Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch]
218 Von gleichen Sachen gibt's nur Ein Recht. - Graf, 316. Gleiche Sünde, gleiche Strafe. 219 Wär' eine Sache noch so krumm, man bringt mit Geld sie um und um. - Simrock, Reineke Fuchs, I, 282. 220 War wiu hoan sai Soach rächt, muss saub'r sain Herr oan Knächt. (Troppau.) - Peter, 447. 221 Was man andern in löblichen sachen nicht kan nachthun, das schwertzt1 man. - Lehmann, 791, 9. 1) Schilt, tadelt, verleumdet man. Lat.: Quae facere nequeunt homines verbis elevant. (Lehmann, 791.) 222 Wea 's Socha lobt, dea kafft (kauft) 's nid. (Niederösterreich.) - Frommann, III, 391, 51. 223 Wen ein sach an Händen vnd Füssen gestorben, so ist alle Cur verloren. - Lehmann, 174, 35. 224 Wenn d' Sach (Feldfrüchte) am unwertheste- n-isch, so sell me se-n-n am wertheste ha. (Solothurn.) - Schild, 101, 24; Sutermeister, 149. Wird besonders auf Feldfrüchte angewandt. 225 Wenn die Sach gut ist, so wechst das Hertz. - Petri, II, 646. 226 Wenn die Sache gethan ist, kommt der Rath zu spät. Frz.: A chose faite conseil pris. (Bohn I, 2.) Holl.: Als de zaak gedaan is, dan is het te laat, om te raad plegen. (Harrebomee, II, 485a.) It.: Doppo il fatto, non val consiglio. (Pazzaglia, 69, 23.) 227 Wenn die Sachen gut stehen, ist gut rathen. Holl.: Als't wel gaat zo is het goet raden. (Bohn I, 299.) 228 Wenn du die Sachen an ihren Platz stellst, so stellen sie dich an deinen Platz. - Burckhardt, 391. Wenn du gegen jeden thust, was du gegen ihn zu thun schuldig bist, so wird man auch nichts gegen dich versäumen, worauf du Ansprüche hast. 229 Wenn eine Sache bekannt ist, braucht man keine Zeugen. - Graf, 411, 92. Dän.: Bekiendt sag behöver ei vidne. (Prov. dan., 485.) 230 Wenn eine Sache geschehen ist, so versteht's auch der Narr. - Sailer, 163; Simrock, 7408. 231 Wenn eine Sache hin (verloren) ist, wird viel darüber geredet. It.: A causa perduta parole assai. (Pazzaglia, 264, 2; Bohn I, 66.) - Doppo il fatto ogn' un sa dar consiglio. (Pazzaglia, 69, 23.) 232 Wenn eine Sache verloren, weiss man, was sie werth gewesen ist. "Niemand erkennt, was er hat, dann erst, wan ihm sein gut verlot." Die Chinesen sagen, um diesen Gedanken auszusprechen: Die Ceder Freude nur gewährt, wenn sie gefällt liegt auf der Erd'. (Hlawatsch, 171.) Böhm.: Mas me, nedbas mne; ztratis me, poznas me. (Celakovsky, 239.) Holl.: Die van eene zaak beroofd is (missen moet) leert eerst hare waarde kennen. (Harrebomee, II, 486a.) Lat.: Nescit homo vere, quod habet, nisi cessat habere. (Loci comm., 37.) 233 Wenn es die Sache gebeut, nimmer die Kosten gescheut. Lat.: Fac sumtum promte, cum res desiderat ipsa. (Cato.) (Philippi, I, 149.) 234 Wenn jeder seine Sache thut, so ist alles gut. Dän.: Naar hver agter sit, bliver gjerningen gjort. (Bohn I, 391.) 235 Wenn man ein sach nur recht angreifft, gar bald zum guten end sie leufft. - Henisch, 1738, 54. 236 Wenn man eine Sache könnte zweimal verrichten, so liesse sich alles trefflich schlichten. 237 Wer an der Sache fällt, zahlt die Kosten. - Graf, 427, 239. Wer sachfällig wird, den Process verliert. Mhd.: We an der sachen vellet, der sal dy koste gelden. (Daniels, Weichbildglossen, 73.) 238 Wer an seiner Sache zweifelt, hat sie halb verloren. Böhm.: Pochybovati, pul pre pryc. (Celakovsky, 348.) 239 Wer d' Sach a der Hang het, verchauft. (Solothurn.) - Schild, 101, 23; Sutermeister, 123. [Spaltenumbruch] 240 Wer die Sach' beim Licht beschaut, wird nich hinters Licht geführt. - Parömiakon, 272. 241 Wer eigene Sachen richtet recht, der macht des Nächsten Ding nicht schlecht. Dän.: Dömmer du din egen sag ret, döm ei derfor din naestes uret. (Prov. dan., 116.) 242 Wer ein sach auffs glück setzt vnnd glückhafft ist, dem steht das glück zur seiten. - Lehmann, 343, 12. 243 Wer ein' Sache nicht verstat, thut sehr wohl, wenn er sie lat. Holl.: Zoo ge een zaak niet wel verstaat, is het best, dat gij die laat. (Harrebomee, II, 487b.) 244 Wer eine Sache bestellt (gethan) haben will, der gehe selber; wer dies nicht will, der schicke einen andern. It.: Chi vuol vada, chi non vuol mandi. (Pazzaglia, 417, 4.) 245 Wer eine Sache nicht versteht, kann (soll) nicht darüber urtheilen. It.: Chi mal intende, e subito giudica, far non puo giusto giudizio. (Pazzaglia, 151, 16.) - Il ben giudicare dipende dal ben intendere. (Pazzaglia, 151, 7.) 246 Wer eine Sache tadelt, will sie kaufen. Holl.: Die de zaak misprijst, die koopt ze. (Harrebomee, II, 485b.) 247 Wer eine schlechte Sache hat, verwirrt sie mit Willen. 248 Wer einer Sache eine Farbe anstreicht, macht sie nicht grau, sondern bunt. Die Chinesen nehmen dann nicht Tinte, sondern Zinnober. (Hlawatsch, 103.) 249 Wer eines andern Sache begreift, muss sie aushalten. - Graf, 229, 53. In Westfalen: Wellick Man des andern Sake begripet, die sal hie uthalden. (von Steinen, I, 1514.) 250 Wer fremde Sachen nur betracht't, das Eigene selten schätzbar macht. Lat.: Nulli ad aliena respicienti sua placent. (Seneca.) (Seybold, 179.) 251 Wer für eine gute Sache kämpft, kennt (braucht) keine Furcht. Dän.: En god sag og samvittighed er soldatens beste mod. (Prov. dan., 485.) 252 Wer heist ein Sach billig vnd Recht, der ist zu Hoff ein guter Knecht. - Lehmann, 388, 25. 253 Wer in geringen sachen fleissig vnd auffrichtig ist, der nimpt die grossen desto mehr in acht. - Lehmann, 278, 54. 254 Wer in Sachen spricht, die ihn nichts angehen, wird Dinge hören, die ihm nicht gefallen. - Burckhardt, 651. 255 Wer kleine Sachen verachtet, ist grosser nicht würdig. Kroat.: Nitko sam sebi sudac nemoze biti. 256 Wer nicht selbst nach seinen Sachen sieht, wird langsam reich werden. 257 Wer neue Sachen führet ein, muss allerlei gewärtig sein. Lat.: Eventus varios res nova semper habet. (Seybold, 160.) 258 Wer sein sach selbst verricht, der besudelt die händ nicht. - Lehmann, 247, 34. It.: Chi fa li fatti suoi, non s'imbratta le mani. (Bohn I, 81; Pazzaglia, 175, 3.) 259 Wer seine eigenen Sachen auswäscht, wird schwerlich die anderer verschweigen. - Winckler, XVII, 75. It.: Chi dice i fatti suoi, mal tacera quelli d'altrui. (Bohn I, 79.) Lat.: Corrumpunt bonos mores colloquia prava. (Chaos, 487.) 260 Wer seine Sach recht bestellt, der find recht. - Petri, II, 754. 261 Wer seine Sache auf nichts stellt, dem kann's nicht fehlen. 262 Wer seine Sache nicht versteht, thut gut, wenn er zum Nachbar (auch: zu Klügern) geht. Die Chinesen: Wenn ihr selbst in euern Sachen unerfahren seid, so folgt denen, welchen sie glücklich von statten ging. (Hlawatsch, 171.) 263 Wer seine Sachen andern vertraut, hat selbst den Schaden.
[Spaltenumbruch]
218 Von gleichen Sachen gibt's nur Ein Recht. – Graf, 316. Gleiche Sünde, gleiche Strafe. 219 Wär' eine Sache noch so krumm, man bringt mit Geld sie um und um. – Simrock, Reineke Fuchs, I, 282. 220 War wiu hoan sai Soach rächt, muss saub'r sain Herr oan Knächt. (Troppau.) – Peter, 447. 221 Was man andern in löblichen sachen nicht kan nachthun, das schwertzt1 man. – Lehmann, 791, 9. 1) Schilt, tadelt, verleumdet man. Lat.: Quae facere nequeunt homines verbis elevant. (Lehmann, 791.) 222 Wea 's Socha lobt, dea kafft (kauft) 's nid. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 391, 51. 223 Wen ein sach an Händen vnd Füssen gestorben, so ist alle Cur verloren. – Lehmann, 174, 35. 224 Wenn d' Sach (Feldfrüchte) am unwertheste- n-isch, so sell me se-n-n am wertheste ha. (Solothurn.) – Schild, 101, 24; Sutermeister, 149. Wird besonders auf Feldfrüchte angewandt. 225 Wenn die Sach gut ist, so wechst das Hertz. – Petri, II, 646. 226 Wenn die Sache gethan ist, kommt der Rath zu spät. Frz.: A chose faite conseil pris. (Bohn I, 2.) Holl.: Als de zaak gedaan is, dan is het te laat, om te raad plegen. (Harrebomée, II, 485a.) It.: Doppo il fatto, non val consiglio. (Pazzaglia, 69, 23.) 227 Wenn die Sachen gut stehen, ist gut rathen. Holl.: Als't wel gaat zo is het goet raden. (Bohn I, 299.) 228 Wenn du die Sachen an ihren Platz stellst, so stellen sie dich an deinen Platz. – Burckhardt, 391. Wenn du gegen jeden thust, was du gegen ihn zu thun schuldig bist, so wird man auch nichts gegen dich versäumen, worauf du Ansprüche hast. 229 Wenn eine Sache bekannt ist, braucht man keine Zeugen. – Graf, 411, 92. Dän.: Bekiendt sag behøver ei vidne. (Prov. dan., 485.) 230 Wenn eine Sache geschehen ist, so versteht's auch der Narr. – Sailer, 163; Simrock, 7408. 231 Wenn eine Sache hin (verloren) ist, wird viel darüber geredet. It.: A causa perduta parole assai. (Pazzaglia, 264, 2; Bohn I, 66.) – Doppo il fatto ogn' un sà dar consiglio. (Pazzaglia, 69, 23.) 232 Wenn eine Sache verloren, weiss man, was sie werth gewesen ist. „Niemand erkennt, was er hat, dann erst, wan ihm sein gut verlot.“ Die Chinesen sagen, um diesen Gedanken auszusprechen: Die Ceder Freude nur gewährt, wenn sie gefällt liegt auf der Erd'. (Hlawatsch, 171.) Böhm.: Máš mĕ, nedbáš mne; ztratíš mĕ, poznáš mĕ. (Čelakovsky, 239.) Holl.: Die van eene zaak beroofd is (missen moet) leert eerst hare waarde kennen. (Harrebomée, II, 486a.) Lat.: Nescit homo vere, quod habet, nisi cessat habere. (Loci comm., 37.) 233 Wenn es die Sache gebeut, nimmer die Kosten gescheut. Lat.: Fac sumtum promte, cum res desiderat ipsa. (Cato.) (Philippi, I, 149.) 234 Wenn jeder seine Sache thut, so ist alles gut. Dän.: Naar hver agter sit, bliver gjerningen gjort. (Bohn I, 391.) 235 Wenn man ein sach nur recht angreifft, gar bald zum guten end sie leufft. – Henisch, 1738, 54. 236 Wenn man eine Sache könnte zweimal verrichten, so liesse sich alles trefflich schlichten. 237 Wer an der Sache fällt, zahlt die Kosten. – Graf, 427, 239. Wer sachfällig wird, den Process verliert. Mhd.: We an der sachen vellet, der sal dy koste gelden. (Daniels, Weichbildglossen, 73.) 238 Wer an seiner Sache zweifelt, hat sie halb verloren. Böhm.: Pochybovati, půl pře pryč. (Čelakovsky, 348.) 239 Wer d' Sach a der Hang het, verchauft. (Solothurn.) – Schild, 101, 23; Sutermeister, 123. [Spaltenumbruch] 240 Wer die Sach' beim Licht beschaut, wird nich hinters Licht geführt. – Parömiakon, 272. 241 Wer eigene Sachen richtet recht, der macht des Nächsten Ding nicht schlecht. Dän.: Dømmer du din egen sag ret, døm ei derfor din næstes uret. (Prov. dan., 116.) 242 Wer ein sach auffs glück setzt vnnd glückhafft ist, dem steht das glück zur seiten. – Lehmann, 343, 12. 243 Wer ein' Sache nicht verstât, thut sehr wohl, wenn er sie lât. Holl.: Zoo ge een zaak niet wel verstaat, is het best, dat gij die laat. (Harrebomée, II, 487b.) 244 Wer eine Sache bestellt (gethan) haben will, der gehe selber; wer dies nicht will, der schicke einen andern. It.: Chi vuol vada, chi non vuol mandi. (Pazzaglia, 417, 4.) 245 Wer eine Sache nicht versteht, kann (soll) nicht darüber urtheilen. It.: Chi mal intende, e subito giudica, far non può giusto giudizio. (Pazzaglia, 151, 16.) – Il ben giudicare dipende dal ben intendere. (Pazzaglia, 151, 7.) 246 Wer eine Sache tadelt, will sie kaufen. Holl.: Die de zaak misprijst, die koopt ze. (Harrebomée, II, 485b.) 247 Wer eine schlechte Sache hat, verwirrt sie mit Willen. 248 Wer einer Sache eine Farbe anstreicht, macht sie nicht grau, sondern bunt. Die Chinesen nehmen dann nicht Tinte, sondern Zinnober. (Hlawatsch, 103.) 249 Wer eines andern Sache begreift, muss sie aushalten. – Graf, 229, 53. In Westfalen: Wellick Man des andern Sake begripet, die sal hie uthalden. (von Steinen, I, 1514.) 250 Wer fremde Sachen nur betracht't, das Eigene selten schätzbar macht. Lat.: Nulli ad aliena respicienti sua placent. (Seneca.) (Seybold, 179.) 251 Wer für eine gute Sache kämpft, kennt (braucht) keine Furcht. Dän.: En god sag og samvittighed er soldatens beste mod. (Prov. dan., 485.) 252 Wer heist ein Sach billig vnd Recht, der ist zu Hoff ein guter Knecht. – Lehmann, 388, 25. 253 Wer in geringen sachen fleissig vnd auffrichtig ist, der nimpt die grossen desto mehr in acht. – Lehmann, 278, 54. 254 Wer in Sachen spricht, die ihn nichts angehen, wird Dinge hören, die ihm nicht gefallen. – Burckhardt, 651. 255 Wer kleine Sachen verachtet, ist grosser nicht würdig. Kroat.: Nitko sám sebi sudac nemože biti. 256 Wer nicht selbst nach seinen Sachen sieht, wird langsam reich werden. 257 Wer neue Sachen führet ein, muss allerlei gewärtig sein. Lat.: Eventus varios res nova semper habet. (Seybold, 160.) 258 Wer sein sach selbst verricht, der besudelt die händ nicht. – Lehmann, 247, 34. It.: Chi fa li fatti suoi, non s'imbratta le mani. (Bohn I, 81; Pazzaglia, 175, 3.) 259 Wer seine eigenen Sachen auswäscht, wird schwerlich die anderer verschweigen. – Winckler, XVII, 75. It.: Chi dice i fatti suoi, mal tacerà quelli d'altrui. (Bohn I, 79.) Lat.: Corrumpunt bonos mores colloquia prava. (Chaos, 487.) 260 Wer seine Sach recht bestellt, der find recht. – Petri, II, 754. 261 Wer seine Sache auf nichts stellt, dem kann's nicht fehlen. 262 Wer seine Sache nicht versteht, thut gut, wenn er zum Nachbar (auch: zu Klügern) geht. Die Chinesen: Wenn ihr selbst in euern Sachen unerfahren seid, so folgt denen, welchen sie glücklich von statten ging. (Hlawatsch, 171.) 263 Wer seine Sachen andern vertraut, hat selbst den Schaden.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0913" n="[899]"/> <cb n="1797"/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">218 Von gleichen Sachen gibt's nur Ein Recht.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 316.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Gleiche Sünde, gleiche Strafe.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">219 Wär' eine Sache noch so krumm, man bringt mit Geld sie um und um.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, Reineke Fuchs, I, 282.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">220 War wiu hoan sai Soach rächt, muss saub'r sain Herr oan Knächt.</hi> (<hi rendition="#i">Troppau.</hi>) – <hi rendition="#i">Peter, 447.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">221 Was man andern in löblichen sachen nicht kan nachthun, das schwertzt<hi rendition="#sup">1</hi> man.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 791, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Schilt, tadelt, verleumdet man.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quae facere nequeunt homines verbis elevant. (<hi rendition="#i">Lehmann, 791.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">222 Wea 's Socha lobt, dea kafft (kauft) 's nid.</hi> (<hi rendition="#i">Niederösterreich.</hi>) – <hi rendition="#i">Frommann, III, 391, 51.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">223 Wen ein sach an Händen vnd Füssen gestorben, so ist alle Cur verloren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 174, 35.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">224 Wenn d' Sach (Feldfrüchte) am unwertheste- n-isch, so sell me se-n-n am wertheste ha.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) – <hi rendition="#i">Schild, 101, 24; Sutermeister, 149.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wird besonders auf Feldfrüchte angewandt.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">225 Wenn die Sach gut ist, so wechst das Hertz.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 646.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">226 Wenn die Sache gethan ist, kommt der Rath zu spät.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A chose faite conseil pris. (<hi rendition="#i">Bohn I, 2.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de zaak gedaan is, dan is het te laat, om te raad plegen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 485<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Doppo il fatto, non val consiglio. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 69, 23.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">227 Wenn die Sachen gut stehen, ist gut rathen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als't wel gaat zo is het goet raden. (<hi rendition="#i">Bohn I, 299.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">228 Wenn du die Sachen an ihren Platz stellst, so stellen sie dich an deinen Platz.</hi> – <hi rendition="#i">Burckhardt, 391.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wenn du gegen jeden thust, was du gegen ihn zu thun schuldig bist, so wird man auch nichts gegen dich versäumen, worauf du Ansprüche hast.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">229 Wenn eine Sache bekannt ist, braucht man keine Zeugen.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 411, 92.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bekiendt sag behøver ei vidne. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 485.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">230 Wenn eine Sache geschehen ist, so versteht's auch der Narr.</hi> – <hi rendition="#i">Sailer, 163; Simrock, 7408.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">231 Wenn eine Sache hin (verloren) ist, wird viel darüber geredet.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A causa perduta parole assai. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 264, 2; Bohn I, 66.</hi>) – Doppo il fatto ogn' un sà dar consiglio. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 69, 23.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">232 Wenn eine Sache verloren, weiss man, was sie werth gewesen ist.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Niemand erkennt, was er hat, dann erst, wan ihm sein gut verlot.“ Die Chinesen sagen, um diesen Gedanken auszusprechen: Die Ceder Freude nur gewährt, wenn sie gefällt liegt auf der Erd'. (<hi rendition="#i">Hlawatsch, 171.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Máš mĕ, nedbáš mne; ztratíš mĕ, poznáš mĕ. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 239.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die van eene zaak beroofd is (missen moet) leert eerst hare waarde kennen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 486<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nescit homo vere, quod habet, nisi cessat habere. (<hi rendition="#i">Loci comm., 37.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">233 Wenn es die Sache gebeut, nimmer die Kosten gescheut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fac sumtum promte, cum res desiderat ipsa. (<hi rendition="#i">Cato.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 149.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">234 Wenn jeder seine Sache thut, so ist alles gut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Naar hver agter sit, bliver gjerningen gjort. (<hi rendition="#i">Bohn I, 391.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">235 Wenn man ein sach nur recht angreifft, gar bald zum guten end sie leufft.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 1738, 54.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">236 Wenn man eine Sache könnte zweimal verrichten, so liesse sich alles trefflich schlichten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">237 Wer an der Sache fällt, zahlt die Kosten.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 427, 239.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wer sachfällig wird, den Process verliert.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: We an der sachen vellet, der sal dy koste gelden. (<hi rendition="#i">Daniels, Weichbildglossen, 73.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">238 Wer an seiner Sache zweifelt, hat sie halb verloren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Pochybovati, půl pře pryč. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 348.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">239 Wer d' Sach a der Hang het, verchauft.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) – <hi rendition="#i">Schild, 101, 23; Sutermeister, 123.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1798"/> 240 Wer die Sach' beim Licht beschaut, wird nich hinters Licht geführt.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 272.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">241 Wer eigene Sachen richtet recht, der macht des Nächsten Ding nicht schlecht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dømmer du din egen sag ret, døm ei derfor din næstes uret. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 116.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">242 Wer ein sach auffs glück setzt vnnd glückhafft ist, dem steht das glück zur seiten.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 343, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">243 Wer ein' Sache nicht verstât, thut sehr wohl, wenn er sie lât.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zoo ge een zaak niet wel verstaat, is het best, dat gij die laat. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 487<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">244 Wer eine Sache bestellt (gethan) haben will, der gehe selber; wer dies nicht will, der schicke einen andern.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi vuol vada, chi non vuol mandi. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 417, 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">245 Wer eine Sache nicht versteht, kann (soll) nicht darüber urtheilen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi mal intende, e subito giudica, far non può giusto giudizio. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 151, 16.</hi>) – Il ben giudicare dipende dal ben intendere. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 151, 7.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">246 Wer eine Sache tadelt, will sie kaufen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die de zaak misprijst, die koopt ze. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 485<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">247 Wer eine schlechte Sache hat, verwirrt sie mit Willen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">248 Wer einer Sache eine Farbe anstreicht, macht sie nicht grau, sondern bunt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Chinesen nehmen dann nicht Tinte, sondern Zinnober. (<hi rendition="#i">Hlawatsch, 103.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">249 Wer eines andern Sache begreift, muss sie aushalten.</hi> – <hi rendition="#i">Graf, 229, 53.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In Westfalen: Wellick Man des andern Sake begripet, die sal hie uthalden. (<hi rendition="#i">von Steinen, I, 1514.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">250 Wer fremde Sachen nur betracht't, das Eigene selten schätzbar macht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nulli ad aliena respicienti sua placent. (<hi rendition="#i">Seneca.</hi>) (<hi rendition="#i">Seybold, 179.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">251 Wer für eine gute Sache kämpft, kennt (braucht) keine Furcht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En god sag og samvittighed er soldatens beste mod. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 485.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">252 Wer heist ein Sach billig vnd Recht, der ist zu Hoff ein guter Knecht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 388, 25.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">253 Wer in geringen sachen fleissig vnd auffrichtig ist, der nimpt die grossen desto mehr in acht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 278, 54.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">254 Wer in Sachen spricht, die ihn nichts angehen, wird Dinge hören, die ihm nicht gefallen.</hi> – <hi rendition="#i">Burckhardt, 651.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">255 Wer kleine Sachen verachtet, ist grosser nicht würdig.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Nitko sám sebi sudac nemože biti.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">256 Wer nicht selbst nach seinen Sachen sieht, wird langsam reich werden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">257 Wer neue Sachen führet ein, muss allerlei gewärtig sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Eventus varios res nova semper habet. (<hi rendition="#i">Seybold, 160.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">258 Wer sein sach selbst verricht, der besudelt die händ nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 247, 34.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi fa li fatti suoi, non s'imbratta le mani. (<hi rendition="#i">Bohn I, 81; Pazzaglia, 175, 3.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">259 Wer seine eigenen Sachen auswäscht, wird schwerlich die anderer verschweigen.</hi> – <hi rendition="#i">Winckler, XVII, 75.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi dice i fatti suoi, mal tacerà quelli d'altrui. (<hi rendition="#i">Bohn I, 79.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Corrumpunt bonos mores colloquia prava. (<hi rendition="#i">Chaos, 487.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">260 Wer seine Sach recht bestellt, der find recht.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 754.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">261 Wer seine Sache auf nichts stellt, dem kann's nicht fehlen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">262 Wer seine Sache nicht versteht, thut gut, wenn er zum Nachbar (auch: zu Klügern) geht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Chinesen: Wenn ihr selbst in euern Sachen unerfahren seid, so folgt denen, welchen sie glücklich von statten ging. (<hi rendition="#i">Hlawatsch, 171.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">263 Wer seine Sachen andern vertraut, hat selbst den Schaden.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[899]/0913]
218 Von gleichen Sachen gibt's nur Ein Recht. – Graf, 316.
Gleiche Sünde, gleiche Strafe.
219 Wär' eine Sache noch so krumm, man bringt mit Geld sie um und um. – Simrock, Reineke Fuchs, I, 282.
220 War wiu hoan sai Soach rächt, muss saub'r sain Herr oan Knächt. (Troppau.) – Peter, 447.
221 Was man andern in löblichen sachen nicht kan nachthun, das schwertzt1 man. – Lehmann, 791, 9.
1) Schilt, tadelt, verleumdet man.
Lat.: Quae facere nequeunt homines verbis elevant. (Lehmann, 791.)
222 Wea 's Socha lobt, dea kafft (kauft) 's nid. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 391, 51.
223 Wen ein sach an Händen vnd Füssen gestorben, so ist alle Cur verloren. – Lehmann, 174, 35.
224 Wenn d' Sach (Feldfrüchte) am unwertheste- n-isch, so sell me se-n-n am wertheste ha. (Solothurn.) – Schild, 101, 24; Sutermeister, 149.
Wird besonders auf Feldfrüchte angewandt.
225 Wenn die Sach gut ist, so wechst das Hertz. – Petri, II, 646.
226 Wenn die Sache gethan ist, kommt der Rath zu spät.
Frz.: A chose faite conseil pris. (Bohn I, 2.)
Holl.: Als de zaak gedaan is, dan is het te laat, om te raad plegen. (Harrebomée, II, 485a.)
It.: Doppo il fatto, non val consiglio. (Pazzaglia, 69, 23.)
227 Wenn die Sachen gut stehen, ist gut rathen.
Holl.: Als't wel gaat zo is het goet raden. (Bohn I, 299.)
228 Wenn du die Sachen an ihren Platz stellst, so stellen sie dich an deinen Platz. – Burckhardt, 391.
Wenn du gegen jeden thust, was du gegen ihn zu thun schuldig bist, so wird man auch nichts gegen dich versäumen, worauf du Ansprüche hast.
229 Wenn eine Sache bekannt ist, braucht man keine Zeugen. – Graf, 411, 92.
Dän.: Bekiendt sag behøver ei vidne. (Prov. dan., 485.)
230 Wenn eine Sache geschehen ist, so versteht's auch der Narr. – Sailer, 163; Simrock, 7408.
231 Wenn eine Sache hin (verloren) ist, wird viel darüber geredet.
It.: A causa perduta parole assai. (Pazzaglia, 264, 2; Bohn I, 66.) – Doppo il fatto ogn' un sà dar consiglio. (Pazzaglia, 69, 23.)
232 Wenn eine Sache verloren, weiss man, was sie werth gewesen ist.
„Niemand erkennt, was er hat, dann erst, wan ihm sein gut verlot.“ Die Chinesen sagen, um diesen Gedanken auszusprechen: Die Ceder Freude nur gewährt, wenn sie gefällt liegt auf der Erd'. (Hlawatsch, 171.)
Böhm.: Máš mĕ, nedbáš mne; ztratíš mĕ, poznáš mĕ. (Čelakovsky, 239.)
Holl.: Die van eene zaak beroofd is (missen moet) leert eerst hare waarde kennen. (Harrebomée, II, 486a.)
Lat.: Nescit homo vere, quod habet, nisi cessat habere. (Loci comm., 37.)
233 Wenn es die Sache gebeut, nimmer die Kosten gescheut.
Lat.: Fac sumtum promte, cum res desiderat ipsa. (Cato.) (Philippi, I, 149.)
234 Wenn jeder seine Sache thut, so ist alles gut.
Dän.: Naar hver agter sit, bliver gjerningen gjort. (Bohn I, 391.)
235 Wenn man ein sach nur recht angreifft, gar bald zum guten end sie leufft. – Henisch, 1738, 54.
236 Wenn man eine Sache könnte zweimal verrichten, so liesse sich alles trefflich schlichten.
237 Wer an der Sache fällt, zahlt die Kosten. – Graf, 427, 239.
Wer sachfällig wird, den Process verliert.
Mhd.: We an der sachen vellet, der sal dy koste gelden. (Daniels, Weichbildglossen, 73.)
238 Wer an seiner Sache zweifelt, hat sie halb verloren.
Böhm.: Pochybovati, půl pře pryč. (Čelakovsky, 348.)
239 Wer d' Sach a der Hang het, verchauft. (Solothurn.) – Schild, 101, 23; Sutermeister, 123.
240 Wer die Sach' beim Licht beschaut, wird nich hinters Licht geführt. – Parömiakon, 272.
241 Wer eigene Sachen richtet recht, der macht des Nächsten Ding nicht schlecht.
Dän.: Dømmer du din egen sag ret, døm ei derfor din næstes uret. (Prov. dan., 116.)
242 Wer ein sach auffs glück setzt vnnd glückhafft ist, dem steht das glück zur seiten. – Lehmann, 343, 12.
243 Wer ein' Sache nicht verstât, thut sehr wohl, wenn er sie lât.
Holl.: Zoo ge een zaak niet wel verstaat, is het best, dat gij die laat. (Harrebomée, II, 487b.)
244 Wer eine Sache bestellt (gethan) haben will, der gehe selber; wer dies nicht will, der schicke einen andern.
It.: Chi vuol vada, chi non vuol mandi. (Pazzaglia, 417, 4.)
245 Wer eine Sache nicht versteht, kann (soll) nicht darüber urtheilen.
It.: Chi mal intende, e subito giudica, far non può giusto giudizio. (Pazzaglia, 151, 16.) – Il ben giudicare dipende dal ben intendere. (Pazzaglia, 151, 7.)
246 Wer eine Sache tadelt, will sie kaufen.
Holl.: Die de zaak misprijst, die koopt ze. (Harrebomée, II, 485b.)
247 Wer eine schlechte Sache hat, verwirrt sie mit Willen.
248 Wer einer Sache eine Farbe anstreicht, macht sie nicht grau, sondern bunt.
Die Chinesen nehmen dann nicht Tinte, sondern Zinnober. (Hlawatsch, 103.)
249 Wer eines andern Sache begreift, muss sie aushalten. – Graf, 229, 53.
In Westfalen: Wellick Man des andern Sake begripet, die sal hie uthalden. (von Steinen, I, 1514.)
250 Wer fremde Sachen nur betracht't, das Eigene selten schätzbar macht.
Lat.: Nulli ad aliena respicienti sua placent. (Seneca.) (Seybold, 179.)
251 Wer für eine gute Sache kämpft, kennt (braucht) keine Furcht.
Dän.: En god sag og samvittighed er soldatens beste mod. (Prov. dan., 485.)
252 Wer heist ein Sach billig vnd Recht, der ist zu Hoff ein guter Knecht. – Lehmann, 388, 25.
253 Wer in geringen sachen fleissig vnd auffrichtig ist, der nimpt die grossen desto mehr in acht. – Lehmann, 278, 54.
254 Wer in Sachen spricht, die ihn nichts angehen, wird Dinge hören, die ihm nicht gefallen. – Burckhardt, 651.
255 Wer kleine Sachen verachtet, ist grosser nicht würdig.
Kroat.: Nitko sám sebi sudac nemože biti.
256 Wer nicht selbst nach seinen Sachen sieht, wird langsam reich werden.
257 Wer neue Sachen führet ein, muss allerlei gewärtig sein.
Lat.: Eventus varios res nova semper habet. (Seybold, 160.)
258 Wer sein sach selbst verricht, der besudelt die händ nicht. – Lehmann, 247, 34.
It.: Chi fa li fatti suoi, non s'imbratta le mani. (Bohn I, 81; Pazzaglia, 175, 3.)
259 Wer seine eigenen Sachen auswäscht, wird schwerlich die anderer verschweigen. – Winckler, XVII, 75.
It.: Chi dice i fatti suoi, mal tacerà quelli d'altrui. (Bohn I, 79.)
Lat.: Corrumpunt bonos mores colloquia prava. (Chaos, 487.)
260 Wer seine Sach recht bestellt, der find recht. – Petri, II, 754.
261 Wer seine Sache auf nichts stellt, dem kann's nicht fehlen.
262 Wer seine Sache nicht versteht, thut gut, wenn er zum Nachbar (auch: zu Klügern) geht.
Die Chinesen: Wenn ihr selbst in euern Sachen unerfahren seid, so folgt denen, welchen sie glücklich von statten ging. (Hlawatsch, 171.)
263 Wer seine Sachen andern vertraut, hat selbst den Schaden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |