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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 240 Wenn die Sonne scheint sehr bleich, ist die Luft an Regen reich.

Holl.: Als de zon zoo bleek schijnt, wil 't gemeenlijk regenen. (Harrebomee, II, 506b.)

241 Wenn die Sonne scheint, so wirft sie Schatten.

Engl.: No sunshine but hath some shadow. (Bohn II, 135.)

242 Wenn die Sonne scheint, verbirgt sich der Mond.

Holl.: Daar de zon schijnt, wil't gemeenlijk regenen. (Harrebomee, II, 506a.)

243 Wenn die Sonne scheint, verschwinden die Sterne.

Der Herzog Alba machte einmal, da Alba auch der Tagesanbruch bedeutet, eine hübsche Anwendung von diesem Sprichwort. Der König von Spanien gab einen Ball und der Herzog erschien auf demselben mit einer Dame. Ein Bekannter von ihm fragte ihn: "Was sagt Alba?" Der Herzog erwiderte: "Der Anbruch des Tages sagt: Wenn die Sonne kommt, müssen die Sterne verschwinden." (Dice, que los estrelles se apartem que vienne el sol.)

Dän.: Mand see ei stjerner, naar solen skinner. (Prov. dan., 532.)

244 Wenn die Sonne scheint, was soll da ein Talglicht.

Dän.: Naar solen skinner behöver mand intet andet lys. (Prov. dan., 518.)

245 Wenn die Sonne sich auf der Erde wälzte, so würde sie doch nicht austrocknen.

246 Wenn die Sonne sich verfinstert, gibt's dunkle (verdriessliche) Tage. - Parömiakon, 1385.

247 Wenn die Sonne Steipen stellt, bald vom Himmel Regen fällt. - Schulfreund, 83, 27; Schmitz, 174, 165.

248 Wenn die Sonne sticht, der Bauer spricht: die Kühe beissen und brommen, es wird ein Regen kommen. - Chaos, 1009.

249 Wenn die Sonne sticht, so folget gern ein Wetter hernach. - Petri, II, 646.

250 Wenn die Sonne unten ist, thut man den Bann auf. - Graf, 404, 23.

Mit Sonnenuntergang hört das Gericht auf, jedes Urtheil, das später erging, war nichtig, sogar die Ladung machtlos oder rechtsungültig.

Mhd.: Wannche die sonne onden is, alsdaen sall man den bannen aifdoin. (Grimm, Weisth., II, 718.)

251 Wenn die Sonne unter ist, stehen alle Kühe im Schatten. - Winckler, III, 85.

Frz.: Quand le soleil est couche il y a bien des betes a l'ombre. (Leroux, I, 83.)

Holl.: Als de zon onder is, zijn er vele beesten in de schaduw. (Harrebomee, II, 506a.)

252 Wenn die Sonne untergeht, erkaltet die Luft.

Frz.: Qui se sauve du soleil, aura un toujours froid. (Cahier, 2011.)

253 Wenn die Sonne vndergangen ist, so stehen die Eulen, Fledermäuss vnnd Nachtraben auff. - Lehmann, 706, 3.

254 Wenn die Sonne Wasser zieht, gibt's bald Regen.

255 Wenn die Sonne zu Rüst geht, hat die Ladung keine Kraft. (S. Gericht 9, Sonne 73 u. 260 und Urtheil.) - Graf, 404, 25.

Mhd.: So aber die sunne ze rest kumt, so hat ir gebot kein kraft.

256 Wenn du willst, dass die Sonne scheine, so lass den Gebrannten an die Strasse gehen.

257 Wenn in der Sonne Niedergehen rothe Wolken am Himmel stehen, so wird gewöhnlich nächster Tag gar schön nach der Abendröthe Sag'. - Chaos, 995; Fischart, Prakt.; Boebel, 123.

258 Wenn man die Sonne verpachten könnte, so sässen die armen Leute im Finstern.

Aehnlich sagt man in Habesch: Wenn die Morgenröthe ein Flamingo wäre und die Sonne ein Kammrienhase, wir würden beide nur noch im Hause des grossen Napus erblicken. (Altmann II.)

259 Wenn man von der Sonne spricht, so sieht man ihr Licht.

Holl.: Als men van de zon spreekt, ziet men hare stralen. (Harrebomee, II, 506b.)

260 Wenn mir die Sonne scheint, was frag' ich nach dem Monde!

261 Wenn mir die Sonne will gnädig sein, so acht' ich nicht des Mondes Schein.

262 Wenn zwei Sonnen am Himmel ständen, würde keine scheinen wollen. - Altmann VI, 447.

[Spaltenumbruch] 263 Wer an der Sonne geht, dem folgt der Schatten nach.

Böhm.: Kdo na slunci chodi, stin ho nasleduje. (Celakovsky, 89.)

264 Wer die Sonne hat, braucht nicht nach den Sternen zu sehen.

265 Wer die Sonne nicht sieht, muss sehr blind sein.

Wer handgreifliche Dinge nicht fasst, muss sehr wenig Verstand besitzen.

It.: Del tutto e cieco chi non vede il sole. (Pazzaglia 55, 1; Cahier, 3113; Bohn I, 75.)

266 Wer für eine Sonne gelten will, mag auch wärmen und leuchten wie eine Sonne.

267 Wer gegen die Sonne spuckt, dem fällt der Speichel ins Gesicht.

268 Wer in die Sonne sieht, den blendet sie.

Die Russen: Eine Minute in die Sonne sehen, blendet mehr als eine Stunde in den Schatten. (Altmann VI, 441.)

269 Wer mit der Sonne aufsteht, dem geht sein Tagewerk frisch von statten.

Frz.: Homme matineux, sain et solliciteux. (Leroux, I, 164.)

270 Wer mit der Sonne schlafen geht, muss auch mit der Sonne aufstehen.

271 Wer neben der Sonne sitzt, der schwitzt leicht. - Lehmann, 717, 10.

272 Wer nicht mit der Sonne an die Arbeit geht, macht kein grosses Tagewerk.

Holl.: Die met de zon niet opstaat, geniet zijnen dag niet. (Harrebomee, II, 506b.)

273 Wer ohne Sonne muss sein, der nehme in Acht den Sternenschein.

274 Wer ohne Sonne muss sein, der nimpt fürlieb des Mondes Schein. - Petri, II, 747.

275 Wer sich lang an die Sonne setzet, der wirdt endtlich schwartz. - Petri, II, 760; Henisch, 890, 12.

276 Wer viel in der Sonne geht, wird gebräunt.

Engl.: They that walk much in the sun, will be tanned at last.

277 Wer wider die Sonn redt, richt nichts auss. - Lehmann, 571, 71.

278 Wer wird die Sonne anklagen, dass die Fledermaus am Tage nichts sieht.

279 Wider die Sonne soll man nicht reden.

Offenen Thatsachen nicht widersprechen, der am Tage liegenden Wahrheit nicht widerstreben.

Böhm.: Proti slunci neotvirej huby. (Celakovsky, 64.)

280 Wie die helle Sonne hilfft dem Gesicht, so ist gut lehr dess gemüthes Liecht. - Lehmann, 297, 56.

281 Wie die Sonn das Liecht der Welt ist, so seynd die Augen dess Menschen Liecht. - Lehmann, 52, 1.

282 Wie die Sonne geht, so wendet sich auch die Sonnenblume. - Parömiakon, 750.

Einfluss des Beispiels hochgestellter Personen.

283 Wie viel die Sonne scheint am Fastnachttag, so viel scheint sie die Fasten ohn alle Tag. - Chaos, 999.

284 Will dir die Sonne gnädig sein, so achte nicht der Sterne (des Mondes) Schein.

285 Wo die goldene Sonne scheint, da ist keine Zeit für Regenwetter. - Parömiakon, 694.

286 Wo die sonn auffgehet, wirt es tag. - Franck, II, 84b; Gruter, I, 86; Petri, II 802; Egenolff, 90b; Simrock, 9587; Körte, 5574.

Lat.: Plures adorant solem orientem, quam occidentem. (Egenolff, 90b.)

287 Wo die Sonne aufgeht, steht jedermann auf. - Grubb, 648.

Junge Herren werden von allen begrüsst.

288 Wo die Sonne hineinkommt, kommt der Arzt nicht hinein.

Empfiehlt von der Sonne beschienene trockene Wohnräume als gesund. Aber auch das Eindringen der Sonne in die Zimmer hat seine Grenze, wenn sie wohnlich sein sollen.

[Spaltenumbruch] 240 Wenn die Sonne scheint sehr bleich, ist die Luft an Regen reich.

Holl.: Als de zon zoo bleek schijnt, wil 't gemeenlijk regenen. (Harrebomée, II, 506b.)

241 Wenn die Sonne scheint, so wirft sie Schatten.

Engl.: No sunshine but hath some shadow. (Bohn II, 135.)

242 Wenn die Sonne scheint, verbirgt sich der Mond.

Holl.: Daar de zon schijnt, wil't gemeenlijk regenen. (Harrebomée, II, 506a.)

243 Wenn die Sonne scheint, verschwinden die Sterne.

Der Herzog Alba machte einmal, da Alba auch der Tagesanbruch bedeutet, eine hübsche Anwendung von diesem Sprichwort. Der König von Spanien gab einen Ball und der Herzog erschien auf demselben mit einer Dame. Ein Bekannter von ihm fragte ihn: „Was sagt Alba?“ Der Herzog erwiderte: „Der Anbruch des Tages sagt: Wenn die Sonne kommt, müssen die Sterne verschwinden.“ (Dice, que los estrelles se apartem que vienne el sol.)

Dän.: Mand see ei stjerner, naar solen skinner. (Prov. dan., 532.)

244 Wenn die Sonne scheint, was soll da ein Talglicht.

Dän.: Naar solen skinner behøver mand intet andet lys. (Prov. dan., 518.)

245 Wenn die Sonne sich auf der Erde wälzte, so würde sie doch nicht austrocknen.

246 Wenn die Sonne sich verfinstert, gibt's dunkle (verdriessliche) Tage.Parömiakon, 1385.

247 Wenn die Sonne Steipen stellt, bald vom Himmel Regen fällt.Schulfreund, 83, 27; Schmitz, 174, 165.

248 Wenn die Sonne sticht, der Bauer spricht: die Kühe beissen und brommen, es wird ein Regen kommen.Chaos, 1009.

249 Wenn die Sonne sticht, so folget gern ein Wetter hernach.Petri, II, 646.

250 Wenn die Sonne unten ist, thut man den Bann auf.Graf, 404, 23.

Mit Sonnenuntergang hört das Gericht auf, jedes Urtheil, das später erging, war nichtig, sogar die Ladung machtlos oder rechtsungültig.

Mhd.: Wannche die sonne onden is, alsdaen sall man den bannen aifdoin. (Grimm, Weisth., II, 718.)

251 Wenn die Sonne unter ist, stehen alle Kühe im Schatten.Winckler, III, 85.

Frz.: Quand le soleil est couché il y a bien des bêtes à l'ombre. (Leroux, I, 83.)

Holl.: Als de zon onder is, zijn er vele beesten in de schaduw. (Harrebomée, II, 506a.)

252 Wenn die Sonne untergeht, erkaltet die Luft.

Frz.: Qui se sauve du soleil, aura un toujours froid. (Cahier, 2011.)

253 Wenn die Sonne vndergangen ist, so stehen die Eulen, Fledermäuss vnnd Nachtraben auff.Lehmann, 706, 3.

254 Wenn die Sonne Wasser zieht, gibt's bald Regen.

255 Wenn die Sonne zu Rüst geht, hat die Ladung keine Kraft. (S. Gericht 9, Sonne 73 u. 260 und Urtheil.) – Graf, 404, 25.

Mhd.: So aber die sunne ze rest kumt, so hat ir gebot kein kraft.

256 Wenn du willst, dass die Sonne scheine, so lass den Gebrannten an die Strasse gehen.

257 Wenn in der Sonne Niedergehen rothe Wolken am Himmel stehen, so wird gewöhnlich nächster Tag gar schön nach der Abendröthe Sag'.Chaos, 995; Fischart, Prakt.; Boebel, 123.

258 Wenn man die Sonne verpachten könnte, so sässen die armen Leute im Finstern.

Aehnlich sagt man in Habesch: Wenn die Morgenröthe ein Flamingo wäre und die Sonne ein Kammrienhase, wir würden beide nur noch im Hause des grossen Napus erblicken. (Altmann II.)

259 Wenn man von der Sonne spricht, so sieht man ihr Licht.

Holl.: Als men van de zon spreekt, ziet men hare stralen. (Harrebomée, II, 506b.)

260 Wenn mir die Sonne scheint, was frag' ich nach dem Monde!

261 Wenn mir die Sonne will gnädig sein, so acht' ich nicht des Mondes Schein.

262 Wenn zwei Sonnen am Himmel ständen, würde keine scheinen wollen.Altmann VI, 447.

[Spaltenumbruch] 263 Wer an der Sonne geht, dem folgt der Schatten nach.

Böhm.: Kdo na slunci chodí, stín ho následuje. (Čelakovsky, 89.)

264 Wer die Sonne hat, braucht nicht nach den Sternen zu sehen.

265 Wer die Sonne nicht sieht, muss sehr blind sein.

Wer handgreifliche Dinge nicht fasst, muss sehr wenig Verstand besitzen.

It.: Del tutto è cieco chi non vede il sole. (Pazzaglia 55, 1; Cahier, 3113; Bohn I, 75.)

266 Wer für eine Sonne gelten will, mag auch wärmen und leuchten wie eine Sonne.

267 Wer gegen die Sonne spuckt, dem fällt der Speichel ins Gesicht.

268 Wer in die Sonne sieht, den blendet sie.

Die Russen: Eine Minute in die Sonne sehen, blendet mehr als eine Stunde in den Schatten. (Altmann VI, 441.)

269 Wer mit der Sonne aufsteht, dem geht sein Tagewerk frisch von statten.

Frz.: Homme matineux, sain et solliciteux. (Leroux, I, 164.)

270 Wer mit der Sonne schlafen geht, muss auch mit der Sonne aufstehen.

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272 Wer nicht mit der Sonne an die Arbeit geht, macht kein grosses Tagewerk.

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278 Wer wird die Sonne anklagen, dass die Fledermaus am Tage nichts sieht.

279 Wider die Sonne soll man nicht reden.

Offenen Thatsachen nicht widersprechen, der am Tage liegenden Wahrheit nicht widerstreben.

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281 Wie die Sonn das Liecht der Welt ist, so seynd die Augen dess Menschen Liecht.Lehmann, 52, 1.

282 Wie die Sonne geht, so wendet sich auch die Sonnenblume.Parömiakon, 750.

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283 Wie viel die Sonne scheint am Fastnachttag, so viel scheint sie die Fasten ohn alle Tag.Chaos, 999.

284 Will dir die Sonne gnädig sein, so achte nicht der Sterne (des Mondes) Schein.

285 Wo die goldene Sonne scheint, da ist keine Zeit für Regenwetter.Parömiakon, 694.

286 Wo die sonn auffgehet, wirt es tag.Franck, II, 84b; Gruter, I, 86; Petri, II 802; Egenolff, 90b; Simrock, 9587; Körte, 5574.

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[[311]/0317] 240 Wenn die Sonne scheint sehr bleich, ist die Luft an Regen reich. Holl.: Als de zon zoo bleek schijnt, wil 't gemeenlijk regenen. (Harrebomée, II, 506b.) 241 Wenn die Sonne scheint, so wirft sie Schatten. Engl.: No sunshine but hath some shadow. (Bohn II, 135.) 242 Wenn die Sonne scheint, verbirgt sich der Mond. Holl.: Daar de zon schijnt, wil't gemeenlijk regenen. (Harrebomée, II, 506a.) 243 Wenn die Sonne scheint, verschwinden die Sterne. Der Herzog Alba machte einmal, da Alba auch der Tagesanbruch bedeutet, eine hübsche Anwendung von diesem Sprichwort. Der König von Spanien gab einen Ball und der Herzog erschien auf demselben mit einer Dame. Ein Bekannter von ihm fragte ihn: „Was sagt Alba?“ Der Herzog erwiderte: „Der Anbruch des Tages sagt: Wenn die Sonne kommt, müssen die Sterne verschwinden.“ (Dice, que los estrelles se apartem que vienne el sol.) Dän.: Mand see ei stjerner, naar solen skinner. (Prov. dan., 532.) 244 Wenn die Sonne scheint, was soll da ein Talglicht. Dän.: Naar solen skinner behøver mand intet andet lys. (Prov. dan., 518.) 245 Wenn die Sonne sich auf der Erde wälzte, so würde sie doch nicht austrocknen. 246 Wenn die Sonne sich verfinstert, gibt's dunkle (verdriessliche) Tage. – Parömiakon, 1385. 247 Wenn die Sonne Steipen stellt, bald vom Himmel Regen fällt. – Schulfreund, 83, 27; Schmitz, 174, 165. 248 Wenn die Sonne sticht, der Bauer spricht: die Kühe beissen und brommen, es wird ein Regen kommen. – Chaos, 1009. 249 Wenn die Sonne sticht, so folget gern ein Wetter hernach. – Petri, II, 646. 250 Wenn die Sonne unten ist, thut man den Bann auf. – Graf, 404, 23. Mit Sonnenuntergang hört das Gericht auf, jedes Urtheil, das später erging, war nichtig, sogar die Ladung machtlos oder rechtsungültig. Mhd.: Wannche die sonne onden is, alsdaen sall man den bannen aifdoin. (Grimm, Weisth., II, 718.) 251 Wenn die Sonne unter ist, stehen alle Kühe im Schatten. – Winckler, III, 85. Frz.: Quand le soleil est couché il y a bien des bêtes à l'ombre. (Leroux, I, 83.) Holl.: Als de zon onder is, zijn er vele beesten in de schaduw. (Harrebomée, II, 506a.) 252 Wenn die Sonne untergeht, erkaltet die Luft. Frz.: Qui se sauve du soleil, aura un toujours froid. (Cahier, 2011.) 253 Wenn die Sonne vndergangen ist, so stehen die Eulen, Fledermäuss vnnd Nachtraben auff. – Lehmann, 706, 3. 254 Wenn die Sonne Wasser zieht, gibt's bald Regen. 255 Wenn die Sonne zu Rüst geht, hat die Ladung keine Kraft. (S. Gericht 9, Sonne 73 u. 260 und Urtheil.) – Graf, 404, 25. Mhd.: So aber die sunne ze rest kumt, so hat ir gebot kein kraft. 256 Wenn du willst, dass die Sonne scheine, so lass den Gebrannten an die Strasse gehen. 257 Wenn in der Sonne Niedergehen rothe Wolken am Himmel stehen, so wird gewöhnlich nächster Tag gar schön nach der Abendröthe Sag'. – Chaos, 995; Fischart, Prakt.; Boebel, 123. 258 Wenn man die Sonne verpachten könnte, so sässen die armen Leute im Finstern. Aehnlich sagt man in Habesch: Wenn die Morgenröthe ein Flamingo wäre und die Sonne ein Kammrienhase, wir würden beide nur noch im Hause des grossen Napus erblicken. (Altmann II.) 259 Wenn man von der Sonne spricht, so sieht man ihr Licht. Holl.: Als men van de zon spreekt, ziet men hare stralen. (Harrebomée, II, 506b.) 260 Wenn mir die Sonne scheint, was frag' ich nach dem Monde! 261 Wenn mir die Sonne will gnädig sein, so acht' ich nicht des Mondes Schein. 262 Wenn zwei Sonnen am Himmel ständen, würde keine scheinen wollen. – Altmann VI, 447. 263 Wer an der Sonne geht, dem folgt der Schatten nach. Böhm.: Kdo na slunci chodí, stín ho následuje. (Čelakovsky, 89.) 264 Wer die Sonne hat, braucht nicht nach den Sternen zu sehen. 265 Wer die Sonne nicht sieht, muss sehr blind sein. Wer handgreifliche Dinge nicht fasst, muss sehr wenig Verstand besitzen. It.: Del tutto è cieco chi non vede il sole. (Pazzaglia 55, 1; Cahier, 3113; Bohn I, 75.) 266 Wer für eine Sonne gelten will, mag auch wärmen und leuchten wie eine Sonne. 267 Wer gegen die Sonne spuckt, dem fällt der Speichel ins Gesicht. 268 Wer in die Sonne sieht, den blendet sie. Die Russen: Eine Minute in die Sonne sehen, blendet mehr als eine Stunde in den Schatten. (Altmann VI, 441.) 269 Wer mit der Sonne aufsteht, dem geht sein Tagewerk frisch von statten. Frz.: Homme matineux, sain et solliciteux. (Leroux, I, 164.) 270 Wer mit der Sonne schlafen geht, muss auch mit der Sonne aufstehen. 271 Wer neben der Sonne sitzt, der schwitzt leicht. – Lehmann, 717, 10. 272 Wer nicht mit der Sonne an die Arbeit geht, macht kein grosses Tagewerk. Holl.: Die met de zon niet opstaat, geniet zijnen dag niet. (Harrebomée, II, 506b.) 273 Wer ohne Sonne muss sein, der nehme in Acht den Sternenschein. 274 Wer ohne Sonne muss sein, der nimpt fürlieb des Mondes Schein. – Petri, II, 747. 275 Wer sich lang an die Sonne setzet, der wirdt endtlich schwartz. – Petri, II, 760; Henisch, 890, 12. 276 Wer viel in der Sonne geht, wird gebräunt. Engl.: They that walk much in the sun, will be tanned at last. 277 Wer wider die Sonn redt, richt nichts auss. – Lehmann, 571, 71. 278 Wer wird die Sonne anklagen, dass die Fledermaus am Tage nichts sieht. 279 Wider die Sonne soll man nicht reden. Offenen Thatsachen nicht widersprechen, der am Tage liegenden Wahrheit nicht widerstreben. Böhm.: Proti slunci neotvírej huby. (Čelakovsky, 64.) 280 Wie die helle Sonne hilfft dem Gesicht, so ist gut lehr dess gemüthes Liecht. – Lehmann, 297, 56. 281 Wie die Sonn das Liecht der Welt ist, so seynd die Augen dess Menschen Liecht. – Lehmann, 52, 1. 282 Wie die Sonne geht, so wendet sich auch die Sonnenblume. – Parömiakon, 750. Einfluss des Beispiels hochgestellter Personen. 283 Wie viel die Sonne scheint am Fastnachttag, so viel scheint sie die Fasten ohn alle Tag. – Chaos, 999. 284 Will dir die Sonne gnädig sein, so achte nicht der Sterne (des Mondes) Schein. 285 Wo die goldene Sonne scheint, da ist keine Zeit für Regenwetter. – Parömiakon, 694. 286 Wo die sonn auffgehet, wirt es tag. – Franck, II, 84b; Gruter, I, 86; Petri, II 802; Egenolff, 90b; Simrock, 9587; Körte, 5574. Lat.: Plures adorant solem orientem, quam occidentem. (Egenolff, 90b.) 287 Wo die Sonne aufgeht, steht jedermann auf. – Grubb, 648. Junge Herren werden von allen begrüsst. 288 Wo die Sonne hineinkommt, kommt der Arzt nicht hinein. Empfiehlt von der Sonne beschienene trockene Wohnräume als gesund. Aber auch das Eindringen der Sonne in die Zimmer hat seine Grenze, wenn sie wohnlich sein sollen.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [311]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/317>, abgerufen am 23.07.2024.