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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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581 Ein Weib, die viel mit Leuten vmbgehet, die lernt immer etwas neues. - Lehmann, 874, 79.

582 Ein Weib, ein Pferd vnd Wein sind drey betrügliche Wahren. - Lehmann, 421, 62.

583 Ein Weib fällt nicht vom Eide. (S. Jungfrau 25.) - Graf, 469, 604.

Mhd.: Ein weib velt nicht an dem aide. (Rössler, II, 390, 186.)

584 Ein Weib für alle wird selten gesegneten Leibes.

Dän.: Den qvinde, der holder til med mange, föder ingen börn. (Prov. dan., 467.)

585 Ein Weib greifft viel besser zu einem Kinde mit dem kleinsten Finger, denn ein Narr mit beyden Feusten. - Petri, II, 235; Henisch, 1102, 53.

586 Ein Weib, gut, rein und fein, ist der beste Umgang, der mag sein. - Körte, 6593.

587 Ein Weib hat Hertz vnd Sinn im rocke. - Petri, II, 235.

588 Ein Weib hat keine grössere Freude, als wenn sie sich an ihrem Manne rächen kann. - Phil. von Sittewald.

589 Ein Weib hat mehr Gewissen als ein Mann.

590 Ein Weib hat mir das Leben und ein anderes den Tod gegeben, sagte jener Hurenhengst, da er an den Franzosen sterben sollte. - Wirth, I, 245.

591 Ein Weib hat neun Häute, die Zwiebel sieben. - Eiselein, 622; Närrin, II.

592 Ein Weib hat nichts mehr zuzusetzen, wenn sie sich lest an Ehren verletzen. - Petri, II, 235; Henisch, 815, 26.

593 Ein weib hat nit all schlüssel anhangen. - Franck, II, 170a; Lehmann, II 132, 309; Simrock, 9098.

594 Ein Weib hebt bald zu weinen an, so sie bethören will den Mann.

Lat.: Foemina dum plorat, uirum superare laborat. (Loci comm., 132.)

595 Ein Weib ist dem Manne der Himmel, seiner Seele die Hölle und seinem Seckel das Fegefeuer. - Einfälle, 538.

596 Ein weib ist ein hagel in dem hauss. - Franck, II, 132b.

597 Ein Weib ist entweder das Glück oder der Ruin eines Hauses. (Türk.)

598 Ein Weib ist Genossin des Mannes und der Mann Genoss des Weibes. - Graf, 140, 15.

Mhd.: Ein wib is genozze irs mannis vnd der man des wibes. (Schreiber, I, 79, 30; Gaupp, 182, 302.)

599 Ein Weib ist kein Rock, den man wieder ausziehen kann.

600 Ein Weib ist krank, tritt ein der Fall, und wieder gesund zum nächsten Ball.

Frz.: Femme se plaint, femme se deult, femme est malade quand elle veut, et par sainte Marie quand elle veut elle est guerrie. (Leroux, I, 147.)

It.: Donna ride, donna si duole, donna s'inferma quando vuole. (Pazzaglia, 100, 12.)

601 Ein Weib ist schön gezieret, die nach jhrem stand nit zu viel gezieret ist. - Lehmann, 423, 15.

602 Ein Weib ist schwerer zu regieren als ein Volk.

Milton wurde gefragt, woher es komme, dass in manchen Ländern der Fürst im vierzehnten Jahre für regierungsfähig erklärt werde, während die Verehelichung noch im achtzehnten versagt sei. "Daher", versetzte er, "weil ein Weib schwerer zu regieren ist, als ein Volk."

603 Ein Weib ist übel dra', wenn sie den Mann nicht b'schissen ka'.

604 Ein Weib ist vorn zorn gut. - Mathesy, 264a.

605 Ein Weib ist wie der Mond, bald schön, bald anderer farb. - Lehmann, 875, 88.

606 Ein Weib kan nicht Brod backen ohne Mehl. - Lehmann, II, 132, 210; Simrock, 11398.

607 Ein Weib kann eher einen Centner Blei tragen, als drei Loth Geheimnisse. - Parömiakon, 1397.

Lat.: Loquacissimum mulierum genus.

[Spaltenumbruch] 608 Ein Weib kann so leicht bösen Rath finden als ein Mann.

Dän.: Et ondt raad kand en qvinde saa snart finde par en mand. (Prov. dan., 465.)

609 Ein Weib kennt man nicht, bis man einen Scheffel Salz mit ihm gegessen hat. (Wend. Lausitz.)

610 Ein Weib lacht wenn's kann, und weint, wenn's will.

Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure quand elle veut. (Kritzinger, 306b.)

It.: Donna si rallegra, donna si duole, donna ride e piange, quando vuole.

611 Ein Weib mag einen Mann zu Ehren oder Unehren bringen.

612 Ein Weib mit gelind geschliffenen Worten ist am meisten zu fürchten allerorten.

613 Ein Weib muss bei der Geburt neun Männerstärke haben. (Oberösterreich.) - Baumgarten.

614 Ein weib nach der geburt nicht gedenckt der schmertzen, so sie hat gekrenckt.

Lat.: Foemina non meminit post partum quae bene sensit. (Loci comm., 132.)

615 Ein Weib nach Hübschheit als ich sag', müsst haben eines Weibes Haupt von Prag, ein Büschlein von einer von Frankenreich und zwei Brüstlein von Oesterreich, ein Kehl' und Rücken von Brabant, der kölner Weiber weisse Hand, die Rede dort von Schwaben, zwei weisse Füsslein her vom Rhein, von Baiern soll der Sitten sein. - Schaltjahr, II, 83.

616 Ein Weib nehmen ist ebenso viel, als mit den Würfeln dreimal sechs oder dreimal drei werfen.

Eine glückliche und der Himmel auf Erden, oder eine unglückliche und die Hölle.

617 Ein Weib ohne Gottesfurcht ist eine Hummel, die weder Honig noch Wachs macht.

618 Ein Weib ohne Keuschheit ist ärger als ein stinckend Aass. - Lehmann, 871, 41.

619 Ein Weib ohne Kind ist wie ein Blasebalg ohne Wind. - Parömiakon, 994.

620 Ein Weib ohne Mann ist ein Fenster ohne Scheibe.

621 Ein Weib ohne Mann ist ein Hafen ohne Deckel. - Lehmann, 142, 42.

622 Ein Weib ohne Mann ist ein Leib ohne Seele.

623 Ein Weib ohne Mann ist wie ein Reb ohne pfal. - Lehmann, 875, 90.

624 Ein Weib ohne Scham ist wie eine Lampe ohne Licht, oder eine Speise ohne Salz. - Wirth, I, 556.

Mhd.: Schom iet ein krone, diu zieret vrouwen schone. (Hohenfels.) - Waz solten frowen ane scham reht als die spelten ane ram? - Scham ist allir tugend ein zoum, ist alliz ane scham ein troum. (Martina.) (Zingerle, 130.)

625 Ein Weib ohne Tugend ist ein goldener Becher mit sauerm Wein. - Parömiakon, 280.

626 Ein Weib ohne Tugend ist ein schönes Buch mit leerem Register. - Parömiakon, 259.

627 Ein Weib ohne Tugend ist eine vergoldete Pille, auswendig hui, inwendig pfui. - Parömiakon, 258.

628 Ein Weib, Pferdt vnd der Wein seind drey betriegliche wahren. - Lehmann, 878, 12.

629 Ein weib schmucket sich von natur gern. - Agricola I, 676; Latendorf, 359; Eyering, II, 199; Petri, II, 235.

Lat.: Mulier studet formae. - Natura mulier satagit formosa videri: ducit ob id totos se poliendo dies. (Glandorp, 58, 66.)

630 Ein Weib sei noch so alt, wenn sie Feuer fängt, so will sie tanzen.

Dän.: Aldrig er saa, gammel en kiaerling, kommer der ild i heude hun springer jo. (Bohn I, 346.)

631 Ein Weib sei noch so klug, sie hat an der halben Vernunft genug.

Ein französischer Gelehrter behauptet: auch das geistreichste Frauenzimmer hat dennoch nur eine halbe Vernunft. (Einfälle, 77.)

[Spaltenumbruch]

581 Ein Weib, die viel mit Leuten vmbgehet, die lernt immer etwas neues.Lehmann, 874, 79.

582 Ein Weib, ein Pferd vnd Wein sind drey betrügliche Wahren.Lehmann, 421, 62.

583 Ein Weib fällt nicht vom Eide. (S. Jungfrau 25.) – Graf, 469, 604.

Mhd.: Ein weib velt nicht an dem aide. (Rössler, II, 390, 186.)

584 Ein Weib für alle wird selten gesegneten Leibes.

Dän.: Den qvinde, der holder til med mange, føder ingen børn. (Prov. dan., 467.)

585 Ein Weib greifft viel besser zu einem Kinde mit dem kleinsten Finger, denn ein Narr mit beyden Feusten.Petri, II, 235; Henisch, 1102, 53.

586 Ein Weib, gut, rein und fein, ist der beste Umgang, der mag sein.Körte, 6593.

587 Ein Weib hat Hertz vnd Sinn im rocke.Petri, II, 235.

588 Ein Weib hat keine grössere Freude, als wenn sie sich an ihrem Manne rächen kann.Phil. von Sittewald.

589 Ein Weib hat mehr Gewissen als ein Mann.

590 Ein Weib hat mir das Leben und ein anderes den Tod gegeben, sagte jener Hurenhengst, da er an den Franzosen sterben sollte.Wirth, I, 245.

591 Ein Weib hat neun Häute, die Zwiebel sieben.Eiselein, 622; Närrin, II.

592 Ein Weib hat nichts mehr zuzusetzen, wenn sie sich lest an Ehren verletzen.Petri, II, 235; Henisch, 815, 26.

593 Ein weib hat nit all schlüssel anhangen.Franck, II, 170a; Lehmann, II 132, 309; Simrock, 9098.

594 Ein Weib hebt bald zu weinen an, so sie bethören will den Mann.

Lat.: Foemina dum plorat, uirum superare laborat. (Loci comm., 132.)

595 Ein Weib ist dem Manne der Himmel, seiner Seele die Hölle und seinem Seckel das Fegefeuer.Einfälle, 538.

596 Ein weib ist ein hagel in dem hauss.Franck, II, 132b.

597 Ein Weib ist entweder das Glück oder der Ruin eines Hauses. (Türk.)

598 Ein Weib ist Genossin des Mannes und der Mann Genoss des Weibes.Graf, 140, 15.

Mhd.: Ein wib is genozze irs mannis vnd der man des wibes. (Schreiber, I, 79, 30; Gaupp, 182, 302.)

599 Ein Weib ist kein Rock, den man wieder ausziehen kann.

600 Ein Weib ist krank, tritt ein der Fall, und wieder gesund zum nächsten Ball.

Frz.: Femme se plaint, femme se deult, femme est malade quand elle veut, et par sainte Marie quand elle veut elle est guerrie. (Leroux, I, 147.)

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602 Ein Weib ist schwerer zu regieren als ein Volk.

Milton wurde gefragt, woher es komme, dass in manchen Ländern der Fürst im vierzehnten Jahre für regierungsfähig erklärt werde, während die Verehelichung noch im achtzehnten versagt sei. „Daher“, versetzte er, „weil ein Weib schwerer zu regieren ist, als ein Volk.“

603 Ein Weib ist übel dra', wenn sie den Mann nicht b'schissen ka'.

604 Ein Weib ist vorn zorn gut.Mathesy, 264a.

605 Ein Weib ist wie der Mond, bald schön, bald anderer farb.Lehmann, 875, 88.

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607 Ein Weib kann eher einen Centner Blei tragen, als drei Loth Geheimnisse.Parömiakon, 1397.

Lat.: Loquacissimum mulierum genus.

[Spaltenumbruch] 608 Ein Weib kann so leicht bösen Rath finden als ein Mann.

Dän.: Et ondt raad kand en qvinde saa snart finde par en mand. (Prov. dan., 465.)

609 Ein Weib kennt man nicht, bis man einen Scheffel Salz mit ihm gegessen hat. (Wend. Lausitz.)

610 Ein Weib lacht wenn's kann, und weint, wenn's will.

Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure quand elle veut. (Kritzinger, 306b.)

It.: Donna si rallegra, donna si duole, donna ride e piange, quando vuole.

611 Ein Weib mag einen Mann zu Ehren oder Unehren bringen.

612 Ein Weib mit gelind geschliffenen Worten ist am meisten zu fürchten allerorten.

613 Ein Weib muss bei der Geburt neun Männerstärke haben. (Oberösterreich.) – Baumgarten.

614 Ein weib nach der geburt nicht gedenckt der schmertzen, so sie hat gekrenckt.

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615 Ein Weib nach Hübschheit als ich sag', müsst haben eines Weibes Haupt von Prag, ein Büschlein von einer von Frankenreich und zwei Brüstlein von Oesterreich, ein Kehl' und Rücken von Brabant, der kölner Weiber weisse Hand, die Rede dort von Schwaben, zwei weisse Füsslein her vom Rhein, von Baiern soll der Sitten sein.Schaltjahr, II, 83.

616 Ein Weib nehmen ist ebenso viel, als mit den Würfeln dreimal sechs oder dreimal drei werfen.

Eine glückliche und der Himmel auf Erden, oder eine unglückliche und die Hölle.

617 Ein Weib ohne Gottesfurcht ist eine Hummel, die weder Honig noch Wachs macht.

618 Ein Weib ohne Keuschheit ist ärger als ein stinckend Aass.Lehmann, 871, 41.

619 Ein Weib ohne Kind ist wie ein Blasebalg ohne Wind.Parömiakon, 994.

620 Ein Weib ohne Mann ist ein Fenster ohne Scheibe.

621 Ein Weib ohne Mann ist ein Hafen ohne Deckel.Lehmann, 142, 42.

622 Ein Weib ohne Mann ist ein Leib ohne Seele.

623 Ein Weib ohne Mann ist wie ein Reb ohne pfal.Lehmann, 875, 90.

624 Ein Weib ohne Scham ist wie eine Lampe ohne Licht, oder eine Speise ohne Salz.Wirth, I, 556.

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626 Ein Weib ohne Tugend ist ein schönes Buch mit leerem Register.Parömiakon, 259.

627 Ein Weib ohne Tugend ist eine vergoldete Pille, auswendig hui, inwendig pfui.Parömiakon, 258.

628 Ein Weib, Pferdt vnd der Wein seind drey betriegliche wahren.Lehmann, 878, 12.

629 Ein weib schmucket sich von natur gern.Agricola I, 676; Latendorf, 359; Eyering, II, 199; Petri, II, 235.

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630 Ein Weib sei noch so alt, wenn sie Feuer fängt, so will sie tanzen.

Dän.: Aldrig er saa, gammel en kiærling, kommer der ild i heude hun springer jo. (Bohn I, 346.)

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[[14]/0026] 581 Ein Weib, die viel mit Leuten vmbgehet, die lernt immer etwas neues. – Lehmann, 874, 79. 582 Ein Weib, ein Pferd vnd Wein sind drey betrügliche Wahren. – Lehmann, 421, 62. 583 Ein Weib fällt nicht vom Eide. (S. Jungfrau 25.) – Graf, 469, 604. Mhd.: Ein weib velt nicht an dem aide. (Rössler, II, 390, 186.) 584 Ein Weib für alle wird selten gesegneten Leibes. Dän.: Den qvinde, der holder til med mange, føder ingen børn. 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Lat.: Foemina dum plorat, uirum superare laborat. (Loci comm., 132.) 595 Ein Weib ist dem Manne der Himmel, seiner Seele die Hölle und seinem Seckel das Fegefeuer. – Einfälle, 538. 596 Ein weib ist ein hagel in dem hauss. – Franck, II, 132b. 597 Ein Weib ist entweder das Glück oder der Ruin eines Hauses. (Türk.) 598 Ein Weib ist Genossin des Mannes und der Mann Genoss des Weibes. – Graf, 140, 15. Mhd.: Ein wib is genozze irs mannis vnd der man des wibes. (Schreiber, I, 79, 30; Gaupp, 182, 302.) 599 Ein Weib ist kein Rock, den man wieder ausziehen kann. 600 Ein Weib ist krank, tritt ein der Fall, und wieder gesund zum nächsten Ball. Frz.: Femme se plaint, femme se deult, femme est malade quand elle veut, et par sainte Marie quand elle veut elle est guerrie. (Leroux, I, 147.) It.: Donna ride, donna si duole, donna s'inferma quando vuole. (Pazzaglia, 100, 12.) 601 Ein Weib ist schön gezieret, die nach jhrem stand nit zu viel gezieret ist. – Lehmann, 423, 15. 602 Ein Weib ist schwerer zu regieren als ein Volk. Milton wurde gefragt, woher es komme, dass in manchen Ländern der Fürst im vierzehnten Jahre für regierungsfähig erklärt werde, während die Verehelichung noch im achtzehnten versagt sei. „Daher“, versetzte er, „weil ein Weib schwerer zu regieren ist, als ein Volk.“ 603 Ein Weib ist übel dra', wenn sie den Mann nicht b'schissen ka'. 604 Ein Weib ist vorn zorn gut. – Mathesy, 264a. 605 Ein Weib ist wie der Mond, bald schön, bald anderer farb. – Lehmann, 875, 88. 606 Ein Weib kan nicht Brod backen ohne Mehl. – Lehmann, II, 132, 210; Simrock, 11398. 607 Ein Weib kann eher einen Centner Blei tragen, als drei Loth Geheimnisse. – Parömiakon, 1397. Lat.: Loquacissimum mulierum genus. 608 Ein Weib kann so leicht bösen Rath finden als ein Mann. Dän.: Et ondt raad kand en qvinde saa snart finde par en mand. (Prov. dan., 465.) 609 Ein Weib kennt man nicht, bis man einen Scheffel Salz mit ihm gegessen hat. (Wend. Lausitz.) 610 Ein Weib lacht wenn's kann, und weint, wenn's will. Frz.: Femme rit quand elle peut, et pleure quand elle veut. (Kritzinger, 306b.) It.: Donna si rallegra, donna si duole, donna ride e piange, quando vuole. 611 Ein Weib mag einen Mann zu Ehren oder Unehren bringen. 612 Ein Weib mit gelind geschliffenen Worten ist am meisten zu fürchten allerorten. 613 Ein Weib muss bei der Geburt neun Männerstärke haben. (Oberösterreich.) – Baumgarten. 614 Ein weib nach der geburt nicht gedenckt der schmertzen, so sie hat gekrenckt. Lat.: Foemina non meminit post partum quae bene sensit. (Loci comm., 132.) 615 Ein Weib nach Hübschheit als ich sag', müsst haben eines Weibes Haupt von Prag, ein Büschlein von einer von Frankenreich und zwei Brüstlein von Oesterreich, ein Kehl' und Rücken von Brabant, der kölner Weiber weisse Hand, die Rede dort von Schwaben, zwei weisse Füsslein her vom Rhein, von Baiern soll der Sitten sein. – Schaltjahr, II, 83. 616 Ein Weib nehmen ist ebenso viel, als mit den Würfeln dreimal sechs oder dreimal drei werfen. Eine glückliche und der Himmel auf Erden, oder eine unglückliche und die Hölle. 617 Ein Weib ohne Gottesfurcht ist eine Hummel, die weder Honig noch Wachs macht. 618 Ein Weib ohne Keuschheit ist ärger als ein stinckend Aass. – Lehmann, 871, 41. 619 Ein Weib ohne Kind ist wie ein Blasebalg ohne Wind. – Parömiakon, 994. 620 Ein Weib ohne Mann ist ein Fenster ohne Scheibe. 621 Ein Weib ohne Mann ist ein Hafen ohne Deckel. – Lehmann, 142, 42. 622 Ein Weib ohne Mann ist ein Leib ohne Seele. 623 Ein Weib ohne Mann ist wie ein Reb ohne pfal. – Lehmann, 875, 90. 624 Ein Weib ohne Scham ist wie eine Lampe ohne Licht, oder eine Speise ohne Salz. – Wirth, I, 556. Mhd.: Schom iet ein krône, diu zieret vrouwen schône. (Hohenfels.) – Waz solten frowen âne scham reht als die spelten âne ram? – Scham ist allir tugend ein zoum, ist alliz âne scham ein troum. (Martina.) (Zingerle, 130.) 625 Ein Weib ohne Tugend ist ein goldener Becher mit sauerm Wein. – Parömiakon, 280. 626 Ein Weib ohne Tugend ist ein schönes Buch mit leerem Register. – Parömiakon, 259. 627 Ein Weib ohne Tugend ist eine vergoldete Pille, auswendig hui, inwendig pfui. – Parömiakon, 258. 628 Ein Weib, Pferdt vnd der Wein seind drey betriegliche wahren. – Lehmann, 878, 12. 629 Ein weib schmucket sich von natur gern. – Agricola I, 676; Latendorf, 359; Eyering, II, 199; Petri, II, 235. Lat.: Mulier studet formae. – Natura mulier satagit formosa videri: ducit ob id totos se poliendo dies. (Glandorp, 58, 66.) 630 Ein Weib sei noch so alt, wenn sie Feuer fängt, so will sie tanzen. Dän.: Aldrig er saa, gammel en kiærling, kommer der ild i heude hun springer jo. (Bohn I, 346.) 631 Ein Weib sei noch so klug, sie hat an der halben Vernunft genug. Ein französischer Gelehrter behauptet: auch das geistreichste Frauenzimmer hat dennoch nur eine halbe Vernunft. (Einfälle, 77.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/26>, abgerufen am 22.11.2024.