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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 114 Der ist ein Narr, der einer Frau weiter traut, als er mit den Augen schaut.

Holl.: Hij is dwaas die eene vrouw meer betrouwt, dan als het pas geeft. (Harrebomee, I, 168a.)

115 Der ist ein Narr, der eines Hasen wegen ein Pferd zu Tode reitet.

Die Russen: Der Narr setzt den Fischteich daran, um den Froschsumpf zu gewinnen. (Altmann VI, 449.)

Holl.: Hij is een dwaas, die om een' haas veel smarten lijdt, en nog een paard, veel ponden waard, den hals afsnijdt. (Harrebomee, I, 168a.)

116 Der ist ein Narr, der fünf Füsse beim Kalbe sucht. - Winckler, VIII, 90.

117 Der ist ein Narr, der für gut hält, was böse ist, und für böse, was gut ist.

118 Der ist ein Narr, der geht, wenn er gut steht (rückt, wenn er gut sitzt).

Frz.: Fou est, qui bien est, et se bouge. (Kritzinger, 327a.)

119 Der ist ein Narr, der gern höret, was jhm einfällt. - Lehmann, 532, 65.

120 Der ist ein Narr, der Haare auf dem Ei sucht. - Winckler, XII, 12.

121 Der ist ein Narr, der hungert, weil er die Suppe blasen muss.

It.: Pazzo chi perde il volo per lo sbalzo. (Bohn I, 118.)

122 Der ist ein Narr, der keine Ziege tragen kann und Ochsen tragen will. - Winckler, XIV, 16.

123 Der ist ein Narr, der mehr verzehrt, als ihm sein Land beschert.

Frz.: Fou est celui qui depend plus que sa rente ne vaut. (Kritzinger, 328a.)

Holl.: Hij is zot, die meer verteert, dan zijn land waard is. (Harrebomee, II, 511a.)

124 Der ist ein Narr, der sein eigen Gut daransetzt, um etwas für einen andern zu gewinnen. - Winckler, XIX, 93.

125 Der ist ein Narr, der sein Haus einreisst, um die Steine zu verkaufen.

Auch russisch Altmann VI, 459.

126 Der ist ein Narr, der seine Faust zum Hammer (Schlägel) macht.

Holl.: Het is een zot, die van zijne vuist een' beitel maakt. (Harrebomee, II, 511a.)

127 Der ist ein Narr, der seine Hand zwischen Thür Angel steckt. - Winckler, VIII, 25.

Frz.: A la presse vont les fous. (Starschedel, 188.)

128 Der ist ein Narr, der seiner selbst vergisst.

Frz.: Fou qui s'oublie. (Kritzinger, 327a.)

129 Der ist ein Narr, der sich an anderer Leute Kesseln die Hände verbrennt.

Holl.: Hij is dwaas, die zich brandt aan eens andermans ketel. (Harrebomee, I, 168a.)

130 Der ist ein Narr, der sich die Augen ausreisst, damit auch andere sollen blind sein. - Winckler, IX, 89.

131 Der ist ein Narr, der sich die Nase abschneidet, weil sie andern nicht gefällt.

It.: O di pazzia segno espesso per far ben ad altrui perder se stesso. (Pazzaglia, 281, 6.)

132 Der ist ein Narr, der sich durch seinen Leib stösst, um anderer Kleider zu durchbohren.

133 Der ist ein Narr, der sich mit seinem eigenen Messer schneidet.

Frz.: Fou est qui se coupe de son propre couteau. (Kritzinger, 327b.)

134 Der ist ein Narr, der sich nimmt an, was er doch nicht vollbringen kann. - Bücking, 373; Simrock, 7409.

135 Der ist ein Narr, der sich selber vergisst und andern stillet ihr Gelüst.

Frz.: Est bien fou qui s'oublie. (Kritzinger, 327b; Starschedel, 187.)

Holl.: Het is een zot, die zich zelven vergeet, en zijne beeten aan anderen geeft. (Harrebomee, II, 511a.)

136 Der ist ein Narr, der sich selbst eine Ruthe auf den Rücken bindet.

Mhd.: Ez ist ein michel dorheit, daz im zucht leit selbes uff den nack. (Muskatblut.) (Zingerle, 148.)

137 Der ist ein Narr, der sich selbst für klug hält. - Moscherosch, 351.

138 Der ist ein Narr, der sich zweimal an denselben Stein stösst.

Ung.: Bolond ki egy kobe ketszer ütközik meg. (Gaal, 383.)


[Spaltenumbruch]

139 Der ist ein Narr, der sich zwischen zwei Degen wirft. - Winckler, VIII, 25.

140 Der ist ein Narr, der stillen Wassern traut.

Frz.: Fou est qui se fie en eau endormie. (Kritzinger, 327a.)

141 Der ist ein Narr, der tanzt, ehe er satt ist.

Frz.: Il est bien fou qui danse s'il n'est soau. (Kritzinger, 328a.)

142 Der ist ein Narr, der vmb einer guten nacht willen ein langwieriges vnglück auf sich ladet. - Lehmann, 399, 13.

143 Der ist ein Narr, der wegen einer Metze Korn eine Mühle baut. - Winckler, IX, 48.

144 Der ist ein Narr, der wider den Wind brunzt.

It.: Pazzo e chi non sa da che parte vien il vento. (Bohn I, 118.)

145 Der ist ein Narr, der wohl steht und nicht bleibt.

146 Der ist ein Narr, der zu Unzen gewinnt und mit Pfunden wegwirft. - Winckler, XVIII, 39.

147 Der ist ein Narr in aller Welt, der Mäusedreck für Pfeffer hält.

Die Russen: Der Narr sieht Mausdreck für Pfeffer an, der Geizhals isst ihn dafür. (Altmann VI, 425.)

148 Der ist ein Narr in jedem Land, der erzählet seine eigne Schand'.

Dän.: Det er en gek, der ei kand tie sin egen skam. (Prov. dan., 221.)

149 Der ist ein Narr in seiner Haut, der auf des Glückes Gunst vertraut.

Böhm.: Blazen, kdo stesti veri, a pred nuznym zavira dveri. (Celakovsky, 152.)

150 Der ist ein Narr vor aller Welt, der alles redt, was jm einfellt. - Eyering, I, 495.

151 Der ist ein Narr, welcher andere Leute für dumm hält.

It.: Sciocco e chi pensa che un altro non pensi. (Bohn I, 125.)

152 Der ist ein Narr, welcher die Wahl hat, und nimmt das Schlimmste.

153 Der ist ein Narr, welcher wegen einer guten Nacht sich viel böse Tage macht.

154 Der ist ein Narr, wie gross er sei, der ein Pferd gibt um (für) ein Ei.

155 Der ist ein narre, der da redet, was ym einfellet. - Agricola I, 220 u. 430; Lehmann, II, 64, 137.

Holl.: Het is een zot, die al spreekt, wat hem invalt of voorkomt. (Harrebomee, II, 511a.)

156 Der ist kein Narr, der einem etwas Böses (Dummes, Närrisches) heisst, aber der, so es thut.

In fränkischer Mundart vgl. Frommann, VI, 321, 288.

157 Der ist kein Narr, der etwas närrisch thut, sondern der sein narrheit nicht verschweigen kann. - Lehmann, 531, 42.

Dän.: Den er ei daare der giör daarlighed, men som kand ei tie det. (Prov. dan., 100.)

158 Der ist kein Narr, der viel haben will, sondern der es gibt.

Engl.: A fool demands much, but he's a greater that gives it. (Bohn II, 8.)

159 Der muss ein Narr gewisslich sein, der von Weib und Schuhen leidet Pein.

Schwed.: Skovskaff och Qwinnetwang lijdes illa, och klädeträng. (Grubb, 726.)

160 Der muss ein Narr sein, der ein Ei für einen Ochsen nicht geben will.

161 Der muss eines Narren sehr nöthig haben, der sich selber dazu macht. - Winckler, III, 86.

Frz.: Grand besoin a de fol qui de soi-meme le fait. (Bohn I, 19.)

Holl.: Grootelijks behoeft hij eenen zot, die van zich zelven den zot maakt. (Harrebomee, II, 511a.)

162 Der Narr bekommt überall Kopfnüsse.

Böhm.: Blazna i v kostele tepou. (Celakovsky, 209.)

163 Der Narr bleibt ein Narr, gäbst du ihm gleich eine Pfarr'. - Körte, 4450.

164 Der Narr denkt jmmer an die Pfeiff. - Lehmann, 23, 29.

165 Der Narr erstickt in seinem Glück wie das Schwein im Fett.

Aehnlich sagen die Chinesen: Was ist ein Narr, der sein Glück gemacht hat? Ein Schwein, das sein Fett plagt. (Qu'est-ce qu'un sot qui a fait fortune? C'est un cochon qui est embarrasse de son lard.) (Cibot, 168.)


[Spaltenumbruch] 114 Der ist ein Narr, der einer Frau weiter traut, als er mit den Augen schaut.

Holl.: Hij is dwaas die eene vrouw meer betrouwt, dan als het pas geeft. (Harrebomée, I, 168a.)

115 Der ist ein Narr, der eines Hasen wegen ein Pferd zu Tode reitet.

Die Russen: Der Narr setzt den Fischteich daran, um den Froschsumpf zu gewinnen. (Altmann VI, 449.)

Holl.: Hij is een dwaas, die om een' haas veel smarten lijdt, en nog een paard, veel ponden waard, den hals afsnijdt. (Harrebomée, I, 168a.)

116 Der ist ein Narr, der fünf Füsse beim Kalbe sucht.Winckler, VIII, 90.

117 Der ist ein Narr, der für gut hält, was böse ist, und für böse, was gut ist.

118 Der ist ein Narr, der geht, wenn er gut steht (rückt, wenn er gut sitzt).

Frz.: Fou est, qui bien est, et se bouge. (Kritzinger, 327a.)

119 Der ist ein Narr, der gern höret, was jhm einfällt.Lehmann, 532, 65.

120 Der ist ein Narr, der Haare auf dem Ei sucht.Winckler, XII, 12.

121 Der ist ein Narr, der hungert, weil er die Suppe blasen muss.

It.: Pazzo chi perde il volo per lo sbalzo. (Bohn I, 118.)

122 Der ist ein Narr, der keine Ziege tragen kann und Ochsen tragen will.Winckler, XIV, 16.

123 Der ist ein Narr, der mehr verzehrt, als ihm sein Land beschert.

Frz.: Fou est celui qui dépend plus que sa rente ne vaut. (Kritzinger, 328a.)

Holl.: Hij is zot, die meer verteert, dan zijn land waard is. (Harrebomée, II, 511a.)

124 Der ist ein Narr, der sein eigen Gut daransetzt, um etwas für einen andern zu gewinnen.Winckler, XIX, 93.

125 Der ist ein Narr, der sein Haus einreisst, um die Steine zu verkaufen.

Auch russisch Altmann VI, 459.

126 Der ist ein Narr, der seine Faust zum Hammer (Schlägel) macht.

Holl.: Het is een zot, die van zijne vuist een' beitel maakt. (Harrebomée, II, 511a.)

127 Der ist ein Narr, der seine Hand zwischen Thür Angel steckt.Winckler, VIII, 25.

Frz.: A la presse vont les fous. (Starschedel, 188.)

128 Der ist ein Narr, der seiner selbst vergisst.

Frz.: Fou qui s'oublie. (Kritzinger, 327a.)

129 Der ist ein Narr, der sich an anderer Leute Kesseln die Hände verbrennt.

Holl.: Hij is dwaas, die zich brandt aan eens andermans ketel. (Harrebomée, I, 168a.)

130 Der ist ein Narr, der sich die Augen ausreisst, damit auch andere sollen blind sein.Winckler, IX, 89.

131 Der ist ein Narr, der sich die Nase abschneidet, weil sie andern nicht gefällt.

It.: O di pazzia segno espesso per far ben ad altrui perder se stesso. (Pazzaglia, 281, 6.)

132 Der ist ein Narr, der sich durch seinen Leib stösst, um anderer Kleider zu durchbohren.

133 Der ist ein Narr, der sich mit seinem eigenen Messer schneidet.

Frz.: Fou est qui se coupe de son propre couteau. (Kritzinger, 327b.)

134 Der ist ein Narr, der sich nimmt an, was er doch nicht vollbringen kann.Bücking, 373; Simrock, 7409.

135 Der ist ein Narr, der sich selber vergisst und andern stillet ihr Gelüst.

Frz.: Est bien fou qui s'oublie. (Kritzinger, 327b; Starschedel, 187.)

Holl.: Het is een zot, die zich zelven vergeet, en zijne beeten aan anderen geeft. (Harrebomée, II, 511a.)

136 Der ist ein Narr, der sich selbst eine Ruthe auf den Rücken bindet.

Mhd.: Ez ist ein michel dorheit, daz im zucht leit selbes uff den nack. (Muskatblut.) (Zingerle, 148.)

137 Der ist ein Narr, der sich selbst für klug hält.Moscherosch, 351.

138 Der ist ein Narr, der sich zweimal an denselben Stein stösst.

Ung.: Bolond ki egy kőbe kétszer ütközik meg. (Gaal, 383.)


[Spaltenumbruch]

139 Der ist ein Narr, der sich zwischen zwei Degen wirft.Winckler, VIII, 25.

140 Der ist ein Narr, der stillen Wassern traut.

Frz.: Fou est qui se fie en eau endormie. (Kritzinger, 327a.)

141 Der ist ein Narr, der tanzt, ehe er satt ist.

Frz.: Il est bien fou qui danse s'il n'est soû. (Kritzinger, 328a.)

142 Der ist ein Narr, der vmb einer guten nacht willen ein langwieriges vnglück auf sich ladet.Lehmann, 399, 13.

143 Der ist ein Narr, der wegen einer Metze Korn eine Mühle baut.Winckler, IX, 48.

144 Der ist ein Narr, der wider den Wind brunzt.

It.: Pazzo è chi non sa da che parte vien il vento. (Bohn I, 118.)

145 Der ist ein Narr, der wohl steht und nicht bleibt.

146 Der ist ein Narr, der zu Unzen gewinnt und mit Pfunden wegwirft.Winckler, XVIII, 39.

147 Der ist ein Narr in aller Welt, der Mäusedreck für Pfeffer hält.

Die Russen: Der Narr sieht Mausdreck für Pfeffer an, der Geizhals isst ihn dafür. (Altmann VI, 425.)

148 Der ist ein Narr in jedem Land, der erzählet seine eigne Schand'.

Dän.: Det er en gek, der ei kand tie sin egen skam. (Prov. dan., 221.)

149 Der ist ein Narr in seiner Haut, der auf des Glückes Gunst vertraut.

Böhm.: Blázen, kdo štĕstí vĕří, a před nuznym zavírá dveři. (Čelakovský, 152.)

150 Der ist ein Narr vor aller Welt, der alles redt, was jm einfellt.Eyering, I, 495.

151 Der ist ein Narr, welcher andere Leute für dumm hält.

It.: Sciocco è chi pensa che un altro non pensi. (Bohn I, 125.)

152 Der ist ein Narr, welcher die Wahl hat, und nimmt das Schlimmste.

153 Der ist ein Narr, welcher wegen einer guten Nacht sich viel böse Tage macht.

154 Der ist ein Narr, wie gross er sei, der ein Pferd gibt um (für) ein Ei.

155 Der ist ein narre, der da redet, was ym einfellet.Agricola I, 220 u. 430; Lehmann, II, 64, 137.

Holl.: Het is een zot, die al spreekt, wat hem invalt of voorkomt. (Harrebomée, II, 511a.)

156 Der ist kein Narr, der einem etwas Böses (Dummes, Närrisches) heisst, aber der, so es thut.

In fränkischer Mundart vgl. Frommann, VI, 321, 288.

157 Der ist kein Narr, der etwas närrisch thut, sondern der sein narrheit nicht verschweigen kann.Lehmann, 531, 42.

Dän.: Den er ei daare der giør daarlighed, men som kand ei tie det. (Prov. dan., 100.)

158 Der ist kein Narr, der viel haben will, sondern der es gibt.

Engl.: A fool demands much, but he's a greater that gives it. (Bohn II, 8.)

159 Der muss ein Narr gewisslich sein, der von Weib und Schuhen leidet Pein.

Schwed.: Skovskaff och Qwinnetwång lijdes illa, och klädeträng. (Grubb, 726.)

160 Der muss ein Narr sein, der ein Ei für einen Ochsen nicht geben will.

161 Der muss eines Narren sehr nöthig haben, der sich selber dazu macht.Winckler, III, 86.

Frz.: Grand besoin a de fol qui de soi-même le fait. (Bohn I, 19.)

Holl.: Grootelijks behoeft hij eenen zot, die van zich zelven den zot maakt. (Harrebomée, II, 511a.)

162 Der Narr bekommt überall Kopfnüsse.

Böhm.: Blázna i v kostele tepou. (Čelakovský, 209.)

163 Der Narr bleibt ein Narr, gäbst du ihm gleich eine Pfarr'.Körte, 4450.

164 Der Narr denkt jmmer an die Pfeiff.Lehmann, 23, 29.

165 Der Narr erstickt in seinem Glück wie das Schwein im Fett.

Aehnlich sagen die Chinesen: Was ist ein Narr, der sein Glück gemacht hat? Ein Schwein, das sein Fett plagt. (Qu'est-ce qu'un sot qui a fait fortune? C'est un cochon qui est embarrassé de son lard.) (Cibot, 168.)


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[[442]/0456] 114 Der ist ein Narr, der einer Frau weiter traut, als er mit den Augen schaut. Holl.: Hij is dwaas die eene vrouw meer betrouwt, dan als het pas geeft. (Harrebomée, I, 168a.) 115 Der ist ein Narr, der eines Hasen wegen ein Pferd zu Tode reitet. Die Russen: Der Narr setzt den Fischteich daran, um den Froschsumpf zu gewinnen. (Altmann VI, 449.) Holl.: Hij is een dwaas, die om een' haas veel smarten lijdt, en nog een paard, veel ponden waard, den hals afsnijdt. (Harrebomée, I, 168a.) 116 Der ist ein Narr, der fünf Füsse beim Kalbe sucht. – Winckler, VIII, 90. 117 Der ist ein Narr, der für gut hält, was böse ist, und für böse, was gut ist. 118 Der ist ein Narr, der geht, wenn er gut steht (rückt, wenn er gut sitzt). Frz.: Fou est, qui bien est, et se bouge. 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(Kritzinger, 327b.) 134 Der ist ein Narr, der sich nimmt an, was er doch nicht vollbringen kann. – Bücking, 373; Simrock, 7409. 135 Der ist ein Narr, der sich selber vergisst und andern stillet ihr Gelüst. Frz.: Est bien fou qui s'oublie. (Kritzinger, 327b; Starschedel, 187.) Holl.: Het is een zot, die zich zelven vergeet, en zijne beeten aan anderen geeft. (Harrebomée, II, 511a.) 136 Der ist ein Narr, der sich selbst eine Ruthe auf den Rücken bindet. Mhd.: Ez ist ein michel dorheit, daz im zucht leit selbes uff den nack. (Muskatblut.) (Zingerle, 148.) 137 Der ist ein Narr, der sich selbst für klug hält. – Moscherosch, 351. 138 Der ist ein Narr, der sich zweimal an denselben Stein stösst. Ung.: Bolond ki egy kőbe kétszer ütközik meg. (Gaal, 383.) 139 Der ist ein Narr, der sich zwischen zwei Degen wirft. – Winckler, VIII, 25. 140 Der ist ein Narr, der stillen Wassern traut. Frz.: Fou est qui se fie en eau endormie. (Kritzinger, 327a.) 141 Der ist ein Narr, der tanzt, ehe er satt ist. Frz.: Il est bien fou qui danse s'il n'est soû. (Kritzinger, 328a.) 142 Der ist ein Narr, der vmb einer guten nacht willen ein langwieriges vnglück auf sich ladet. – Lehmann, 399, 13. 143 Der ist ein Narr, der wegen einer Metze Korn eine Mühle baut. – Winckler, IX, 48. 144 Der ist ein Narr, der wider den Wind brunzt. It.: Pazzo è chi non sa da che parte vien il vento. (Bohn I, 118.) 145 Der ist ein Narr, der wohl steht und nicht bleibt. 146 Der ist ein Narr, der zu Unzen gewinnt und mit Pfunden wegwirft. – Winckler, XVIII, 39. 147 Der ist ein Narr in aller Welt, der Mäusedreck für Pfeffer hält. Die Russen: Der Narr sieht Mausdreck für Pfeffer an, der Geizhals isst ihn dafür. (Altmann VI, 425.) 148 Der ist ein Narr in jedem Land, der erzählet seine eigne Schand'. Dän.: Det er en gek, der ei kand tie sin egen skam. (Prov. dan., 221.) 149 Der ist ein Narr in seiner Haut, der auf des Glückes Gunst vertraut. Böhm.: Blázen, kdo štĕstí vĕří, a před nuznym zavírá dveři. (Čelakovský, 152.) 150 Der ist ein Narr vor aller Welt, der alles redt, was jm einfellt. – Eyering, I, 495. 151 Der ist ein Narr, welcher andere Leute für dumm hält. It.: Sciocco è chi pensa che un altro non pensi. (Bohn I, 125.) 152 Der ist ein Narr, welcher die Wahl hat, und nimmt das Schlimmste. 153 Der ist ein Narr, welcher wegen einer guten Nacht sich viel böse Tage macht. 154 Der ist ein Narr, wie gross er sei, der ein Pferd gibt um (für) ein Ei. 155 Der ist ein narre, der da redet, was ym einfellet. – Agricola I, 220 u. 430; Lehmann, II, 64, 137. Holl.: Het is een zot, die al spreekt, wat hem invalt of voorkomt. (Harrebomée, II, 511a.) 156 Der ist kein Narr, der einem etwas Böses (Dummes, Närrisches) heisst, aber der, so es thut. In fränkischer Mundart vgl. Frommann, VI, 321, 288. 157 Der ist kein Narr, der etwas närrisch thut, sondern der sein narrheit nicht verschweigen kann. – Lehmann, 531, 42. Dän.: Den er ei daare der giør daarlighed, men som kand ei tie det. (Prov. dan., 100.) 158 Der ist kein Narr, der viel haben will, sondern der es gibt. Engl.: A fool demands much, but he's a greater that gives it. (Bohn II, 8.) 159 Der muss ein Narr gewisslich sein, der von Weib und Schuhen leidet Pein. Schwed.: Skovskaff och Qwinnetwång lijdes illa, och klädeträng. (Grubb, 726.) 160 Der muss ein Narr sein, der ein Ei für einen Ochsen nicht geben will. 161 Der muss eines Narren sehr nöthig haben, der sich selber dazu macht. – Winckler, III, 86. Frz.: Grand besoin a de fol qui de soi-même le fait. (Bohn I, 19.) Holl.: Grootelijks behoeft hij eenen zot, die van zich zelven den zot maakt. (Harrebomée, II, 511a.) 162 Der Narr bekommt überall Kopfnüsse. Böhm.: Blázna i v kostele tepou. (Čelakovský, 209.) 163 Der Narr bleibt ein Narr, gäbst du ihm gleich eine Pfarr'. – Körte, 4450. 164 Der Narr denkt jmmer an die Pfeiff. – Lehmann, 23, 29. 165 Der Narr erstickt in seinem Glück wie das Schwein im Fett. Aehnlich sagen die Chinesen: Was ist ein Narr, der sein Glück gemacht hat? Ein Schwein, das sein Fett plagt. (Qu'est-ce qu'un sot qui a fait fortune? C'est un cochon qui est embarrassé de son lard.) (Cibot, 168.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [442]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/456>, abgerufen am 22.11.2024.