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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 380 Wer den Todt fürcht, der plagt sich selbst mit vnnützer furcht. - Lehmann, 746, 10.

"Denn er fürcht, was er vnd niemand meiden kan."

381 Wer den Tod fürchtet, der verliert sein Leben. - Witzfunken, Ia, 186.

Das Wort findet sich bei Seume; und man kann hinzufügen: Wer das Leben erkannt, hat den Tod überwunden. (Blumenthal, 91.) "Wer den todt zu sehr förchten wil, der hat auff erd nicht freuden vil." (Loci comm., 128.)

Engl.: Fearing dying pays death servile breath. - He who fears death, lives not.

Lat.: Mortis linque metus, si tu vis vivere laetus. (Sutor, 494.)

382 Wer den Tod fürchtet, kommt nicht nach Ehrenberg.

Böhm.: Kdo se smrti boji, o slavu nestoji. (Celakovsky, 118.)

Poln.: Kto sie smierci boji, o slawe niestoji. (Celakovsky, 118.)

383 Wer den Tod nicht fürchtet, der fürchtet nichts.

Böhm.: Kdo se smrti neboji, ten kazdemu dostoji. (Celakovsky, 118.)

Dän.: Den frygter for intet som i frygter for döden. (Prov. dan., 205.)

Poln.: Kto sie smierci nieboji, ten kazdemu dostoji. (Celakovsky, 118.)

384 Wer den Tod nicht fürchtet, der hat den Sieg in der Tasche.

Böhm.: Kdo o strachu nevi, ten vitezi. (Celakovsky, 118.)

385 Wer den Tod nicht fürchtet, trutzt ihm am ehrlichsten. - Winckler, XIII, 38.

386 Wer den Tod nicht kennt, muss sich den Schlaf ansehen. (Surinam.)

387 Wer den Tod nicht scheut, dess Zunge ist auch im Kerker frei.

Lat.: E vinculis sermocinantur. (Faselius, 72.)

388 Wer den Tod wünscht, ist arm, aber ärmer ist, wer ihn fürchtet. - Körte, 6001.

389 Wer den Tod wünscht, verlängert sein Leben.

Auch ein altes italienisches Sprichwort sagt: Morte desiderata, vita allungata. (Sion, 1873, Nr. 37, S. 366.)

390 Wer einem andern den Tod bringt, bereitet ihn sich selbst.

It.: Gli artifici dell' altrui morte persono per l'arte lon.

391 Wer gedenket an den Tod, dem macht die Erde nicht mehr Noth.

392 Wer mit dem Tode will gahn, was ficht den die Welt noch an!

393 Wer nach dem Tode gedenkt zu leben, der muss zeitig danach streben.

Lat.: Plus ultra. (Chaos, 1072.)

394 Wer nicht an den Tod gedenkt, an den gedenkt der Tod.

It.: Chi non pensa al morire, muore apponto quando non ci pensa. (Pazzaglia, 278, 4.)

395 Wer selber den Tod nicht achtet, dem gilt das Leben anderer nichts. - Altmann VI, 429.

Auch: Wer seinen Tod betreibt, der kann auch dir leicht nach dem Leben stehen. (Altmann VI, 449.)

396 Wer sich den Tod wünscht, ist verliebt. (Niederlausitz.)

397 Wer sich zu Tode arbeitet bei Hof, der wird nicht begraben auf dem Kirchhof. (S. Herrendienst.)

398 Wer sich zu Tode arbeitet, wird unter dem Galgen begraben.

Ist wol nur Spott in Bezug auf die seltenen Fälle, dass sich Arbeiter zu sehr übernehmen. Sie bedürfen wol eher des Sporns zum Fleisse, als der Abschreckungsmittel. Eine andere Ansicht stellt Sprenger van Eyk (III, 8) auf, die mir jedoch nicht aus dem Geiste des Sprichworts hervorgegangen zu sein scheint.

399 Wer sich zu Tode fürcht, den begrabt man mit der Haut, das thut man einem Esel nit. - Eyering, III, 528.

400 Wer vom Tode lebt, der pfeift auch, wenn er schlafen sieht.

401 Wer vor dem Tode sich begibt des Seinen, der eilt in kurzer Frist zu langen Peinen. (S. Kind 1309 u. 1040 und Uebergeben.) - Graf, 188.

402 Wer zum Tode verurtheilt wird, der ist in allen Stücken todt. - Graf, 340, 839.

An Ehre und Leben.

Mhd.: Wer zu dem tode wirt geurteilt, der sal an allen dingen wesen tod. (Kl. Kaiserrecht, II, 16.)


[Spaltenumbruch]

403 Wider den Tod hilfft kein Panzer. - Fischer, Psalter, 788, 2.

404 Wider den Tod ist bös streiten.

"Das ist wol eine grosse not, das kein gwalt hilfft für den todt."

Holl.: Het is tegen den dood gevochten (geworsteld). (Harrebomee, I, 145b.)

Lat.: Omnia mors tollit, quam nulla potentia mollit. (Loci comm., 129.)

405 Wider den Tod ist kein Kraut gewachsen. - Franck, I, 144; Henisch, 1423, 64; Lehmann, II, 224, 25; Beyer, II, 276; Bücking, 54; Körte, 6006; Müller, 62, 2; Steiger, 227; Ramann, II, Pred., II, 498; Ramann, Unterr., V, 23; für Waldeck: Curtze, 344, 382; für Oldenburg: Firmenich, III, 27, 68.

Schon in den neuen angelsächsischen Sprüchen des Königs Aelfred (871-901) heisst es: "Allein unvermuthet erscheint der Tod und gegen ihn ist kein Kräutlein gewachsen." (R. Wülcker, Ueber die nachgelassenen Sprüche Aelfred's in den Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur von H. Paul und W. Braune, Halle 1874, I, 255.)

Ung.: Halal ellen nincs fü a' patikaban (nincs bator sancz). (Gaal, 1529.)

406 Wider den Tod kann man nicht appelliren.

Dän.: Han ladersig ikke kyse. - Hvo kand giöre forbud for döden? (Prov. dan., 175.)

407 Wider den Tod schützt kein Harnisch.

Die Russen: Mit Lanzen lässt sich der Tod nicht abwehren. (Altmann VI, 402.)

Holl.: Tegen den dood is geen schild, leef dan gelijk gij sterven wilt. (Harrebomee, I, 146a.)

408 Wider des Todes Kraft hilft keines Krautes Saft (kein Pflanzensaft). - Seybold, 89.

"Wider des Todes krafft grünet keines Krautes safft." (Fischer, Psalter, 302, 4.) "Wider den todt ist nichts erdacht, ersterbet aller kräuter macht." "Was hilfft die Sterck, was hilfft Weissheit? Der Tod siget zu aller Zeit." (Froschm., AaaVIII.)

It.: Al mal mortale ne medicar, ne medicina vale. (Gaal, 1529.) - Ch' cruda morte. - Contro 'l tuo pontiglio non val arte ne consiglio. (Pazzaglia, 233, 20.)

Lat.: Contra uim mortis, non est medicamen in hortis. (Loci comm., 126.)

Span.: A todo hay manna, sine a la muerte. (Bohn I, 203.)

409 Wie der Tod, so das Begräbniss.

410 Wir haben uns alle dem Tode verschrieben.

Lat.: Debemur morti nos, nostraque. (Philippi, I, 111.)

411 Wir kommen dem Tode täglich näher.

Holl.: Klein et groot komen dagelijks nader aan den dood. (Harrebomee, I, 145b.)

412 Wir können nur einen Tod sterben. - Schulze, 202.

It.: A ogni cosa e rimedio, fuor ch'alla morte. (Gaal, 1529.) - Contro la morte non vi e cosa forte. (Pazzaglia, 203, 9.)

Lat.: Statutum est hominibus semel mori.

413 Wir sind all des Todes eigen. - Eyering, III, 571.

414 Wir sind nur einen Tod schuldig. - Hebr. 9, 7.

415 Wo der Tod erlangt seine Kraft, da hilft weder Kraut noch Saft.

416 Zwei Tode kann niemand sterben.

Böhm.: Dvakrat nikdo nezhyne, a jedne smrti nemine. - Dvou smrti nebude, a jedne minouti nelze. (Celakovsky, 118.)

*417 A wär' gut nach'm Tude zu schicken. - Gomolcke, 243.

*418 Ach, du kriegst 'n Dot in de Woten (Waden). (Ukermark.)

Ausruf des Schreckens.

*419 An des Todes Seil kommen. - Eiselein, 599.

*420 Auf den Tod eines andern warten.

Wie z. B. Substituten und solche, die Altentheile u. dgl. zahlen müssen.

Dän.: En vente-död. (Prov. dan., 113.)

Holl.: Het is een dwaas, die zich betrouwt op eens andermans dood. - Het is niet goed, op eens anders dood te hopen, want de een sterft zoo ras als de ander. - Hij wacht lang, die naar eens anders dood wacht. (Harrebomee, I, 145b.)

*421 Bis an meinen Tod.

Lat.: Ad cineres usque meos. (Philippi, I, 7.)

*422 Das wird einen sanften Tod haben.

Die Sache wird wieder still einschlafen.

Holl.: Dat zal een' zachten dood hebben. (Harrebomee, I, 144a.)

*423 Dass er des jähen Todes stürbe! - Agricola II, 519.

*424 Dat öss, gleik den Dod to krige. (Ostpreuss.)

[Spaltenumbruch] 380 Wer den Todt fürcht, der plagt sich selbst mit vnnützer furcht.Lehmann, 746, 10.

„Denn er fürcht, was er vnd niemand meiden kan.“

381 Wer den Tod fürchtet, der verliert sein Leben.Witzfunken, Ia, 186.

Das Wort findet sich bei Seume; und man kann hinzufügen: Wer das Leben erkannt, hat den Tod überwunden. (Blumenthal, 91.) „Wer den todt zu sehr förchten wil, der hat auff erd nicht freuden vil.“ (Loci comm., 128.)

Engl.: Fearing dying pays death servile breath. – He who fears death, lives not.

Lat.: Mortis linque metus, si tu vis vivere laetus. (Sutor, 494.)

382 Wer den Tod fürchtet, kommt nicht nach Ehrenberg.

Böhm.: Kdo se smrti boji, o slavu nestojí. (Čelakovsky, 118.)

Poln.: Kto się śmierci boji, o sławę niestoji. (Čelakovsky, 118.)

383 Wer den Tod nicht fürchtet, der fürchtet nichts.

Böhm.: Kdo se smrti neboji, ten každemu dostojí. (Čelakovsky, 118.)

Dän.: Den frygter for intet som i frygter for døden. (Prov. dan., 205.)

Poln.: Kto się śmìerci niebojí, ten każdému dostoji. (Čelakovsky, 118.)

384 Wer den Tod nicht fürchtet, der hat den Sieg in der Tasche.

Böhm.: Kdo o strachu nevi, ten vitĕzi. (Čelakovsky, 118.)

385 Wer den Tod nicht fürchtet, trutzt ihm am ehrlichsten.Winckler, XIII, 38.

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387 Wer den Tod nicht scheut, dess Zunge ist auch im Kerker frei.

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388 Wer den Tod wünscht, ist arm, aber ärmer ist, wer ihn fürchtet.Körte, 6001.

389 Wer den Tod wünscht, verlängert sein Leben.

Auch ein altes italienisches Sprichwort sagt: Morte desiderata, vita allungata. (Sion, 1873, Nr. 37, S. 366.)

390 Wer einem andern den Tod bringt, bereitet ihn sich selbst.

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391 Wer gedenket an den Tod, dem macht die Erde nicht mehr Noth.

392 Wer mit dem Tode will gahn, was ficht den die Welt noch an!

393 Wer nach dem Tode gedenkt zu leben, der muss zeitig danach streben.

Lat.: Plus ultra. (Chaos, 1072.)

394 Wer nicht an den Tod gedenkt, an den gedenkt der Tod.

It.: Chi non pensa al morire, muore apponto quando non ci pensa. (Pazzaglia, 278, 4.)

395 Wer selber den Tod nicht achtet, dem gilt das Leben anderer nichts.Altmann VI, 429.

Auch: Wer seinen Tod betreibt, der kann auch dir leicht nach dem Leben stehen. (Altmann VI, 449.)

396 Wer sich den Tod wünscht, ist verliebt. (Niederlausitz.)

397 Wer sich zu Tode arbeitet bei Hof, der wird nicht begraben auf dem Kirchhof. (S. Herrendienst.)

398 Wer sich zu Tode arbeitet, wird unter dem Galgen begraben.

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399 Wer sich zu Tode fürcht, den begrabt man mit der Haut, das thut man einem Esel nit.Eyering, III, 528.

400 Wer vom Tode lebt, der pfeift auch, wenn er schlafen sieht.

401 Wer vor dem Tode sich begibt des Seinen, der eilt in kurzer Frist zu langen Peinen. (S. Kind 1309 u. 1040 und Uebergeben.) – Graf, 188.

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An Ehre und Leben.

Mhd.: Wer zu dem tode wirt geurteilt, der sal an allen dingen wesen tod. (Kl. Kaiserrecht, II, 16.)


[Spaltenumbruch]

403 Wider den Tod hilfft kein Panzer.Fischer, Psalter, 788, 2.

404 Wider den Tod ist bös streiten.

„Das ist wol eine grosse not, das kein gwalt hilfft für den todt.“

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Ung.: Halál ellen nincs fü a' patikában (nincs bátor sáncz). (Gaal, 1529.)

406 Wider den Tod kann man nicht appelliren.

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407 Wider den Tod schützt kein Harnisch.

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„Wider des Todes krafft grünet keines Krautes safft.“ (Fischer, Psalter, 302, 4.) „Wider den todt ist nichts erdacht, ersterbet aller kräuter macht.“ „Was hilfft die Sterck, was hilfft Weissheit? Der Tod siget zu aller Zeit.“ (Froschm., AaaVIII.)

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Span.: A todo hay maña, sine á la muerte. (Bohn I, 203.)

409 Wie der Tod, so das Begräbniss.

410 Wir haben uns alle dem Tode verschrieben.

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414 Wir sind nur einen Tod schuldig.Hebr. 9, 7.

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Böhm.: Dvakrát nikdo nežhyne, a jedné smrti nemine. – Dvou smrti nebude, a jedné minouti nelze. (Čelakovsky, 118.)

*417 A wär' gut nach'm Tude zu schicken.Gomolcke, 243.

*418 Ach, du kriegst 'n Dot in de Woten (Waden). (Ukermark.)

Ausruf des Schreckens.

*419 An des Todes Seil kommen.Eiselein, 599.

*420 Auf den Tod eines andern warten.

Wie z. B. Substituten und solche, die Altentheile u. dgl. zahlen müssen.

Dän.: En vente-død. (Prov. dan., 113.)

Holl.: Het is een dwaas, die zich betrouwt op eens andermans dood. – Het is niet goed, op eens anders dood te hopen, want de een sterft zoo ras als de ander. – Hij wacht lang, die naar eens anders dood wacht. (Harrebomée, I, 145b.)

*421 Bis an meinen Tod.

Lat.: Ad cineres usque meos. (Philippi, I, 7.)

*422 Das wird einen sanften Tod haben.

Die Sache wird wieder still einschlafen.

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[[622]/0628] 380 Wer den Todt fürcht, der plagt sich selbst mit vnnützer furcht. – Lehmann, 746, 10. „Denn er fürcht, was er vnd niemand meiden kan.“ 381 Wer den Tod fürchtet, der verliert sein Leben. – Witzfunken, Ia, 186. Das Wort findet sich bei Seume; und man kann hinzufügen: Wer das Leben erkannt, hat den Tod überwunden. (Blumenthal, 91.) „Wer den todt zu sehr förchten wil, der hat auff erd nicht freuden vil.“ (Loci comm., 128.) Engl.: Fearing dying pays death servile breath. – He who fears death, lives not. Lat.: Mortis linque metus, si tu vis vivere laetus. (Sutor, 494.) 382 Wer den Tod fürchtet, kommt nicht nach Ehrenberg. Böhm.: Kdo se smrti boji, o slavu nestojí. (Čelakovsky, 118.) Poln.: Kto się śmierci boji, o sławę niestoji. (Čelakovsky, 118.) 383 Wer den Tod nicht fürchtet, der fürchtet nichts. Böhm.: Kdo se smrti neboji, ten každemu dostojí. (Čelakovsky, 118.) Dän.: Den frygter for intet som i frygter for døden. (Prov. dan., 205.) Poln.: Kto się śmìerci niebojí, ten każdému dostoji. (Čelakovsky, 118.) 384 Wer den Tod nicht fürchtet, der hat den Sieg in der Tasche. Böhm.: Kdo o strachu nevi, ten vitĕzi. (Čelakovsky, 118.) 385 Wer den Tod nicht fürchtet, trutzt ihm am ehrlichsten. – Winckler, XIII, 38. 386 Wer den Tod nicht kennt, muss sich den Schlaf ansehen. (Surinam.) 387 Wer den Tod nicht scheut, dess Zunge ist auch im Kerker frei. Lat.: E vinculis sermocinantur. (Faselius, 72.) 388 Wer den Tod wünscht, ist arm, aber ärmer ist, wer ihn fürchtet. – Körte, 6001. 389 Wer den Tod wünscht, verlängert sein Leben. Auch ein altes italienisches Sprichwort sagt: Morte desiderata, vita allungata. (Sion, 1873, Nr. 37, S. 366.) 390 Wer einem andern den Tod bringt, bereitet ihn sich selbst. It.: Gli artifici dell' altrui morte persono per l'arte lon. 391 Wer gedenket an den Tod, dem macht die Erde nicht mehr Noth. 392 Wer mit dem Tode will gahn, was ficht den die Welt noch an! 393 Wer nach dem Tode gedenkt zu leben, der muss zeitig danach streben. Lat.: Plus ultra. (Chaos, 1072.) 394 Wer nicht an den Tod gedenkt, an den gedenkt der Tod. It.: Chi non pensa al morire, muore apponto quando non ci pensa. (Pazzaglia, 278, 4.) 395 Wer selber den Tod nicht achtet, dem gilt das Leben anderer nichts. – Altmann VI, 429. Auch: Wer seinen Tod betreibt, der kann auch dir leicht nach dem Leben stehen. (Altmann VI, 449.) 396 Wer sich den Tod wünscht, ist verliebt. (Niederlausitz.) 397 Wer sich zu Tode arbeitet bei Hof, der wird nicht begraben auf dem Kirchhof. (S. Herrendienst.) 398 Wer sich zu Tode arbeitet, wird unter dem Galgen begraben. Ist wol nur Spott in Bezug auf die seltenen Fälle, dass sich Arbeiter zu sehr übernehmen. Sie bedürfen wol eher des Sporns zum Fleisse, als der Abschreckungsmittel. Eine andere Ansicht stellt Sprenger van Eyk (III, 8) auf, die mir jedoch nicht aus dem Geiste des Sprichworts hervorgegangen zu sein scheint. 399 Wer sich zu Tode fürcht, den begrabt man mit der Haut, das thut man einem Esel nit. – Eyering, III, 528. 400 Wer vom Tode lebt, der pfeift auch, wenn er schlafen sieht. 401 Wer vor dem Tode sich begibt des Seinen, der eilt in kurzer Frist zu langen Peinen. (S. Kind 1309 u. 1040 und Uebergeben.) – Graf, 188. 402 Wer zum Tode verurtheilt wird, der ist in allen Stücken todt. – Graf, 340, 839. An Ehre und Leben. Mhd.: Wer zu dem tode wirt geurteilt, der sal an allen dingen wesen tod. (Kl. Kaiserrecht, II, 16.) 403 Wider den Tod hilfft kein Panzer. – Fischer, Psalter, 788, 2. 404 Wider den Tod ist bös streiten. „Das ist wol eine grosse not, das kein gwalt hilfft für den todt.“ Holl.: Het is tegen den dood gevochten (geworsteld). (Harrebomée, I, 145b.) Lat.: Omnia mors tollit, quam nulla potentia mollit. (Loci comm., 129.) 405 Wider den Tod ist kein Kraut gewachsen. – Franck, I, 144; Henisch, 1423, 64; Lehmann, II, 224, 25; Beyer, II, 276; Bücking, 54; Körte, 6006; Müller, 62, 2; Steiger, 227; Ramann, II, Pred., II, 498; Ramann, Unterr., V, 23; für Waldeck: Curtze, 344, 382; für Oldenburg: Firmenich, III, 27, 68. Schon in den neuen angelsächsischen Sprüchen des Königs Aelfred (871-901) heisst es: „Allein unvermuthet erscheint der Tod und gegen ihn ist kein Kräutlein gewachsen.“ (R. Wülcker, Ueber die nachgelassenen Sprüche Aelfred's in den Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur von H. Paul und W. Braune, Halle 1874, I, 255.) Ung.: Halál ellen nincs fü a' patikában (nincs bátor sáncz). (Gaal, 1529.) 406 Wider den Tod kann man nicht appelliren. Dän.: Han ladersig ikke kyse. – Hvo kand giøre forbud for døden? (Prov. dan., 175.) 407 Wider den Tod schützt kein Harnisch. Die Russen: Mit Lanzen lässt sich der Tod nicht abwehren. (Altmann VI, 402.) Holl.: Tegen den dood is geen schild, leef dan gelijk gij sterven wilt. (Harrebomée, I, 146a.) 408 Wider des Todes Kraft hilft keines Krautes Saft (kein Pflanzensaft). – Seybold, 89. „Wider des Todes krafft grünet keines Krautes safft.“ (Fischer, Psalter, 302, 4.) „Wider den todt ist nichts erdacht, ersterbet aller kräuter macht.“ „Was hilfft die Sterck, was hilfft Weissheit? Der Tod siget zu aller Zeit.“ (Froschm., AaaVIII.) It.: Al mal mortale nè medicar, nè medicina vale. (Gaal, 1529.) – Ch' cruda morte. – Contro 'l tuo pontiglio non val arte nè consiglio. (Pazzaglia, 233, 20.) Lat.: Contra uim mortis, non est medicamen in hortis. (Loci comm., 126.) Span.: A todo hay maña, sine á la muerte. (Bohn I, 203.) 409 Wie der Tod, so das Begräbniss. 410 Wir haben uns alle dem Tode verschrieben. Lat.: Debemur morti nos, nostraque. (Philippi, I, 111.) 411 Wir kommen dem Tode täglich näher. Holl.: Klein et groot komen dagelijks nader aan den dood. (Harrebomée, I, 145b.) 412 Wir können nur einen Tod sterben. – Schulze, 202. It.: A ogni cosa è rimedio, fuor ch'alla morte. (Gaal, 1529.) – Contro la morte non vi è cosa forte. (Pazzaglia, 203, 9.) Lat.: Statutum est hominibus semel mori. 413 Wir sind all des Todes eigen. – Eyering, III, 571. 414 Wir sind nur einen Tod schuldig. – Hebr. 9, 7. 415 Wo der Tod erlangt seine Kraft, da hilft weder Kraut noch Saft. 416 Zwei Tode kann niemand sterben. Böhm.: Dvakrát nikdo nežhyne, a jedné smrti nemine. – Dvou smrti nebude, a jedné minouti nelze. (Čelakovsky, 118.) *417 A wär' gut nach'm Tude zu schicken. – Gomolcke, 243. *418 Ach, du kriegst 'n Dot in de Woten (Waden). (Ukermark.) Ausruf des Schreckens. *419 An des Todes Seil kommen. – Eiselein, 599. *420 Auf den Tod eines andern warten. Wie z. B. Substituten und solche, die Altentheile u. dgl. zahlen müssen. Dän.: En vente-død. (Prov. dan., 113.) Holl.: Het is een dwaas, die zich betrouwt op eens andermans dood. – Het is niet goed, op eens anders dood te hopen, want de een sterft zoo ras als de ander. – Hij wacht lang, die naar eens anders dood wacht. (Harrebomée, I, 145b.) *421 Bis an meinen Tod. Lat.: Ad cineres usque meos. (Philippi, I, 7.) *422 Das wird einen sanften Tod haben. Die Sache wird wieder still einschlafen. Holl.: Dat zal een' zachten dood hebben. (Harrebomée, I, 144a.) *423 Dass er des jähen Todes stürbe! – Agricola II, 519. *424 Dat öss, glîk den Dod to krige. (Ostpreuss.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [622]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/628>, abgerufen am 22.11.2024.