Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 75 Soldaten, Feuer und Wasser machen geschwind Platz. - Winckler, VII, 25. 76 Soldaten haben die Fähr (Gefahr) und der General die Ehr'. It.: Il sangue del soldato fa grande il capitano. (Bohn I, 103.) 77 Soldaten holen nur und bringen nichts. - Simrock, 9567; Braun, I, 4115. 78 Soldaten ihr Leben um einen Pfifferling geben. Böhm.: Za kus slavy, jako travy, bojovnik zivot vazi. (Celakovsky, 368.) Poln.: Dla kesa slawki jako trawki, zolnierz zdrowie wazy. (Celakovsky, 368.) 79 Soldaten im Frieden sind Oefen im Sommer. - Simrock, 9558; Körte, 5862; Wirth, I, 102, 458. Böhm.: Vojak cas pokoje, co kamna v lete. (Celakovsky, 368.) Engl.: Soldiers in peace are like chimnies in summer. (Bohn II, 19.) 80 Soldaten können Burger vnnd Bauer viel vnmegliche ding lehren. - Lehmann, 836, 9; Simrock, 9565; Sailer, 370. 81 Soldaten können gut reformiren; wenn sie kommen, beten die Bauern; wenn sie still liegen, so feiern sie, und wenn sie wegziehen fasten sie. 82 Soldaten muss man wohl zahlen und wohl henken. - Simrock, 9569. 83 Soldaten, Pfaffen und Huren sind nicht zu erfüllen. - Opel, 385. 84 Soldaten sind beym Vmlauff zu Hauss vnd beym Niemand daheym. - Petri, II, 526. 85 Soldaten sind des Feindes Trutz, des Landes Schutz. - Simrock, 9559. "Dem Krieger für Freiheit, Recht und Vaterland seine Ehre! Der Soldat als solcher kann nur wenig Anspruch darauf machen. Soldat heisst seinem ersten Ursprung nach wol weiter nichts als Söldner und ist selten etwas anders als der Handlanger der Despotie gewesen." (Seume.) 86 Soldaten sind Märtyrer der Ehre. Engl.: Soldiers are martyrs to ambition. (Bohn II, 488.) 87 Soldaten sind voll schlimmer Thaten. - Abraham a Sancta Clara, Geistl. Kramladen, I; Parömiakon, 2829. 88 Soldaten sind wilde gäst, sie fressen gern das best. - Lehmann, 191, 22. 89 Soldaten stehlen nicht, sie beuten nur. - Simrock, 9568. 90 Soldaten und Frauen ist nicht viel zu trauen. Ist ein altes Sprichwort des pariser Handwerkerstandes. Frz.: Il faut se mefier de militaires. 91 Soldaten und Huren sind nöthig in der Welt, jene leeren aus und diese füllen wieder. - Wirth, I, 99, 446. 92 Soldaten und Kettenhunde seynd je böser je besser. Lat.: Miles es et malus es, bonus es tamen Attia miles enim, ut canis est, qui malus ille bonus. (Chaos, 565.) 93 Soldaten und Ritter sorgen, dass ihnen kein Wirth etwas schuldig bleibe. - Eiselein, 645. 94 Soldaten und Studenten sind allzeit fröhlich. 95 Soldaten, Wasser und Feuer, wo die überhand nehmen, da machen sie wüste Plätze. - Simrock, 9566; Sailer, 93; Wirth, I, 101, 455. Dän.: Vand, ild og soldater gjör snart öde. (Prov. dan., 444.) 96 Soldaten, wasser vnd fewer machen bald grossen platz. - Lehmann, 434, 23. Holl.: Betrouw u nimmer op soldaten, daar zij nooit iets in ruste late. (Harrebomee, II, 281a.) 97 Um Eines Soldaten willen macht man keinen zum Offizier. 98 Unsere Soldaten werden ins Feuer geschickt, dass die Knöpfe schmelzen. 99 Viel Soldaten sind nur geharnischte Hasen. - Lehmann, 433, 13. 100 Vor den Soldaten müssen die Feinde zittern, nicht Kisten und Kasten. 101 Vorzeiten wenn der Soldat ist gesprungen, so hat er weder haab noch gut vffm boden gehabt. - Lehmann, 444, 138. [Spaltenumbruch] 102 Wann die Soldaten gewinnen, so verlieren die Bauren. - Lehmann, 433, 125. 103 Wann ein Soldat bleibt, so ist's nur Ein Unglück; bleibt aber der Feldherr, so hat das Unglück alle getroffen. - Chaos, 580. 104 Was der Soldat vollführt, dem General von je gebührt. - C. Julii Caesaris commentarii passim. 105 Was nützt dem Soldaten das Gewehr, wenn er damit nicht schiessen kann. Die Russen: Wenn Pfeil und Bogen im Streit sind, ist der Schütze ein verlassener Geselle. (Altmann VI, 434.) 106 Wegen Eines fehlenden Soldaten geht der Krieg fort. Poln.: Bez jednego wojaka wojna bedzie. (Lompa, 6.) 107 Wenn dem Soldaten träumt, so ist's vom Plündern, Hauen und Stechen. Die Russen: Der Krieger wetzt auch im Traum sein Schwert. (Altmann VI, 466.) 108 Wenn der Soldaten Gebet erhöret würde, so würde sie der Teuffel hald holen und der Krieg ein ende nehmen. - Wirth, I, 103, 474. 109 Wenn die Soldaten sich untereinander zanken, hat der Feind leichtes Spiel. Aehnlich russisch Altmann VI, 424. 110 Wenn die Soldaten so viel Kugeln hätten als Lügen, so brauchten sie in einem ganzen Feldzuge kein Blei. - Moltke, Sprachwort, I, 199. 111 Wenn ein Soldat den Wirth bezahlt, und wenn ein Bauer ein Kunststück malt; wenn ein Mönch weder säuft noch frisst und ein Student nicht lustig ist, wenn er von Haus bekommen Geld: so sind's neue Wunder in der Welt. 112 Wenn Soldaten in den Krieg ziehen, müssen sie siegen oder sterben. 113 Wer bei Soldaten sucht Gottesfurcht und Zucht, wird wenig finden, thät er auch hundert Laternen anzünden. Aus Schiller's Kapuzinerpredigt in Wallenstein. Lat.: Amant non juberi, non regi, cunctaque ex libidine agere. - Asveti latrociniis, bellorum insolentes. - Fluxa fides militum et periculum ex singulis. (Tacitus.) - Nulla fides pietasque viris, qui castra sequuntur. (Lucanus.) (Philippi, II, 50.) - Olim virtutis, modestiaeque nunc procacitatis, petulantiaeque certamen est. - Populatores terrae quam a populatoribus vindicare debebant. Schwed.: Krigsman är intet siälekiär. (Grubb, 431.) 114 Wer einem Soldaten den Planeten lesen will, muss mit Mars und Venus anfangen. 115 Wer kein Soldat ist gewest, der gibt kein Hauptmann. - Lehmann, 453, 2. 116 Wer mit Soldaten will Ehre erjagen, muss sie wohl zahlen und rechtschaffen plagen. - Simrock, 9570; Pistor., VII, 46. Lat.: Pecunia nervus belli, nec disciplina servari potest a jejuno exercitu. (Alamod, Politici, II, 143.) 117 Wer seinen Soldaten den Sold entzieht, der liefert sich dem Feind in die Hände. - Wirth, II, 381. 118 Wie der Soldat ist, so gibt man ihm den Spiess. (Amberg.) 119 Wie der Soldat, so das Gefecht. - Parömiakon, 54. 120 Wo de Soldaten weggat, da latet se wat; wo se henkomt, da hebbet (finnt) se wat. - Schambach, I, 336. Scheiden sie dort von einer alten Liebschaft, so finden sie hier eine neue. 121 Wo die Soldaten sieden und braten, und Pfaffen zu weltlichen Dingen rathen, und die Weiber führen das Regiment; so nimmt es selten ein gutes End'. - Grubb, 679; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120. In Solothurn lauten die letzten beiden Zeilen: ... und d' Buebn füern 's Regiment, so nimmt's z'lescht es schlecht's End. (Schild, 48, 32; Sutermeister, 117.) Dän.: Hvor soldater syde og brade, praester verdsligt ville raade, quinden og regiering haver, ilde sig huusholdning haver. (Prov. dan., 316.) Lat.: Ubi rusticus est arator, parochus orator, nobilis bellator, ibi Deus est fundator.
[Spaltenumbruch] 75 Soldaten, Feuer und Wasser machen geschwind Platz. – Winckler, VII, 25. 76 Soldaten haben die Fähr (Gefahr) und der General die Ehr'. It.: Il sangue del soldato fa grande il capitano. (Bohn I, 103.) 77 Soldaten holen nur und bringen nichts. – Simrock, 9567; Braun, I, 4115. 78 Soldaten ihr Leben um einen Pfifferling geben. Böhm.: Za kus slávy, jako trávy, bojovnik život váží. (Čelakovsky, 368.) Poln.: Dla kęsa sławki jako trawki, żołnierz zdrowie waży. (Čelakovsky, 368.) 79 Soldaten im Frieden sind Oefen im Sommer. – Simrock, 9558; Körte, 5862; Wirth, I, 102, 458. Böhm.: Voják čas pokoje, co kamna v létĕ. (Čelakovsky, 368.) Engl.: Soldiers in peace are like chimnies in summer. 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(Altmann VI, 434.) 106 Wegen Eines fehlenden Soldaten geht der Krieg fort. Poln.: Bez jednego wojaka wojna będzie. (Lompa, 6.) 107 Wenn dem Soldaten träumt, so ist's vom Plündern, Hauen und Stechen. Die Russen: Der Krieger wetzt auch im Traum sein Schwert. (Altmann VI, 466.) 108 Wenn der Soldaten Gebet erhöret würde, so würde sie der Teuffel hald holen und der Krieg ein ende nehmen. – Wirth, I, 103, 474. 109 Wenn die Soldaten sich untereinander zanken, hat der Feind leichtes Spiel. 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Scheiden sie dort von einer alten Liebschaft, so finden sie hier eine neue. 121 Wo die Soldaten sieden und braten, und Pfaffen zu weltlichen Dingen rathen, und die Weiber führen das Regiment; so nimmt es selten ein gutes End'. – Grubb, 679; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120. In Solothurn lauten die letzten beiden Zeilen: ... und d' Buebn füern 's Regiment, so nimmt's z'lescht es schlecht's End. (Schild, 48, 32; Sutermeister, 117.) Dän.: Hvor soldater syde og brade, praester verdsligt ville raade, quinden og regiering haver, ilde sig huusholdning haver. (Prov. dan., 316.) Lat.: Ubi rusticus est arator, parochus orator, nobilis bellator, ibi Deus est fundator.
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75 Soldaten, Feuer und Wasser machen geschwind Platz. – Winckler, VII, 25.
76 Soldaten haben die Fähr (Gefahr) und der General die Ehr'.
It.: Il sangue del soldato fa grande il capitano. (Bohn I, 103.)
77 Soldaten holen nur und bringen nichts. – Simrock, 9567; Braun, I, 4115.
78 Soldaten ihr Leben um einen Pfifferling geben.
Böhm.: Za kus slávy, jako trávy, bojovnik život váží. (Čelakovsky, 368.)
Poln.: Dla kęsa sławki jako trawki, żołnierz zdrowie waży. (Čelakovsky, 368.)
79 Soldaten im Frieden sind Oefen im Sommer. – Simrock, 9558; Körte, 5862; Wirth, I, 102, 458.
Böhm.: Voják čas pokoje, co kamna v létĕ. (Čelakovsky, 368.)
Engl.: Soldiers in peace are like chimnies in summer. (Bohn II, 19.)
80 Soldaten können Burger vnnd Bauer viel vnmegliche ding lehren. – Lehmann, 836, 9; Simrock, 9565; Sailer, 370.
81 Soldaten können gut reformiren; wenn sie kommen, beten die Bauern; wenn sie still liegen, so feiern sie, und wenn sie wegziehen fasten sie.
82 Soldaten muss man wohl zahlen und wohl henken. – Simrock, 9569.
83 Soldaten, Pfaffen und Huren sind nicht zu erfüllen. – Opel, 385.
84 Soldaten sind beym Vmlauff zu Hauss vnd beym Niemand daheym. – Petri, II, 526.
85 Soldaten sind des Feindes Trutz, des Landes Schutz. – Simrock, 9559.
„Dem Krieger für Freiheit, Recht und Vaterland seine Ehre! Der Soldat als solcher kann nur wenig Anspruch darauf machen. Soldat heisst seinem ersten Ursprung nach wol weiter nichts als Söldner und ist selten etwas anders als der Handlanger der Despotie gewesen.“ (Seume.)
86 Soldaten sind Märtyrer der Ehre.
Engl.: Soldiers are martyrs to ambition. (Bohn II, 488.)
87 Soldaten sind voll schlimmer Thaten. – Abraham a Sancta Clara, Geistl. Kramladen, I; Parömiakon, 2829.
88 Soldaten sind wilde gäst, sie fressen gern das best. – Lehmann, 191, 22.
89 Soldaten stehlen nicht, sie beuten nur. – Simrock, 9568.
90 Soldaten und Frauen ist nicht viel zu trauen.
Ist ein altes Sprichwort des pariser Handwerkerstandes.
Frz.: Il faut se méfier de militaires.
91 Soldaten und Huren sind nöthig in der Welt, jene leeren aus und diese füllen wieder. – Wirth, I, 99, 446.
92 Soldaten und Kettenhunde seynd je böser je besser.
Lat.: Miles es et malus es, bonus es tamen Attia miles enim, ut canis est, qui malus ille bonus. (Chaos, 565.)
93 Soldaten und Ritter sorgen, dass ihnen kein Wirth etwas schuldig bleibe. – Eiselein, 645.
94 Soldaten und Studenten sind allzeit fröhlich.
95 Soldaten, Wasser und Feuer, wo die überhand nehmen, da machen sie wüste Plätze. – Simrock, 9566; Sailer, 93; Wirth, I, 101, 455.
Dän.: Vand, ild og soldater gjør snart øde. (Prov. dan., 444.)
96 Soldaten, wasser vnd fewer machen bald grossen platz. – Lehmann, 434, 23.
Holl.: Betrouw u nimmer op soldaten, daar zij nooit iets in ruste late. (Harrebomée, II, 281a.)
97 Um Eines Soldaten willen macht man keinen zum Offizier.
98 Unsere Soldaten werden ins Feuer geschickt, dass die Knöpfe schmelzen.
99 Viel Soldaten sind nur geharnischte Hasen. – Lehmann, 433, 13.
100 Vor den Soldaten müssen die Feinde zittern, nicht Kisten und Kasten.
101 Vorzeiten wenn der Soldat ist gesprungen, so hat er weder haab noch gut vffm boden gehabt. – Lehmann, 444, 138.
102 Wann die Soldaten gewinnen, so verlieren die Bauren. – Lehmann, 433, 125.
103 Wann ein Soldat bleibt, so ist's nur Ein Unglück; bleibt aber der Feldherr, so hat das Unglück alle getroffen. – Chaos, 580.
104 Was der Soldat vollführt, dem General von je gebührt. – C. Julii Caesaris commentarii passim.
105 Was nützt dem Soldaten das Gewehr, wenn er damit nicht schiessen kann.
Die Russen: Wenn Pfeil und Bogen im Streit sind, ist der Schütze ein verlassener Geselle. (Altmann VI, 434.)
106 Wegen Eines fehlenden Soldaten geht der Krieg fort.
Poln.: Bez jednego wojaka wojna będzie. (Lompa, 6.)
107 Wenn dem Soldaten träumt, so ist's vom Plündern, Hauen und Stechen.
Die Russen: Der Krieger wetzt auch im Traum sein Schwert. (Altmann VI, 466.)
108 Wenn der Soldaten Gebet erhöret würde, so würde sie der Teuffel hald holen und der Krieg ein ende nehmen. – Wirth, I, 103, 474.
109 Wenn die Soldaten sich untereinander zanken, hat der Feind leichtes Spiel.
Aehnlich russisch Altmann VI, 424.
110 Wenn die Soldaten so viel Kugeln hätten als Lügen, so brauchten sie in einem ganzen Feldzuge kein Blei. – Moltke, Sprachwort, I, 199.
111 Wenn ein Soldat den Wirth bezahlt, und wenn ein Bauer ein Kunststück malt; wenn ein Mönch weder säuft noch frisst und ein Student nicht lustig ist, wenn er von Haus bekommen Geld: so sind's neue Wunder in der Welt.
112 Wenn Soldaten in den Krieg ziehen, müssen sie siegen oder sterben.
113 Wer bei Soldaten sucht Gottesfurcht und Zucht, wird wenig finden, thät er auch hundert Laternen anzünden.
Aus Schiller's Kapuzinerpredigt in Wallenstein.
Lat.: Amant non juberi, non regi, cunctaque ex libidine agere. – Asveti latrociniis, bellorum insolentes. – Fluxa fides militum et periculum ex singulis. (Tacitus.) – Nulla fides pietasque viris, qui castra sequuntur. (Lucanus.) (Philippi, II, 50.) – Olim virtutis, modestiaeque nunc procacitatis, petulantiaeque certamen est. – Populatores terrae quam a populatoribus vindicare debebant.
Schwed.: Krigsman är intet siälekiär. (Grubb, 431.)
114 Wer einem Soldaten den Planeten lesen will, muss mit Mars und Venus anfangen.
115 Wer kein Soldat ist gewest, der gibt kein Hauptmann. – Lehmann, 453, 2.
116 Wer mit Soldaten will Ehre erjagen, muss sie wohl zahlen und rechtschaffen plagen. – Simrock, 9570; Pistor., VII, 46.
Lat.: Pecunia nervus belli, nec disciplina servari potest a jejuno exercitu. (Alamod, Politici, II, 143.)
117 Wer seinen Soldaten den Sold entzieht, der liefert sich dem Feind in die Hände. – Wirth, II, 381.
118 Wie der Soldat ist, so gibt man ihm den Spiess. (Amberg.)
119 Wie der Soldat, so das Gefecht. – Parömiakon, 54.
120 Wo de Soldaten weggât, dâ lâtet se wat; wo se henkômt, da hebbet (finnt) se wat. – Schambach, I, 336.
Scheiden sie dort von einer alten Liebschaft, so finden sie hier eine neue.
121 Wo die Soldaten sieden und braten, und Pfaffen zu weltlichen Dingen rathen, und die Weiber führen das Regiment; so nimmt es selten ein gutes End'. – Grubb, 679; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120.
In Solothurn lauten die letzten beiden Zeilen: ... und d' Buebn füern 's Regiment, so nimmt's z'lescht es schlecht's End. (Schild, 48, 32; Sutermeister, 117.)
Dän.: Hvor soldater syde og brade, praester verdsligt ville raade, quinden og regiering haver, ilde sig huusholdning haver. (Prov. dan., 316.)
Lat.: Ubi rusticus est arator, parochus orator, nobilis bellator, ibi Deus est fundator.
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