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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 197 Wer vor einem Sacke erschrickt, den lässt auch die Tasche nicht schlafen.

Ruth.: Koho mich nalakaje, tomu i torba ne dast' spaty. (Wurzbach I, 238.)

198 Wer will Säcke tragen, muss sich zum Esel gesellen.

199 Wer wird den Sack mit Seide nähen. - Simrock, 8643; Blum, 549.

200 Z'erst i Sack, z'letzt drus. (Luzern.)

201 Z'letzt i Sack, z'erst drus. (Luzern.)

202 Zu viel Säcke sind des Esels Untergang. - Simrock, 8649; Gaal, 1623.

203 Zu voller Sack zerreisst.

204 Zwei nasse Säcke trocknen einander nicht.

Holl.: Twee natte zakken droogen malkander niet. (Harrebomee, II, 490b.)

205 Zwei Säcke werden nicht voll: der Finanzsack und der Pfaffensack.

*206 Alles in Einen Sack stecken (stopfen).

In dem Sinne, alle in Eine Klasse bringen, in Einen Topf werfen.

Lat.: Omnia sub unam Myconum. (Strabo.) (Philippi, II, 71.)

*207 Alles in seinen Sack stopfen.

"Drumb musst er schatzen, schinden, schaben, mit scharren, scheumen, reumen, ropffen, dacht alles in seinen Sack zu stopffen." (Waldis, IV, 100.)

208 Alles nur in meinen Sack. - Lehmann, 251, 19.

"Nur alles in meinen Sack vnd sonst keinem Menschen gedient." (Mathesy, 22a.)

*209 Andere büezt er d' Seck, und sein lot er d' Müs frässe. - Sutermeister, 85.

*210 Andern flickt er die Säcke, die seinen lässt er die Mäuse fressen. - Birlinger, 442; Nefflen, 451; Braun, I, 80; Masson, 325.

Er ist gegen andere dienstfertig und vernachlässigt dabei seine eigenen Angelegenheiten.

It.: Un gobbo vede la gobba del compagno e non la sua. (Masson, 326.)

Lat.: Aliena vitia in oculis habemus, a tergo nostra.

*211 Auf den Sack schlägt er, und den Esel meint er. - Klix, 80; Frischbier2, 3185.

Die Türken und andere Orientalen sagen in demselben Sinne: Meine Tochter, zu dir sage ich es, damit es die Schwiegertochter merke.

Frz.: Battre le chien devant le lion. (Kritzinger, 140a.)

Holl.: Hij sloeg den zak, en meende den ezel. (Harrebomee, II, 489b.)

*212 Aus Einem Sacke pfeifen.

Mhd.: Die vasnacht und des maien pfat die pfeifen vast aus ainem sack. (Wolkenstein.)

*213 Blos an seinen Sack denken.

Nur auf seinen eigenen Nutzen leben.

Lat.: Intus sibi canere. (Cicero.) (Philippi, I, 207.)

*214 Das bleibt nicht im Sack (Ermeland.)

Es wird bekannt, hört auf, Geheimniss zu sein.

*215 Das füllt den Sack nicht.

Holl.: Dat vult den zak niet. (Harrebomee, II, 488a.)

*216 Das isch eine, wo für sy Sack der Hogge (Haken) schlot. (Solothurn.) - Schild, 90, 373; Sutermeister, 81.

Einer, der alles für sein Interesse benutzt.

*217 Das ist der Sack eines Bettlers.

Der nie voll wird. Um einen Habsüchtigen oder Geizigen zu bezeichnen. Torba ubo giego, Ubaga terba, sagen die Litauer. (Wurzbach I, 168.)

*218 Das mag er in seinen Sack stecken.

Holl.: Die kunt gij in uwen zak steken. (Harrebomee, II, 488b.)

*219 Davon wird er nicht viel in seinen Sack stecken.

Holl.: Hij zal er niet veel van in zijn' zak steken. (Harrebomee, II, 489b.)

*220 Dean hau wi im Sack. (Ulm.)

*221 Dem Sack ist der Boden aus.

*222 Den Sack aufmachen und fangen, ist zweierlei.

Die Redensart bezieht sich auf einen Vorgang im Siebenjährigen Kriege. Friedrich der Grosse war bei Liegnitz von den Oesterreichern unter Daun und Laudon so eingeschlossen, dass an ein Entkommen desselben kaum zu denken war. Die Oesterreicher sagten daher: Der Sack sei nun aufgemacht, worin man den König von Preussen mit all leinen Soldaten fangen würde. Als der Konig dies hörte, sagte er: "Die Oesterreicher haben nicht ganz Unrecht; aber ich gedenke, in den Sack ein Loch zu machen, das sie in ihrem Leben nicht ausbessern sollen." (Dove, 875.)

*223 Den Sack gleich mitbringen.

Lat.: Cum sacco adire. (Philippi, I, 104.)


[Spaltenumbruch]

*224 Den Sack halb zustricken. - Blum, 308.

*225 Den Sack selbst zur Mühle tragen.

*226 Den Sack stehen lassen. - Murner, Nb., 12.

Einer Frau übeln Rufs den Rücken kehren.

*227 Den Sack zu dem Habern haben wollen.

*228 Den Sack zuhalten.

Sein Vermögen bewahren.

*229 Den Säcken Küchel backen.

Tadelnswerthes, Ungehöriges ungerügt lassen, mit Schweigen übergehen. "Ich hett die säck gern lassen stohn, so muss ich aber wieder sorgen, das man vielleicht sagte von mir, ich wolt den säckeln küchel bachen, der warheit ein Deckel machen u. s. w." (Kloster, IV, 663.)

*230 Der Sack es des Bengels (Bindschnur) nicht werth. (Solingen.) - Firmenich, I, 442, 6.

*231 Der Sack hat ein Loch.

Lat.: Sacculus pertusus. (Bovill, I, 51.)

*232 Der Sack ist aufgebunden.

Holl.: De zak is ontbonden. (Harrebomee, II, 488b.)

*233 Der Sack ist dazu zu eng.

*234 Der Sack ist ihm gefroren.

*235 Der Sack ist noch nicht zugebunden. - Lehmann, 173, 23.

Wir sind noch nicht am Ausgange der Angelegenheit.

*236 Der Sack trägt den Esel zur Mühle. - Henisch, 942, 17; Winckler, V, 79; Simrock, 2153.

*237 Der steckt dich in den Sack.

D. h. übertrifft dich.

*238 Die faulen Secke. - Waldis, I, 76, 7.

Von trägen Mägden gesagt.

*239 Die Säcke stehen lassen.

Sich von Frauen in übelm Ruf mit Verachtung abwenden. "Ich hett die säck gern lassen stohn vmb Maria rain, der Edlen kron von jren wegen die säck verbergen u. s. w." (Murner, Nb., in Kloster, IV, 663.)

*240 Ea hod'n gounz in Sok. (Steiermark.) - Firmenich, II, 767.

Er hat ihn ganz im Sack.

*241 Ein beseichter Sack. - Murner, Nb., 21.

"Ob ich schon binn ein bseichter Sack, noch dannocht muss man nacht vnd tagk in der kirch hofiren mir, so man Gott stosst hinder Thür." (Kloster, IV, 690.)

*242 Ein Sack bleiben. - Murner, Nb., 12.

Von Frauen zweideutigen Charakters. "Ein sack ward nie kein hübscher nammen, des sich ein weib sol billig schammen; ein fraw wird nimmer bas geschendt, denn wann mans für ein sack erkendt." (Kloster, IV, 663.)

*243 Ein Sack bleiben müssen.

Aus einer niedrigen, lästigen, verächtlichen Stellung nicht herauskommen können, sei es durch eigene Verschuldung oder infolge ungünstiger Verhältnisse. "Auf erd muss ich ein sack bleiben, wer ich gespunn auss lauter seiden, zu Teutsch vnnd Welsch, auch zu Latin far ich mit andern secken hin." (Murner, Nb., in Kloster, IV, 663.)

*244 Einem den Sack flicken. - Herberger, II, 318.

Ihn mit Gelde unterstützen.

*245 Einem den Sack geben (oder: vor die Thür werfen).

Den Abschied geben. "Man hielt jhn davon ab, jhm fürbildend, man könne solche Murmelthiere nit hesser abfertigen, denn man werff jhnen den Sack vor die Thür vnd lass sie stampen." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 266.)

Frz.: Donner a quelqu'un son sac et ses quilles. (Kritzinger, 628b.)

*246 Einem Sack den Boden ausreissen. - Murner, Nb., 12.

*247 Einen gefrorenen Sack haben. - Kritzinger, 34a.

Wenig Geld im Beutel.

*248 Einen im Sack haben. - Hennig, 218; Frischbier2, 3187; Braun, I, 3689.

In seiner Gewalt, jedoch mit dem Nebenbegriffe eines Einflusses, den man durch Geld ausübt.

Frz.: Tenir quelqu'un dans sa manche.

Holl.: Ik heb hem in mijn' zak. (Harrebomee, II, 489b.)

*249 Einen in den Sack stecken. - Hegewald, 69; Lendroy, 1587; Aventin, LXXVIIa; Wurzbach II, 306, 219.

Der deutsche Freiherr Rauber von Blankenstein (geboren 1507, gestorben 1575) überwand im Ringkampf um Helene Schonsegin, nach andern Angaben ein Fräulein von Sohanzroppe, nach einem ziemlich lauten Geheimniss, Maximilian's II. natürliche Tochter, seinen Mitbewerber, einen spanischen Granden, und steckte ihn in einen Sack. Viele Bewerber trachteten nach dem Besitze der Hand der reichen und schönen, jungen Dame, vor allen ein spanischer Hidalgo und ein deutscher

[Spaltenumbruch] 197 Wer vor einem Sacke erschrickt, den lässt auch die Tasche nicht schlafen.

Ruth.: Koho mich nalakaje, tomu i torba ne dast' spaty. (Wurzbach I, 238.)

198 Wer will Säcke tragen, muss sich zum Esel gesellen.

199 Wer wird den Sack mit Seide nähen.Simrock, 8643; Blum, 549.

200 Z'erst i Sack, z'letzt drus. (Luzern.)

201 Z'letzt i Sack, z'erst drus. (Luzern.)

202 Zu viel Säcke sind des Esels Untergang.Simrock, 8649; Gaal, 1623.

203 Zu voller Sack zerreisst.

204 Zwei nasse Säcke trocknen einander nicht.

Holl.: Twee natte zakken droogen malkander niet. (Harrebomée, II, 490b.)

205 Zwei Säcke werden nicht voll: der Finanzsack und der Pfaffensack.

*206 Alles in Einen Sack stecken (stopfen).

In dem Sinne, alle in Eine Klasse bringen, in Einen Topf werfen.

Lat.: Omnia sub unam Myconum. (Strabo.) (Philippi, II, 71.)

*207 Alles in seinen Sack stopfen.

„Drumb musst er schatzen, schinden, schaben, mit scharren, scheumen, reumen, ropffen, dacht alles in seinen Sack zu stopffen.“ (Waldis, IV, 100.)

208 Alles nur in meinen Sack.Lehmann, 251, 19.

„Nur alles in meinen Sack vnd sonst keinem Menschen gedient.“ (Mathesy, 22a.)

*209 Andere büezt er d' Seck, und sîn lot er d' Müs frässe.Sutermeister, 85.

*210 Andern flickt er die Säcke, die seinen lässt er die Mäuse fressen.Birlinger, 442; Nefflen, 451; Braun, I, 80; Masson, 325.

Er ist gegen andere dienstfertig und vernachlässigt dabei seine eigenen Angelegenheiten.

It.: Un gobbo vede la gobba del compagno e non la sua. (Masson, 326.)

Lat.: Aliena vitia in oculis habemus, a tergo nostra.

*211 Auf den Sack schlägt er, und den Esel meint er.Klix, 80; Frischbier2, 3185.

Die Türken und andere Orientalen sagen in demselben Sinne: Meine Tochter, zu dir sage ich es, damit es die Schwiegertochter merke.

Frz.: Battre le chien devant le lion. (Kritzinger, 140a.)

Holl.: Hij sloeg den zak, en meende den ezel. (Harrebomée, II, 489b.)

*212 Aus Einem Sacke pfeifen.

Mhd.: Die vasnacht und des maien pfat die pfeifen vast aus ainem sack. (Wolkenstein.)

*213 Blos an seinen Sack denken.

Nur auf seinen eigenen Nutzen leben.

Lat.: Intus sibi canere. (Cicero.) (Philippi, I, 207.)

*214 Das bleibt nicht im Sack (Ermeland.)

Es wird bekannt, hört auf, Geheimniss zu sein.

*215 Das füllt den Sack nicht.

Holl.: Dat vult den zak niet. (Harrebomée, II, 488a.)

*216 Das isch eine, wo für sy Sack der Hogge (Haken) schlot. (Solothurn.) – Schild, 90, 373; Sutermeister, 81.

Einer, der alles für sein Interesse benutzt.

*217 Das ist der Sack eines Bettlers.

Der nie voll wird. Um einen Habsüchtigen oder Geizigen zu bezeichnen. Torba ubo giego, Ubaga terba, sagen die Litauer. (Wurzbach I, 168.)

*218 Das mag er in seinen Sack stecken.

Holl.: Die kunt gij in uwen zak steken. (Harrebomée, II, 488b.)

*219 Davon wird er nicht viel in seinen Sack stecken.

Holl.: Hij zal er niet veel van in zijn' zak steken. (Harrebomée, II, 489b.)

*220 Dean hau wi im Sack. (Ulm.)

*221 Dem Sack ist der Boden aus.

*222 Den Sack aufmachen und fangen, ist zweierlei.

Die Redensart bezieht sich auf einen Vorgang im Siebenjährigen Kriege. Friedrich der Grosse war bei Liegnitz von den Oesterreichern unter Daun und Laudon so eingeschlossen, dass an ein Entkommen desselben kaum zu denken war. Die Oesterreicher sagten daher: Der Sack sei nun aufgemacht, worin man den König von Preussen mit all leinen Soldaten fangen würde. Als der Konig dies hörte, sagte er: „Die Oesterreicher haben nicht ganz Unrecht; aber ich gedenke, in den Sack ein Loch zu machen, das sie in ihrem Leben nicht ausbessern sollen.“ (Dove, 875.)

*223 Den Sack gleich mitbringen.

Lat.: Cum sacco adire. (Philippi, I, 104.)


[Spaltenumbruch]

*224 Den Sack halb zustricken.Blum, 308.

*225 Den Sack selbst zur Mühle tragen.

*226 Den Sack stehen lassen.Murner, Nb., 12.

Einer Frau übeln Rufs den Rücken kehren.

*227 Den Sack zu dem Habern haben wollen.

*228 Den Sack zuhalten.

Sein Vermögen bewahren.

*229 Den Säcken Küchel backen.

Tadelnswerthes, Ungehöriges ungerügt lassen, mit Schweigen übergehen. „Ich hett die säck gern lassen stohn, so muss ich aber wieder sorgen, das man vielleicht sagte von mir, ich wolt den säckeln küchel bachen, der warheit ein Deckel machen u. s. w.“ (Kloster, IV, 663.)

*230 Der Sack es des Bengels (Bindschnur) nicht werth. (Solingen.) – Firmenich, I, 442, 6.

*231 Der Sack hat ein Loch.

Lat.: Sacculus pertusus. (Bovill, I, 51.)

*232 Der Sack ist aufgebunden.

Holl.: De zak is ontbonden. (Harrebomée, II, 488b.)

*233 Der Sack ist dazu zu eng.

*234 Der Sack ist ihm gefroren.

*235 Der Sack ist noch nicht zugebunden.Lehmann, 173, 23.

Wir sind noch nicht am Ausgange der Angelegenheit.

*236 Der Sack trägt den Esel zur Mühle.Henisch, 942, 17; Winckler, V, 79; Simrock, 2153.

*237 Der steckt dich in den Sack.

D. h. übertrifft dich.

*238 Die faulen Secke.Waldis, I, 76, 7.

Von trägen Mägden gesagt.

*239 Die Säcke stehen lassen.

Sich von Frauen in übelm Ruf mit Verachtung abwenden. „Ich hett die säck gern lassen stohn vmb Maria rain, der Edlen kron von jren wegen die säck verbergen u. s. w.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 663.)

*240 Ea hod'n gounz in Sok. (Steiermark.) – Firmenich, II, 767.

Er hat ihn ganz im Sack.

*241 Ein beseichter Sack.Murner, Nb., 21.

„Ob ich schon binn ein bseichter Sack, noch dannocht muss man nacht vnd tagk in der kirch hofiren mir, so man Gott stosst hinder Thür.“ (Kloster, IV, 690.)

*242 Ein Sack bleiben.Murner, Nb., 12.

Von Frauen zweideutigen Charakters. „Ein sack ward nie kein hübscher nammen, des sich ein weib sol billig schammen; ein fraw wird nimmer bas geschendt, denn wann mans für ein sack erkendt.“ (Kloster, IV, 663.)

*243 Ein Sack bleiben müssen.

Aus einer niedrigen, lästigen, verächtlichen Stellung nicht herauskommen können, sei es durch eigene Verschuldung oder infolge ungünstiger Verhältnisse. „Auf erd muss ich ein sack bleiben, wer ich gespunn auss lauter seiden, zu Teutsch vnnd Welsch, auch zu Latin far ich mit andern secken hin.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 663.)

*244 Einem den Sack flicken.Herberger, II, 318.

Ihn mit Gelde unterstützen.

*245 Einem den Sack geben (oder: vor die Thür werfen).

Den Abschied geben. „Man hielt jhn davon ab, jhm fürbildend, man könne solche Murmelthiere nit hesser abfertigen, denn man werff jhnen den Sack vor die Thür vnd lass sie stampen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 266.)

Frz.: Donner à quelqu'un son sac et ses quilles. (Kritzinger, 628b.)

*246 Einem Sack den Boden ausreissen.Murner, Nb., 12.

*247 Einen gefrorenen Sack haben.Kritzinger, 34a.

Wenig Geld im Beutel.

*248 Einen im Sack haben.Hennig, 218; Frischbier2, 3187; Braun, I, 3689.

In seiner Gewalt, jedoch mit dem Nebenbegriffe eines Einflusses, den man durch Geld ausübt.

Frz.: Tenir quelqu'un dans sa manche.

Holl.: Ik heb hem in mijn' zak. (Harrebomée, II, 489b.)

*249 Einen in den Sack stecken.Hegewald, 69; Lendroy, 1587; Aventin, LXXVIIa; Wurzbach II, 306, 219.

Der deutsche Freiherr Rauber von Blankenstein (geboren 1507, gestorben 1575) überwand im Ringkampf um Helene Schonsegin, nach andern Angaben ein Fräulein von Sohanzroppe, nach einem ziemlich lauten Geheimniss, Maximilian's II. natürliche Tochter, seinen Mitbewerber, einen spanischen Granden, und steckte ihn in einen Sack. Viele Bewerber trachteten nach dem Besitze der Hand der reichen und schönen, jungen Dame, vor allen ein spanischer Hidalgo und ein deutscher

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[[909]/0923] 197 Wer vor einem Sacke erschrickt, den lässt auch die Tasche nicht schlafen. Ruth.: Koho mich nalakaje, tomu i torba ne dast' spaty. (Wurzbach I, 238.) 198 Wer will Säcke tragen, muss sich zum Esel gesellen. 199 Wer wird den Sack mit Seide nähen. – Simrock, 8643; Blum, 549. 200 Z'erst i Sack, z'letzt drus. (Luzern.) 201 Z'letzt i Sack, z'erst drus. (Luzern.) 202 Zu viel Säcke sind des Esels Untergang. – Simrock, 8649; Gaal, 1623. 203 Zu voller Sack zerreisst. 204 Zwei nasse Säcke trocknen einander nicht. Holl.: Twee natte zakken droogen malkander niet. (Harrebomée, II, 490b.) 205 Zwei Säcke werden nicht voll: der Finanzsack und der Pfaffensack. *206 Alles in Einen Sack stecken (stopfen). In dem Sinne, alle in Eine Klasse bringen, in Einen Topf werfen. Lat.: Omnia sub unam Myconum. (Strabo.) (Philippi, II, 71.) *207 Alles in seinen Sack stopfen. „Drumb musst er schatzen, schinden, schaben, mit scharren, scheumen, reumen, ropffen, dacht alles in seinen Sack zu stopffen.“ (Waldis, IV, 100.) 208 Alles nur in meinen Sack. – Lehmann, 251, 19. „Nur alles in meinen Sack vnd sonst keinem Menschen gedient.“ (Mathesy, 22a.) *209 Andere büezt er d' Seck, und sîn lot er d' Müs frässe. – Sutermeister, 85. *210 Andern flickt er die Säcke, die seinen lässt er die Mäuse fressen. – Birlinger, 442; Nefflen, 451; Braun, I, 80; Masson, 325. Er ist gegen andere dienstfertig und vernachlässigt dabei seine eigenen Angelegenheiten. It.: Un gobbo vede la gobba del compagno e non la sua. (Masson, 326.) Lat.: Aliena vitia in oculis habemus, a tergo nostra. *211 Auf den Sack schlägt er, und den Esel meint er. – Klix, 80; Frischbier2, 3185. Die Türken und andere Orientalen sagen in demselben Sinne: Meine Tochter, zu dir sage ich es, damit es die Schwiegertochter merke. Frz.: Battre le chien devant le lion. (Kritzinger, 140a.) Holl.: Hij sloeg den zak, en meende den ezel. (Harrebomée, II, 489b.) *212 Aus Einem Sacke pfeifen. Mhd.: Die vasnacht und des maien pfat die pfeifen vast aus ainem sack. (Wolkenstein.) *213 Blos an seinen Sack denken. Nur auf seinen eigenen Nutzen leben. Lat.: Intus sibi canere. (Cicero.) (Philippi, I, 207.) *214 Das bleibt nicht im Sack (Ermeland.) Es wird bekannt, hört auf, Geheimniss zu sein. *215 Das füllt den Sack nicht. Holl.: Dat vult den zak niet. (Harrebomée, II, 488a.) *216 Das isch eine, wo für sy Sack der Hogge (Haken) schlot. (Solothurn.) – Schild, 90, 373; Sutermeister, 81. Einer, der alles für sein Interesse benutzt. *217 Das ist der Sack eines Bettlers. Der nie voll wird. Um einen Habsüchtigen oder Geizigen zu bezeichnen. Torba ubo giego, Ubaga terba, sagen die Litauer. (Wurzbach I, 168.) *218 Das mag er in seinen Sack stecken. Holl.: Die kunt gij in uwen zak steken. 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(Philippi, I, 104.) *224 Den Sack halb zustricken. – Blum, 308. *225 Den Sack selbst zur Mühle tragen. *226 Den Sack stehen lassen. – Murner, Nb., 12. Einer Frau übeln Rufs den Rücken kehren. *227 Den Sack zu dem Habern haben wollen. *228 Den Sack zuhalten. Sein Vermögen bewahren. *229 Den Säcken Küchel backen. Tadelnswerthes, Ungehöriges ungerügt lassen, mit Schweigen übergehen. „Ich hett die säck gern lassen stohn, so muss ich aber wieder sorgen, das man vielleicht sagte von mir, ich wolt den säckeln küchel bachen, der warheit ein Deckel machen u. s. w.“ (Kloster, IV, 663.) *230 Der Sack es des Bengels (Bindschnur) nicht werth. (Solingen.) – Firmenich, I, 442, 6. *231 Der Sack hat ein Loch. Lat.: Sacculus pertusus. (Bovill, I, 51.) *232 Der Sack ist aufgebunden. Holl.: De zak is ontbonden. (Harrebomée, II, 488b.) *233 Der Sack ist dazu zu eng. *234 Der Sack ist ihm gefroren. *235 Der Sack ist noch nicht zugebunden. – Lehmann, 173, 23. Wir sind noch nicht am Ausgange der Angelegenheit. *236 Der Sack trägt den Esel zur Mühle. – Henisch, 942, 17; Winckler, V, 79; Simrock, 2153. *237 Der steckt dich in den Sack. D. h. übertrifft dich. *238 Die faulen Secke. – Waldis, I, 76, 7. Von trägen Mägden gesagt. *239 Die Säcke stehen lassen. Sich von Frauen in übelm Ruf mit Verachtung abwenden. „Ich hett die säck gern lassen stohn vmb Maria rain, der Edlen kron von jren wegen die säck verbergen u. s. w.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 663.) *240 Ea hod'n gounz in Sok. (Steiermark.) – Firmenich, II, 767. Er hat ihn ganz im Sack. *241 Ein beseichter Sack. – Murner, Nb., 21. „Ob ich schon binn ein bseichter Sack, noch dannocht muss man nacht vnd tagk in der kirch hofiren mir, so man Gott stosst hinder Thür.“ (Kloster, IV, 690.) *242 Ein Sack bleiben. – Murner, Nb., 12. Von Frauen zweideutigen Charakters. „Ein sack ward nie kein hübscher nammen, des sich ein weib sol billig schammen; ein fraw wird nimmer bas geschendt, denn wann mans für ein sack erkendt.“ (Kloster, IV, 663.) *243 Ein Sack bleiben müssen. Aus einer niedrigen, lästigen, verächtlichen Stellung nicht herauskommen können, sei es durch eigene Verschuldung oder infolge ungünstiger Verhältnisse. „Auf erd muss ich ein sack bleiben, wer ich gespunn auss lauter seiden, zu Teutsch vnnd Welsch, auch zu Latin far ich mit andern secken hin.“ (Murner, Nb., in Kloster, IV, 663.) *244 Einem den Sack flicken. – Herberger, II, 318. Ihn mit Gelde unterstützen. *245 Einem den Sack geben (oder: vor die Thür werfen). Den Abschied geben. „Man hielt jhn davon ab, jhm fürbildend, man könne solche Murmelthiere nit hesser abfertigen, denn man werff jhnen den Sack vor die Thür vnd lass sie stampen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 266.) Frz.: Donner à quelqu'un son sac et ses quilles. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [909]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/923>, abgerufen am 25.11.2024.