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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 486 Wer ein Wolff zum Gevattern hat, der schenck jhm vnterm Mantel ein Hund ins Kindsbett. - Lehmann, 590, 18; Simrock, 3564; Sailer, 284.

487 Wer einen Wolf gross zieht, wird zum Dank von ihm gefressen. - Altmann V, 102.

Die Neugriechen: Zieh den Wolf auf, dich zu fressen. (Sanders, 231, 124.)

488 Wer einen Wolf zum Freund hat, bedarf einen Hund zum Wächter.

489 Wer einen Wolf zum Nachbar hat, geb' auf seine Schafe Acht.

490 Wer einen Wolff in ein heilig Münchskap steckt, der streifft sie einem Schalck oder Schafmörder wider ab. - Lehmann, 541, 77.

491 Wer glaubt dem Wolf auf der Heid', dem Krämer auf seinen Eid, dem Juden auf sein Gewissen, wird seinen Glauben bereuen müssen. - Masson, 334.

492 Wer kann den Wülfen dat Huilen verwiehren! (Lippe.)

493 Wer kein Wolff ist, soll kein Wolffspeltz tragen. - Lehmann, 334, 39.

Lat.: Qui dignitatem non habet non debet dignitatis insignia portare. (Lehmann, 334, 39.)

494 Wer keine Wölfe haben will, muss schon die Wölflein umbringen. - Frost, 60.

495 Wer meint, eim Wolff auss dem weg zu entgehen, dem begegnet ein Wolff oder Bär. - Henisch, 172, 44; Petri, II, 734.

Lat.: In eum qui leue quoddam periculum euitaturus in aliud maius incidit. (Henisch, 172, 45.)

496 Wer mit dem Wolf angebunden hat, der muss ihn nicht wieder laufen lassen.

In der Herzegowina sagt man: Wenn du den Wolf getödtet hast, so wirf ihn auch in die Grube. (Hausfreund, XVI, 495.)

497 Wer mit dem Wolf in die Kost geht, wird oft gar übel bewirthet. - Parömiakon, 1442.

498 Wer mit dem Wolf macht einen Bund, der hab' zur Seit' 'n guten Hund.

499 Wer mit dem Wolfe verkehrt, muss einen Hund zur Seite haben. - Schlechta, 356.

500 Wer mit den Wölfen essen will, muss mit den Wölfen heulen. - Lehmann, II, 842, 291; Simrock, 11802.

Mhd.: Ein man sol mit den liuten wesen, mit wolven niemen kan genesen. (Freidank.) (Zingerle, 178.)

501 Wer mit einem Sack voll Wölfen auf den Markt geht, dem wird niemand ein Lamm heraus holen.

Holl.: Zijt gij met een' zak vol wolven geladen, zet hem vrij op de markt neder, gij zult er geene lammeren uit halen. (Harrebomee, II, 478a.)

502 Wer mit einem Wolf zu thun hat, der schicke jhm zur hinterthür ein Hund ins Hauss. - Lehmann, 591, 27.

503 Wer mit Wölfen umgeht, muss mit heulen.

"Ist man bey den wolffen, so muss man mit den wolffen heulen. Ist man bey den Gensen, so muss man mit den Gensen baden, ist man bey den Freunden der warheit, so sol man die warheit bekennen. Ist man aber bey den Feinden der warheit, so sol man sie verleugnen - vnd helffen lestern vnd verachten." (Sartorius, 88.)

Dän.: Hvo som omgongis med ulfne, han skal tiwde. (Prov. dan., 435.)

504 Wer mit Wolffen pflügt, der wirds bald müd. - Petri, II, 737.

505 Wer nach einem Wolfe ruft, dem kommt sogleich eine ganze Heerde.

506 Wer sah den Wolf vor dem Arzte liegen?

Bei Tunnicius (646): We sach den wulf vor dem arsten liggen? (Nemo lupum vidit medicorum tecta subire.)

507 Wer sich nicht will zum Wolf machen, ziehe nicht sein Fell an. - Winckler, XIX, 73.

508 Wer sich selbst vorm Wolfe fürchtet, gibt auf seine Schafe nicht acht.

509 Wer sich vor Wölfen fürchtet, hält sich kein Schaf.

510 Wer trawet eim Wolff auff wilder heid, vnd einem bawren auff seinen eid, eim M. vnd[Spaltenumbruch] kramer auff sein Gewissen, der wird von allen vieren beschissen. - Henisch, 215, 14; Lehmann, II, 877, 232; Eiselein, 648.

Lat.: Qui cuivis quidvis credit, male creditur illi: quo mihi credis plus, hoc tibis credo minus. (Chaos, 298.)

511 Wer vnder den wölffen ist, muss mit jnen heulen. - Lehmann, II, 852, 354; Tappius, 226a; Pistor., VIII, 26; Eyering, III, 543; Hollenberg, I, 6; Hermann, I, 12; Ramann, II, Pred., 170; Eiselein, 648; Gaal, 1744; Körte, 6933; Sailer, 881; Sutor, 557; Meisner, 5; Schulze, 91; Bücking, 290; Schamelius, 91, 5; Siebenkees, 80; Blum, 355; Gerber, 97, 7; für Schlesien: Frommann, III, 246, 178.

"Was brauchts 'n viel, unter a wulfen muss ma mite hoilen." (Keller, 143a.) - Bei Tunnicius (282): De mit den wulven is, de mot mit en hulen. (More lupi vivent habitantes antra luporum.) - In gleichgültigen Dingen mag das Sprichwort gelten, weil es besser ist, mitmachen, als den Sonderling spielen, wenn das Mitmachen unschuldig ist. Bei wirklich schlechten und strafbaren Handlungen kann man sich aber auf diese Ausrede nicht berufen, denn sie kann weder vor dem Richter rechtfertigen, noch das eigene Gewissen beruhigen. Die Russen: Wer sich unter die Wölfe mischt, den werden die Hunde zerreissen. (Altmann VI, 406.)

Böhm.: Kdo chce s vlky byti, musi s nimi (vlcky) vyti. - Nelze jest, nez s lidmi lidsky byti, a s vlky vlcky vyti. (Celakovsky, 39.)

Dän.: Kommer du först i lang med ulve, du laerer snart dens tone. (Prov. dan., 378.)

Engl.: Who keeps company with wolves, will learn to howl. (Gaal, 1744.)

Frz.: Avec les fous il faut foller. (Cahier, 769.) - Il faut hurler avec les loups. (Gaal, 1744.)

Holl.: Die mit wolven omgaet, moet er mede hulen. (Tunn., 8, 1; Harrebomee, II, 477a.)

It.: Chi pratica col lupo, impara a urlare. (Pazzaglia, 205, 4; Bohn II, 23; Gaal, 1744.) - In chiesa co' santi e all' osteria co' ghiotti.

Krain.: Kdor se s' volkom pajdasi, tudi s' njim tuliti mora. (Celakovsky, 39.)

Lat.: Consonus esto lupis, si lupus esse cupis. (Binder I, 221; II, 562; Gärtner, 193; Philippi, I, 91; Seybold, 86; Eiselein, 648; Reuterdahl, 147.) - Cretiza cum Cretensi. (Binder II, 611; Erasm., 930; Philippi, I, 98; Schamelius, III, 91; Seybold, 95.) - Inter simias versantem oportet esse sumiam. (Seybold, 255.) - Si fueris Romae, Romano vivito more; si fueris alibi, vivito sicut ibi. - Si lupus ipse lare secum debes ululare. (Fallersleben, 210.) - Ulula cum lupis, cum quibus esse cupis. (Binder I, 1788; II, 3398; Schonheim, U, 24; Philippi, II, 231; Seybold, 647; Neander, 319; Gaal, 1744; Eiselein, 648; Schamelius, 91, 5.)

Poln.: Kto miedzy wilki przyjdzie, wyc sie nauczy. (Lompa, 17.)

Schwed.: Den med ulfwen äter, far med, ulfwen tjuta. (Wensell, 15; Marin, 21.)

Span.: Cuando a Roma fueres haz como vieres. (Don Quix.)

Tschud.: Kes untide hulkas on, peab nendega ulluma. (Celakovsky, 39.)

Ung.: A' ki ebbel jar, ugatni tanul. - Hogy ha farkassal laksz, vele együtt ordits. (Gaal, 1744.)

512 Wer vor dem Wolfe flieht, dem begegnet der Bär. - Bertram, 59.

513 Wer wird dem Wolfe Boten schicken.

Holl.: Die aan den wolf een' bode zendt, krijgt een aas t'huis. (Harrebomee, II, 477a.)

514 Wer Wölfe fangen will, muss einen Wolf mitnehmen. - Schmitz, 193, 143.

515 Wer zum Wolf zu Tische geht, muss sich einen Hund zur Begleitung mitnehmen.

Ill.: Kad ides u vuka na pir, vodi psa uza se. (Celakovsky, 249.)

516 Wie die alten Wölfe heulen, so heulen auch die jungen.

Lat.: Germen patrizat lupus vt resonans vlulizat. - Vllulat vnisono clamore lupina propago. (Reuterdahl, 391 u. 1084.)

Schwed.: Thz thiwter alt aff wluom aer komith. (Reuterdahl, 391.)

517 Wie mag der Wolf dem Fuchse Raub vorwerfen. - Eiselein, 647.

518 Wie oft der Wolf zum Mönche wird, der Schafe drum er nicht entbehrt. - Junker und Pfaffe, II, 125.

519 Will der Wolf ein Schäflein fahn, muss er aus dem Walde gahn.

"Der Wolff lieffe nit zum Walde aus, trieb ihn nit der Hunger drauss."

Lat.: Quod lupus est fugiens nemus, hoc facit esuriens dens. (Sutor, 143.)

[Spaltenumbruch] 486 Wer ein Wolff zum Gevattern hat, der schenck jhm vnterm Mantel ein Hund ins Kindsbett.Lehmann, 590, 18; Simrock, 3564; Sailer, 284.

487 Wer einen Wolf gross zieht, wird zum Dank von ihm gefressen.Altmann V, 102.

Die Neugriechen: Zieh den Wolf auf, dich zu fressen. (Sanders, 231, 124.)

488 Wer einen Wolf zum Freund hat, bedarf einen Hund zum Wächter.

489 Wer einen Wolf zum Nachbar hat, geb' auf seine Schafe Acht.

490 Wer einen Wolff in ein heilig Münchskap steckt, der streifft sie einem Schalck oder Schafmörder wider ab.Lehmann, 541, 77.

491 Wer glaubt dem Wolf auf der Heid', dem Krämer auf seinen Eid, dem Juden auf sein Gewissen, wird seinen Glauben bereuen müssen.Masson, 334.

492 Wer kann den Wülfen dat Huilen verwiehren! (Lippe.)

493 Wer kein Wolff ist, soll kein Wolffspeltz tragen.Lehmann, 334, 39.

Lat.: Qui dignitatem non habet non debet dignitatis insignia portare. (Lehmann, 334, 39.)

494 Wer keine Wölfe haben will, muss schon die Wölflein umbringen.Frost, 60.

495 Wer meint, eim Wolff auss dem weg zu entgehen, dem begegnet ein Wolff oder Bär.Henisch, 172, 44; Petri, II, 734.

Lat.: In eum qui leue quoddam periculum euitaturus in aliud maius incidit. (Henisch, 172, 45.)

496 Wer mit dem Wolf angebunden hat, der muss ihn nicht wieder laufen lassen.

In der Herzegowina sagt man: Wenn du den Wolf getödtet hast, so wirf ihn auch in die Grube. (Hausfreund, XVI, 495.)

497 Wer mit dem Wolf in die Kost geht, wird oft gar übel bewirthet.Parömiakon, 1442.

498 Wer mit dem Wolf macht einen Bund, der hab' zur Seit' 'n guten Hund.

499 Wer mit dem Wolfe verkehrt, muss einen Hund zur Seite haben.Schlechta, 356.

500 Wer mit den Wölfen essen will, muss mit den Wölfen heulen.Lehmann, II, 842, 291; Simrock, 11802.

Mhd.: Ein man sol mit den liuten wesen, mit wolven niemen kan genesen. (Freidank.) (Zingerle, 178.)

501 Wer mit einem Sack voll Wölfen auf den Markt geht, dem wird niemand ein Lamm heraus holen.

Holl.: Zijt gij met een' zak vol wolven geladen, zet hem vrij op de markt neder, gij zult er geene lammeren uit halen. (Harrebomée, II, 478a.)

502 Wer mit einem Wolf zu thun hat, der schicke jhm zur hinterthür ein Hund ins Hauss.Lehmann, 591, 27.

503 Wer mit Wölfen umgeht, muss mit heulen.

„Ist man bey den wolffen, so muss man mit den wolffen heulen. Ist man bey den Gensen, so muss man mit den Gensen baden, ist man bey den Freunden der warheit, so sol man die warheit bekennen. Ist man aber bey den Feinden der warheit, so sol man sie verleugnen – vnd helffen lestern vnd verachten.“ (Sartorius, 88.)

Dän.: Hvo som omgongis med ulfne, han skal tiwde. (Prov. dan., 435.)

504 Wer mit Wolffen pflügt, der wirds bald müd.Petri, II, 737.

505 Wer nach einem Wolfe ruft, dem kommt sogleich eine ganze Heerde.

506 Wer sah den Wolf vor dem Arzte liegen?

Bei Tunnicius (646): We sach den wulf vor dem arsten liggen? (Nemo lupum vidit medicorum tecta subire.)

507 Wer sich nicht will zum Wolf machen, ziehe nicht sein Fell an.Winckler, XIX, 73.

508 Wer sich selbst vorm Wolfe fürchtet, gibt auf seine Schafe nicht acht.

509 Wer sich vor Wölfen fürchtet, hält sich kein Schaf.

510 Wer trawet eim Wolff auff wilder heid, vnd einem bawren auff seinen eid, eim M. vnd[Spaltenumbruch] kramer auff sein Gewissen, der wird von allen vieren beschissen.Henisch, 215, 14; Lehmann, II, 877, 232; Eiselein, 648.

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511 Wer vnder den wölffen ist, muss mit jnen heulen.Lehmann, II, 852, 354; Tappius, 226a; Pistor., VIII, 26; Eyering, III, 543; Hollenberg, I, 6; Hermann, I, 12; Ramann, II, Pred., 170; Eiselein, 648; Gaal, 1744; Körte, 6933; Sailer, 881; Sutor, 557; Meisner, 5; Schulze, 91; Bücking, 290; Schamelius, 91, 5; Siebenkees, 80; Blum, 355; Gerber, 97, 7; für Schlesien: Frommann, III, 246, 178.

„Was brauchts 'n viel, unter a wulfen muss ma mite hoilen.“ (Keller, 143a.) – Bei Tunnicius (282): De mit den wulven is, de mot mit en hulen. (More lupi vivent habitantes antra luporum.) – In gleichgültigen Dingen mag das Sprichwort gelten, weil es besser ist, mitmachen, als den Sonderling spielen, wenn das Mitmachen unschuldig ist. Bei wirklich schlechten und strafbaren Handlungen kann man sich aber auf diese Ausrede nicht berufen, denn sie kann weder vor dem Richter rechtfertigen, noch das eigene Gewissen beruhigen. Die Russen: Wer sich unter die Wölfe mischt, den werden die Hunde zerreissen. (Altmann VI, 406.)

Böhm.: Kdo chce s vlky býti, musí s nimi (vlcky) výti. – Nelze jest, než s lidmi lidsky býti, a s vlky vlcky výti. (Čelakovsky, 39.)

Dän.: Kommer du først i lang med ulve, du lærer snart dens tone. (Prov. dan., 378.)

Engl.: Who keeps company with wolves, will learn to howl. (Gaal, 1744.)

Frz.: Avec les fous il faut foller. (Cahier, 769.) – Il faut hurler avec les loups. (Gaal, 1744.)

Holl.: Die mit wolven omgaet, moet er mede hulen. (Tunn., 8, 1; Harrebomée, II, 477a.)

It.: Chi pratica col lupo, impara a urlare. (Pazzaglia, 205, 4; Bohn II, 23; Gaal, 1744.) – In chiesa co' santi e all' osteria co' ghiotti.

Krain.: Kdor se s' volkom pajdaši, tudi s' njim tuliti mora. (Čelakovsky, 39.)

Lat.: Consonus esto lupis, si lupus esse cupis. (Binder I, 221; II, 562; Gärtner, 193; Philippi, I, 91; Seybold, 86; Eiselein, 648; Reuterdahl, 147.) – Cretiza cum Cretensi. (Binder II, 611; Erasm., 930; Philippi, I, 98; Schamelius, III, 91; Seybold, 95.) – Inter simias versantem oportet esse sumiam. (Seybold, 255.) – Si fueris Romae, Romano vivito more; si fueris alibi, vivito sicut ibi. – Si lupus ipse lare secum debes ululare. (Fallersleben, 210.) – Ulula cum lupis, cum quibus esse cupis. (Binder I, 1788; II, 3398; Schonheim, U, 24; Philippi, II, 231; Seybold, 647; Neander, 319; Gaal, 1744; Eiselein, 648; Schamelius, 91, 5.)

Poln.: Kto między wilki przyjdzie, wyć się nauczy. (Lompa, 17.)

Schwed.: Den med ulfwen äter, får med, ulfwen tjuta. (Wensell, 15; Marin, 21.)

Span.: Cuando a Roma fuéres haz como viéres. (Don Quix.)

Tschud.: Kes untide hulkas on, peab nendega ulluma. (Čelakovsky, 39.)

Ung.: A' ki ebbel jár, ugatni tanúl. – Hogy ha farkassal laksz, vele együtt ordíts. (Gaal, 1744.)

512 Wer vor dem Wolfe flieht, dem begegnet der Bär.Bertram, 59.

513 Wer wird dem Wolfe Boten schicken.

Holl.: Die aan den wolf een' bode zendt, krijgt een aas t'huis. (Harrebomée, II, 477a.)

514 Wer Wölfe fangen will, muss einen Wolf mitnehmen.Schmitz, 193, 143.

515 Wer zum Wolf zu Tische geht, muss sich einen Hund zur Begleitung mitnehmen.

Ill.: Kad ideš u vuka na pir, vodi psa uza se. (Čelakovsky, 249.)

516 Wie die alten Wölfe heulen, so heulen auch die jungen.

Lat.: Germen patrizat lupus vt resonans vlulizat. – Vllulat vnisono clamore lupina propago. (Reuterdahl, 391 u. 1084.)

Schwed.: Thz thiwter alt aff wluom aer komith. (Reuterdahl, 391.)

517 Wie mag der Wolf dem Fuchse Raub vorwerfen.Eiselein, 647.

518 Wie oft der Wolf zum Mönche wird, der Schafe drum er nicht entbehrt.Junker und Pfaffe, II, 125.

519 Will der Wolf ein Schäflein fahn, muss er aus dem Walde gahn.

„Der Wolff lieffe nit zum Walde aus, trieb ihn nit der Hunger drauss.“

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[[187]/0199] 486 Wer ein Wolff zum Gevattern hat, der schenck jhm vnterm Mantel ein Hund ins Kindsbett. – Lehmann, 590, 18; Simrock, 3564; Sailer, 284. 487 Wer einen Wolf gross zieht, wird zum Dank von ihm gefressen. – Altmann V, 102. Die Neugriechen: Zieh den Wolf auf, dich zu fressen. (Sanders, 231, 124.) 488 Wer einen Wolf zum Freund hat, bedarf einen Hund zum Wächter. 489 Wer einen Wolf zum Nachbar hat, geb' auf seine Schafe Acht. 490 Wer einen Wolff in ein heilig Münchskap steckt, der streifft sie einem Schalck oder Schafmörder wider ab. – Lehmann, 541, 77. 491 Wer glaubt dem Wolf auf der Heid', dem Krämer auf seinen Eid, dem Juden auf sein Gewissen, wird seinen Glauben bereuen müssen. – Masson, 334. 492 Wer kann den Wülfen dat Huilen verwiehren! (Lippe.) 493 Wer kein Wolff ist, soll kein Wolffspeltz tragen. – Lehmann, 334, 39. Lat.: Qui dignitatem non habet non debet dignitatis insignia portare. (Lehmann, 334, 39.) 494 Wer keine Wölfe haben will, muss schon die Wölflein umbringen. – Frost, 60. 495 Wer meint, eim Wolff auss dem weg zu entgehen, dem begegnet ein Wolff oder Bär. – Henisch, 172, 44; Petri, II, 734. Lat.: In eum qui leue quoddam periculum euitaturus in aliud maius incidit. (Henisch, 172, 45.) 496 Wer mit dem Wolf angebunden hat, der muss ihn nicht wieder laufen lassen. In der Herzegowina sagt man: Wenn du den Wolf getödtet hast, so wirf ihn auch in die Grube. (Hausfreund, XVI, 495.) 497 Wer mit dem Wolf in die Kost geht, wird oft gar übel bewirthet. – Parömiakon, 1442. 498 Wer mit dem Wolf macht einen Bund, der hab' zur Seit' 'n guten Hund. 499 Wer mit dem Wolfe verkehrt, muss einen Hund zur Seite haben. – Schlechta, 356. 500 Wer mit den Wölfen essen will, muss mit den Wölfen heulen. – Lehmann, II, 842, 291; Simrock, 11802. Mhd.: Ein man sol mit den liuten wesen, mit wolven niemen kan genesen. (Freidank.) (Zingerle, 178.) 501 Wer mit einem Sack voll Wölfen auf den Markt geht, dem wird niemand ein Lamm heraus holen. Holl.: Zijt gij met een' zak vol wolven geladen, zet hem vrij op de markt neder, gij zult er geene lammeren uit halen. (Harrebomée, II, 478a.) 502 Wer mit einem Wolf zu thun hat, der schicke jhm zur hinterthür ein Hund ins Hauss. – Lehmann, 591, 27. 503 Wer mit Wölfen umgeht, muss mit heulen. „Ist man bey den wolffen, so muss man mit den wolffen heulen. Ist man bey den Gensen, so muss man mit den Gensen baden, ist man bey den Freunden der warheit, so sol man die warheit bekennen. Ist man aber bey den Feinden der warheit, so sol man sie verleugnen – vnd helffen lestern vnd verachten.“ (Sartorius, 88.) Dän.: Hvo som omgongis med ulfne, han skal tiwde. (Prov. dan., 435.) 504 Wer mit Wolffen pflügt, der wirds bald müd. – Petri, II, 737. 505 Wer nach einem Wolfe ruft, dem kommt sogleich eine ganze Heerde. 506 Wer sah den Wolf vor dem Arzte liegen? Bei Tunnicius (646): We sach den wulf vor dem arsten liggen? (Nemo lupum vidit medicorum tecta subire.) 507 Wer sich nicht will zum Wolf machen, ziehe nicht sein Fell an. – Winckler, XIX, 73. 508 Wer sich selbst vorm Wolfe fürchtet, gibt auf seine Schafe nicht acht. 509 Wer sich vor Wölfen fürchtet, hält sich kein Schaf. 510 Wer trawet eim Wolff auff wilder heid, vnd einem bawren auff seinen eid, eim M. vnd kramer auff sein Gewissen, der wird von allen vieren beschissen. – Henisch, 215, 14; Lehmann, II, 877, 232; Eiselein, 648. Lat.: Qui cuivis quidvis credit, male creditur illi: quo mihi credis plus, hoc tibis credo minus. (Chaos, 298.) 511 Wer vnder den wölffen ist, muss mit jnen heulen. – Lehmann, II, 852, 354; Tappius, 226a; Pistor., VIII, 26; Eyering, III, 543; Hollenberg, I, 6; Hermann, I, 12; Ramann, II, Pred., 170; Eiselein, 648; Gaal, 1744; Körte, 6933; Sailer, 881; Sutor, 557; Meisner, 5; Schulze, 91; Bücking, 290; Schamelius, 91, 5; Siebenkees, 80; Blum, 355; Gerber, 97, 7; für Schlesien: Frommann, III, 246, 178. „Was brauchts 'n viel, unter a wulfen muss ma mite hoilen.“ (Keller, 143a.) – Bei Tunnicius (282): De mit den wulven is, de mot mit en hulen. (More lupi vivent habitantes antra luporum.) – In gleichgültigen Dingen mag das Sprichwort gelten, weil es besser ist, mitmachen, als den Sonderling spielen, wenn das Mitmachen unschuldig ist. Bei wirklich schlechten und strafbaren Handlungen kann man sich aber auf diese Ausrede nicht berufen, denn sie kann weder vor dem Richter rechtfertigen, noch das eigene Gewissen beruhigen. Die Russen: Wer sich unter die Wölfe mischt, den werden die Hunde zerreissen. (Altmann VI, 406.) Böhm.: Kdo chce s vlky býti, musí s nimi (vlcky) výti. – Nelze jest, než s lidmi lidsky býti, a s vlky vlcky výti. (Čelakovsky, 39.) Dän.: Kommer du først i lang med ulve, du lærer snart dens tone. (Prov. dan., 378.) Engl.: Who keeps company with wolves, will learn to howl. (Gaal, 1744.) Frz.: Avec les fous il faut foller. (Cahier, 769.) – Il faut hurler avec les loups. (Gaal, 1744.) Holl.: Die mit wolven omgaet, moet er mede hulen. (Tunn., 8, 1; Harrebomée, II, 477a.) It.: Chi pratica col lupo, impara a urlare. (Pazzaglia, 205, 4; Bohn II, 23; Gaal, 1744.) – In chiesa co' santi e all' osteria co' ghiotti. Krain.: Kdor se s' volkom pajdaši, tudi s' njim tuliti mora. (Čelakovsky, 39.) Lat.: Consonus esto lupis, si lupus esse cupis. (Binder I, 221; II, 562; Gärtner, 193; Philippi, I, 91; Seybold, 86; Eiselein, 648; Reuterdahl, 147.) – Cretiza cum Cretensi. (Binder II, 611; Erasm., 930; Philippi, I, 98; Schamelius, III, 91; Seybold, 95.) – Inter simias versantem oportet esse sumiam. (Seybold, 255.) – Si fueris Romae, Romano vivito more; si fueris alibi, vivito sicut ibi. – Si lupus ipse lare secum debes ululare. (Fallersleben, 210.) – Ulula cum lupis, cum quibus esse cupis. (Binder I, 1788; II, 3398; Schonheim, U, 24; Philippi, II, 231; Seybold, 647; Neander, 319; Gaal, 1744; Eiselein, 648; Schamelius, 91, 5.) Poln.: Kto między wilki przyjdzie, wyć się nauczy. (Lompa, 17.) Schwed.: Den med ulfwen äter, får med, ulfwen tjuta. (Wensell, 15; Marin, 21.) Span.: Cuando a Roma fuéres haz como viéres. (Don Quix.) Tschud.: Kes untide hulkas on, peab nendega ulluma. (Čelakovsky, 39.) Ung.: A' ki ebbel jár, ugatni tanúl. – Hogy ha farkassal laksz, vele együtt ordíts. (Gaal, 1744.) 512 Wer vor dem Wolfe flieht, dem begegnet der Bär. – Bertram, 59. 513 Wer wird dem Wolfe Boten schicken. Holl.: Die aan den wolf een' bode zendt, krijgt een aas t'huis. (Harrebomée, II, 477a.) 514 Wer Wölfe fangen will, muss einen Wolf mitnehmen. – Schmitz, 193, 143. 515 Wer zum Wolf zu Tische geht, muss sich einen Hund zur Begleitung mitnehmen. Ill.: Kad ideš u vuka na pir, vodi psa uza se. (Čelakovsky, 249.) 516 Wie die alten Wölfe heulen, so heulen auch die jungen. Lat.: Germen patrizat lupus vt resonans vlulizat. – Vllulat vnisono clamore lupina propago. (Reuterdahl, 391 u. 1084.) Schwed.: Thz thiwter alt aff wluom aer komith. (Reuterdahl, 391.) 517 Wie mag der Wolf dem Fuchse Raub vorwerfen. – Eiselein, 647. 518 Wie oft der Wolf zum Mönche wird, der Schafe drum er nicht entbehrt. – Junker und Pfaffe, II, 125. 519 Will der Wolf ein Schäflein fahn, muss er aus dem Walde gahn. „Der Wolff lieffe nit zum Walde aus, trieb ihn nit der Hunger drauss.“ Lat.: Quod lupus est fugiens nemus, hoc facit esuriens dens. (Sutor, 143.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [187]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/199>, abgerufen am 24.11.2024.