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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 332 Biedere Leute glauben keiner Hure.

333 Bleibe bei den Leuten. - Petri, II, 47.

334 Böse Leut seind allhier in der Welt daheim, so gehets jhnen wohl; Fromme sind Gäst, denen gehets vbel. - Lehmann, 218, 19.

335 Böse leut seind vermenschte teuffel. - Franck, II, 164b; Petri, II, 49; Gruter, III, 11; Henisch, 461, 60; Lehmann, II, 52, 59.

336 Böse Leut sind besser mit gnad vnd wolthaten zu bringen, als mit harter straff. - Lehmann, 909, 27.

337 Böse Leut thun offt hochlöbliche Thaten. - Lehmann, 98, 25.

Lat.: Mali multa laudabilia faciunt. (Lehmann, 98, 25.)

338 Böse Leute, böse Träume.

Die Russen: Des Gottlosen Träume sind gottlos. (Altmann VI, 455.)

Lat.: Degeneres animos timor arguit. (Seybold, 116.)

339 Böse Leute haben schlechten Namen.

Holl.: Booze lieden voeren kwade namen. (Harrebomee, II, 23.)

340 Böse Leute schaden sich selbst am meisten.

Schwed.: Ondskan giör sig sielff wärst. (Grubb, 621.)

341 Böse Leute und neue Pflüge sind nirgends besser als in der Erde.

342 Bösen Leuten Gutes thun, heisst oft guten Leuten Böses thun.

343 Bösen Leuten soll man aus dem Wege gehen.

Lat.: Viro malo ne viae comes fueris. (Seybold, 637.)

344 Bösen Leuten soll man kein Sammtkissen unterlegen.

Frz.: A venimeux et a felon doit-on faire si mal non. - Aux gens venimeux et felons l'on ne doit faire que du mal.

345 Bösen Leuten wollen helffen, ist verlohren arbeit. - Petri, II, 49; Henisch, 464, 61.

346 Böser Leut farth wehret nicht lange, denn Gott ist nicht beym Fuhrwerck. - Petri, II, 50; Henisch, 1283, 60; Sailer, 53; Simrock, 2911.

347 Böser Leut Rath am meisten schad dem, der jhn gegeben hat. - Petri, II, 50.

348 Böser Leut rath ist gemeinigklich auff eigen nutz gericht. - Henisch, 830, 1.

349 Böser Leut Uneinigkeit ist der Guten Sicherheit. - Sutor, 36.

Lat.: Certandum est, nulli veniunt sine Marte Triumphi. - Et nisi certanti nulla corona datur. (Sutor, 36.)

350 Böser Leute Freud' währt nur kurze Zeit.

It.: Le nozze de' furfanti duran poco. (Gaal, 500.)

Lat.: Cito improborum laeta in perniciem cadunt. (Gaal, 500.)

Schwed.: Den ondas glädie warar intet länge. (Grubb, 148.)

351 Böser Leuth fluch ist eytel Vatterunser vnd Segen vber die Frommen. - Petri, II, 832; Henisch, 1160, 34.

352 Böss Leut, böss Werk. - Gruter, I, 8; Petri, II, 49; Henisch, 461, 59; Körte, 3815.

353 Böss Leut lassen sich nicht leichtlich vberbösern. Petri, II, 49.

"Denn sie sind aus dem Bösen und dienen dem Bösen."

354 Böss Leut setzen Gottes Gebott auffn orth vnd jhre Seel auff die Oberthür, vnd thun dieweil, was sie gelüstet. - Petri, II, 49.

355 Brave Leute lobt jeder und lässt sie betteln gehen. - Schulzeitung, 404.

356 Brave Leute sind dünn gesäet und sitzen weit voneinander. - Sailer, 203.

357 Brave Leute sind seltene Leute.

358 Chleini Lüt', Teufelshüt'. (Aargau.) - Schweiz, II, 144, 8.

359 Chleine Lüt hett Gott erschaffen und die grosse Bengel wachse-n-im Wald. - Germania, I, 146; für Solothurn: Schild, 64, 97; Sutermeister, 140; Wolf, Zeitschrift, III, 100; hochdeutsch bei Simrock, 5755.

Wortspiel mit Bengel = Knüttel und grober Mensch.

360 D' Leut' müss'n was z' rede haba, d' Hund was z' belle. (Oberösterreich.)

361 D' leut nemen sich zu tod. - Franck, I, 74a; Gruter, I, 20.


[Spaltenumbruch]

362 D' leut sindt nit guldin. - Franck, 89b.

363 D' Lüt lan rede, d' Hünd lan waulen, d' Vögel lan gappen und geng grad usi de rächt Weggen. - Sutermeister, 147.

364 D' Lüt thüend doch nie schüliger, as um die hälig Zit umme. - Steiger, Sitten, I, 103.

Die meisten Ausschweifungen fallen in die Zeit der kirchlichen Feste.

365 Dälsche Leute haben das meiste Glück.

Holl.: Malle menschen hebben het geluk. (Harrebomee, II, 81b.)

366 Dankbaren Leuten Gutes thun macht Freude.

Holl.: Dankbaren lieden is het goed deugd doen. (Harrebomee, II, 23.)

367 Dapffer Leut lassen sich nicht leichtlich auff den Esel bringen; aber wenn sie einmal drauff kommen, so sind sie nicht leichtlich wieder herunter zu bringen. - Petri, II, 55; Henisch, 942, 28.

"Ist geredt von Krieg anzufangen."

368 Das die Leut so kurz leben, das macht, dass sie so wenig frölich sein. - Lehmann, 110, 38.

369 Das sein narhaftige Leute, wie Pfaff Magnus, der die Eier ass und gab die Brühe um Gottes willen. - Coler, 307b.

370 Das sind die besten Leute, durch die man gewinnt. - Burckhardt, 239.

371 Dat sitt habaüken Lü, dat giet Espenkinner. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 70, 131,

372 Dat sünd Lüd' von Mitteln, segt de, hebben 'n Nors van twe Hälften. (S. Vornehmes.) - Hoefer, 208.

373 De all' Lie' den Snauten (das Maul) stoppen will, is väl Mehls vandont (vonnöthen). (Stadland in Oldenburg.) - Firmenich, III, 24, 4.

374 De allen Lüen dat Pottkuäksel beschnopet, verderft sick lichte den Magen un werd unsachte unwirsk in der Platten. - Lyra, 76.

375 De dommsten Leit hebbe de besten Kartoffeln (Ernten). (Memel.) - Frischbier, 460.

376 De feine Lüd leggen de Eier leglech (leicht) en de Netelen. (Meurs.) - Firmenich, I, 400, 38.

377 De Lüd' seggen wol von välen Drinken, äwest nich von välen Döst. (Mecklenburg.) - Raabe, 23.

378 De reiche Lü' halde ger Fröndschaft; märr me moss hön usgen (ihnen aus der) Teische bleive. (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 46.

379 De 't all Lie' recht maken will, de met fro (früh) upstan. (Oldenburg.) - Firmenich, III, 24, 5.

380 Den Leuten beliebt, warum man sie treibt und trübt. - Fischart, Gesch.

Lat.: Nitimur in vetitum.

381 Den Leuten gibt man mit Geben, Gott mit Nehmen und mit Danken.

382 Den Leuten guts thun, bringt liebe vnd ruhm. - Lehmann, 909, 26.

383 Den Leuten ist nichts schädlicher, denn unnütze Boten. - Graf, 418, 138.

Es ist hier von Gerichtsboten die Rede, die durch nachlässige Ladungen oder ungenaue Ausführung anderer gerichtlicher Aufträge den Parteien grossen Nachtheil verursachen konnten. Wegen der Wichtigkeit seiner Stellung und des durch seinen Saumsal möglichen Schadens wurde er mit einer eigenthümlichen Strafe bedroht, mit des Königs Malter, die grosse Aehnlichkeit mit einem "kaiserlichen Frühstück" (s. d. Nachträge) hat. Es waren dies nämlich zweiunddreissig Schläge mit einer grünen Eichengerte, die zwei Daumellen lang ist. Im schwäbischen Lande wurde des Königs Malter nur zu dreissig Schlägen gerechnet. (Homeyer, II, 16.)

384 Den schlimmsten Leuten soll man die besten Zeugnisse geben. - Pistor., IV, 41.

385 Den wenig leut kennen, der ist am besten daran. - Henisch, 328, 38; Petri, II, 80.

386 Der alten Leut rath sol man nicht verachten. - Eyering, I, 429.

387 Der es allen Leuten wird recht machen, soll noch geboren werden. - Herberger, I, 296.

[Spaltenumbruch] 332 Biedere Leute glauben keiner Hure.

333 Bleibe bei den Leuten.Petri, II, 47.

334 Böse Leut seind allhier in der Welt daheim, so gehets jhnen wohl; Fromme sind Gäst, denen gehets vbel.Lehmann, 218, 19.

335 Böse leut seind vermenschte teuffel.Franck, II, 164b; Petri, II, 49; Gruter, III, 11; Henisch, 461, 60; Lehmann, II, 52, 59.

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337 Böse Leut thun offt hochlöbliche Thaten.Lehmann, 98, 25.

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338 Böse Leute, böse Träume.

Die Russen: Des Gottlosen Träume sind gottlos. (Altmann VI, 455.)

Lat.: Degeneres animos timor arguit. (Seybold, 116.)

339 Böse Leute haben schlechten Namen.

Holl.: Booze lieden voeren kwade namen. (Harrebomée, II, 23.)

340 Böse Leute schaden sich selbst am meisten.

Schwed.: Ondskan giör sig sielff wärst. (Grubb, 621.)

341 Böse Leute und neue Pflüge sind nirgends besser als in der Erde.

342 Bösen Leuten Gutes thun, heisst oft guten Leuten Böses thun.

343 Bösen Leuten soll man aus dem Wege gehen.

Lat.: Viro malo ne viae comes fueris. (Seybold, 637.)

344 Bösen Leuten soll man kein Sammtkissen unterlegen.

Frz.: A venimeux et à félon doit-on faire si mal non. – Aux gens venimeux et félons l'on ne doit faire que du mal.

345 Bösen Leuten wollen helffen, ist verlohren arbeit.Petri, II, 49; Henisch, 464, 61.

346 Böser Leut farth wehret nicht lange, denn Gott ist nicht beym Fuhrwerck.Petri, II, 50; Henisch, 1283, 60; Sailer, 53; Simrock, 2911.

347 Böser Leut Rath am meisten schad dem, der jhn gegeben hat.Petri, II, 50.

348 Böser Leut rath ist gemeinigklich auff eigen nutz gericht.Henisch, 830, 1.

349 Böser Leut Uneinigkeit ist der Guten Sicherheit.Sutor, 36.

Lat.: Certandum est, nulli veniunt sine Marte Triumphi. – Et nisi certanti nulla corona datur. (Sutor, 36.)

350 Böser Leute Freud' währt nur kurze Zeit.

It.: Le nozze de' furfanti duran poco. (Gaal, 500.)

Lat.: Cito improborum laeta in perniciem cadunt. (Gaal, 500.)

Schwed.: Den ondas glädie warar intet länge. (Grubb, 148.)

351 Böser Leuth fluch ist eytel Vatterunser vnd Segen vber die Frommen.Petri, II, 832; Henisch, 1160, 34.

352 Böss Leut, böss Werk.Gruter, I, 8; Petri, II, 49; Henisch, 461, 59; Körte, 3815.

353 Böss Leut lassen sich nicht leichtlich vberbösern. Petri, II, 49.

„Denn sie sind aus dem Bösen und dienen dem Bösen.“

354 Böss Leut setzen Gottes Gebott auffn orth vnd jhre Seel auff die Oberthür, vnd thun dieweil, was sie gelüstet.Petri, II, 49.

355 Brave Leute lobt jeder und lässt sie betteln gehen.Schulzeitung, 404.

356 Brave Leute sind dünn gesäet und sitzen weit voneinander.Sailer, 203.

357 Brave Leute sind seltene Leute.

358 Chleini Lüt', Teufelshüt'. (Aargau.) – Schweiz, II, 144, 8.

359 Chlîne Lüt hett Gott erschaffen und die grosse Bengel wachse-n-im Wald.Germania, I, 146; für Solothurn: Schild, 64, 97; Sutermeister, 140; Wolf, Zeitschrift, III, 100; hochdeutsch bei Simrock, 5755.

Wortspiel mit Bengel = Knüttel und grober Mensch.

360 D' Leut' müss'n was z' rede haba, d' Hund was z' belle. (Oberösterreich.)

361 D' leut nemen sich zu tod.Franck, I, 74a; Gruter, I, 20.


[Spaltenumbruch]

362 D' leut sindt nit guldin.Franck, 89b.

363 D' Lüt lan rede, d' Hünd lan waulen, d' Vögel lan gappen und geng grad usi de rächt Weggen.Sutermeister, 147.

364 D' Lüt thüend doch nie schüliger, as um die hälig Zit umme.Steiger, Sitten, I, 103.

Die meisten Ausschweifungen fallen in die Zeit der kirchlichen Feste.

365 Dälsche Leute haben das meiste Glück.

Holl.: Malle menschen hebben het geluk. (Harrebomée, II, 81b.)

366 Dankbaren Leuten Gutes thun macht Freude.

Holl.: Dankbaren lieden is het goed deugd doen. (Harrebomée, II, 23.)

367 Dapffer Leut lassen sich nicht leichtlich auff den Esel bringen; aber wenn sie einmal drauff kommen, so sind sie nicht leichtlich wieder herunter zu bringen.Petri, II, 55; Henisch, 942, 28.

„Ist geredt von Krieg anzufangen.“

368 Das die Leut so kurz leben, das macht, dass sie so wenig frölich sein.Lehmann, 110, 38.

369 Das sein narhaftige Leute, wie Pfaff Magnus, der die Eier ass und gab die Brühe um Gottes willen.Coler, 307b.

370 Das sind die besten Leute, durch die man gewinnt.Burckhardt, 239.

371 Dat sitt habaüken Lü, dat giet Espenkinner. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 70, 131,

372 Dat sünd Lüd' von Mitteln, segt de, hebben 'n Nôrs van twê Hälften. (S. Vornehmes.) – Hoefer, 208.

373 De all' Lie' den Snûten (das Maul) stoppen will, is väl Mehls vandônt (vonnöthen). (Stadland in Oldenburg.) – Firmenich, III, 24, 4.

374 De allen Lüen dat Pottkuäksel beschnôpet, verderft sick lichte den Mâgen un werd unsachte unwirsk in der Platten.Lyra, 76.

375 De dommsten Lît hebbe de besten Kartoffeln (Ernten). (Memel.) – Frischbier, 460.

376 De fîne Lüd leggen de Eier leglech (leicht) en de Netelen. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 38.

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379 De 't all Lie' recht maken will, de mêt fro (früh) upstân. (Oldenburg.) – Firmenich, III, 24, 5.

380 Den Leuten beliebt, warum man sie treibt und trübt.Fischart, Gesch.

Lat.: Nitimur in vetitum.

381 Den Leuten gibt man mit Geben, Gott mit Nehmen und mit Danken.

382 Den Leuten guts thun, bringt liebe vnd ruhm.Lehmann, 909, 26.

383 Den Leuten ist nichts schädlicher, denn unnütze Boten.Graf, 418, 138.

Es ist hier von Gerichtsboten die Rede, die durch nachlässige Ladungen oder ungenaue Ausführung anderer gerichtlicher Aufträge den Parteien grossen Nachtheil verursachen konnten. Wegen der Wichtigkeit seiner Stellung und des durch seinen Saumsal möglichen Schadens wurde er mit einer eigenthümlichen Strafe bedroht, mit des Königs Malter, die grosse Aehnlichkeit mit einem „kaiserlichen Frühstück“ (s. d. Nachträge) hat. Es waren dies nämlich zweiunddreissig Schläge mit einer grünen Eichengerte, die zwei Daumellen lang ist. Im schwäbischen Lande wurde des Königs Malter nur zu dreissig Schlägen gerechnet. (Homeyer, II, 16.)

384 Den schlimmsten Leuten soll man die besten Zeugnisse geben.Pistor., IV, 41.

385 Den wenig leut kennen, der ist am besten daran.Henisch, 328, 38; Petri, II, 80.

386 Der alten Leut rath sol man nicht verachten.Eyering, I, 429.

387 Der es allen Leuten wird recht machen, soll noch geboren werden.Herberger, I, 296.

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[[32]/0046] 332 Biedere Leute glauben keiner Hure. 333 Bleibe bei den Leuten. – Petri, II, 47. 334 Böse Leut seind allhier in der Welt daheim, so gehets jhnen wohl; Fromme sind Gäst, denen gehets vbel. – Lehmann, 218, 19. 335 Böse leut seind vermenschte teuffel. – Franck, II, 164b; Petri, II, 49; Gruter, III, 11; Henisch, 461, 60; Lehmann, II, 52, 59. 336 Böse Leut sind besser mit gnad vnd wolthaten zu bringen, als mit harter straff. – Lehmann, 909, 27. 337 Böse Leut thun offt hochlöbliche Thaten. – Lehmann, 98, 25. Lat.: Mali multa laudabilia faciunt. (Lehmann, 98, 25.) 338 Böse Leute, böse Träume. Die Russen: Des Gottlosen Träume sind gottlos. (Altmann VI, 455.) Lat.: Degeneres animos timor arguit. (Seybold, 116.) 339 Böse Leute haben schlechten Namen. Holl.: Booze lieden voeren kwade namen. (Harrebomée, II, 23.) 340 Böse Leute schaden sich selbst am meisten. Schwed.: Ondskan giör sig sielff wärst. (Grubb, 621.) 341 Böse Leute und neue Pflüge sind nirgends besser als in der Erde. 342 Bösen Leuten Gutes thun, heisst oft guten Leuten Böses thun. 343 Bösen Leuten soll man aus dem Wege gehen. Lat.: Viro malo ne viae comes fueris. (Seybold, 637.) 344 Bösen Leuten soll man kein Sammtkissen unterlegen. Frz.: A venimeux et à félon doit-on faire si mal non. – Aux gens venimeux et félons l'on ne doit faire que du mal. 345 Bösen Leuten wollen helffen, ist verlohren arbeit. – Petri, II, 49; Henisch, 464, 61. 346 Böser Leut farth wehret nicht lange, denn Gott ist nicht beym Fuhrwerck. – Petri, II, 50; Henisch, 1283, 60; Sailer, 53; Simrock, 2911. 347 Böser Leut Rath am meisten schad dem, der jhn gegeben hat. – Petri, II, 50. 348 Böser Leut rath ist gemeinigklich auff eigen nutz gericht. – Henisch, 830, 1. 349 Böser Leut Uneinigkeit ist der Guten Sicherheit. – Sutor, 36. Lat.: Certandum est, nulli veniunt sine Marte Triumphi. – Et nisi certanti nulla corona datur. (Sutor, 36.) 350 Böser Leute Freud' währt nur kurze Zeit. It.: Le nozze de' furfanti duran poco. (Gaal, 500.) Lat.: Cito improborum laeta in perniciem cadunt. (Gaal, 500.) Schwed.: Den ondas glädie warar intet länge. (Grubb, 148.) 351 Böser Leuth fluch ist eytel Vatterunser vnd Segen vber die Frommen. – Petri, II, 832; Henisch, 1160, 34. 352 Böss Leut, böss Werk. – Gruter, I, 8; Petri, II, 49; Henisch, 461, 59; Körte, 3815. 353 Böss Leut lassen sich nicht leichtlich vberbösern. Petri, II, 49. „Denn sie sind aus dem Bösen und dienen dem Bösen.“ 354 Böss Leut setzen Gottes Gebott auffn orth vnd jhre Seel auff die Oberthür, vnd thun dieweil, was sie gelüstet. – Petri, II, 49. 355 Brave Leute lobt jeder und lässt sie betteln gehen. – Schulzeitung, 404. 356 Brave Leute sind dünn gesäet und sitzen weit voneinander. – Sailer, 203. 357 Brave Leute sind seltene Leute. 358 Chleini Lüt', Teufelshüt'. (Aargau.) – Schweiz, II, 144, 8. 359 Chlîne Lüt hett Gott erschaffen und die grosse Bengel wachse-n-im Wald. – Germania, I, 146; für Solothurn: Schild, 64, 97; Sutermeister, 140; Wolf, Zeitschrift, III, 100; hochdeutsch bei Simrock, 5755. Wortspiel mit Bengel = Knüttel und grober Mensch. 360 D' Leut' müss'n was z' rede haba, d' Hund was z' belle. (Oberösterreich.) 361 D' leut nemen sich zu tod. – Franck, I, 74a; Gruter, I, 20. 362 D' leut sindt nit guldin. – Franck, 89b. 363 D' Lüt lan rede, d' Hünd lan waulen, d' Vögel lan gappen und geng grad usi de rächt Weggen. – Sutermeister, 147. 364 D' Lüt thüend doch nie schüliger, as um die hälig Zit umme. – Steiger, Sitten, I, 103. Die meisten Ausschweifungen fallen in die Zeit der kirchlichen Feste. 365 Dälsche Leute haben das meiste Glück. Holl.: Malle menschen hebben het geluk. (Harrebomée, II, 81b.) 366 Dankbaren Leuten Gutes thun macht Freude. Holl.: Dankbaren lieden is het goed deugd doen. (Harrebomée, II, 23.) 367 Dapffer Leut lassen sich nicht leichtlich auff den Esel bringen; aber wenn sie einmal drauff kommen, so sind sie nicht leichtlich wieder herunter zu bringen. – Petri, II, 55; Henisch, 942, 28. „Ist geredt von Krieg anzufangen.“ 368 Das die Leut so kurz leben, das macht, dass sie so wenig frölich sein. – Lehmann, 110, 38. 369 Das sein narhaftige Leute, wie Pfaff Magnus, der die Eier ass und gab die Brühe um Gottes willen. – Coler, 307b. 370 Das sind die besten Leute, durch die man gewinnt. – Burckhardt, 239. 371 Dat sitt habaüken Lü, dat giet Espenkinner. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 70, 131, 372 Dat sünd Lüd' von Mitteln, segt de, hebben 'n Nôrs van twê Hälften. (S. Vornehmes.) – Hoefer, 208. 373 De all' Lie' den Snûten (das Maul) stoppen will, is väl Mehls vandônt (vonnöthen). (Stadland in Oldenburg.) – Firmenich, III, 24, 4. 374 De allen Lüen dat Pottkuäksel beschnôpet, verderft sick lichte den Mâgen un werd unsachte unwirsk in der Platten. – Lyra, 76. 375 De dommsten Lît hebbe de besten Kartoffeln (Ernten). (Memel.) – Frischbier, 460. 376 De fîne Lüd leggen de Eier leglech (leicht) en de Netelen. (Meurs.) – Firmenich, I, 400, 38. 377 De Lüd' seggen wol von välen Drinken, äwest nich von välen Döst. (Mecklenburg.) – Raabe, 23. 378 De rîche Lü' halde gêr Fröndschaft; märr me moss hön usgen (ihnen aus der) Teische blîve. (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 46. 379 De 't all Lie' recht maken will, de mêt fro (früh) upstân. (Oldenburg.) – Firmenich, III, 24, 5. 380 Den Leuten beliebt, warum man sie treibt und trübt. – Fischart, Gesch. Lat.: Nitimur in vetitum. 381 Den Leuten gibt man mit Geben, Gott mit Nehmen und mit Danken. 382 Den Leuten guts thun, bringt liebe vnd ruhm. – Lehmann, 909, 26. 383 Den Leuten ist nichts schädlicher, denn unnütze Boten. – Graf, 418, 138. Es ist hier von Gerichtsboten die Rede, die durch nachlässige Ladungen oder ungenaue Ausführung anderer gerichtlicher Aufträge den Parteien grossen Nachtheil verursachen konnten. Wegen der Wichtigkeit seiner Stellung und des durch seinen Saumsal möglichen Schadens wurde er mit einer eigenthümlichen Strafe bedroht, mit des Königs Malter, die grosse Aehnlichkeit mit einem „kaiserlichen Frühstück“ (s. d. Nachträge) hat. Es waren dies nämlich zweiunddreissig Schläge mit einer grünen Eichengerte, die zwei Daumellen lang ist. Im schwäbischen Lande wurde des Königs Malter nur zu dreissig Schlägen gerechnet. (Homeyer, II, 16.) 384 Den schlimmsten Leuten soll man die besten Zeugnisse geben. – Pistor., IV, 41. 385 Den wenig leut kennen, der ist am besten daran. – Henisch, 328, 38; Petri, II, 80. 386 Der alten Leut rath sol man nicht verachten. – Eyering, I, 429. 387 Der es allen Leuten wird recht machen, soll noch geboren werden. – Herberger, I, 296.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [32]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/46>, abgerufen am 23.11.2024.