Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] *9 Das geht einen Ton zu hoch. Holl.: Dat gaat een toontje te hoog. (Harrebomee, II, 339b.) *10 Das ist der rechte Ton nicht. Holl.: Dat is de regte toon niet. (Harrebomee, II, 339b.) *11 Das war der rechte Ton. Frz.: C'est le ton qui faut la chanson. (Cahier, 1712.) *12 Den Ton angeben. *13 Den Ton verloren haben. Ausser Fassung sein, sich nicht mehr zu rathen und zu helfen wissen. *14 Einen aus dem Ton bringen. Ausser Fassung, einem seine Maassregeln vereiteln, den Platz verrücken. *15 Er singt aus einem höhern Ton. Holl.: Hij doet er een toontje op. - Hij zingt op hooger toon. (Harrebomee, II, 339b.) *16 Er will überall den Ton angeben. - Mayer, II, 115; Braun, I, 4555. 17 Jetzt geht's aus einem andern Tone. - Mayer, II, 168; Klix, 108. "Diss klingt ja wiederumb aus einem andern Ton." (Keller, 133a.) *18 Von ihm ist auch nicht ein Ton da. (Lit.) Tönchen. * Tönchen leu, leu. (Wesel.) Um zu sagen, ich will nichts damit zu thun haben. Tönen. * Er tönt, wie ein alter Kessel. - Eiselein, 371; Braun, I, 1815. Tonne. 1 Die Tonne kann nichts dafür, ob sie Wasser hält oder Bier. Die Russen: Die Tonne weiss es wohl, ob sie Bier in sich hat oder Kwas. (Altmann VI, 430.) 2 Die Tonne riecht immer nach dem Hering. Eine gemeine Herkunft, eine rohe Erziehung lässt sich nie ganz beseitigen, sie tritt stets bei irgendeinem Anlass wieder zu Tage. Holl.: De ton riekt altijd naar de haring. (Harrebomee, II, 337a.) 3 Eine leere Tonne macht mehr Geräusch als eine volle. Gegen Wortschwall. Jüd.-deutsch: Devorim beterlim leere Kolim. (Tendlau, 109.) Poln.: W pustkach najwieksze echo. (Celakovsky, 81.) 4 Eine Tonne ohne Boden wird nicht voll. Böhm.: Bezedne kadi se nedolijes. (Celakovsky, 52.) 5 Es fehlt nicht an Tonnen, aber an Fahrwasser. 6 In einer leeren Tonne sind selten viel Ameisen. - Petri, II, 403; Schottel, 1845a; Gaal, 418. 7 Jede Tonne muss auf ihrem eigenen Boden stehen. 8 Leere Tonnen geben grossen Klang (Schall). - Simrock, 10402; Körte, 6010; Dove, 704; Braun, I, 4556. Engl.: Empty vessels make the greatest sound. (Bohn II, 89.) Frz.: Les tonneaux vides sont ceux qui font le plus de bruit. Holl.: Ledige vaten brommen het meest. (Harrebomee, I, 321.) 9 Leere Tonnen geben grossen Schall; daher schreien die Mönche auf den Kanzeln so laut. - Klosterspiegel, 18, 6. Böhm.: Hrmi prazdna becka, plna ticho stoji. - Prazdny sud se nejvic ozyva. (Celakovsky, 81.) It.: Vaso vuoto suona meglio. Lat.: Vasa iania multum strepunt. Schwed.: Toma tunnor bullra mest. 10 Tonne ist Tonne, ob ein Hering mehr oder weniger darin ist. Engl.: Never a barrel better herring. (Bohn II, 249.) Span.: Qual masqual menos toda la lana es pelos. 11 Uebh an vol Tan mut 'm spari; jü leeschagh sparat her sallaw. - Johansen, 152; für Amrum: Haupt, VIII, 358, 124. Die volle Tonne muss man sparen (schonen), die leere spart sich selbst. 12 Volle Tonnen klingen nicht. - Schottel, 1131b. Böhm.: Plny soudek nezvuci. (Celakovsky, 81.) Frz.: L'homme sage parle peu et ne se vante de rien. (Kritzinger, 702b.) 13 Was nützt die Tonne, wenn das Schiff leck ist! 14 We de Tunn', so de Wein, söä de Fru, doa har de Mann van ähr Piss' soapen. - Schlingmann, 465. [Spaltenumbruch] 15 Wer hundert voll Tonnen denkt und spricht, bezahlt keine Hand voll Schulden damit. 16 Wer sich seine Tonne auf den Markt rollt, dem tritt jeder in die Sonne. - Sprichwörtergarten, 639. Nur im stillen Kreise der Häuslichkeit sind wahre Freuden zu finden. *17 Er hat die Tonne verfehlt. Ist in Gefahr gekommen. Aus dem Seeleben entlehnt, von den Signaltonnen (Baken), welche den Schiffen gefahrvolle Stellen anzeigen. *18 Er hat eine Tonne in die See geworfen. Dem Schiffer ein Warnungszeichen gegeben. *19 Er setzt die Tonne auf den Boden. Holl.: Hij zet de ton op den boden. (Harrebomee, II, 337b.) *20 Mit der Tonne (Hut) laufen. (Leipzig.) Stolz, eitel, geputzt einhergehen. Top. * Top holden. - Voss, Idyllen (Königsberg 1801), S. 358. Den Vertrag halten. Top war und ist noch heute der Ausruf der Einwilligung, wobei die Verhandelnden in früherer Zeit die Daumen zusammenhielten. Von tippen, toppen, beführen. He sall wol top hollen, d. h. er soll wol halten, wozu er sich verbindlich gemacht hat. (Dähnert, 491b.) Topen. * Er topet1, wie-n-e Chatz in e frisches Mues. - Sutermeister, 90. Mit dem Fingern in etwas langen, herumgreifen. Topf. 1 A kuscherer Topp ün a kuscherer Löffel is kuscher, (Jüd.-deutsch. Warschau.) Kuscher heisst, was nach den jüdischen Speisegesetzen erlaubt ist. Wenn man regelmässig verfährt, so ist alles in Ordnung. 2 Alles ist, wie man einen in den Topf hineinlegt. - Blass, 6. 3 Alte vnd zerbrochene Töpffe find man an allen Orten. - Lehmann, II, 27, 35. 4 Am irdenen Topfe stolz ist besser als demüthig am goldenen Tische. 5 An alten Töpfen vnd schelcken ist alles waschen verloren. - Petri, II, 14; Masson, 75. 6 Auf diesen Topf passt dieser Deckel. - Harrebomee, I, 198a. Holl.: Op dit potje dient zulk een dekseltje. (Harrebomee, II, 198a.) 7 Auf einen kochenden (siedenden) Topf setzt sich keine Fliege. It.: A pentola, che bolle, non s' accostano mosche. (Bohn I, 69; Pazzaglia, 235, 2.) 8 Auf einen solchen Topf gehört eine solche Stürze. - Simrock, 10405. 9 Auf jedes Düppen kommt ein Deckel. 10 Auff einen schieffen Topff gehört ein schieffer Deckel. - Petri, II, 24; Simrock, 10405; Körte, 6014. 11 Besser an alter Topp eider (als) a neuer Scharben. (Poln.-deutsch. Warschau.) 12 Besser in deinen Topf als in des Nachbars Kropf. - Simrock, 10418. Lat.: Opta vicino, ut habeat, magis autem allae. (Eiselein, 600.) 13 De Putt geit so lang to Water, bet 'r dat Oer af is (oder: bet he brikt). (Holst.) Alles ist vergänglich, nichts hält ewig; man wirthschaftet so lange darauf, bis Kräfte und Geld hin sind. 14 Den Topf, worin ein Aal ist, decke zu. (Holst.) Von etwas, das geheim gehalten werden muss, wenn anders nicht viel Nachtheile für uns daraus erwachsen sollen. Wenn der Aal entschlüpft ist, bringt man ihn nur mit vieler Mühe wieder in sein Gefängniss zurück. Holl.: Dek toe den pot, daar is aal in. (Harrebomee, II, 196b.) 15 Den topff erkent man auss seynem clang vnd den thorn vnd narren auss seym gesang. - Werdea, Aiiij. Böhm.: Hrnec po zvuku ze pozna. - Po peri ptaka, a po reci cloveka. (Celakovsky, 69.) Frz.: Le pot au son et l'homme a la parole le connoissent. (Kritzinger, 553b.) 16 Der die Topff macht, mag sie auch zerbrechen. - Petri, II, 84. Holl.: Die de potten maakt, mag ze wel breken. (Harrebomee, I, 196a.)
[Spaltenumbruch] *9 Das geht einen Ton zu hoch. Holl.: Dat gaat een toontje te hoog. (Harrebomée, II, 339b.) *10 Das ist der rechte Ton nicht. Holl.: Dat is de regte toon niet. (Harrebomée, II, 339b.) *11 Das war der rechte Ton. Frz.: C'est le ton qui faut la chanson. (Cahier, 1712.) *12 Den Ton angeben. *13 Den Ton verloren haben. Ausser Fassung sein, sich nicht mehr zu rathen und zu helfen wissen. *14 Einen aus dem Ton bringen. Ausser Fassung, einem seine Maassregeln vereiteln, den Platz verrücken. *15 Er singt aus einem höhern Ton. Holl.: Hij doet er een toontje op. – Hij zingt op hooger toon. (Harrebomée, II, 339b.) *16 Er will überall den Ton angeben. – Mayer, II, 115; Braun, I, 4555. 17 Jetzt geht's aus einem andern Tone. – Mayer, II, 168; Klix, 108. „Diss klingt ja wiederumb aus einem andern Ton.“ (Keller, 133a.) *18 Von ihm ist auch nicht ein Ton da. (Lit.) Tönchen. * Tönchen leu, leu. (Wesel.) Um zu sagen, ich will nichts damit zu thun haben. 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*9 Das geht einen Ton zu hoch.
Holl.: Dat gaat een toontje te hoog. (Harrebomée, II, 339b.)
*10 Das ist der rechte Ton nicht.
Holl.: Dat is de regte toon niet. (Harrebomée, II, 339b.)
*11 Das war der rechte Ton.
Frz.: C'est le ton qui faut la chanson. (Cahier, 1712.)
*12 Den Ton angeben.
*13 Den Ton verloren haben.
Ausser Fassung sein, sich nicht mehr zu rathen und zu helfen wissen.
*14 Einen aus dem Ton bringen.
Ausser Fassung, einem seine Maassregeln vereiteln, den Platz verrücken.
*15 Er singt aus einem höhern Ton.
Holl.: Hij doet er een toontje op. – Hij zingt op hooger toon. (Harrebomée, II, 339b.)
*16 Er will überall den Ton angeben. – Mayer, II, 115; Braun, I, 4555.
17 Jetzt geht's aus einem andern Tone. – Mayer, II, 168; Klix, 108.
„Diss klingt ja wiederumb aus einem andern Ton.“ (Keller, 133a.)
*18 Von ihm ist auch nicht ein Ton da. (Lit.)
Tönchen.
* Tönchen leu, leu. (Wesel.)
Um zu sagen, ich will nichts damit zu thun haben.
Tönen.
* Er tönt, wie ein alter Kessel. – Eiselein, 371; Braun, I, 1815.
Tonne.
1 Die Tonne kann nichts dafür, ob sie Wasser hält oder Bier.
Die Russen: Die Tonne weiss es wohl, ob sie Bier in sich hat oder Kwas. (Altmann VI, 430.)
2 Die Tonne riecht immer nach dem Hering.
Eine gemeine Herkunft, eine rohe Erziehung lässt sich nie ganz beseitigen, sie tritt stets bei irgendeinem Anlass wieder zu Tage.
Holl.: De ton riekt altijd naar de haring. (Harrebomée, II, 337a.)
3 Eine leere Tonne macht mehr Geräusch als eine volle.
Gegen Wortschwall.
Jüd.-deutsch: Devorim beterlim leere Kolim. (Tendlau, 109.)
Poln.: W pustkach największe echo. (Čelakovsky, 81.)
4 Eine Tonne ohne Boden wird nicht voll.
Böhm.: Bezedné kádi se nedoliješ. (Čelakovsky, 52.)
5 Es fehlt nicht an Tonnen, aber an Fahrwasser.
6 In einer leeren Tonne sind selten viel Ameisen. – Petri, II, 403; Schottel, 1845a; Gaal, 418.
7 Jede Tonne muss auf ihrem eigenen Boden stehen.
8 Leere Tonnen geben grossen Klang (Schall). – Simrock, 10402; Körte, 6010; Dove, 704; Braun, I, 4556.
Engl.: Empty vessels make the greatest sound. (Bohn II, 89.)
Frz.: Les tonneaux vides sont ceux qui font le plus de bruit.
Holl.: Ledige vaten brommen het meest. (Harrebomée, I, 321.)
9 Leere Tonnen geben grossen Schall; daher schreien die Mönche auf den Kanzeln so laut. – Klosterspiegel, 18, 6.
Böhm.: Hřmí prázdná bečka, plná ticho stojí. – Prázdný sud se nejvíc ozývá. (Čelakovsky, 81.)
It.: Vaso vuoto suona meglio.
Lat.: Vasa iania multum strepunt.
Schwed.: Toma tunnor bullra mest.
10 Tonne ist Tonne, ob ein Hering mehr oder weniger darin ist.
Engl.: Never a barrel better herring. (Bohn II, 249.)
Span.: Qual masqual menos toda la lana es pelos.
11 Uebh an vol Tan mut 'm spâri; jü leeschagh spârat her sallaw. – Johansen, 152; für Amrum: Haupt, VIII, 358, 124.
Die volle Tonne muss man sparen (schonen), die leere spart sich selbst.
12 Volle Tonnen klingen nicht. – Schottel, 1131b.
Böhm.: Plný soudek nezvucí. (Čelakovsky, 81.)
Frz.: L'homme sage parle peu et ne se vante de rien. (Kritzinger, 702b.)
13 Was nützt die Tonne, wenn das Schiff leck ist!
14 We de Tunn', so de Wîn, söä de Fru, doa har de Mann van ähr Piss' soapen. – Schlingmann, 465.
15 Wer hundert voll Tonnen denkt und spricht, bezahlt keine Hand voll Schulden damit.
16 Wer sich seine Tonne auf den Markt rollt, dem tritt jeder in die Sonne. – Sprichwörtergarten, 639.
Nur im stillen Kreise der Häuslichkeit sind wahre Freuden zu finden.
*17 Er hat die Tonne verfehlt.
Ist in Gefahr gekommen. Aus dem Seeleben entlehnt, von den Signaltonnen (Baken), welche den Schiffen gefahrvolle Stellen anzeigen.
*18 Er hat eine Tonne in die See geworfen.
Dem Schiffer ein Warnungszeichen gegeben.
*19 Er setzt die Tonne auf den Boden.
Holl.: Hij zet de ton op den boden. (Harrebomée, II, 337b.)
*20 Mit der Tonne (Hut) laufen. (Leipzig.)
Stolz, eitel, geputzt einhergehen.
Top.
* Top holden. – Voss, Idyllen (Königsberg 1801), S. 358.
Den Vertrag halten. Top war und ist noch heute der Ausruf der Einwilligung, wobei die Verhandelnden in früherer Zeit die Daumen zusammenhielten. Von tippen, toppen, beführen. He sall wol top hollen, d. h. er soll wol halten, wozu er sich verbindlich gemacht hat. (Dähnert, 491b.)
Topen.
* Er topet1, wie-n-e Chatz in e frisches Mues. – Sutermeister, 90.
Mit dem Fingern in etwas langen, herumgreifen.
Topf.
1 A kuscherer Topp ün a kuscherer Löffel is kuscher, (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Kuscher heisst, was nach den jüdischen Speisegesetzen erlaubt ist. Wenn man regelmässig verfährt, so ist alles in Ordnung.
2 Alles ist, wie man einen in den Topf hineinlegt. – Blass, 6.
3 Alte vnd zerbrochene Töpffe find man an allen Orten. – Lehmann, II, 27, 35.
4 Am irdenen Topfe stolz ist besser als demüthig am goldenen Tische.
5 An alten Töpfen vnd schelcken ist alles waschen verloren. – Petri, II, 14; Masson, 75.
6 Auf diesen Topf passt dieser Deckel. – Harrebomée, I, 198a.
Holl.: Op dit potje dient zulk een dekseltje. (Harrebomée, II, 198a.)
7 Auf einen kochenden (siedenden) Topf setzt sich keine Fliege.
It.: A pentola, che bolle, non s' accostano mosche. (Bohn I, 69; Pazzaglia, 235, 2.)
8 Auf einen solchen Topf gehört eine solche Stürze. – Simrock, 10405.
9 Auf jedes Düppen kommt ein Deckel.
10 Auff einen schieffen Topff gehört ein schieffer Deckel. – Petri, II, 24; Simrock, 10405; Körte, 6014.
11 Besser an alter Topp eider (als) a neuer Scharben. (Poln.-deutsch. Warschau.)
12 Besser in deinen Topf als in des Nachbars Kropf. – Simrock, 10418.
Lat.: Opta vicino, ut habeat, magis autem allae. (Eiselein, 600.)
13 De Putt geit so lang to Water, bet 'r dat Oer af is (oder: bet he brikt). (Holst.)
Alles ist vergänglich, nichts hält ewig; man wirthschaftet so lange darauf, bis Kräfte und Geld hin sind.
14 Den Topf, worin ein Aal ist, decke zu. (Holst.)
Von etwas, das geheim gehalten werden muss, wenn anders nicht viel Nachtheile für uns daraus erwachsen sollen. Wenn der Aal entschlüpft ist, bringt man ihn nur mit vieler Mühe wieder in sein Gefängniss zurück.
Holl.: Dek toe den pot, daar is aal in. (Harrebomée, II, 196b.)
15 Den topff erkent man auss seynem clang vnd den thorn vnd narren auss seym gesang. – Werdea, Aiiij.
Böhm.: Hrnec po zvuku ze pozná. – Po peři ptáka, a po řeči človĕka. (Čelakovsky, 69.)
Frz.: Le pot au son et l'homme à la parole le connoissent. (Kritzinger, 553b.)
16 Der die Topff macht, mag sie auch zerbrechen. – Petri, II, 84.
Holl.: Die de potten maakt, mag ze wel breken. (Harrebomée, I, 196a.)
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