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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 14 Vol ist (macht) doll. - Franck, II, 159b; Gruter, I, 41; Eyering, I, 374; III, 365; Egenolff, 308b; Petri, II, 578; Schottel, 1121b; Sailer, 70; Gaal, 1634; Eiselein, 622; Simrock, 11024; Körte, 6341.

Lat.: Ebrietas frangit, quidquid sapientia tangit. (Binder II, 923.)

15 Vol, Kwol! Näst hun äs e lästig Liewen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 326.

16 Voll, aber nicht toll.

Holl.: Al bin ik vol, ik ben niet dol. (Harrebomee, II, 402a.)

17 Voll bringet Groll, Groll schlegt drein doll. - Gruter, III, 93; Lehmann, II, 804, 136; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 408.

18 Voll ist nichts, aber knatschvoll. - Simrock, 11036.

19 Voll macht faul. - Blum, 570; Egenolff, 303b; Petri, II, 578; Simrock, 11039; Körte, 6342; Braun, I, 4821.

20 Voll macht leer. - Parömiakon, 1448.

Den Beutel und das Herz. Wer zu viel getrunken hat, schwatzt leicht aus, was verschwiegen bleiben sollte.

21 Voll mit Häcksel oder Heu, ist dem Pansen einerlei.

22 Voll sein und müssiggehen ist die grösste Plage auf Erden.

23 Voll sind die Gedanken toll. - Petri, II, 578.

24 Voll wirt man doll. - Franck, II, 83a; Egenolff, 89a.

25 Was nid voll ist, schreit nid. - Sutermeister, 145.

26 Was vol, das doll. - Franck, I, 159b; Lehmann, II, 836, 180.

27 Wenn's voll ist, läuft's über.

28 Wer einen foll macht, auch billich leydt, dass er jhm in Busen speit. - Gruter, III, 106; Simrock, 9682.

29 Wer heut ist voll, der ist morgen uoll (toll). - Lehmann, 759, 52.

"Wer heut getrunken hat, der woll gern morgen sauffen; vnd wer heut voll ist, wär gern morgen doll." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 84.)

Lat.: Si nimium bibis non diu eris in vivis. (Chaos, 208.) - Societas ferociam parit. (Chaos, 182; Schonheim, S, 7; Frob., 563; Hauer, 243.)

30 Wer vol ist, lobt das fasten. - Franck, I, 144a.

31 Wo alli Völli ist, cha me scho huuse. - Sutermeister, 143.

32 Zu oft voll, macht bald leer. - Parömiakon, 280.

Unmässigkeit führt zur Armuth.

33 Zu vol schläfft faul. - Franck, II, 152b; Lehmann, II, 903, 31; Körte, 7188.

34 Zu voll, schläft nicht wohl.

*35 Dat war so vull, dar kunn gen Fust mehr in. - Kern, 464.

Der Raum war so überfüllt, dass man sich sogar mit der Faust nicht hineinbohren konnte.

*36 Er ist gar voll. - Mathesy, 1101b.

*37 Er ist so voll, dass man mag Thüren mit jhm aufflauffen. - Herberger, I, 22.

*38 Er ist so voll wie ein Sack. - Kritzinger, 627a.

*39 Er ist so voll wie ein Schwamm.

In hohem Grade betrunken.

Frz.: Plus gure que vne souppe ou vne esponge.

Lat.: Ebrius plus offa aut spongia. (Bovill, II, 170.)

*40 Er ist stinckende, wickende, wackende voll. - Theatrum Diabolorum, 474b.

*41 Er ist voll vnd gruntzet wie Antonius Saw. - Mathesy, 218b.

*42 Er ist voll wie ein Geck, das man ein Stuben- oder Kammerthür mit ihm auffliefe. - Mathesy, 110b.

*43 Er ist voll wie eine Saw. - Mathesy, 334b.

*44 Es ist so voll, dass kein Apfel zur Erde kann.

*45 Es ist so voll, dass man keinen Hundeschwanz mehr hindurchziehen kann.

Nachdem der Hund hindurch ist, nicht mehr den Schwanz.

*46 Et es so voll wie en Pöttsche met Pieren (Würmern). (Mörs.) - Firmenich, I, 108, 8.

*47 Et was dar so vull, et krimmelde un wimmelde. - Eichwald, 2001.

Holl.: Het was er zoo vol als gepakte haring. (Harrebomee, II, 337a.)

[Spaltenumbruch] *48 Hä ass esu voll we 'n Krat (Kröte). (Köln.) - Firmenich, I, 476, 240.

*49 Voll und toll. - Braun, I, 4823.

*50 Voll wie ein Ei. (Holl.)

Weil wol nicht leicht etwas voller sein kann, als ein Ei, selbst wenn es nicht ganz mit Dotter gefüllt ist, so ist doch der übrige Raum mit Luft ergänzt.

Frz.: C'est plein comme un oeuf. - Il est soaul comme une grive.

*51 Voll wie eine Zecke. - Mathesy, 240a.

*52 Voller als die Hunde mit Flöhen vmb St. Johannistag. - Mathesy, 107b.


Volland.

1 Foll landt, toll landt; foll landt, faul leut, doll werck. - Gruter, I, 41.

2 Volland, faul Leut. - Petri, II, 577.

3 Volland, toll Volck. - Petri, II, 577.

4 Volland - Tolland. - Latendorf II, 27; Lehmann, II, 793, 124; Petri, II, 577; Eyering, I, 374; Schottel, 1122b; Simrock, 11025.


Vollauf.

1 Ich habe vollauf gehabt, sagte der Junge zu seinem Vater, als er mit geschwollenem Gesicht nach Hause kam.

Holl.: Ik heb volop gehod, zei de jongen tegen zijn vaar, en hij kwam met twee blaauwe oogen en een dikken neus t' huis. (Harrebomee, II, 356a.)

2 Was man vollauf hat, das schont man nicht.

Böhm.: Ceho dost, snadno tim plyivati. - Kdo ceho dosti ma, rad tim plytva. (Celakovsky, 165 u. 167.)

Kroat.: Z kem gdo vec lada, z tem vec trosi. (Celakovsky, 167.)

Poln.: Lacno przebarszczac, kiedy dostawa. (Celakovsky, 167.)

3 Wer immer vollauf hat, dem wird das Essen zuwider.

Lat.: Semper abundantes pariunt fastidia mensae. (Gaal, 398.)

4 Wo alles vollauf, da ist gut Koch sein.

It.: In casa piena presto si fa da cena. (Pazzaglia, 290, 2.)


Vollbauch.

1 Vollbauch hält gern Fastenpredigten. - Th. Drobisch, Erzählung aus dem Volksleben, im Ameisenkalender.

2 Vollbauch kennt den Hohlbauch nicht.

3 Vollbauch lobt das Fasten. - Sailer, 165; Simrock, 2277.

4 Wenn Vollbauch die Weisheit sucht, verbrennt er das Licht umsonst.


Vollbringen.

Kannst du's nicht bald vollbringen, so wird's später gelingen.


Vollbringung.

Vollbringung des Rechts macht ein Urtheil. - Graf, 477, 620; Klingen, 224a, 1.

Wo das Recht auf bestimmte Thatsachen bestimmte Folgen setzt, müssen diese verwirklicht werden. Durch das Urtheil wird die Verbindung zwischen diesen Thatsachen und Folgen ausgesprochen. (S. Urtheil.)


Vollbruder.

Der eine Vollbruder erbt und lässt auch dem andern. - Graf, 189, 27.

Es ist hier von der Erbfolge in liegendem Gut die Rede, die bei der Schwertseite, d. h. bei den männlichen Gliedern der Verwandtschaft bleibt, also von dem Sohne, wenn er keine männlichen Nachkommen hatte, auf dessen Vollbruder überging. (S. Erbgut 2.) "Deer een vollbruder louet und eruet up den anderen." (Richthofen, 273.)


Völle.

Wo alle Völle ist, kann man schon saufen. - Simrock, 11041a.


Volle (der).

1 Bei Vollen lernt man saufen, bei Krummen hinken und im Kloster heucheln. - Klosterspiegel, 57, 12.

2 Bei vollen lert man sauffen, bei krämern kauffen. - Franck, II, 59a; Gruter, I, 7.

3 Bey vollen lehrnet man sauffen, bey Krämern lehrnt man kauffen, bey Lamen lehrnt man hincken vnd beym Wein trincken. - Lehmann, 859, 9; Eiselein, 622; Sailer, 180; Körte, 6343; Simrock, 11035; Braun, I, 4825.

Lat.: Surgit origo mali de turpi saepe sodali.

[Spaltenumbruch] 14 Vol ist (macht) doll.Franck, II, 159b; Gruter, I, 41; Eyering, I, 374; III, 365; Egenolff, 308b; Petri, II, 578; Schottel, 1121b; Sailer, 70; Gaal, 1634; Eiselein, 622; Simrock, 11024; Körte, 6341.

Lat.: Ebrietas frangit, quidquid sapientia tangit. (Binder II, 923.)

15 Vôl, Kwôl! Näst hun äs e lästig Liéwen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 326.

16 Voll, aber nicht toll.

Holl.: Al bin ik vol, ik ben niet dol. (Harrebomée, II, 402a.)

17 Voll bringet Groll, Groll schlegt drein doll.Gruter, III, 93; Lehmann, II, 804, 136; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 408.

18 Voll ist nichts, aber knatschvoll.Simrock, 11036.

19 Voll macht faul.Blum, 570; Egenolff, 303b; Petri, II, 578; Simrock, 11039; Körte, 6342; Braun, I, 4821.

20 Voll macht leer.Parömiakon, 1448.

Den Beutel und das Herz. Wer zu viel getrunken hat, schwatzt leicht aus, was verschwiegen bleiben sollte.

21 Voll mit Häcksel oder Heu, ist dem Pansen einerlei.

22 Voll sein und müssiggehen ist die grösste Plage auf Erden.

23 Voll sind die Gedanken toll.Petri, II, 578.

24 Voll wirt man doll.Franck, II, 83a; Egenolff, 89a.

25 Was nid voll ist, schreit nid.Sutermeister, 145.

26 Was vol, das doll.Franck, I, 159b; Lehmann, II, 836, 180.

27 Wenn's voll ist, läuft's über.

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29 Wer heut ist voll, der ist morgen uoll (toll).Lehmann, 759, 52.

„Wer heut getrunken hat, der woll gern morgen sauffen; vnd wer heut voll ist, wär gern morgen doll.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 84.)

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30 Wer vol ist, lobt das fasten.Franck, I, 144a.

31 Wo alli Völli ist, cha me scho huuse.Sutermeister, 143.

32 Zu oft voll, macht bald leer.Parömiakon, 280.

Unmässigkeit führt zur Armuth.

33 Zu vol schläfft faul.Franck, II, 152b; Lehmann, II, 903, 31; Körte, 7188.

34 Zu voll, schläft nicht wohl.

*35 Dat war so vull, dar kunn gên Fust mehr in.Kern, 464.

Der Raum war so überfüllt, dass man sich sogar mit der Faust nicht hineinbohren konnte.

*36 Er ist gar voll.Mathesy, 1101b.

*37 Er ist so voll, dass man mag Thüren mit jhm aufflauffen.Herberger, I, 22.

*38 Er ist so voll wie ein Sack.Kritzinger, 627a.

*39 Er ist so voll wie ein Schwamm.

In hohem Grade betrunken.

Frz.: Plus gure que vne souppe ou vne esponge.

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*40 Er ist stinckende, wickende, wackende voll.Theatrum Diabolorum, 474b.

*41 Er ist voll vnd gruntzet wie Antonius Saw.Mathesy, 218b.

*42 Er ist voll wie ein Geck, das man ein Stuben- oder Kammerthür mit ihm auffliefe.Mathesy, 110b.

*43 Er ist voll wie eine Saw.Mathesy, 334b.

*44 Es ist so voll, dass kein Apfel zur Erde kann.

*45 Es ist so voll, dass man keinen Hundeschwanz mehr hindurchziehen kann.

Nachdem der Hund hindurch ist, nicht mehr den Schwanz.

*46 Et es so voll wie en Pöttsche met Pieren (Würmern). (Mörs.) – Firmenich, I, 108, 8.

*47 Et was dar so vull, et krimmelde un wimmelde.Eichwald, 2001.

Holl.: Het was er zoo vol als gepakte haring. (Harrebomée, II, 337a.)

[Spaltenumbruch] *48 Hä ass esu voll we 'n Krât (Kröte). (Köln.) – Firmenich, I, 476, 240.

*49 Voll und toll.Braun, I, 4823.

*50 Voll wie ein Ei. (Holl.)

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*51 Voll wie eine Zecke.Mathesy, 240a.

*52 Voller als die Hunde mit Flöhen vmb St. Johannistag.Mathesy, 107b.


Volland.

1 Foll landt, toll landt; foll landt, faul leut, doll werck.Gruter, I, 41.

2 Volland, faul Leut.Petri, II, 577.

3 Volland, toll Volck.Petri, II, 577.

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Poln.: Lacno przebarszczać, kiedy dostawa. (Čelakovsky, 167.)

3 Wer immer vollauf hat, dem wird das Essen zuwider.

Lat.: Semper abundantes pariunt fastidia mensae. (Gaal, 398.)

4 Wo alles vollauf, da ist gut Koch sein.

It.: In casa piena presto si fà da cena. (Pazzaglia, 290, 2.)


Vollbauch.

1 Vollbauch hält gern Fastenpredigten.Th. Drobisch, Erzählung aus dem Volksleben, im Ameisenkalender.

2 Vollbauch kennt den Hohlbauch nicht.

3 Vollbauch lobt das Fasten.Sailer, 165; Simrock, 2277.

4 Wenn Vollbauch die Weisheit sucht, verbrennt er das Licht umsonst.


Vollbringen.

Kannst du's nicht bald vollbringen, so wird's später gelingen.


Vollbringung.

Vollbringung des Rechts macht ein Urtheil.Graf, 477, 620; Klingen, 224a, 1.

Wo das Recht auf bestimmte Thatsachen bestimmte Folgen setzt, müssen diese verwirklicht werden. Durch das Urtheil wird die Verbindung zwischen diesen Thatsachen und Folgen ausgesprochen. (S. Urtheil.)


Vollbruder.

Der eine Vollbruder erbt und lässt auch dem andern.Graf, 189, 27.

Es ist hier von der Erbfolge in liegendem Gut die Rede, die bei der Schwertseite, d. h. bei den männlichen Gliedern der Verwandtschaft bleibt, also von dem Sohne, wenn er keine männlichen Nachkommen hatte, auf dessen Vollbruder überging. (S. Erbgut 2.) „Deer een vollbruder louet und eruet up den anderen.“ (Richthofen, 273.)


Völle.

Wo alle Völle ist, kann man schon saufen.Simrock, 11041a.


Volle (der).

1 Bei Vollen lernt man saufen, bei Krummen hinken und im Kloster heucheln.Klosterspiegel, 57, 12.

2 Bei vollen lert man sauffen, bei krämern kauffen.Franck, II, 59a; Gruter, I, 7.

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[[842]/0848] 14 Vol ist (macht) doll. – Franck, II, 159b; Gruter, I, 41; Eyering, I, 374; III, 365; Egenolff, 308b; Petri, II, 578; Schottel, 1121b; Sailer, 70; Gaal, 1634; Eiselein, 622; Simrock, 11024; Körte, 6341. Lat.: Ebrietas frangit, quidquid sapientia tangit. (Binder II, 923.) 15 Vôl, Kwôl! Näst hun äs e lästig Liéwen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 326. 16 Voll, aber nicht toll. Holl.: Al bin ik vol, ik ben niet dol. (Harrebomée, II, 402a.) 17 Voll bringet Groll, Groll schlegt drein doll. – Gruter, III, 93; Lehmann, II, 804, 136; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 408. 18 Voll ist nichts, aber knatschvoll. – Simrock, 11036. 19 Voll macht faul. – Blum, 570; Egenolff, 303b; Petri, II, 578; Simrock, 11039; Körte, 6342; Braun, I, 4821. 20 Voll macht leer. – Parömiakon, 1448. Den Beutel und das Herz. 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(Chaos, 182; Schonheim, S, 7; Frob., 563; Hauer, 243.) 30 Wer vol ist, lobt das fasten. – Franck, I, 144a. 31 Wo alli Völli ist, cha me scho huuse. – Sutermeister, 143. 32 Zu oft voll, macht bald leer. – Parömiakon, 280. Unmässigkeit führt zur Armuth. 33 Zu vol schläfft faul. – Franck, II, 152b; Lehmann, II, 903, 31; Körte, 7188. 34 Zu voll, schläft nicht wohl. *35 Dat war so vull, dar kunn gên Fust mehr in. – Kern, 464. Der Raum war so überfüllt, dass man sich sogar mit der Faust nicht hineinbohren konnte. *36 Er ist gar voll. – Mathesy, 1101b. *37 Er ist so voll, dass man mag Thüren mit jhm aufflauffen. – Herberger, I, 22. *38 Er ist so voll wie ein Sack. – Kritzinger, 627a. *39 Er ist so voll wie ein Schwamm. In hohem Grade betrunken. Frz.: Plus gure que vne souppe ou vne esponge. Lat.: Ebrius plus offa aut spongia. (Bovill, II, 170.) *40 Er ist stinckende, wickende, wackende voll. – Theatrum Diabolorum, 474b. *41 Er ist voll vnd gruntzet wie Antonius Saw. – Mathesy, 218b. *42 Er ist voll wie ein Geck, das man ein Stuben- oder Kammerthür mit ihm auffliefe. – Mathesy, 110b. *43 Er ist voll wie eine Saw. – Mathesy, 334b. *44 Es ist so voll, dass kein Apfel zur Erde kann. *45 Es ist so voll, dass man keinen Hundeschwanz mehr hindurchziehen kann. Nachdem der Hund hindurch ist, nicht mehr den Schwanz. *46 Et es so voll wie en Pöttsche met Pieren (Würmern). (Mörs.) – Firmenich, I, 108, 8. *47 Et was dar so vull, et krimmelde un wimmelde. – Eichwald, 2001. Holl.: Het was er zoo vol als gepakte haring. (Harrebomée, II, 337a.) *48 Hä ass esu voll we 'n Krât (Kröte). (Köln.) – Firmenich, I, 476, 240. *49 Voll und toll. – Braun, I, 4823. *50 Voll wie ein Ei. (Holl.) Weil wol nicht leicht etwas voller sein kann, als ein Ei, selbst wenn es nicht ganz mit Dotter gefüllt ist, so ist doch der übrige Raum mit Luft ergänzt. Frz.: C'est plein comme un oeuf. – Il est soûl comme une grive. *51 Voll wie eine Zecke. – Mathesy, 240a. *52 Voller als die Hunde mit Flöhen vmb St. Johannistag. – Mathesy, 107b. Volland. 1 Foll landt, toll landt; foll landt, faul leut, doll werck. – Gruter, I, 41. 2 Volland, faul Leut. – Petri, II, 577. 3 Volland, toll Volck. – Petri, II, 577. 4 Volland – Tolland. – Latendorf II, 27; Lehmann, II, 793, 124; Petri, II, 577; Eyering, I, 374; Schottel, 1122b; Simrock, 11025. Vollauf. 1 Ich habe vollauf gehabt, sagte der Junge zu seinem Vater, als er mit geschwollenem Gesicht nach Hause kam. Holl.: Ik heb volop gehod, zei de jongen tegen zijn vaâr, en hij kwam met twee blaauwe oogen en een dikken neus t' huis. (Harrebomée, II, 356a.) 2 Was man vollauf hat, das schont man nicht. Böhm.: Čeho dost, snadno tím plýivati. – Kdo čeho dosti má, rad tim plýtvá. (Čelakovsky, 165 u. 167.) Kroat.: Z kém gdo već lada, z tém već trośi. (Čelakovsky, 167.) Poln.: Lacno przebarszczać, kiedy dostawa. (Čelakovsky, 167.) 3 Wer immer vollauf hat, dem wird das Essen zuwider. Lat.: Semper abundantes pariunt fastidia mensae. (Gaal, 398.) 4 Wo alles vollauf, da ist gut Koch sein. It.: In casa piena presto si fà da cena. (Pazzaglia, 290, 2.) Vollbauch. 1 Vollbauch hält gern Fastenpredigten. – Th. Drobisch, Erzählung aus dem Volksleben, im Ameisenkalender. 2 Vollbauch kennt den Hohlbauch nicht. 3 Vollbauch lobt das Fasten. – Sailer, 165; Simrock, 2277. 4 Wenn Vollbauch die Weisheit sucht, verbrennt er das Licht umsonst. Vollbringen. Kannst du's nicht bald vollbringen, so wird's später gelingen. Vollbringung. Vollbringung des Rechts macht ein Urtheil. – Graf, 477, 620; Klingen, 224a, 1. Wo das Recht auf bestimmte Thatsachen bestimmte Folgen setzt, müssen diese verwirklicht werden. Durch das Urtheil wird die Verbindung zwischen diesen Thatsachen und Folgen ausgesprochen. (S. Urtheil.) Vollbruder. Der eine Vollbruder erbt und lässt auch dem andern. – Graf, 189, 27. Es ist hier von der Erbfolge in liegendem Gut die Rede, die bei der Schwertseite, d. h. bei den männlichen Gliedern der Verwandtschaft bleibt, also von dem Sohne, wenn er keine männlichen Nachkommen hatte, auf dessen Vollbruder überging. (S. Erbgut 2.) „Deer een vollbruder louet und eruet up den anderen.“ (Richthofen, 273.) Völle. Wo alle Völle ist, kann man schon saufen. – Simrock, 11041a. Volle (der). 1 Bei Vollen lernt man saufen, bei Krummen hinken und im Kloster heucheln. – Klosterspiegel, 57, 12. 2 Bei vollen lert man sauffen, bei krämern kauffen. – Franck, II, 59a; Gruter, I, 7. 3 Bey vollen lehrnet man sauffen, bey Krämern lehrnt man kauffen, bey Lamen lehrnt man hincken vnd beym Wein trincken. – Lehmann, 859, 9; Eiselein, 622; Sailer, 180; Körte, 6343; Simrock, 11035; Braun, I, 4825. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [842]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/848>, abgerufen am 23.11.2024.