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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 212 Der todt nimbt weder gift noch gab, dass er vorm reichen vorüber trab. - Zinkgref, IV, 413; Parömiakon, 2247.

213 Der todt nimpt hin zu seiner zeit herren vnd knecht on vnderscheidt.

Lat.: Mors nescit legem, tollit cum paupere regem. (Loci comm., 128.)

214 Der todt nimpts alles hin, ein gleicher richter. - Franck, II, 165a.

Lat.: Omnia debentur morti. (Philippi, II, 69.)

215 Der todt scheidet alle krieg. - Gruter, I, 18; Petri, II, 110; Körte, 6002; Körte2, 7523; Simrock, 10353; Graf, 237, 110.

216 Der todt schonet niemands. - Agricola I, 527.

Die Russen: Der Tod nimmt, wenn es ihn beliebt, auch den Zar und die Zarin auf den Rücken. (Altmann VI, 457.) Und: Der Tod ist ein Riese, vor dem auch der Zar die Waffen strecken muss. (Altmann VI, 401.)

Lat.: Certo veniunt ordine Parcae. (Seneca.) (Binder I, 481.) - Invadit quos cumque status mors invida mundi, imperisque premit cuncta creata suo. - Mors rapit hinc omnes nullo discrimine, doctos atque rudes, plebem conspicuosque viros. (Buchler, Gnomol., 205.)

217 Der todt thut allem fleisch obligen, kein stercke mag jhm angesigen.

Lat.: Nullus tum fortis, cui parcant uincula mortis. (Loci comm., 120.)

218 Der todt verschont kein stand der welt, den armen er zum reichen gsellt.

Lat.: Omnes maiores mors occupat atque minores. (Loci comm., 129; Binder II, 2383; Neander, 297.)

Port.: Tanto morre o Papa, como o Sue nao tem capa. (Bohn I, 293.)

219 Der todt vnd ein braut machen die armen gut. - Henisch, 487, 28; Petri, II, 119.

"Denn da gibt man almosen in den kasten für die armen."

220 Der zeitlich Todt macht ein end an der Welt noth. - Lehmann, 748, 31.

221 Des einen Tod, des andern Brot. - Eiselein, 598; Simrock, 10360; Braun, I, 4539; für Waldeck: Curtze, 345, 386.

Dän.: Eens död, en andens bröd. (Prov. dan., 112.)

Engl.: One man's meat is another man's raison. (Masson, 152.)

Frz.: Ce qui nuit a l'un, duit a lautre. - Les chirurgicus ne demandent que plais et bosses. (Masson, 152.)

Holl.: Des eenen dood is des anderen brood (leven). (Harrebomee, I, 144b.)

It.: Non e mai male per uno, che sia ben per un altro. (Masson, 152.)

Schwed.: Den enes död är den andres bröd. (Wensell, 13.)

222 Des Todes Ausgang ist den Gläubigen des Lebens Eingang.

223 Des Todes Pfad ist stets geebnet. - Simrock, 10367; Braun, I, 4545.

224 Des Todes Pfeile schiessen durch alle Mauern.

225 Des Todes Stunde ist verborgen.

226 Des Todes Stündlein recht ermessen, macht alle Wollust vergessen.

It.: Miglior diventarai s'alla morte pensarai. (Pazzaglia, 233, 18.)

227 Dess todes forcht vom hertzen treib, denn sie betrübet seel vnd leib.

Lat.: Non tibi sit curae mortis formido futurae. (Loci comm., 128.)

228 Dess Todts Regiment ist gleichheit halten vnd jedem mit gleicher elen messen. - Lehmann, 329, 61.

229 Diess ist allein todes leid vnd eines truncknen vnterscheid, dass man den truncknen athmen sieht, dasselbe mag der tode nicht.

Lat.: Hand differt multum, te inter, fatoque sepultum: flat tibi adhuc parce de cordis spiritus arve. (Loci comm., 55.)

230 Du kannst nach dem Tode nicht besser sein, als du im Leben geworden bist. - Simrock, 10386.

231 E de Dod nich up der Hauke sit, eer werd nich egan (oder: eschicket, ebaet). - Schambach, II, 112.

Ehe der Tod nicht auf der Gitterthür, der untern halben Thür (in Schlesien Gatter) sitzt, eher wird nicht (nach dem Arzt) gegangen, eher nicht gebetet.

[Spaltenumbruch] 232 E mich de Dod up der Tunge sit, eer werd nich schicket. - Schambach, II, 112.

In den untern Volksklassen ruft man in der Regel die Hülfe des Arztes erst an, wenn es zu spät ist.

233 Ein ehrlicher Tod ist unsterblich. - Chaos, 365.

234 Ein ehrlicher todt ist ewig Leben. - Franck, I, 74a; Gruter, I, 24; Henisch, 805, 15; Egenolff, 134a; Petri, II, 147.

Lat.: Satis est beatus, qui potest laetus mori.

235 Ein gemalter Tod, ein hinckender Bot, ein blinder Schütz seynd alle drey kein nütz. - Chaos, 288.

236 Ein kurzer Tod endet das längste Leben. - Altmann VI, 435.

237 Ein schöner Tod ehrt (krönt) das ganze Leben.

It.: Un bel morir tutta la vita honora. (Pazzaglia, 233, 23.)

Lat.: Satis est beatus, qui potest laetus mori.

238 Ein sel'ger Tod hilft aus aller Noth.

Lat.: Janua coelorum pia mors finisque malorum. (Seybold, 226; Binder II, 1584; Philippi, I, 184.)

239 Ein Tod des andern Brot.

240 Ein Tod gehört wider den andern. - Graf, 337, 606.

Wiedervergeltungsrecht (Jus talionis). (S. Auge 12, Fluss, Glied 18, Haupt 20, Lähmung, Leib 72 u. 73, Mann 1648 u. s. w.)

Mhd.: Wer den andern toedet an Recht, da gehoert ein Toedt wider den andern. (Ludwig, IV, 5, 5.)

241 Einen Daud kan men mant starwen. - Schambach, II, 121.

Um zu sagen, dass man in einer und derselben Sache nicht mehrfach in Anspruch genommen werden darf.

242 Einen Daud sin we schüllig. - Schambach, II, 122.

Früher oder später müssen wir alle sterben. Damit ermuntert sich der eine zu einer gefährlichen Unternehmung, damit tröstet sich der Krieger, der jeden Augenblick sein Leben aufs Spiel zu setzen hat.

243 En Dod is man God schuldig. (Süderdithmarschen.)

244 En sein Dod is 'n annern sein Brot. (Altmark.) - Danneil, 275b.

245 Enes seinj Deit, des andre se Breit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 762.

246 Es frisst mancher den Tod an einem guten Bissen.

Lat.: Lethale mulsum. (Seybold, 277.)

247 Es gucket vns der Todt zu allen Gliedern herauss. - Henisch, 1650, 39.

248 Es hilfft für den todt kein gold noch gut, kein kunst noch gunst noch stoltzer muth. - Henisch, 1677, 15.

249 Es isst sich mancher den Tod an Honigkuchen und Zuckerbrot.

Dän.: Döden er ofte i sukkermad, drikkes af guld-skaal. (Prov. dan., 114.)

250 Es ist dem Tode gleich, ob König oder Bauer, ob arm oder reich.

251 Es ist ein gut ding vmb den todt, er hilfft vns aus aller not. - Agricola I, 516.

252 Es ist ein langsamer Tod, sich von Mücken todt stechen zu lassen.

Dän.: Det er en seen död at lade gjaes traede sig ihiel. (Prov. dan., 112.)

253 Es ist ein schöner Tod, der zum Leben führt.

Frz.: Bonne est la mort qui nous donne la vie. (Kritzinger, 467a.)

254 Es ist kein leichterer (sanfterer) Tod, als einem alten Mann ein junges Weib. - Fischart, Ehez.

255 Es ist kein schönerer Tod als für's Vaterland sterben.

Lat.: Dulce et decorum est, pro patria mori. (Faselius, 68.)

Poln.: S nieprzyjacielem umrzec nie zal. - Smierc dla ojouzyony mila i chwailebna. (Celakovsky, 236.)

256 Es ist nicht gut auff eines andern tode zu hoffen, denn es stirbt einer ia so bald als der ander. - Agricola I, 515; Petri, II, 24; Lehmann, II, 135, 45.

Lat.: Non sperandum in mortem alterius. - Nullius iniustis exspectes funera votis: Mors captatores ludere saepe solet. (Glandorp, 77, 139.)

257 Es ist nichts gewisser als der Tod und nichts ungewisser, als die Stunde.

Engl.: Nothing is more certain than death.

Frz.: Il n'est rien le plus certain que la mort, et rien plus incertain que son heure. (Kritzinger, 466b.)

Holl.: Niets is zekerder dan de dood, niets onzekerder dan het uur. (Harrebomee, I, 146a.)

[Spaltenumbruch] 212 Der todt nimbt weder gift noch gab, dass er vorm reichen vorüber trab.Zinkgref, IV, 413; Parömiakon, 2247.

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216 Der todt schonet niemands.Agricola I, 527.

Die Russen: Der Tod nimmt, wenn es ihn beliebt, auch den Zar und die Zarin auf den Rücken. (Altmann VI, 457.) Und: Der Tod ist ein Riese, vor dem auch der Zar die Waffen strecken muss. (Altmann VI, 401.)

Lat.: Certo veniunt ordine Parcae. (Seneca.) (Binder I, 481.) – Invadit quos cumque status mors invida mundi, imperisque premit cuncta creata suo. – Mors rapit hinc omnes nullo discrimine, doctos atque rudes, plebem conspicuosque viros. (Buchler, Gnomol., 205.)

217 Der todt thut allem fleisch obligen, kein stercke mag jhm angesigen.

Lat.: Nullus tum fortis, cui parcant uincula mortis. (Loci comm., 120.)

218 Der todt verschont kein stand der welt, den armen er zum reichen gsellt.

Lat.: Omnes maiores mors occupat atque minores. (Loci comm., 129; Binder II, 2383; Neander, 297.)

Port.: Tanto morre o Papa, como o Sue não tem capa. (Bohn I, 293.)

219 Der todt vnd ein braut machen die armen gut.Henisch, 487, 28; Petri, II, 119.

„Denn da gibt man almosen in den kasten für die armen.“

220 Der zeitlich Todt macht ein end an der Welt noth.Lehmann, 748, 31.

221 Des einen Tod, des andern Brot.Eiselein, 598; Simrock, 10360; Braun, I, 4539; für Waldeck: Curtze, 345, 386.

Dän.: Eens død, en andens brød. (Prov. dan., 112.)

Engl.: One man's meat is another man's raison. (Masson, 152.)

Frz.: Ce qui nuit à l'un, duit a lautre. – Les chirurgicus ne demandent que plais et bosses. (Masson, 152.)

Holl.: Des eenen dood is des anderen brood (leven). (Harrebomée, I, 144b.)

It.: Non e mai male per uno, che sia ben per un altro. (Masson, 152.)

Schwed.: Den enes död är den andres bröd. (Wensell, 13.)

222 Des Todes Ausgang ist den Gläubigen des Lebens Eingang.

223 Des Todes Pfad ist stets geebnet.Simrock, 10367; Braun, I, 4545.

224 Des Todes Pfeile schiessen durch alle Mauern.

225 Des Todes Stunde ist verborgen.

226 Des Todes Stündlein recht ermessen, macht alle Wollust vergessen.

It.: Miglior diventarai s'alla morte pensarai. (Pazzaglia, 233, 18.)

227 Dess todes forcht vom hertzen treib, denn sie betrübet seel vnd leib.

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228 Dess Todts Regiment ist gleichheit halten vnd jedem mit gleicher elen messen.Lehmann, 329, 61.

229 Diess ist allein todes leid vnd eines truncknen vnterscheid, dass man den truncknen athmen sieht, dasselbe mag der tode nicht.

Lat.: Hand differt multum, te inter, fatoque sepultum: flat tibi adhuc parce de cordis spiritus arve. (Loci comm., 55.)

230 Du kannst nach dem Tode nicht besser sein, als du im Leben geworden bist.Simrock, 10386.

231 E de Dôd nich up der Hûke sit, êer werd nich êgan (oder: eschicket, ebâet).Schambach, II, 112.

Ehe der Tod nicht auf der Gitterthür, der untern halben Thür (in Schlesien Gatter) sitzt, eher wird nicht (nach dem Arzt) gegangen, eher nicht gebetet.

[Spaltenumbruch] 232 E mich de Dôd up der Tunge sit, êer werd nich schicket.Schambach, II, 112.

In den untern Volksklassen ruft man in der Regel die Hülfe des Arztes erst an, wenn es zu spät ist.

233 Ein ehrlicher Tod ist unsterblich.Chaos, 365.

234 Ein ehrlicher todt ist ewig Leben.Franck, I, 74a; Gruter, I, 24; Henisch, 805, 15; Egenolff, 134a; Petri, II, 147.

Lat.: Satis est beatus, qui potest laetus mori.

235 Ein gemalter Tod, ein hinckender Bot, ein blinder Schütz seynd alle drey kein nütz.Chaos, 288.

236 Ein kurzer Tod endet das längste Leben.Altmann VI, 435.

237 Ein schöner Tod ehrt (krönt) das ganze Leben.

It.: Un bel morir tutta la vita honora. (Pazzaglia, 233, 23.)

Lat.: Satis est beatus, qui potest laetus mori.

238 Ein sel'ger Tod hilft aus aller Noth.

Lat.: Janua coelorum pia mors finisque malorum. (Seybold, 226; Binder II, 1584; Philippi, I, 184.)

239 Ein Tod des andern Brot.

240 Ein Tod gehört wider den andern.Graf, 337, 606.

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Mhd.: Wer den andern toedet an Recht, da gehoert ein Toedt wider den andern. (Ludwig, IV, 5, 5.)

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Um zu sagen, dass man in einer und derselben Sache nicht mehrfach in Anspruch genommen werden darf.

242 Einen Daud sin we schüllig.Schambach, II, 122.

Früher oder später müssen wir alle sterben. Damit ermuntert sich der eine zu einer gefährlichen Unternehmung, damit tröstet sich der Krieger, der jeden Augenblick sein Leben aufs Spiel zu setzen hat.

243 Ên Dôd is man Gôd schuldig. (Süderdithmarschen.)

244 Ên sîn Dôd is 'n annern sîn Brot. (Altmark.) – Danneil, 275b.

245 Enes séínj Dît, des ândre se Brît. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 762.

246 Es frisst mancher den Tod an einem guten Bissen.

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247 Es gucket vns der Todt zu allen Gliedern herauss.Henisch, 1650, 39.

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249 Es isst sich mancher den Tod an Honigkuchen und Zuckerbrot.

Dän.: Døden er ofte i sukkermad, drikkes af guld-skaal. (Prov. dan., 114.)

250 Es ist dem Tode gleich, ob König oder Bauer, ob arm oder reich.

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252 Es ist ein langsamer Tod, sich von Mücken todt stechen zu lassen.

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253 Es ist ein schöner Tod, der zum Leben führt.

Frz.: Bonne est la mort qui nous donne la vie. (Kritzinger, 467a.)

254 Es ist kein leichterer (sanfterer) Tod, als einem alten Mann ein junges Weib.Fischart, Ehez.

255 Es ist kein schönerer Tod als für's Vaterland sterben.

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Poln.: S nieprzyjacielem umrzeć nie źal. – Smierć dla ojouzyony miła i chwailebna. (Čelakovsky, 236.)

256 Es ist nicht gut auff eines andern tode zu hoffen, denn es stirbt einer ia so bald als der ander.Agricola I, 515; Petri, II, 24; Lehmann, II, 135, 45.

Lat.: Non sperandum in mortem alterius. – Nullius iniustis exspectes funera votis: Mors captatores ludere saepe solet. (Glandorp, 77, 139.)

257 Es ist nichts gewisser als der Tod und nichts ungewisser, als die Stunde.

Engl.: Nothing is more certain than death.

Frz.: Il n'est rien le plus certain que la mort, et rien plus incertain que son heure. (Kritzinger, 466b.)

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[[618]/0624] 212 Der todt nimbt weder gift noch gab, dass er vorm reichen vorüber trab. – Zinkgref, IV, 413; Parömiakon, 2247. 213 Der todt nimpt hin zu seiner zeit herren vnd knecht on vnderscheidt. Lat.: Mors nescit legem, tollit cum paupere regem. (Loci comm., 128.) 214 Der todt nimpts alles hin, ein gleicher richter. – Franck, II, 165a. Lat.: Omnia debentur morti. (Philippi, II, 69.) 215 Der todt scheidet alle krieg. – Gruter, I, 18; Petri, II, 110; Körte, 6002; Körte2, 7523; Simrock, 10353; Graf, 237, 110. 216 Der todt schonet niemands. – Agricola I, 527. Die Russen: Der Tod nimmt, wenn es ihn beliebt, auch den Zar und die Zarin auf den Rücken. (Altmann VI, 457.) Und: Der Tod ist ein Riese, vor dem auch der Zar die Waffen strecken muss. (Altmann VI, 401.) Lat.: Certo veniunt ordine Parcae. (Seneca.) (Binder I, 481.) – Invadit quos cumque status mors invida mundi, imperisque premit cuncta creata suo. – Mors rapit hinc omnes nullo discrimine, doctos atque rudes, plebem conspicuosque viros. (Buchler, Gnomol., 205.) 217 Der todt thut allem fleisch obligen, kein stercke mag jhm angesigen. Lat.: Nullus tum fortis, cui parcant uincula mortis. (Loci comm., 120.) 218 Der todt verschont kein stand der welt, den armen er zum reichen gsellt. Lat.: Omnes maiores mors occupat atque minores. (Loci comm., 129; Binder II, 2383; Neander, 297.) Port.: Tanto morre o Papa, como o Sue não tem capa. (Bohn I, 293.) 219 Der todt vnd ein braut machen die armen gut. – Henisch, 487, 28; Petri, II, 119. „Denn da gibt man almosen in den kasten für die armen.“ 220 Der zeitlich Todt macht ein end an der Welt noth. – Lehmann, 748, 31. 221 Des einen Tod, des andern Brot. – Eiselein, 598; Simrock, 10360; Braun, I, 4539; für Waldeck: Curtze, 345, 386. Dän.: Eens død, en andens brød. (Prov. dan., 112.) Engl.: One man's meat is another man's raison. (Masson, 152.) Frz.: Ce qui nuit à l'un, duit a lautre. – Les chirurgicus ne demandent que plais et bosses. (Masson, 152.) Holl.: Des eenen dood is des anderen brood (leven). (Harrebomée, I, 144b.) It.: Non e mai male per uno, che sia ben per un altro. (Masson, 152.) Schwed.: Den enes död är den andres bröd. (Wensell, 13.) 222 Des Todes Ausgang ist den Gläubigen des Lebens Eingang. 223 Des Todes Pfad ist stets geebnet. – Simrock, 10367; Braun, I, 4545. 224 Des Todes Pfeile schiessen durch alle Mauern. 225 Des Todes Stunde ist verborgen. 226 Des Todes Stündlein recht ermessen, macht alle Wollust vergessen. It.: Miglior diventarai s'alla morte pensarai. (Pazzaglia, 233, 18.) 227 Dess todes forcht vom hertzen treib, denn sie betrübet seel vnd leib. Lat.: Non tibi sit curae mortis formido futurae. (Loci comm., 128.) 228 Dess Todts Regiment ist gleichheit halten vnd jedem mit gleicher elen messen. – Lehmann, 329, 61. 229 Diess ist allein todes leid vnd eines truncknen vnterscheid, dass man den truncknen athmen sieht, dasselbe mag der tode nicht. Lat.: Hand differt multum, te inter, fatoque sepultum: flat tibi adhuc parce de cordis spiritus arve. (Loci comm., 55.) 230 Du kannst nach dem Tode nicht besser sein, als du im Leben geworden bist. – Simrock, 10386. 231 E de Dôd nich up der Hûke sit, êer werd nich êgan (oder: eschicket, ebâet). – Schambach, II, 112. Ehe der Tod nicht auf der Gitterthür, der untern halben Thür (in Schlesien Gatter) sitzt, eher wird nicht (nach dem Arzt) gegangen, eher nicht gebetet. 232 E mich de Dôd up der Tunge sit, êer werd nich schicket. – Schambach, II, 112. In den untern Volksklassen ruft man in der Regel die Hülfe des Arztes erst an, wenn es zu spät ist. 233 Ein ehrlicher Tod ist unsterblich. – Chaos, 365. 234 Ein ehrlicher todt ist ewig Leben. – Franck, I, 74a; Gruter, I, 24; Henisch, 805, 15; Egenolff, 134a; Petri, II, 147. Lat.: Satis est beatus, qui potest laetus mori. 235 Ein gemalter Tod, ein hinckender Bot, ein blinder Schütz seynd alle drey kein nütz. – Chaos, 288. 236 Ein kurzer Tod endet das längste Leben. – Altmann VI, 435. 237 Ein schöner Tod ehrt (krönt) das ganze Leben. It.: Un bel morir tutta la vita honora. (Pazzaglia, 233, 23.) Lat.: Satis est beatus, qui potest laetus mori. 238 Ein sel'ger Tod hilft aus aller Noth. Lat.: Janua coelorum pia mors finisque malorum. (Seybold, 226; Binder II, 1584; Philippi, I, 184.) 239 Ein Tod des andern Brot. 240 Ein Tod gehört wider den andern. – Graf, 337, 606. Wiedervergeltungsrecht (Jus talionis). (S. Auge 12, Fluss, Glied 18, Haupt 20, Lähmung, Leib 72 u. 73, Mann 1648 u. s. w.) Mhd.: Wer den andern toedet an Recht, da gehoert ein Toedt wider den andern. (Ludwig, IV, 5, 5.) 241 Einen Daud kan men mant starwen. – Schambach, II, 121. Um zu sagen, dass man in einer und derselben Sache nicht mehrfach in Anspruch genommen werden darf. 242 Einen Daud sin we schüllig. – Schambach, II, 122. Früher oder später müssen wir alle sterben. Damit ermuntert sich der eine zu einer gefährlichen Unternehmung, damit tröstet sich der Krieger, der jeden Augenblick sein Leben aufs Spiel zu setzen hat. 243 Ên Dôd is man Gôd schuldig. (Süderdithmarschen.) 244 Ên sîn Dôd is 'n annern sîn Brot. (Altmark.) – Danneil, 275b. 245 Enes séínj Dît, des ândre se Brît. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 762. 246 Es frisst mancher den Tod an einem guten Bissen. Lat.: Lethale mulsum. (Seybold, 277.) 247 Es gucket vns der Todt zu allen Gliedern herauss. – Henisch, 1650, 39. 248 Es hilfft für den todt kein gold noch gut, kein kunst noch gunst noch stoltzer muth. – Henisch, 1677, 15. 249 Es isst sich mancher den Tod an Honigkuchen und Zuckerbrot. Dän.: Døden er ofte i sukkermad, drikkes af guld-skaal. (Prov. dan., 114.) 250 Es ist dem Tode gleich, ob König oder Bauer, ob arm oder reich. 251 Es ist ein gut ding vmb den todt, er hilfft vns aus aller not. – Agricola I, 516. 252 Es ist ein langsamer Tod, sich von Mücken todt stechen zu lassen. Dän.: Det er en seen død at lade gjæs træde sig ihiel. (Prov. dan., 112.) 253 Es ist ein schöner Tod, der zum Leben führt. Frz.: Bonne est la mort qui nous donne la vie. (Kritzinger, 467a.) 254 Es ist kein leichterer (sanfterer) Tod, als einem alten Mann ein junges Weib. – Fischart, Ehez. 255 Es ist kein schönerer Tod als für's Vaterland sterben. Lat.: Dulce et decorum est, pro patria mori. (Faselius, 68.) Poln.: S nieprzyjacielem umrzeć nie źal. – Smierć dla ojouzyony miła i chwailebna. (Čelakovsky, 236.) 256 Es ist nicht gut auff eines andern tode zu hoffen, denn es stirbt einer ia so bald als der ander. – Agricola I, 515; Petri, II, 24; Lehmann, II, 135, 45. Lat.: Non sperandum in mortem alterius. – Nullius iniustis exspectes funera votis: Mors captatores ludere saepe solet. (Glandorp, 77, 139.) 257 Es ist nichts gewisser als der Tod und nichts ungewisser, als die Stunde. Engl.: Nothing is more certain than death. Frz.: Il n'est rien le plus certain que la mort, et rien plus incertain que son heure. (Kritzinger, 466b.) Holl.: Niets is zekerder dan de dood, niets onzekerder dan het uur. (Harrebomée, I, 146a.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [618]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/624>, abgerufen am 23.11.2024.