beschwichtigung kleiner Kinder. Unter dem Baubau wird ein Gespenst verstanden. Baue. 8 Zum Baue sind sie alle gleich nah'. - Graf, 189, 46. In der Erbfolge hatten die männlichen Nachkommen im alten deutschen Rechte bedeutende Vorrechte vor den weiblichen; doch gab man bei der Erbfolge im Gebäude, die ursprünglich ohnehin zur Fahrhabe gerechnet ward, die Unterscheidung der Geschlechter auf und gewährte nach dem obigen Sprichworte gleiches Erbrecht. Mhd.: Tho dem buwe sind si alle leke nah. (Westphalen, III, 1746.) Bauch. 6 Dän.: Naar bugen er fuld, da er hovedet glad. - Paa en fuld bug seidder et lystig hoved. (Prov. dan., 94 u. 95.) Lat.: Tunc caput est laetum, cum dape corpus quando repletum. (Binder, II, 3361; Neander, 316.) - Venter farcitus ludit non veste politus. (Reuterdahl, 1034.) Schwed.: Ae skopar fulbuk ok ey fagher klaedhe. (Reuterdahl, 1034.) 12 Ostfr.: Beser dat de Bauk barst, as dat de Köst verdarft. (Kern, 443.) Holl.: Beter buik geborsten, dan goede spijs verloren. (Bohn I, 300.) 24 Dän.: Bugen haver ingen ören. Bugen taaler eg lang snak. (Prov. dan., 95.) 25 Als Cato eines Tages gegen den Aufwand und Luxus im Essen und Trinken eiferte, sagte er: Es ist sehr schwer, einen Bauch, der keine Ohren hat, zur Vernunft zu bringen. (Einfälle, 71.) 39 Lat.: Perdit confestim venter, quid quod accipit. (Binder II, 2545; Lehmann, 55, 1.) 45 Dän.: Bugen vil intet borge. (Prov. dan., 95.) 46 "Dem Bauche kann niemand nicht lügen, noch wenn er hungert jhn betrügen." (Loci comm., 64.) Lat.: Venter praecepta non audit. (Seneca.) (Binder II, 3492.) Bei Tunnicius (719): Dem bauk lücht men nicht. (Crede mihi melius ventri mentitur inani.) 47 Dän.: Bugen geiör al man finden paa adskilligt. (Prov. dan., 94.) 50 Holl.: De keel kost veel. (Bohn I, 305.) 51 Dän.: Bugen laeren ondt. Bugen geiör skielmer og tyve. (Prov. dan., 94.) 57 Frz.: Le ventre emporte la tete. (Bohn I, 36.) 58 Lat.: Interpellator molestus venter. (Gaal, 155; Masson, 206.) 67 Dän.: Affecterne boe i bugen, fornuften i hovedet; dog regiever dit underste tit det överste. 69 Lat.: Venter non impletur chyttmis. (Binder, II, 3491; Weber, 3, 71.) - Venter praecepta non audit. (Masson, 206.) 79 Holl.: Die veel wil weten, moet luttel eten. (Cats, 313.) It.: Ventre pieno, cervello grosso. (Marin, 12.) Lat.: Ebrius atque satur stomachus male philosophitum. (Binder, II, 926; Neander, 278.) Schwed.: Fall mage studerar ej wäl. (Marin, 12.) 81 It.: Corpo satollo non crede al digiuno. (Bohn I, 89.) 104 Holl.: Men mach den buuk niet lieghen. (Tunn., 18, 15.) Lat.: Mentiri ventri nullus valet esurienti. (Fallersleben, 497.) 105 Holl.: Men sal den buuc mit staden vullen. (Tunn., 18, 14.) Lat.: Cui carus venter cibat hunc tractimque decenter. (Fallersleben, 498.) 121 "Dem vollen Bauch beliebt das Fasten, der Geizhals geizt bei vollen Kasten." (Müller, Sprüche, 63.) 123 Dän.: Strase bugen er trind bliver tieneren stiv. (Prov. dan., 95.) 124 Dän.: Studering pau mad er ey godt. (Prov. dan., 535.) Lat.: Non post cibum lucubrandum, sed post concoctionem. 130 "Wenn der bauch auffgehet behend, so hat das spielchen schon ein end." Holl.: Als die buuc opgaet, so brict dat speelken uut. (Fallersleben, 6.) Lat.: Quando tumet uenter, perdnntur facta latenter. (Loci comm., 61.) 133 Holl.: Als die buuc vol is, so is dat hooft blide. (Fallersleben, 5; Tunn., 2, 16.) Lat.: Tunc caput est laetum, dope corpus quando repletum. (Fallersleben, 5.) 134 Bei Tunnicius (16): Als de bauk vul is, so is dat hovet vrolik. (Tum caput exultat, satus est dum venter obesus.) [Spaltenumbruch] 135 Span.: Barriga caliente, pie dormiente. (Bohn I, 204.) 149 "Ja es haben obgedachte Redleiführer (die sich verschworen hatten ihren Landesfürsten sammt seinen Räthen und den Adel) aus Teuflischen bosshafftigen Vorsatz offentlichen geschreyen ihre Bäuche weren ebenso weich, als ander Leut Bäuche." (Friedl., I, 78.) 156 "Bin kein übler Kerl, hob' en Bauch wie' Schulz." (Vgl. Grenzboten, Leipzig 1870, Nr. 51, S. 456.) Jüdisch-deutsch in Warschau: wie a Parnass, d. i. Gemeindevorsteher. Man behauptet, sie zehrten oft vom Fette der Gemeinde und hätten daher auch ansehnliche Bäuche. 173 A Büük as fol iar a Uugen. (Amrum.) - Haupt, VIII, 365, 240; Johansen, 152. Der Bauch ist eher voll als die Augen. 174 Bäter de Bük platzt, as dat wat öäwerblivt. (Strelitz.) - Firmenich, III, 70, 29. 175 Bauch, Bauch, du must dich gewehnen, dich nur nach Brot zu sehnen, lass Andern ihren Rücken krumm vnd schief im Dienste bücken. - Pers. Rosenthal, 69. 176 Beter dat de Bauk bast (berstet), as dat de Kost verdarft. - Frommann, II, 390, 61. 177 De Bauk e Schein, die Mage e Mödfach. - Frischbier, II, 271. Wunsch eines starken Essers, dessen Bauch eine Scheune und der Magen, ein Mittelfach derselben, eine Art Schüttboden, sein soll. 178 De Bauk öss kein Spegel, on de Arsch öss kein Landstrasse. (Ostpr.) - Frischbier, I, 254. 179 Der Bauch ist der Pfaffen Gott. "Darumb thun sie anbette Brodt." (Zinkgref, IV, 71.) 180 Der Bauch ist redend wore. - Eyering, V, 386. 181 Der Bauch, so mit hunger ist beschwert, zu studieren nicht fast begehrt. Lat.: Esuriens uenter non uult studere libenter. (Loci comm., 63.) 182 Der Bauch trägt die Füsse. - Jüd. Volksblatt 1865, S. 144. 183 Der Bauch will nicht borgen. - Petri, II, 82. 184 Der hungrig Bauch wollt gern essen. - Eyering, I, 432. 185 Der volle Bauch lobt das Fest. - Schottel, 1123a. Bei Henisch (1015, 9) steht wol irrthümlich: Ein voller Bauch lobt nicht das Fest. 186 Det Buke öss voll, dat Kornke öss bötter. - Frischbier, I, 255. 187 Dicke Bäuche, leere Köpfe. Engl.: Fat paunches make lean pates. (Bohn II, 123.) Lat.: Pinguis venter non gignit sensum tenuem. (Bohn II, 123.) 188 Ein hungriger Bauch hat keine Scham. Böhm.: Hladove bricho nestyda, a syte jeste vic. (Celakovsky, 121.) 189 Ein hungriger Bauch hat (kennt) weder Bruder noch Schwester. It.: Ventre affamato non conosce parentado. 190 Ein hungriger Bauch und ein kalter Ofen sind keine Freunde. Dän.: Det er ondt naar bugen og oonen traettes. (Prov. dan., 95.) 191 Ein hungriger Bauch vnd mund macht rohe bonen süss vnd gsund. - Loci comm., 64. Lat.: Ori dulcescit faba frigida, quam fames scit. (Loci comm., 64.) 192 Ein wüster Bauch gebürt einen dummen synn. - Geiler, Seelenparadies, XXXXVa, 1. Lat.: Venter pinguis non generat tenuem sensum. 193 Grosse Bäuch, frühe Leich. (Würtemberg.) 194 Holt jau Bauk on Fete warm; föllt söck deg wat ön e Darm, lat de Arschport ape stan' so brauk jau nich tom Doktor gan. (Königsberg.) Frischbier, II, 272. 195 Je voller Bauch, je leerer Kopf. Holl.: Een voerladen lijf maakt een ligt hoofd. (Harrebomee, II, 30.) 196 Man füllet einem jeden ehe seinen Bauch als seine Augen. - Petri, II, 446. 197 So der Bauch ist voll vnd sat, ein leichter sinn das haupte hat. - Loci comm., 179. Lat.: Dum satus est uenter, gaudet caput inde libenter. (Loci comm., 179.) 198 Vollem Bauch kann kein Koch recht kochen. - Franck, I, 144a.
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Bau. 1 Gross paw haben vil Zins versetzt. (Wachter.) D. h. grosse Bauten haben die Unternehmer gar oft in Schulden gestürzt. 2 Soll ein baw bestehen, so muss man jhn auf einen grund setzen. – Henisch, 1770, 47. 3 Wer den Baw nicht ausführen kan, den nent man ein thörichten Mann. – Luc., 14, 28; Monatsblätter, V, 159, 6. Baubau. * Der Baubau (Bumann) kommt. – Frischbier, I, 252. Zur Beschwichtigung kleiner Kinder. Unter dem Baubau wird ein Gespenst verstanden. Baue. 8 Zum Baue sind sie alle gleich nah'. – Graf, 189, 46. In der Erbfolge hatten die männlichen Nachkommen im alten deutschen Rechte bedeutende Vorrechte vor den weiblichen; doch gab man bei der Erbfolge im Gebäude, die ursprünglich ohnehin zur Fahrhabe gerechnet ward, die Unterscheidung der Geschlechter auf und gewährte nach dem obigen Sprichworte gleiches Erbrecht. Mhd.: Tho dem buwe sind si alle leke nah. (Westphalen, III, 1746.) 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(Fallersleben, 5.) 134 Bei Tunnicius (16): Als de bûk vul is, so is dat hovet vrolik. (Tum caput exultat, satus est dum venter obesus.) [Spaltenumbruch] 135 Span.: Barriga caliente, pie dormiente. (Bohn I, 204.) 149 „Ja es haben obgedachte Redleiführer (die sich verschworen hatten ihren Landesfürsten sammt seinen Räthen und den Adel) aus Teuflischen bosshafftigen Vorsatz offentlichen geschreyen ihre Bäuche weren ebenso weich, als ander Leut Bäuche.“ (Friedl., I, 78.) 156 „Bin kein übler Kerl, hob' en Bauch wie' Schulz.“ (Vgl. Grenzboten, Leipzig 1870, Nr. 51, S. 456.) Jüdisch-deutsch in Warschau: wie a Parnass, d. i. Gemeindevorsteher. Man behauptet, sie zehrten oft vom Fette der Gemeinde und hätten daher auch ansehnliche Bäuche. 173 A Büük as fol iar a Uugen. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 240; Johansen, 152. Der Bauch ist eher voll als die Augen. 174 Bäter de Bük platzt, as dat wat öäwerblivt. 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Bau.
1 Gross paw haben vil Zins versetzt. (Wachter.)
D. h. grosse Bauten haben die Unternehmer gar oft in Schulden gestürzt.
2 Soll ein baw bestehen, so muss man jhn auf einen grund setzen. – Henisch, 1770, 47.
3 Wer den Baw nicht ausführen kan, den nent man ein thörichten Mann. – Luc., 14, 28; Monatsblätter, V, 159, 6.
Baubau.
* Der Baubau (Bumann) kommt. – Frischbier, I, 252.
Zur Beschwichtigung kleiner Kinder. Unter dem Baubau wird ein Gespenst verstanden.
Baue.
8 Zum Baue sind sie alle gleich nah'. – Graf, 189, 46.
In der Erbfolge hatten die männlichen Nachkommen im alten deutschen Rechte bedeutende Vorrechte vor den weiblichen; doch gab man bei der Erbfolge im Gebäude, die ursprünglich ohnehin zur Fahrhabe gerechnet ward, die Unterscheidung der Geschlechter auf und gewährte nach dem obigen Sprichworte gleiches Erbrecht.
Mhd.: Tho dem buwe sind si alle leke nah. (Westphalen, III, 1746.)
Bauch.
6 Dän.: Naar bugen er fuld, da er hovedet glad. – Paa en fuld bug sîdder et lystig hoved. (Prov. dan., 94 u. 95.)
Lat.: Tunc caput est laetum, cum dape corpus quando repletum. (Binder, II, 3361; Neander, 316.) – Venter farcitus ludit non veste politus. (Reuterdahl, 1034.)
Schwed.: Ae skopar fulbuk ok ey fagher klaedhe. (Reuterdahl, 1034.)
12 Ostfr.: Beser dat de Bûk barst, as dat de Köst verdarft. (Kern, 443.)
Holl.: Beter buik geborsten, dan goede spijs verloren. (Bohn I, 300.)
24 Dän.: Bugen haver ingen ören. Bugen taaler eg lang snak. (Prov. dan., 95.)
25 Als Cato eines Tages gegen den Aufwand und Luxus im Essen und Trinken eiferte, sagte er: Es ist sehr schwer, einen Bauch, der keine Ohren hat, zur Vernunft zu bringen. (Einfälle, 71.)
39 Lat.: Perdit confestim venter, quid quod accipit. (Binder II, 2545; Lehmann, 55, 1.)
45 Dän.: Bugen vil intet borge. (Prov. dan., 95.)
46 „Dem Bauche kann niemand nicht lügen, noch wenn er hungert jhn betrügen.“ (Loci comm., 64.)
Lat.: Venter praecepta non audit. (Seneca.) (Binder II, 3492.)
Bei Tunnicius (719): Dem bûk lücht men nicht. (Crede mihi melius ventri mentitur inani.)
47 Dän.: Bugen gîör al man finden paa adskilligt. (Prov. dan., 94.)
50 Holl.: De keel kost veel. (Bohn I, 305.)
51 Dän.: Bugen laeren ondt. Bugen gîör skielmer og tyve. (Prov. dan., 94.)
57 Frz.: Le ventre emporte la tête. (Bohn I, 36.)
58 Lat.: Interpellator molestus venter. (Gaal, 155; Masson, 206.)
67 Dän.: Affecterne boe i bugen, fornuften i hovedet; dog regiever dit underste tit det överste.
69 Lat.: Venter non impletur chyttmis. (Binder, II, 3491; Weber, 3, 71.) – Venter praecepta non audit. (Masson, 206.)
79 Holl.: Die veel wil weten, moet luttel eten. (Cats, 313.)
It.: Ventre pieno, cervello grosso. (Marin, 12.)
Lat.: Ebrius atque satur stomachus male philosophitum. (Binder, II, 926; Neander, 278.)
Schwed.: Fall mage studerar ej wäl. (Marin, 12.)
81 It.: Corpo satollo non crede al digiuno. (Bohn I, 89.)
104 Holl.: Men mach den buuk niet lieghen. (Tunn., 18, 15.)
Lat.: Mentiri ventri nullus valet esurienti. (Fallersleben, 497.)
105 Holl.: Men sal den buuc mit staden vullen. (Tunn., 18, 14.)
Lat.: Cui carus venter cibat hunc tractimque decenter. (Fallersleben, 498.)
121 „Dem vollen Bauch beliebt das Fasten, der Geizhals geizt bei vollen Kasten.“ (Müller, Sprüche, 63.)
123 Dän.: Strase bugen er trind bliver tieneren stiv. (Prov. dan., 95.)
124 Dän.: Studering pau mad er ey godt. (Prov. dan., 535.)
Lat.: Non post cibum lucubrandum, sed post concoctionem.
130 „Wenn der bauch auffgehet behend, so hat das spielchen schon ein end.“
Holl.: Als die buuc opgaet, so brict dat speelken uut. (Fallersleben, 6.)
Lat.: Quando tumet uenter, perdnntur facta latenter. (Loci comm., 61.)
133 Holl.: Als die buuc vol is, so is dat hooft blide. (Fallersleben, 5; Tunn., 2, 16.)
Lat.: Tunc caput est laetum, dope corpus quando repletum. (Fallersleben, 5.)
134 Bei Tunnicius (16): Als de bûk vul is, so is dat hovet vrolik. (Tum caput exultat, satus est dum venter obesus.)
135 Span.: Barriga caliente, pie dormiente. (Bohn I, 204.)
149 „Ja es haben obgedachte Redleiführer (die sich verschworen hatten ihren Landesfürsten sammt seinen Räthen und den Adel) aus Teuflischen bosshafftigen Vorsatz offentlichen geschreyen ihre Bäuche weren ebenso weich, als ander Leut Bäuche.“ (Friedl., I, 78.)
156 „Bin kein übler Kerl, hob' en Bauch wie' Schulz.“ (Vgl. Grenzboten, Leipzig 1870, Nr. 51, S. 456.) Jüdisch-deutsch in Warschau: wie a Parnass, d. i. Gemeindevorsteher. Man behauptet, sie zehrten oft vom Fette der Gemeinde und hätten daher auch ansehnliche Bäuche.
173 A Büük as fol iar a Uugen. (Amrum.) – Haupt, VIII, 365, 240; Johansen, 152.
Der Bauch ist eher voll als die Augen.
174 Bäter de Bük platzt, as dat wat öäwerblivt. (Strelitz.) – Firmenich, III, 70, 29.
175 Bauch, Bauch, du must dich gewehnen, dich nur nach Brot zu sehnen, lass Andern ihren Rücken krumm vnd schief im Dienste bücken. – Pers. Rosenthal, 69.
176 Beter dat de Bûk bast (berstet), as dat de Kost verdarft. – Frommann, II, 390, 61.
177 De Bûk e Schîn, die Mage e Mödfach. – Frischbier, II, 271.
Wunsch eines starken Essers, dessen Bauch eine Scheune und der Magen, ein Mittelfach derselben, eine Art Schüttboden, sein soll.
178 De Bûk öss kein Spegel, on de Arsch öss kein Landstrasse. (Ostpr.) – Frischbier, I, 254.
179 Der Bauch ist der Pfaffen Gott.
„Darumb thun sie anbette Brodt.“ (Zinkgref, IV, 71.)
180 Der Bauch ist redend wore. – Eyering, V, 386.
181 Der Bauch, so mit hunger ist beschwert, zu studieren nicht fast begehrt.
Lat.: Esuriens uenter non uult studere libenter. (Loci comm., 63.)
182 Der Bauch trägt die Füsse. – Jüd. Volksblatt 1865, S. 144.
183 Der Bauch will nicht borgen. – Petri, II, 82.
184 Der hungrig Bauch wollt gern essen. – Eyering, I, 432.
185 Der volle Bauch lobt das Fest. – Schottel, 1123a.
Bei Henisch (1015, 9) steht wol irrthümlich: Ein voller Bauch lobt nicht das Fest.
186 Det Buke öss voll, dat Kôrnke öss bötter. – Frischbier, I, 255.
187 Dicke Bäuche, leere Köpfe.
Engl.: Fat paunches make lean pates. (Bohn II, 123.)
Lat.: Pinguis venter non gignit sensum tenuem. (Bohn II, 123.)
188 Ein hungriger Bauch hat keine Scham.
Böhm.: Hladové břicho nestyda, a syté ještĕ víc. (Čelakovský, 121.)
189 Ein hungriger Bauch hat (kennt) weder Bruder noch Schwester.
It.: Ventre affamato non conosce parentado.
190 Ein hungriger Bauch und ein kalter Ofen sind keine Freunde.
Dän.: Det er ondt naar bugen og oonen traettes. (Prov. dan., 95.)
191 Ein hungriger Bauch vnd mund macht rohe bonen süss vnd gsund. – Loci comm., 64.
Lat.: Ori dulcescit faba frigida, quam fames scit. (Loci comm., 64.)
192 Ein wüster Bauch gebürt einen dummen synn. – Geiler, Seelenparadies, XXXXVa, 1.
Lat.: Venter pinguis non generat tenuem sensum.
193 Grosse Bäuch, frühe Leich. (Würtemberg.)
194 Hôlt jû Bûk on Fête warm; föllt söck dêg wat ön e Darm, lât de Arschport âpe stân' so brûk jû nich tom Doktor gân. (Königsberg.) Frischbier, II, 272.
195 Je voller Bauch, je leerer Kopf.
Holl.: Een voerladen lijf maakt een ligt hoofd. (Harrebomée, II, 30.)
196 Man füllet einem jeden ehe seinen Bauch als seine Augen. – Petri, II, 446.
197 So der Bauch ist voll vnd sat, ein leichter sinn das haupte hat. – Loci comm., 179.
Lat.: Dum satus est uenter, gaudet caput inde libenter. (Loci comm., 179.)
198 Vollem Bauch kann kein Koch recht kochen. – Franck, I, 144a.
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