Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch]
*1304 Der Teufel hat sein Geld zum Trocknen aufgehängt. Wird bei einer gewissen Gestaltung der Wolken gesagt. Der Volksglaube weiss viel von Plätzen, wohin der Teufel Geld bringt, oder wo er Geld holt, wo er es prägt, bleicht, trocknet u. s. w. (Vgl. Baumgarten, II, 44.) *1305 Der Teufel hat (treibt) sein Spiel (damit, mit ihm). - Simrock, 10214; Körte, 5915d; Braun, I, 4453. *1306 Der Teufel hat seinen Stein darunter geworfen. Wenn ein Unternehmen keinen günstigen Fortgang nehmen will. Führte jemand unberechtigt einen Bau auf, so konnte demselben nach dem römischen Rechte dadurch Einhalt gethan werden, dass man einen kleinen Stein in den neuen Bau warf. *1307 Der Teufel (Kukuk) hat's gesehen. (Rottenburg.) *1308 Der Teufel hätte ihn schon lange genommen, so er könnte über den Rhein kommen. - Eiselein, 528. Von denen, die sich gern dem Teufel verschwören. *1309 Der Teufel heirathe in solche Freundschaft. *1310 Der Teufel hod auf ihm Arbes troschen. *1311 Der Teufel hol' die Cholera, sagt Zastrow. - Bresl. Zeitung vom 4. Sept. 1866. *1312 Der Teufel hole die eine Partei, und seine Grossmutter die andere, so sind sie beide wohl berathen. - Eiselein, 590. *1313 Der Teufel hole die Pfaffen (Wahrsager). Lat.: Vates secum auferat omen. (Binder I, 1823; II, 3475; Philippi, II, 241.) *1314 Der Teufel hot dös g'holt. *1315 Der Teufel ist ein Schelm. - Eiselein, 590. Holl.: De duivel is listig. (Harrebomee, 153b.) *1316 Der Teufel ist im (unter dem) Weizen. Vielleicht für Unkraut nach Matth. 13, 24-30. Ein holländischer Schriftsteller, Hettema, denkt dabei an die Brandähren, die sehr oft im Weizen vorkommen. Frz.: Le diable est sur ses vaches, sur ses pobeles. (Leroux, I, 9.) Holl.: De duivel is in de tarw. (Harrebomee, I, 613b.) *1317 Der Teufel ist los. - Eiselein, 591; Körte, 5915e; Wultke, 23. Frz.: Le diable est aux vaches. (Kritzinger, 232b.) - Le diable est dechaine. (Kritzinger, 203a.) Holl.: De duivel is er los. (Harrebomee, I, 163b.) *1318 Der Teufel ist unter den Säuen. Es ist ein greulicher Lärm, der Henker ist los. *1319 Der Teufel jagt ihn. - Mathesius, Postilla, CXXIIb. *1320 Der Teufel kam zu seiner Mutter. - Waldis, II, 80, 2. Ein böser Mann zu einem bösern Weibe. *1321 Der Teufel kann sich die Strümpfe nicht anziehen. Wenn etwas sehr rasch geht. *1322 Der Teufel kocht Melden. (Schles.) Wenn unerwartete Hindernisse ein Unternehmen aufhalten. *1323 Der Teufel lacht aus ihm. *1324 Der Teufel lacht zu solchem Weihwedel. Durch kirchlichen Schmuck allein lässt er sich nicht schrecken. *1325 Der Teufel läuft noch. Noch sind wir vor einem Unglück nicht sicher. *1326 Der Teufel mag diese Kerle alle unter einen Hut bringen. - Mayer, II, 49. *1327 Der Teufel muss ein arsswisch auss jn machen. - Waldis, III, 87, 74. "Diese Redensart", bemerkt Sandvoss (Sprichwörterlese, S. 101), "ist erklärt durch die Geschichte vom Lindenbauer vor dem Nobiskruge (s. d.), dessen Blättern die Seelen entronnen sind." - L. Jahn schrieb an Eiselen in Halle: "Ruge's Seele sei so schwarz, dass sie selbst der Teufel nicht zum Arschwisch brauchen würde". *1328 Der Teufel nehme ihn zum Giselpfand. - Fischart. "Die Witwen vnd Waisen, die ihr verderbt, werden genug Rach vber euch schreyen, als denn nem euch der Teuffel zum Giselpfand." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 333.) *1329 Der Teufel predigt gegen die Sünde. Er schilt, tadelt das Unrecht. In dem Sinne: Der Fuchs predigt den Hühnern. Engl.: The devil rebukes sin. (Bohn II, 86.) [Spaltenumbruch] *1330 Der Teufel prügelt sein Weib. Wird gesagt, wenn es regnet und zugleich die Sonne scheint. Frz.: Le diable bat sa femme. (Kritzinger, 233a.) *1331 Der Teufel reiss' ihm das Horn aus und mache den Nonnen Klystierspritzen draus. "Welches ist das best stück am Ochsen? Ich denk, das zwischen Hörnern vnnd Schwantz. Welches ist das best am Pfaffen? Oho, das Horn reiss jhm der Teuffel aus vnd mach Clistierpfeiffen den Nonnen drauss." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 408.) Wenn jemand etwas sehr bunt treibt. *1332 Der Teufel reitet ihn. - Luther's Werke, VII, 175a. "Darumb von den sünden lass bei zeiten, das er dich nicht zuletzt darf reiten." (Waldis, II, 87, 74.) - "Von münchen die der teuffel reut." Um das Jahr 1522. (Vgl. Weller, Annalen, 1861, S. 299, Nr. 40.) Anlasslich der Besprechung eines Volksliedes der Sammlung A. Peter's aus dem schlesischen Oppalande sagt R. Drescher (Globus, 1868, XIII, 279): "Das Lied zeigt keine Einheit in der Darstellungsweise des Vorgangs. Der höllische Reiter hebt das sündige Mädchen zuerst wie der Tod in den Gedichten des Mittelalters die Seelen zu sich auf sein Ross. Dann ist dieses mit einem male das Ross selbst, und der Schmied beschlägt schliesslich mit dem höllischen Hufeisen den verwandelten Leib seines eigenen Kindes. Nun wissen wir doch, woher die bekannte sprichwörtliche Frage kommt: Reitet dich der Teufel? und wie es sich das Volk bisher vorstellte, das einer vom Teufel geholt wird." Frz.: Le diable le berce. - Il fait le diable a quatre. (Wurzbach, II, 74.) Holl.: De duivel rijdt (jaagt) hem. (Harrebomee, I, 164a.) *1333 Der Teufel reitet (wiegt) ihn (sogar) im Schlafe. Selbst im Schlafe zettelt er Unruhen an. Frz.: Quand il dort le diable le berce. (Lendroy, 600.) *1334 Der Teufel schaut sich in einem solchen Gesicht im Spiegel. So sagt man in Oberösterreich, wenn jemand sich morgens das Gesicht nicht wäscht. (Baumgarten, II, 26.) *1335 Der Teufel schlägt seine Frau. So sagen die Franzosen, wenn es bei Sonnenschein regnet. *1336 Der Teufel siehet jhm aus den Augen heraus. "Wie die Deutschen reden." (Mathesy, 180b.) Holl.: De duivel riet hem de oogen uit. (Harrebomee, I, 164a.) *1337 Der Teufel selbst ist nur ein Spitzigs lederlein gegen ihn zu rechnen. - Grimmelshausen, Springinsfeld. *1338 Der Teufel senke ihn in den Rhein. - Eiselein, 590. *1339 Der Teufel sitzt ihm auf der Zunge. - Parömiakon, 1179. Von dem, der Böses redet. *1340 Der Teufel sitzt ihm im Nacken. Holl.: De duivel heft hem bij den nek. (Harrebomee, I, 163b.) *1341 Der Teufel soll ihm das danken. *1342 Der Teufel soll ihm das Licht halten. - Körte, 5915f; - Braun, I, 4461. Holl.: Al zou de duivel de kaars houden. (Harrebomee, I, 163a.) *1343 Der Teufel soll ihm den Hasen gesegnen. - Murner, Nb., 22, in Kloster, IV, 693. *1344 Der Teufel soll ihm den Pelz ausklopfen. *1345 Der Teufel soll ihm die Suppe salzen. "Der gefrässige Südseeinsulaner flucht: Dass du deines Vaters Gebeine ausgraben müsstest zur Suppe." (Vaerst, Tischgespräche und histor. Glossen aus dem Esszimmer.) *1346 Der Teufel soll ihn in der Luft quintelweis zerreissen. (Troppau.) *1347 Der Teufel soll mein Helfer sein. - Eiselein, 592. *1348 Der Teufel soll mich lothweise holen, wenn - " ...Alles Lob was dem Buche gespendet worden war, wurde von dem Offizier überboten, denn der Teufel sollte ihn lothweise holen, wenn er jemals eine solche Lectüre gehabt." (Tribüne, Berlin 1872, Nr. 40.) *1349 Der Teufel soll sterben. - Grimmelshausen, Springinsfeld. Als Fluch und Betheuerung. *1350 Der Teufel stirbt vom Fasten. "Wer vormals ie gefastet hat, der stel sich her an men stat, lass fasten fürt den ritten hon, ein Tüffel starb einmal daruon." (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 44.)
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*1304 Der Teufel hat sein Geld zum Trocknen aufgehängt. Wird bei einer gewissen Gestaltung der Wolken gesagt. Der Volksglaube weiss viel von Plätzen, wohin der Teufel Geld bringt, oder wo er Geld holt, wo er es prägt, bleicht, trocknet u. s. w. (Vgl. Baumgarten, II, 44.) *1305 Der Teufel hat (treibt) sein Spiel (damit, mit ihm). – Simrock, 10214; Körte, 5915d; Braun, I, 4453. *1306 Der Teufel hat seinen Stein darunter geworfen. Wenn ein Unternehmen keinen günstigen Fortgang nehmen will. Führte jemand unberechtigt einen Bau auf, so konnte demselben nach dem römischen Rechte dadurch Einhalt gethan werden, dass man einen kleinen Stein in den neuen Bau warf. *1307 Der Teufel (Kukuk) hat's gesehen. (Rottenburg.) *1308 Der Teufel hätte ihn schon lange genommen, so er könnte über den Rhein kommen. – Eiselein, 528. Von denen, die sich gern dem Teufel verschwören. *1309 Der Teufel heirathe in solche Freundschaft. *1310 Der Teufel hod auf ihm Arbes troschen. *1311 Der Teufel hol' die Cholera, sagt Zastrow. – Bresl. Zeitung vom 4. Sept. 1866. *1312 Der Teufel hole die eine Partei, und seine Grossmutter die andere, so sind sie beide wohl berathen. – Eiselein, 590. *1313 Der Teufel hole die Pfaffen (Wahrsager). Lat.: Vates secum auferat omen. (Binder I, 1823; II, 3475; Philippi, II, 241.) *1314 Der Teufel hot dös g'holt. *1315 Der Teufel ist ein Schelm. – Eiselein, 590. Holl.: De duivel is listig. (Harrebomée, 153b.) *1316 Der Teufel ist im (unter dem) Weizen. Vielleicht für Unkraut nach Matth. 13, 24-30. Ein holländischer Schriftsteller, Hettema, denkt dabei an die Brandähren, die sehr oft im Weizen vorkommen. Frz.: Le diable est sur ses vaches, sur ses pobeles. (Leroux, I, 9.) Holl.: De duivel is in de tarw. (Harrebomée, I, 613b.) *1317 Der Teufel ist los. – Eiselein, 591; Körte, 5915e; Wultke, 23. 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*1304 Der Teufel hat sein Geld zum Trocknen aufgehängt.
Wird bei einer gewissen Gestaltung der Wolken gesagt. Der Volksglaube weiss viel von Plätzen, wohin der Teufel Geld bringt, oder wo er Geld holt, wo er es prägt, bleicht, trocknet u. s. w. (Vgl. Baumgarten, II, 44.)
*1305 Der Teufel hat (treibt) sein Spiel (damit, mit ihm). – Simrock, 10214; Körte, 5915d; Braun, I, 4453.
*1306 Der Teufel hat seinen Stein darunter geworfen.
Wenn ein Unternehmen keinen günstigen Fortgang nehmen will. Führte jemand unberechtigt einen Bau auf, so konnte demselben nach dem römischen Rechte dadurch Einhalt gethan werden, dass man einen kleinen Stein in den neuen Bau warf.
*1307 Der Teufel (Kukuk) hat's gesehen. (Rottenburg.)
*1308 Der Teufel hätte ihn schon lange genommen, so er könnte über den Rhein kommen. – Eiselein, 528.
Von denen, die sich gern dem Teufel verschwören.
*1309 Der Teufel heirathe in solche Freundschaft.
*1310 Der Teufel hod auf ihm Arbes troschen.
*1311 Der Teufel hol' die Cholera, sagt Zastrow. – Bresl. Zeitung vom 4. Sept. 1866.
*1312 Der Teufel hole die eine Partei, und seine Grossmutter die andere, so sind sie beide wohl berathen. – Eiselein, 590.
*1313 Der Teufel hole die Pfaffen (Wahrsager).
Lat.: Vates secum auferat omen. (Binder I, 1823; II, 3475; Philippi, II, 241.)
*1314 Der Teufel hot dös g'holt.
*1315 Der Teufel ist ein Schelm. – Eiselein, 590.
Holl.: De duivel is listig. (Harrebomée, 153b.)
*1316 Der Teufel ist im (unter dem) Weizen.
Vielleicht für Unkraut nach Matth. 13, 24-30. Ein holländischer Schriftsteller, Hettema, denkt dabei an die Brandähren, die sehr oft im Weizen vorkommen.
Frz.: Le diable est sur ses vaches, sur ses pobeles. (Leroux, I, 9.)
Holl.: De duivel is in de tarw. (Harrebomée, I, 613b.)
*1317 Der Teufel ist los. – Eiselein, 591; Körte, 5915e; Wultke, 23.
Frz.: Le diable est aux vaches. (Kritzinger, 232b.) – Le diable est dechainé. (Kritzinger, 203a.)
Holl.: De duivel is er los. (Harrebomée, I, 163b.)
*1318 Der Teufel ist unter den Säuen.
Es ist ein greulicher Lärm, der Henker ist los.
*1319 Der Teufel jagt ihn. – Mathesius, Postilla, CXXIIb.
*1320 Der Teufel kam zu seiner Mutter. – Waldis, II, 80, 2.
Ein böser Mann zu einem bösern Weibe.
*1321 Der Teufel kann sich die Strümpfe nicht anziehen.
Wenn etwas sehr rasch geht.
*1322 Der Teufel kocht Melden. (Schles.)
Wenn unerwartete Hindernisse ein Unternehmen aufhalten.
*1323 Der Teufel lacht aus ihm.
*1324 Der Teufel lacht zu solchem Weihwedel.
Durch kirchlichen Schmuck allein lässt er sich nicht schrecken.
*1325 Der Teufel läuft noch.
Noch sind wir vor einem Unglück nicht sicher.
*1326 Der Teufel mag diese Kerle alle unter einen Hut bringen. – Mayer, II, 49.
*1327 Der Teufel muss ein arsswisch auss jn machen. – Waldis, III, 87, 74.
„Diese Redensart“, bemerkt Sandvoss (Sprichwörterlese, S. 101), „ist erklärt durch die Geschichte vom Lindenbauer vor dem Nobiskruge (s. d.), dessen Blättern die Seelen entronnen sind.“ – L. Jahn schrieb an Eiselen in Halle: „Ruge's Seele sei so schwarz, dass sie selbst der Teufel nicht zum Arschwisch brauchen würde“.
*1328 Der Teufel nehme ihn zum Giselpfand. – Fischart.
„Die Witwen vnd Waisen, die ihr verderbt, werden genug Rach vber euch schreyen, als denn nem euch der Teuffel zum Giselpfand.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 333.)
*1329 Der Teufel predigt gegen die Sünde.
Er schilt, tadelt das Unrecht. In dem Sinne: Der Fuchs predigt den Hühnern.
Engl.: The devil rebukes sin. (Bohn II, 86.)
*1330 Der Teufel prügelt sein Weib.
Wird gesagt, wenn es regnet und zugleich die Sonne scheint.
Frz.: Le diable bat sa femme. (Kritzinger, 233a.)
*1331 Der Teufel reiss' ihm das Horn aus und mache den Nonnen Klystierspritzen draus.
„Welches ist das best stück am Ochsen? Ich denk, das zwischen Hörnern vnnd Schwantz. Welches ist das best am Pfaffen? Oho, das Horn reiss jhm der Teuffel aus vnd mach Clistierpfeiffen den Nonnen drauss.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 408.)
Wenn jemand etwas sehr bunt treibt.
*1332 Der Teufel reitet ihn. – Luther's Werke, VII, 175a.
„Darumb von den sünden lass bei zeiten, das er dich nicht zuletzt darf reiten.“ (Waldis, II, 87, 74.) – „Von münchen die der teuffel reut.“ Um das Jahr 1522. (Vgl. Weller, Annalen, 1861, S. 299, Nr. 40.) Anlasslich der Besprechung eines Volksliedes der Sammlung A. Peter's aus dem schlesischen Oppalande sagt R. Drescher (Globus, 1868, XIII, 279): „Das Lied zeigt keine Einheit in der Darstellungsweise des Vorgangs. Der höllische Reiter hebt das sündige Mädchen zuerst wie der Tod in den Gedichten des Mittelalters die Seelen zu sich auf sein Ross. Dann ist dieses mit einem male das Ross selbst, und der Schmied beschlägt schliesslich mit dem höllischen Hufeisen den verwandelten Leib seines eigenen Kindes. Nun wissen wir doch, woher die bekannte sprichwörtliche Frage kommt: Reitet dich der Teufel? und wie es sich das Volk bisher vorstellte, das einer vom Teufel geholt wird.“
Frz.: Le diable le berce. – Il fait le diable à quatre. (Wurzbach, II, 74.)
Holl.: De duivel rijdt (jaagt) hem. (Harrebomée, I, 164a.)
*1333 Der Teufel reitet (wiegt) ihn (sogar) im Schlafe.
Selbst im Schlafe zettelt er Unruhen an.
Frz.: Quand il dort le diable le berce. (Lendroy, 600.)
*1334 Der Teufel schaut sich in einem solchen Gesicht im Spiegel.
So sagt man in Oberösterreich, wenn jemand sich morgens das Gesicht nicht wäscht. (Baumgarten, II, 26.)
*1335 Der Teufel schlägt seine Frau.
So sagen die Franzosen, wenn es bei Sonnenschein regnet.
*1336 Der Teufel siehet jhm aus den Augen heraus.
„Wie die Deutschen reden.“ (Mathesy, 180b.)
Holl.: De duivel riet hem de oogen uit. (Harrebomée, I, 164a.)
*1337 Der Teufel selbst ist nur ein Spitzigs lederlein gegen ihn zu rechnen. – Grimmelshausen, Springinsfeld.
*1338 Der Teufel senke ihn in den Rhein. – Eiselein, 590.
*1339 Der Teufel sitzt ihm auf der Zunge. – Parömiakon, 1179.
Von dem, der Böses redet.
*1340 Der Teufel sitzt ihm im Nacken.
Holl.: De duivel heft hem bij den nek. (Harrebomée, I, 163b.)
*1341 Der Teufel soll ihm das danken.
*1342 Der Teufel soll ihm das Licht halten. – Körte, 5915f; – Braun, I, 4461.
Holl.: Al zou de duivel de kaars houden. (Harrebomée, I, 163a.)
*1343 Der Teufel soll ihm den Hasen gesegnen. – Murner, Nb., 22, in Kloster, IV, 693.
*1344 Der Teufel soll ihm den Pelz ausklopfen.
*1345 Der Teufel soll ihm die Suppe salzen.
„Der gefrässige Südseeinsulaner flucht: Dass du deines Vaters Gebeine ausgraben müsstest zur Suppe.“ (Vaërst, Tischgespräche und histor. Glossen aus dem Esszimmer.)
*1346 Der Teufel soll ihn in der Luft quintelweis zerreissen. (Troppau.)
*1347 Der Teufel soll mein Helfer sein. – Eiselein, 592.
*1348 Der Teufel soll mich lothweise holen, wenn -
„ ...Alles Lob was dem Buche gespendet worden war, wurde von dem Offizier überboten, denn der Teufel sollte ihn lothweise holen, wenn er jemals eine solche Lectüre gehabt.“ (Tribüne, Berlin 1872, Nr. 40.)
*1349 Der Teufel soll sterben. – Grimmelshausen, Springinsfeld.
Als Fluch und Betheuerung.
*1350 Der Teufel stirbt vom Fasten.
„Wer vormals ie gefastet hat, der stel sich her an men stat, lass fasten fürt den ritten hon, ein Tüffel starb einmal daruon.“ (Murner, Vom gr. luth. Narren, in Kloster, X, 44.)
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