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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 109 Der Vogel wird gebraten, in eigenem Fette.

110 Der Vogel wont gern vmb sein nest. - Eyering, I, 472.

111 Der Vogel zieht sich in die Büsche, das Wasser in die Abhänge. (Lit.)

112 Der Vogel zum Singen, der Mensch zum Ringen.

113 Der Vuggel ess aam levste, wo hä geheck ess. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 168.

114 Der wilde Vogel muss gerupft werden.

115 Diar flaag an Vöggel Stark aauer Dannemark. Wat hed hi uun sin Kraap? Sööwen Püünj Haap. Wat hed hi uun sin lagte Bian? an Höömerk an an Sliptian. (Amrum.) - Haupt, VIII, 373, 347.

Es flog ein Vogel Stark über Dänemark. Was hatte er in seinem Kopfe? Sieben Pfund Hopfen. Was hatte er in seinem linken Bein? Einen Hammer und einen Schleifstein.

116 Die jungen Vögel singen das Lied der Alten. (Lit.)

117 Die schönsten Vögel sind im Käfig. - Cibot, 157.

118 Die Vögel, die man mit der Axt todtschlägt, b'schissen (betrügen) am besten. (Schweiz.)

119 Die Vögel, die zu früh singen, holt die Katze. - Körte, 6332; Riehl, Novellen, 337.

Macht bange vor Kindern, die sich zu früh geistig entwickeln. Auch: Früh am Tage lustig, abends in Trauer.

120 Die Vögel essen wol gern Kirschen u. s. w., aber Bäume pflanzen sie nicht.

Lat.: Gratae avibus ficus sunt, sed plantare recusant. (Seybold, 203.)

121 Die Vögel gehören nicht dem, der das Nest findet, sondern dem, der sie ausnimmt.

Böhm.: Toho jsu ptacenci, ktoz je prve vybere. (Celakovsky, 257.)

122 Die Vögel gesellen sich zu ihres gleichen. - Henisch, 1557, 6; Petri, II, 146; Simrock, 10988.

123 Die Vögel mit den schönsten Federn haben das schlechteste Fleisch.

Holl.: Vogels met de schoonste veren hebben smakeloos vleesch. (Harrebomee, II, 401b.)

124 Die Vögel muss man im Nest suchen.

Dän.: Best at söge fuglen i reden. (Prov. dan., 82.)

125 Die Vögel säen und ernten nicht, und werden doch satt. - Matth. 6, 26.

Böhm.: Ptaci neseji aniz ori, a predce syti ziji. (Celakovsky, 20.)

126 Die Vögel seindt noch nicht alle gefangen. - Lehmann, 173, 13.

127 Die Vögel singen, und haben weder Korn noch Geld.

Gegen unmässige Sorgen.

128 Die Vögel verrathen ein böses Gewissen. - Henisch, 1605, 6; Petri, II, 146.

"Wie denen geschah, die den Ibicum hatten ermordet." "Der Wind im Hain, das Laub am Baum saust ihm Entsetzen zu."

129 Die Vögel, welche im Käfige sind, wären gern draussen, die draussen sind, wären gern hinein.

Niemand ist mit seinem Zustande zufrieden. Die Russen: Die von Moskau schauen nach den Sperlingsbergen, die von den Sperlingsbergen schauen nach Moskau. (Altmann V, 104.)

Lat.: Pisces, qui extra nassam sunt, volunt intrare, qui intus volunt exire. (Seybold, 443.)

130 Die Vögel werden geboren, um zu fliegen, und die Menschen, um zu leiden.

Holl.: De vogels zijn geboren, om te vliegen, en de menschen om te lijden. (Harrebomee, II, 400a.)

131 E Voug'l in d'r Hend it besser wie zehn uf'n Dag. (Franken.) - Frommann, VII, 326, 398; hochdeutsch bei Schmitz, I, 184, 27.

132 Ean Voggal un a Paan as bether üs tjiin un a Lacht. (Nordfries.) - Lappenkorb; Firmenich, III, 7, 96; Johansen, 69.

Ein Vogel in der Pfanne ist besser als zehn in der Luft.

133 Ein böser Vogel wicket nimmer gut Wetter. - Petri, II, 170.

134 Ein gebratener Vogel auf dem Teller ist besser als zehn in der Luft.

Böhm.: Jistsi ptak na taliry peceny, nezli dva u povetri vzneseni. (Celakovsky, 256.)

[Spaltenumbruch] 135 Ein grosser Vogel im Forst braucht einen grossen Horst. (Böhmen.)

136 Ein grosser Vogel wil ein gross Nest haben. - Eyering, II, 82; Petri, II, 192.

Böhm.: Malych ptakuv mala hnizda. - Veliky ptak velikeho hnizda potrebuje. (Celakovsky, 165.)

Poln.: Malych ptakow male gniazda. (Celakovsky, 165.)

Schwed.: Stora foglar willja ha stora bo. (Törning, 142.)

137 Ein guter Vogel lernt von sich selbst.

Frz.: Un bon oiseau se dresse de lui meme. (Kritzinger, 250a.).

138 Ein guter Vogel lest ein gut Nest. - Petri, II, 194; Latendorf II, 10.

139 Ein hungernder Vogel baut sein Nest neben das Nest des Habichts (Falken). - Schlechta, 353.

140 Ein ieder vogel liebt sein eygen nest. - Franck, II, 19a; Tappius, 24b; Gruter, I, 26; Petri, II, 203; Henisch, 829, 61.

Böhm.: Kazdy ptak miluje sve hnizdo (sve hnizdo chvali). (Celakovsky, 226.)

Frz.: A chaque oiseau son nid paroeit beau. (Celakovsky, 226.)

141 Ein jeder Vogel bawet sein Nest wie es jhm duncket, auf das best. - Gruter, III, 27; Lehmann, II, 148, 42; Zinkgref, IV, 367; Parömiakon, 2843.

142 Ein jeder Vogel lebt nach seiner Art. - Bertram, 52.

143 Ein jeder Vogel singt, darnach ihm der Schnabel gewachsen ist. - Lehmann, II, 124, 64; Simrock, 11000; Körte, 7939; Parömiakon, 2118.

In Nordfriesland: Ark Függel sjungt, üs höm de Nääb wugset es. (Hansen, 14.)

Mhd.: Ja ist uns von den argen kunt ein wort gesprochen lange: der vogel singet als im der munt gewaczen steit zu sange. (Sachsenspiegel.) (Zingerle, 160.)

Böhm.: Kazdy ptak tak zpiva, jakz mu nos vyrostl. (Celakovsky, 69.)

Frz.: Chacun fait comme il l'entend. (Masson, 360.) - L'oiseau gazouille selon qu'il est embecque.

Lat.: Canit avis quaevis, sicut rostrum sibi crevit. (Masson, 360.) - Sermo imago animi est, vir qualis, talis et est oratio. - Stultus stulta fatur. (Geiler, Nsch., 377b.)

Poln.: Kazdy ptak wedlug nosa swego spiewa. (Masson, 360; Celakovsky, 69.)

Schwed.: Hvar fogel sjunger efter sin näbb. (Grubb, 347.)

144 Ein jeder Vogel singt sein Gesang, heut, morgen und sein Lebenlang. - Chaos, 145.

145 Ein junger Vogel wird leicht gefangen.

Holl.: Een jonge vogel komt ligt in den knip. (Harrebomee, II, 400a.)

146 Ein kleiner Vogel kann in seinem geringen Nestlein mehr junge erziehen, denn die grossen. - Petri, II, 208.

"Denn die müssen jhre Nester, Eyer vnd jungen mit sorgen vnd mit gewalt vertheidigen."

147 Ein kluger Vogel fürchtet die Scheuche nicht.

148 Ein kluger Vogel macht den Schwanz nicht breiter als die Flügel.

Strecke dich nicht über deine Verhältnisse.

149 Ein muthiger Vogel vertheidigt sein Nest.

Dän.: Det er en god fugl som forsvarer sin rede. (Prov. dan., 206.)

150 Ein Paar Vögel bauen eher ein Nest als einer.

Lat.: Par paret alituum solo magis alite nidum. (Reuterdahl, 693.)

Schwed.: Baettre dragha twe fughla redher aen een. (Reuterdahl, 693.)

151 Ein scharrenden Vogel brate mit eyl, eim schwimmenden aber lass die Weil. - Lehmann, II, 130, 184; Körte, 6338; Simrock, 11011.

Also schnell das Huhn, aber langsam die Gans.

Lat.: Nans auis est lente, uerres torrenda repete. (Loci comm., 26; Sutor, 142.)

152 Ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest beschmuzt. - Schweiz, I, 192, 103.

153 Ein schlechter Vogel, der seine eigenen Federn nicht zwingt (oder: nicht tragen kann). - Frischbier2, 3929.

Sagt man in Litauen von einem Frauenzimmer, das "nackt und klar" gekleidet ist, "nuscht under, klar äver".

154 Ein schlechter Vogel legt oft ein gutes Ei.

Die Kinder arten nicht stets den Aeltern nach.

155 Ein schlimmer Vogel legt ein schlimmes Ei. - Nass. Schulbl., XIV, 5.

[Spaltenumbruch] 109 Der Vogel wird gebraten, in eigenem Fette.

110 Der Vogel wont gern vmb sein nest.Eyering, I, 472.

111 Der Vogel zieht sich in die Büsche, das Wasser in die Abhänge. (Lit.)

112 Der Vogel zum Singen, der Mensch zum Ringen.

113 Der Vuggel ess aam lêvste, wo hä geheck ess. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 168.

114 Der wilde Vogel muss gerupft werden.

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Es flog ein Vogel Stark über Dänemark. Was hatte er in seinem Kopfe? Sieben Pfund Hopfen. Was hatte er in seinem linken Bein? Einen Hammer und einen Schleifstein.

116 Die jungen Vögel singen das Lied der Alten. (Lit.)

117 Die schönsten Vögel sind im Käfig.Cibot, 157.

118 Die Vögel, die man mit der Axt todtschlägt, b'schissen (betrügen) am besten. (Schweiz.)

119 Die Vögel, die zu früh singen, holt die Katze.Körte, 6332; Riehl, Novellen, 337.

Macht bange vor Kindern, die sich zu früh geistig entwickeln. Auch: Früh am Tage lustig, abends in Trauer.

120 Die Vögel essen wol gern Kirschen u. s. w., aber Bäume pflanzen sie nicht.

Lat.: Gratae avibus ficus sunt, sed plantare recusant. (Seybold, 203.)

121 Die Vögel gehören nicht dem, der das Nest findet, sondern dem, der sie ausnimmt.

Böhm.: Toho jsú ptačenci, ktož je prvé vybéře. (Čelakovsky, 257.)

122 Die Vögel gesellen sich zu ihres gleichen.Henisch, 1557, 6; Petri, II, 146; Simrock, 10988.

123 Die Vögel mit den schönsten Federn haben das schlechteste Fleisch.

Holl.: Vogels met de schoonste veren hebben smakeloos vleesch. (Harrebomée, II, 401b.)

124 Die Vögel muss man im Nest suchen.

Dän.: Best at søge fuglen i reden. (Prov. dan., 82.)

125 Die Vögel säen und ernten nicht, und werden doch satt.Matth. 6, 26.

Böhm.: Ptáci nesejí aniž oří, a předce syti žijí. (Čelakovsky, 20.)

126 Die Vögel seindt noch nicht alle gefangen.Lehmann, 173, 13.

127 Die Vögel singen, und haben weder Korn noch Geld.

Gegen unmässige Sorgen.

128 Die Vögel verrathen ein böses Gewissen.Henisch, 1605, 6; Petri, II, 146.

„Wie denen geschah, die den Ibicum hatten ermordet.“ „Der Wind im Hain, das Laub am Baum saust ihm Entsetzen zu.“

129 Die Vögel, welche im Käfige sind, wären gern draussen, die draussen sind, wären gern hinein.

Niemand ist mit seinem Zustande zufrieden. Die Russen: Die von Moskau schauen nach den Sperlingsbergen, die von den Sperlingsbergen schauen nach Moskau. (Altmann V, 104.)

Lat.: Pisces, qui extra nassam sunt, volunt intrare, qui intus volunt exire. (Seybold, 443.)

130 Die Vögel werden geboren, um zu fliegen, und die Menschen, um zu leiden.

Holl.: De vogels zijn geboren, om te vliegen, en de menschen om te lijden. (Harrebomée, II, 400a.)

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Ein Vogel in der Pfanne ist besser als zehn in der Luft.

133 Ein böser Vogel wicket nimmer gut Wetter.Petri, II, 170.

134 Ein gebratener Vogel auf dem Teller ist besser als zehn in der Luft.

Böhm.: Jistší pták na taliřy pečený, nežli dva u povĕtři vznešení. (Čelakovsky, 256.)

[Spaltenumbruch] 135 Ein grosser Vogel im Forst braucht einen grossen Horst. (Böhmen.)

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Böhm.: Malých ptákův mala hnízda. – Veliký ptak velikého hnízda potřebuje. (Čelakovsky, 165.)

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Schwed.: Stora foglar willja ha stora bo. (Törning, 142.)

137 Ein guter Vogel lernt von sich selbst.

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140 Ein ieder vogel liebt sein eygen nest.Franck, II, 19a; Tappius, 24b; Gruter, I, 26; Petri, II, 203; Henisch, 829, 61.

Böhm.: Každý pták miluje své hnízdo (své hnízdo chválí). (Čelakovsky, 226.)

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143 Ein jeder Vogel singt, darnach ihm der Schnabel gewachsen ist.Lehmann, II, 124, 64; Simrock, 11000; Körte, 7939; Parömiakon, 2118.

In Nordfriesland: Ark Függel sjungt, üs höm de Nääb wugset es. (Hansen, 14.)

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Böhm.: Každý pták tak zpívá, jakž mu nos vyrostl. (Čelakovsky, 69.)

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Poln.: Każdy ptak według nosa swego śpiewa. (Masson, 360; Čelakovsky, 69.)

Schwed.: Hvar fogel sjunger efter sin näbb. (Grubb, 347.)

144 Ein jeder Vogel singt sein Gesang, heut, morgen und sein Lebenlang.Chaos, 145.

145 Ein junger Vogel wird leicht gefangen.

Holl.: Een jonge vogel komt ligt in den knip. (Harrebomée, II, 400a.)

146 Ein kleiner Vogel kann in seinem geringen Nestlein mehr junge erziehen, denn die grossen.Petri, II, 208.

„Denn die müssen jhre Nester, Eyer vnd jungen mit sorgen vnd mit gewalt vertheidigen.“

147 Ein kluger Vogel fürchtet die Scheuche nicht.

148 Ein kluger Vogel macht den Schwanz nicht breiter als die Flügel.

Strecke dich nicht über deine Verhältnisse.

149 Ein muthiger Vogel vertheidigt sein Nest.

Dän.: Det er en god fugl som forsvarer sin rede. (Prov. dan., 206.)

150 Ein Paar Vögel bauen eher ein Nest als einer.

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151 Ein scharrenden Vogel brate mit eyl, eim schwimmenden aber lass die Weil.Lehmann, II, 130, 184; Körte, 6338; Simrock, 11011.

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Lat.: Nans auis est lente, uerres torrenda repete. (Loci comm., 26; Sutor, 142.)

152 Ein schlechter Vogel, der sein eigenes Nest beschmuzt.Schweiz, I, 192, 103.

153 Ein schlechter Vogel, der seine eigenen Federn nicht zwingt (oder: nicht tragen kann).Frischbier2, 3929.

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Die Kinder arten nicht stets den Aeltern nach.

155 Ein schlimmer Vogel legt ein schlimmes Ei.Nass. Schulbl., XIV, 5.

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[[826]/0832] 109 Der Vogel wird gebraten, in eigenem Fette. 110 Der Vogel wont gern vmb sein nest. – Eyering, I, 472. 111 Der Vogel zieht sich in die Büsche, das Wasser in die Abhänge. (Lit.) 112 Der Vogel zum Singen, der Mensch zum Ringen. 113 Der Vuggel ess aam lêvste, wo hä geheck ess. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 168. 114 Der wilde Vogel muss gerupft werden. 115 Diar flaag an Vöggel Stark aauer Dannemark. Wat hed hi uun sin Kraap? Sööwen Püünj Haap. Wat hed hi uun sin lagte Bian? an Höömerk an an Sliptian. (Amrum.) – Haupt, VIII, 373, 347. Es flog ein Vogel Stark über Dänemark. Was hatte er in seinem Kopfe? Sieben Pfund Hopfen. Was hatte er in seinem linken Bein? Einen Hammer und einen Schleifstein. 116 Die jungen Vögel singen das Lied der Alten. (Lit.) 117 Die schönsten Vögel sind im Käfig. – Cibot, 157. 118 Die Vögel, die man mit der Axt todtschlägt, b'schissen (betrügen) am besten. (Schweiz.) 119 Die Vögel, die zu früh singen, holt die Katze. – Körte, 6332; Riehl, Novellen, 337. Macht bange vor Kindern, die sich zu früh geistig entwickeln. Auch: Früh am Tage lustig, abends in Trauer. 120 Die Vögel essen wol gern Kirschen u. s. w., aber Bäume pflanzen sie nicht. Lat.: Gratae avibus ficus sunt, sed plantare recusant. (Seybold, 203.) 121 Die Vögel gehören nicht dem, der das Nest findet, sondern dem, der sie ausnimmt. Böhm.: Toho jsú ptačenci, ktož je prvé vybéře. (Čelakovsky, 257.) 122 Die Vögel gesellen sich zu ihres gleichen. – Henisch, 1557, 6; Petri, II, 146; Simrock, 10988. 123 Die Vögel mit den schönsten Federn haben das schlechteste Fleisch. Holl.: Vogels met de schoonste veren hebben smakeloos vleesch. (Harrebomée, II, 401b.) 124 Die Vögel muss man im Nest suchen. Dän.: Best at søge fuglen i reden. (Prov. dan., 82.) 125 Die Vögel säen und ernten nicht, und werden doch satt. – Matth. 6, 26. Böhm.: Ptáci nesejí aniž oří, a předce syti žijí. (Čelakovsky, 20.) 126 Die Vögel seindt noch nicht alle gefangen. – Lehmann, 173, 13. 127 Die Vögel singen, und haben weder Korn noch Geld. Gegen unmässige Sorgen. 128 Die Vögel verrathen ein böses Gewissen. – Henisch, 1605, 6; Petri, II, 146. „Wie denen geschah, die den Ibicum hatten ermordet.“ „Der Wind im Hain, das Laub am Baum saust ihm Entsetzen zu.“ 129 Die Vögel, welche im Käfige sind, wären gern draussen, die draussen sind, wären gern hinein. Niemand ist mit seinem Zustande zufrieden. Die Russen: Die von Moskau schauen nach den Sperlingsbergen, die von den Sperlingsbergen schauen nach Moskau. (Altmann V, 104.) Lat.: Pisces, qui extra nassam sunt, volunt intrare, qui intus volunt exire. (Seybold, 443.) 130 Die Vögel werden geboren, um zu fliegen, und die Menschen, um zu leiden. Holl.: De vogels zijn geboren, om te vliegen, en de menschen om te lijden. (Harrebomée, II, 400a.) 131 E Voug'l in d'r Hend it besser wie zehn uf'n Dag. (Franken.) – Frommann, VII, 326, 398; hochdeutsch bei Schmitz, I, 184, 27. 132 Ean Vôggal un a Paan as bether üs tjiin un a Lacht. (Nordfries.) – Lappenkorb; Firmenich, III, 7, 96; Johansen, 69. Ein Vogel in der Pfanne ist besser als zehn in der Luft. 133 Ein böser Vogel wicket nimmer gut Wetter. – Petri, II, 170. 134 Ein gebratener Vogel auf dem Teller ist besser als zehn in der Luft. Böhm.: Jistší pták na taliřy pečený, nežli dva u povĕtři vznešení. (Čelakovsky, 256.) 135 Ein grosser Vogel im Forst braucht einen grossen Horst. (Böhmen.) 136 Ein grosser Vogel wil ein gross Nest haben. – Eyering, II, 82; Petri, II, 192. Böhm.: Malých ptákův mala hnízda. – Veliký ptak velikého hnízda potřebuje. (Čelakovsky, 165.) Poln.: Małych ptaków małe gniazda. (Čelakovsky, 165.) Schwed.: Stora foglar willja ha stora bo. (Törning, 142.) 137 Ein guter Vogel lernt von sich selbst. Frz.: Un bon oiseau se dresse de lui même. (Kritzinger, 250a.). 138 Ein guter Vogel lest ein gut Nest. – Petri, II, 194; Latendorf II, 10. 139 Ein hungernder Vogel baut sein Nest neben das Nest des Habichts (Falken). – Schlechta, 353. 140 Ein ieder vogel liebt sein eygen nest. – Franck, II, 19a; Tappius, 24b; Gruter, I, 26; Petri, II, 203; Henisch, 829, 61. Böhm.: Každý pták miluje své hnízdo (své hnízdo chválí). (Čelakovsky, 226.) Frz.: A chaque oiseau son nid paroît beau. (Čelakovsky, 226.) 141 Ein jeder Vogel bawet sein Nest wie es jhm duncket, auf das best. – Gruter, III, 27; Lehmann, II, 148, 42; Zinkgref, IV, 367; Parömiakon, 2843. 142 Ein jeder Vogel lebt nach seiner Art. – Bertram, 52. 143 Ein jeder Vogel singt, darnach ihm der Schnabel gewachsen ist. – Lehmann, II, 124, 64; Simrock, 11000; Körte, 7939; Parömiakon, 2118. In Nordfriesland: Ark Függel sjungt, üs höm de Nääb wugset es. (Hansen, 14.) Mhd.: Ja ist uns von den argen kunt ein wort gesprochen lange: der vogel singet als im der munt gewaczen steit zu sange. (Sachsenspiegel.) (Zingerle, 160.) Böhm.: Každý pták tak zpívá, jakž mu nos vyrostl. (Čelakovsky, 69.) Frz.: Chacun fait comme il l'entend. (Masson, 360.) – L'oiseau gazouille selon qu'il est embecqué. Lat.: Canit avis quaevis, sicut rostrum sibi crevit. (Masson, 360.) – Sermo imago animi est, vir qualis, talis et est oratio. – Stultus stulta fatur. (Geiler, Nsch., 377b.) Poln.: Każdy ptak według nosa swego śpiewa. (Masson, 360; Čelakovsky, 69.) Schwed.: Hvar fogel sjunger efter sin näbb. (Grubb, 347.) 144 Ein jeder Vogel singt sein Gesang, heut, morgen und sein Lebenlang. – Chaos, 145. 145 Ein junger Vogel wird leicht gefangen. Holl.: Een jonge vogel komt ligt in den knip. (Harrebomée, II, 400a.) 146 Ein kleiner Vogel kann in seinem geringen Nestlein mehr junge erziehen, denn die grossen. – Petri, II, 208. „Denn die müssen jhre Nester, Eyer vnd jungen mit sorgen vnd mit gewalt vertheidigen.“ 147 Ein kluger Vogel fürchtet die Scheuche nicht. 148 Ein kluger Vogel macht den Schwanz nicht breiter als die Flügel. Strecke dich nicht über deine Verhältnisse. 149 Ein muthiger Vogel vertheidigt sein Nest. Dän.: Det er en god fugl som forsvarer sin rede. (Prov. dan., 206.) 150 Ein Paar Vögel bauen eher ein Nest als einer. Lat.: Par paret alituum solo magis alite nidum. (Reuterdahl, 693.) Schwed.: Baettre dragha twe fughla redher aen een. (Reuterdahl, 693.) 151 Ein scharrenden Vogel brate mit eyl, eim schwimmenden aber lass die Weil. – Lehmann, II, 130, 184; Körte, 6338; Simrock, 11011. Also schnell das Huhn, aber langsam die Gans. Lat.: Nans auis est lente, uerres torrenda repete. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [826]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/832>, abgerufen am 26.08.2024.