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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 73 Der Aprill sellet den Roggen, und der Mai den Waitzen. (Sauerland.)

74 Der Aprill war nie so gut, er macht dem Ackermann ein weissen Hut. - Latendorf II, 8; Henisch, 93, 22; Petri, II, 11; Curtze, 361.

75 Der dürre Aprill ist nicht der Bauern Will, sondern dass Prillen regen ist ihnen gelegen. - Oec. rur., 50.

76 Dürrer April stellt die Mühle still. - Payne, 21.

77 Ed öss kann Abbröl essu gud, e beschnied dem Schiefer den Haud. (Trier.) - Laven, 179, 35; für Köln: Weyden, 1, 1; für Trier: Laven, 179, 35 u. Firmenich, III, 546, 24.

78 Es ist kein April so gut, er schneit dem Stecken auch ein Hut. - Kirchhofer, 313.

79 Es nimmt der April, wen der März nicht will. - Boebel, 89.

80 Gemässigter April ist des Bauern Will.

It.: Aprile temperato non e mai ingrato. (Giani, 122.)

81 Im April ein tiefer Schnee, keinem Dinge thut er weh. - Weckstimmen, I.

82 Im April wächst das Gras ganz still (die Füll). - Boebel, 90.

83 Ist der April schön und rein, wird der Mai dann wilder sein. - Prager Kalender 1877.

84 Je mehr im April die Regen strömen, desto mehr wirst du vom Felde nehmen. - Weckstimmen, I.

85 Lässt der April feuern, so füllen sich die Scheuern.

Wenn es so kalt ist, dass man heizen muss, so soll eine gute Ernte folgen.

Engl.: A cold April the barn will fill. (Bohn II, 33.)

86 Legst mi im April, komm' i, wenn i will; legst mi im Mai, komm' i glei.

Lässt man im Frankenwald die Kartoffel sagen.

87 Nasser Aprell, guter Grasgesell. (Rottenburg.) - Birlinger, 577.

88 Nasser April und kühler Mai füllt die Speicher und macht viel Heu. - Prager Kalender 1877.

89 Nasser April und windiger Mai bringen ein fruchtbar Jahr herbei.

It.: Aprile piovoso, Maggio ventoso, anno fruttuoso. (Giani, 124.)

90 Nasser April, trockner Juni. (Luzern.)

91 Nasser April verspricht der Früchte viel. - Boebel, 90.

92 Wächst der April, steht der Mai still. - Boebel, 91.

93 Wenn de April is no so god, gift he doch den 'n Taunpal 'n hot. (Mecklenburg.)

94 Wenn der April feucht und nass, füllt er Scheuer und Fass. - Boebel, 89.

95 Wenn im April die Maikäfer fliegen, bleiben die meisten im Schmuze liegen. - Baierischer Hauskalender.

96 Wenn im April die Schlehen früh blühen, so wird man früh in die Ernte ziehen.

97 Wenn sich im April ein Rabe im Korn (Weizen) verbergen kann, gibt's viel Frucht. - Boebel, 89.

98 Wenn's im April donnert, gibt's kein Reifen mehr.

99 Wer im April erst den Weinstock will binden, wird wenig Wein im Herbste finden.

Die Reben werden in der Regel um die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche an Pfähle gebunden und gegen die Herbst-Tag- und Nachtgleiche wieder gelöst.

It.: Se d' Aprile a potar vai, o contadine - molt' acqua beverai e poco vino. (Giani, 126.)

100 Wie's im April und im Maien war, so schliesst man auf's Wetter im ganzen Jahr.

It.: Aprile e Maggio son la chiave di tutto l' anno. (Giani, 125.)

*101 Bei der ist noch April im Kalender. - Gartenlaube 1875, 466.

Von Mädchen, die noch keine hestimmte Wahl getroffen haben, sondern noch schwanken.


Zu Aprilenblut.

Das Klima Frankreichs leistet mehr. Man sagt dort: Kein April ohne Aehre. Nul avril sans epi. (Leroux, I, 63.)


[Spaltenumbruch]
Aprilgang.

* Einen Aprilgang thun.

"Solchen Aprilengang hätt' ich gethon." (Simplic., 176.)


Aprilgunst.

Aprillengunst und Jungferntreu, verliebte Schwüre und Flüche sind eben des Zerreissens frei, wie weite Schneiderstiche.


Aprilisch.

* Er ist gar Aprilisch. - Lehmann, 808, 3.

Unbeständig.


Aprillagilla.

Aprillagilla thuot da Baura d' Kästa filla. (Horgen.) - Birlinger, 576.

Es sind Schneeflocken und Graupeln gemeint.


Aprillapflaster.

Aprillapflaster füllt dem Bauer Kisten und Kasten. - Birlinger, 575.


Aprilregen.

1 In Apulien sagt man: Regen im April mästet den Ochsen und tödtet das Schwein; aber das Schaf lacht. (Ausland 1870, S. 425-426.)

Frz.: Avril pluvieux, Mai gai et venteux, annoncent fecond et meme gracieux. - Pluje d'abril vaut le char de David. (Leroux, I, 63.)

2 Engl.: April showers bring forth May flowers. (Bohn II, 33.)

Frz.: Pluge dauril, rosee de mag.

Lat.: Pluvia aprilis, ros May. (Bovill, II, 171.)

3 Frz.: Aparil pluet aulx hommes, may pluet aulx bestes.

Lat.: Aprilis hominibus, Maius jumentis pluit. (Bovill, II, 194.)

5 Aprillen-Regen seynd der Felder Segen. - Lins. April.


Aprilschnee.

5 Aberellaschnee isch bess'r, wed'r Schafmist. (Bern.) - Zyro, 85.

6 Aprilenschnee ist der Grasbrüter. - Baierischer Hauskalender.

7 Aprilschnee ist Mist, Märzschnee frisst. - Boebel, 89.

8 Aprilschnee mästet, Märzschnee frisst. (Luzern.)


Apriltag.

Wie die drei ersten Apriltage sind, so man noch vierzig ähnliche find.

It.: Tre aprilanti, quaranta somiglianti. (Giani, 127.)


Aprilwärme.

Aprilenwärme und Regen machen den Schnecken die Wege. - Baierischer Hauskalender.


Aprilwetter.

3 Aprilwetter ändert sich offt. - Petri, II, 18.

4 Aprilwetter und Herrengunst ist eitel Dunst, sagte der Bauer und zog die Mütze vor dem Herrn Landrath.

5 Aprilwetter und Weiberlaunen sind von gleicher Art.

6 Aprilwetter und Weibertreu, das ist immer einerlei. - Frischbier, I, 98.

*7 Der ist rechtes Aprilwetter.

Unzuverlässiger, veränderlicher Mensch.

*8 Is 's doch wie Aprilwater hoite. (Schles.) - Frommann, III, 413, 497.


Apropos.

*2 Dös Ding hot no a Apropos. (Ulm.)


Araber.

Der Araber isst, so lang es ihm schmeckt, der Türke bis er verreckt. - Schlechta, 15.


Arabien.

*2 Nach ganz Arabien duften. - Altmann VI, 514.


Arbeit.

1 Lat.: Dimidium facti, qui bene coepit, habet. (Henisch, 97, 58.)

2 Holl.: Aan het werk kent men den Werkman. (Bohn I, 296.)

12 "Fast alle guten Arbeiter", sagt Beranger, "leben lange. Dandolo wurde im 84. Jahre zum Dogen erwählt, im Alter von 94 Jahren stürmte er Konstantinopel und starb als Doge 97 Jahre alt. Wir erinnern an die Kraft Sokrates', den das Orakel für den weisesten der Menschen erklärte; die Kraft des Archimedes, der durch seinen Scharfsinn Syrakus gegen die Römer hielt; an die Kraft des Michel Angelo, der die Kronen der Architectur, Skulptur, Malerei und Poesie getragen hat; die Kraft des Gallilei, von dessen Blindheit Castelli sagt: ein Auge, das mehr gesehen, als alle, die vor ihm hingegangen sind und das die Augen aller derer geöffnet, die nach ihm kommen werden; die Kraft des Newton, der für jedes seiner 85 Jahre eine wichtige Entdeckung gemacht hat; der Kraft des Bacon, der

[Spaltenumbruch] 73 Der Aprill sellet den Roggen, und der Mai den Waitzen. (Sauerland.)

74 Der Aprill war nie so gut, er macht dem Ackermann ein weissen Hut.Latendorf II, 8; Henisch, 93, 22; Petri, II, 11; Curtze, 361.

75 Der dürre Aprill ist nicht der Bauern Will, sondern dass Prillen regen ist ihnen gelegen.Oec. rur., 50.

76 Dürrer April stellt die Mühle still.Payne, 21.

77 Ed öss kann Abbröl essu gud, e beschnied dem Schiefer den Hûd. (Trier.) – Laven, 179, 35; für Köln: Weyden, 1, 1; für Trier: Laven, 179, 35 u. Firmenich, III, 546, 24.

78 Es ist kein April so gut, er schneit dem Stecken auch ein Hut.Kirchhofer, 313.

79 Es nimmt der April, wen der März nicht will.Boebel, 89.

80 Gemässigter April ist des Bauern Will.

It.: Aprile temperato non è mai ingrato. (Giani, 122.)

81 Im April ein tiefer Schnee, keinem Dinge thut er weh.Weckstimmen, I.

82 Im April wächst das Gras ganz still (die Füll).Boebel, 90.

83 Ist der April schön und rein, wird der Mai dann wilder sein.Prager Kalender 1877.

84 Je mehr im April die Regen strömen, desto mehr wirst du vom Felde nehmen.Weckstimmen, I.

85 Lässt der April feuern, so füllen sich die Scheuern.

Wenn es so kalt ist, dass man heizen muss, so soll eine gute Ernte folgen.

Engl.: A cold April the barn will fill. (Bohn II, 33.)

86 Legst mi im April, komm' i, wenn i will; legst mi im Mai, komm' i glei.

Lässt man im Frankenwald die Kartoffel sagen.

87 Nasser Aprell, guter Grasgesell. (Rottenburg.) – Birlinger, 577.

88 Nasser April und kühler Mai füllt die Speicher und macht viel Heu.Prager Kalender 1877.

89 Nasser April und windiger Mai bringen ein fruchtbar Jahr herbei.

It.: Aprile piovoso, Maggio ventoso, anno fruttuoso. (Giani, 124.)

90 Nasser April, trockner Juni. (Luzern.)

91 Nasser April verspricht der Früchte viel.Boebel, 90.

92 Wächst der April, steht der Mai still.Boebel, 91.

93 Wenn de April is no so gôd, gift he doch den 'n Tûnpâl 'n hôt. (Mecklenburg.)

94 Wenn der April feucht und nass, füllt er Scheuer und Fass.Boebel, 89.

95 Wenn im April die Maikäfer fliegen, bleiben die meisten im Schmuze liegen.Baierischer Hauskalender.

96 Wenn im April die Schlehen früh blühen, so wird man früh in die Ernte ziehen.

97 Wenn sich im April ein Rabe im Korn (Weizen) verbergen kann, gibt's viel Frucht.Boebel, 89.

98 Wenn's im April donnert, gibt's kein Reifen mehr.

99 Wer im April erst den Weinstock will binden, wird wenig Wein im Herbste finden.

Die Reben werden in der Regel um die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche an Pfähle gebunden und gegen die Herbst-Tag- und Nachtgleiche wieder gelöst.

It.: Se d' Aprile a potar vai, o contadine – molt' acqua beverai e poco vino. (Giani, 126.)

100 Wie's im April und im Maien war, so schliesst man auf's Wetter im ganzen Jahr.

It.: Aprile e Maggio son la chiave di tutto l' anno. (Giani, 125.)

*101 Bei der ist noch April im Kalender.Gartenlaube 1875, 466.

Von Mädchen, die noch keine hestimmte Wahl getroffen haben, sondern noch schwanken.


Zu Aprilenblut.

Das Klima Frankreichs leistet mehr. Man sagt dort: Kein April ohne Aehre. Nul avril sans épi. (Leroux, I, 63.)


[Spaltenumbruch]
Aprilgang.

* Einen Aprilgang thun.

„Solchen Aprilengang hätt' ich gethon.“ (Simplic., 176.)


Aprilgunst.

Aprillengunst und Jungferntreu, verliebte Schwüre und Flüche sind eben des Zerreissens frei, wie weite Schneiderstiche.


Aprilisch.

* Er ist gar Aprilisch.Lehmann, 808, 3.

Unbeständig.


Aprillagilla.

Aprillagilla thuot da Baura d' Kästa filla. (Horgen.) – Birlinger, 576.

Es sind Schneeflocken und Graupeln gemeint.


Aprillapflaster.

Aprillapflaster füllt dem Bauer Kisten und Kasten.Birlinger, 575.


Aprilregen.

1 In Apulien sagt man: Regen im April mästet den Ochsen und tödtet das Schwein; aber das Schaf lacht. (Ausland 1870, S. 425-426.)

Frz.: Avril pluvieux, Mai gai et venteux, annoncent fécond et même gracieux. – Pluje d'abril vaut le char de David. (Leroux, I, 63.)

2 Engl.: April showers bring forth May flowers. (Bohn II, 33.)

Frz.: Pluge dauril, rosée de mag.

Lat.: Pluvia aprilis, ros May. (Bovill, II, 171.)

3 Frz.: Aparil pluet aulx hommes, may pluet aulx bestes.

Lat.: Aprilis hominibus, Maius jumentis pluit. (Bovill, II, 194.)

5 Aprillen-Regen seynd der Felder Segen.Lins. April.


Aprilschnee.

5 Aberellaschnee isch bess'r, wed'r Schafmist. (Bern.) – Zyro, 85.

6 Aprilenschnee ist der Grasbrüter.Baierischer Hauskalender.

7 Aprilschnee ist Mist, Märzschnee frisst.Boebel, 89.

8 Aprilschnee mästet, Märzschnee frisst. (Luzern.)


Apriltag.

Wie die drei ersten Apriltage sind, so man noch vierzig ähnliche find.

It.: Tre aprilanti, quaranta somiglianti. (Giani, 127.)


Aprilwärme.

Aprilenwärme und Regen machen den Schnecken die Wege.Baierischer Hauskalender.


Aprilwetter.

3 Aprilwetter ändert sich offt.Petri, II, 18.

4 Aprilwetter und Herrengunst ist eitel Dunst, sagte der Bauer und zog die Mütze vor dem Herrn Landrath.

5 Aprilwetter und Weiberlaunen sind von gleicher Art.

6 Aprilwetter und Weibertreu, das ist immer einerlei.Frischbier, I, 98.

*7 Der ist rechtes Aprilwetter.

Unzuverlässiger, veränderlicher Mensch.

*8 Is 's doch wie Aprilwâter hoite. (Schles.) – Frommann, III, 413, 497.


Apropos.

*2 Dös Ding hot no a Apropos. (Ulm.)


Araber.

Der Araber isst, so lang es ihm schmeckt, der Türke bis er verreckt.Schlechta, 15.


Arabien.

*2 Nach ganz Arabien duften.Altmann VI, 514.


Arbeit.

1 Lat.: Dimidium facti, qui bene coepit, habet. (Henisch, 97, 58.)

2 Holl.: Aan het werk kent men den Werkman. (Bohn I, 296.)

12 „Fast alle guten Arbeiter“, sagt Beranger, „leben lange. Dandolo wurde im 84. Jahre zum Dogen erwählt, im Alter von 94 Jahren stürmte er Konstantinopel und starb als Doge 97 Jahre alt. Wir erinnern an die Kraft Sokrates', den das Orakel für den weisesten der Menschen erklärte; die Kraft des Archimedes, der durch seinen Scharfsinn Syrakus gegen die Römer hielt; an die Kraft des Michel Angelo, der die Kronen der Architectur, Skulptur, Malerei und Poesie getragen hat; die Kraft des Gallilei, von dessen Blindheit Castelli sagt: ein Auge, das mehr gesehen, als alle, die vor ihm hingegangen sind und das die Augen aller derer geöffnet, die nach ihm kommen werden; die Kraft des Newton, der für jedes seiner 85 Jahre eine wichtige Entdeckung gemacht hat; der Kraft des Bacon, der

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[[395]/0407] 73 Der Aprill sellet den Roggen, und der Mai den Waitzen. (Sauerland.) 74 Der Aprill war nie so gut, er macht dem Ackermann ein weissen Hut. – Latendorf II, 8; Henisch, 93, 22; Petri, II, 11; Curtze, 361. 75 Der dürre Aprill ist nicht der Bauern Will, sondern dass Prillen regen ist ihnen gelegen. – Oec. rur., 50. 76 Dürrer April stellt die Mühle still. – Payne, 21. 77 Ed öss kann Abbröl essu gud, e beschnied dem Schiefer den Hûd. (Trier.) – Laven, 179, 35; für Köln: Weyden, 1, 1; für Trier: Laven, 179, 35 u. Firmenich, III, 546, 24. 78 Es ist kein April so gut, er schneit dem Stecken auch ein Hut. – Kirchhofer, 313. 79 Es nimmt der April, wen der März nicht will. – Boebel, 89. 80 Gemässigter April ist des Bauern Will. It.: Aprile temperato non è mai ingrato. (Giani, 122.) 81 Im April ein tiefer Schnee, keinem Dinge thut er weh. – Weckstimmen, I. 82 Im April wächst das Gras ganz still (die Füll). – Boebel, 90. 83 Ist der April schön und rein, wird der Mai dann wilder sein. – Prager Kalender 1877. 84 Je mehr im April die Regen strömen, desto mehr wirst du vom Felde nehmen. – Weckstimmen, I. 85 Lässt der April feuern, so füllen sich die Scheuern. Wenn es so kalt ist, dass man heizen muss, so soll eine gute Ernte folgen. Engl.: A cold April the barn will fill. (Bohn II, 33.) 86 Legst mi im April, komm' i, wenn i will; legst mi im Mai, komm' i glei. Lässt man im Frankenwald die Kartoffel sagen. 87 Nasser Aprell, guter Grasgesell. (Rottenburg.) – Birlinger, 577. 88 Nasser April und kühler Mai füllt die Speicher und macht viel Heu. – Prager Kalender 1877. 89 Nasser April und windiger Mai bringen ein fruchtbar Jahr herbei. It.: Aprile piovoso, Maggio ventoso, anno fruttuoso. (Giani, 124.) 90 Nasser April, trockner Juni. (Luzern.) 91 Nasser April verspricht der Früchte viel. – Boebel, 90. 92 Wächst der April, steht der Mai still. – Boebel, 91. 93 Wenn de April is no so gôd, gift he doch den 'n Tûnpâl 'n hôt. (Mecklenburg.) 94 Wenn der April feucht und nass, füllt er Scheuer und Fass. – Boebel, 89. 95 Wenn im April die Maikäfer fliegen, bleiben die meisten im Schmuze liegen. – Baierischer Hauskalender. 96 Wenn im April die Schlehen früh blühen, so wird man früh in die Ernte ziehen. 97 Wenn sich im April ein Rabe im Korn (Weizen) verbergen kann, gibt's viel Frucht. – Boebel, 89. 98 Wenn's im April donnert, gibt's kein Reifen mehr. 99 Wer im April erst den Weinstock will binden, wird wenig Wein im Herbste finden. Die Reben werden in der Regel um die Frühlings-Tag- und Nachtgleiche an Pfähle gebunden und gegen die Herbst-Tag- und Nachtgleiche wieder gelöst. It.: Se d' Aprile a potar vai, o contadine – molt' acqua beverai e poco vino. (Giani, 126.) 100 Wie's im April und im Maien war, so schliesst man auf's Wetter im ganzen Jahr. It.: Aprile e Maggio son la chiave di tutto l' anno. (Giani, 125.) *101 Bei der ist noch April im Kalender. – Gartenlaube 1875, 466. Von Mädchen, die noch keine hestimmte Wahl getroffen haben, sondern noch schwanken. Zu Aprilenblut. Das Klima Frankreichs leistet mehr. Man sagt dort: Kein April ohne Aehre. Nul avril sans épi. (Leroux, I, 63.) Aprilgang. * Einen Aprilgang thun. „Solchen Aprilengang hätt' ich gethon.“ (Simplic., 176.) Aprilgunst. Aprillengunst und Jungferntreu, verliebte Schwüre und Flüche sind eben des Zerreissens frei, wie weite Schneiderstiche. Aprilisch. * Er ist gar Aprilisch. – Lehmann, 808, 3. Unbeständig. Aprillagilla. Aprillagilla thuot da Baura d' Kästa filla. (Horgen.) – Birlinger, 576. Es sind Schneeflocken und Graupeln gemeint. Aprillapflaster. Aprillapflaster füllt dem Bauer Kisten und Kasten. – Birlinger, 575. Aprilregen. 1 In Apulien sagt man: Regen im April mästet den Ochsen und tödtet das Schwein; aber das Schaf lacht. (Ausland 1870, S. 425-426.) Frz.: Avril pluvieux, Mai gai et venteux, annoncent fécond et même gracieux. – Pluje d'abril vaut le char de David. (Leroux, I, 63.) 2 Engl.: April showers bring forth May flowers. (Bohn II, 33.) Frz.: Pluge dauril, rosée de mag. Lat.: Pluvia aprilis, ros May. (Bovill, II, 171.) 3 Frz.: Aparil pluet aulx hommes, may pluet aulx bestes. Lat.: Aprilis hominibus, Maius jumentis pluit. (Bovill, II, 194.) 5 Aprillen-Regen seynd der Felder Segen. – Lins. April. Aprilschnee. 5 Aberellaschnee isch bess'r, wed'r Schafmist. (Bern.) – Zyro, 85. 6 Aprilenschnee ist der Grasbrüter. – Baierischer Hauskalender. 7 Aprilschnee ist Mist, Märzschnee frisst. – Boebel, 89. 8 Aprilschnee mästet, Märzschnee frisst. (Luzern.) Apriltag. Wie die drei ersten Apriltage sind, so man noch vierzig ähnliche find. It.: Tre aprilanti, quaranta somiglianti. (Giani, 127.) Aprilwärme. Aprilenwärme und Regen machen den Schnecken die Wege. – Baierischer Hauskalender. Aprilwetter. 3 Aprilwetter ändert sich offt. – Petri, II, 18. 4 Aprilwetter und Herrengunst ist eitel Dunst, sagte der Bauer und zog die Mütze vor dem Herrn Landrath. 5 Aprilwetter und Weiberlaunen sind von gleicher Art. 6 Aprilwetter und Weibertreu, das ist immer einerlei. – Frischbier, I, 98. *7 Der ist rechtes Aprilwetter. Unzuverlässiger, veränderlicher Mensch. *8 Is 's doch wie Aprilwâter hoite. (Schles.) – Frommann, III, 413, 497. Apropos. *2 Dös Ding hot no a Apropos. (Ulm.) Araber. Der Araber isst, so lang es ihm schmeckt, der Türke bis er verreckt. – Schlechta, 15. Arabien. *2 Nach ganz Arabien duften. – Altmann VI, 514. Arbeit. 1 Lat.: Dimidium facti, qui bene coepit, habet. (Henisch, 97, 58.) 2 Holl.: Aan het werk kent men den Werkman. (Bohn I, 296.) 12 „Fast alle guten Arbeiter“, sagt Beranger, „leben lange. Dandolo wurde im 84. Jahre zum Dogen erwählt, im Alter von 94 Jahren stürmte er Konstantinopel und starb als Doge 97 Jahre alt. Wir erinnern an die Kraft Sokrates', den das Orakel für den weisesten der Menschen erklärte; die Kraft des Archimedes, der durch seinen Scharfsinn Syrakus gegen die Römer hielt; an die Kraft des Michel Angelo, der die Kronen der Architectur, Skulptur, Malerei und Poesie getragen hat; die Kraft des Gallilei, von dessen Blindheit Castelli sagt: ein Auge, das mehr gesehen, als alle, die vor ihm hingegangen sind und das die Augen aller derer geöffnet, die nach ihm kommen werden; die Kraft des Newton, der für jedes seiner 85 Jahre eine wichtige Entdeckung gemacht hat; der Kraft des Bacon, der

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [395]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/407>, abgerufen am 22.11.2024.