Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 23 Im Loben halte Mass und im Schelten besinn' dich bass. Schwed.: Prisa warsamt, lasta sparsamt. (Wensell, 64; Grubb, 672.) 24 Jeder hört sich lieber loben als schelten (tadeln). - Sutor, 934. Alexander von Humboldt schrieb unter dem 13. Sept. 1844 an Varnhagen: "Ich habe erfahren, dass ich für Lob noch nicht abgestumpft bin." (Alexander von Humboldt's Briefe an Varnhagen von Ense, Leipzig 1860, S. 169.) In Toscana hat man das Wortspiel: Das Fleisch der Lerche (lodola) schmeckt jedem. (Reinsberg VI, 19.) Dän.: Hver hörer helst sin egen roos. (Prov. dan., 480; Bohn II, 375.) - Ingen er som jo heller vil loves end lastes. (Prov. dan., 393.) Lat.: Nemo tam gnarus, qui non sit laudis avarus. (Binder II, 2058; Chaos, 473; Gartner, 20.) - Omnes mortales sese laudarier optant. (Binder II, 2386.) - Trahimur omnes laudis studio. (Cicero.) (Philippi, II, 222.) Schwed.: Hwem hörer icke giärne sitt egit roos. (Grubb, 357.) 25 Jeder lobt sein Handwerk. 26 Jeder lobt sein Werk. Lat.: Auctor opus laudat. (Ovid.) (Binder I, 104; II, 276.) 27 Jeder lobt, was ihm gefällt. (S. Geschmack 18.) - Gaal, 1109. It.: A chi piace la torta, a chi i pasticci. (Gaal, 1109.) Ung.: Bolondnak is tetszik az o fa sablaja. (Gaal, 1109.) - Ki magat dicseri, rosz szomszedgyai vannak. 28 Jedermann lobt seine Kuh und glaubt, sie ist die beste. - Frischbier2, 2236. 29 Lass andere dich loben! - Tendlau, 72. 30 Lob, das löblich. - Gruter, I, 35; Egenolff, 384a; Eiselein, 432. Mhd.: Hiest wol gelobet: lobe anderswa. (Walther.) - Rennewart lobe anderswa, du hast hie gelobet wol. (Türheim.) (Zingerle, 94.) 31 Lob, das zu loben ist. - Petri, II, 441. 32 Lob den also, das du in auch schenden mögst. - Hauer, Liij3. 33 Lob den narren, so geschwilt er. - Franck, I, 133a; Lehmann, II, 375, 108; Simrock, 6562; Körte, 3926; Braun, I, 2363. 34 Lob den Narren, so gewinnt er Eselsohren. - Lehmann, II, 375, 9; Grubb, 692. Dän.: Roos giekken, saa faaer du gavn af ham. (Prov. dan., 479.) 35 Lob dich ein anderer vnnd du dich nicht selbst. - Lehmann, II, 375, 113. 36 Lob die berg vnd bleib auf der ebene. - Lehmann, 490, 29. 37 Lob die faulen, so werden sie endelich (flink). - Franck, I, 127b; Gruter, I, 55; Petri, II, 441. 38 Lob einen also, dass du jhn auch wieder schelten kanst. - Mathesy, 173b. 39 Lob einen bösen nicht von seines Reichthumbs wegen. - Lehmann, II, 375, 110. 40 Lob' einen Narren, so wird er lachen. "Ist er kein Narr, so wird er sagen: du Heuchler." 41 Lob' einen, so er fromm ist; schilt ihn aber, so er eine Bube wird. 42 Lob' es, wer's hat; wenn's weg ist, ist's zu spat. - Reinsberg VI, 34. 43 Lob vor dem Tod nit ohne Noth. - Chaos, 386. 44 Lobe, dass du könnest schelten, schilt, dass du kannst loben. - Simrock, 6543. 45 Lobe, dass du noch zu loben und zu schelten Platz habest. - Sutor, 318. 46 Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren. - 47 Lobe die Fremde und bleibe daheim. Die Finnen: Lobe die Wuojaländer (Lappländer), aber bleibe in Suomi (Finnland). (Reinsberg V, 41.) 48 Lobe gern die alte Welt und thue, was anitz gefällt. 49 Lobe und tadle nicht zu geschwinde. - Gaal, 1490. Dän.: Roos eller last ei for hastig. (Prov. dan., 480.) It.: Avanti che tu conosca, non lodare ne disprezzare. (Gaal, 1490.) 50 Loben ist nicht lieben. - Körte, 3936; Simrock, 6536; Reinsberg I, 4; Braun, I, 2361. Denn oft ist das Lob nur Gift. 51 Loben sich selbst, ist ausslachens werth. - Lehmann, II, 375, 114. [Spaltenumbruch] 52 Loben vnd bieten gehört zum kauff. - Henisch, 376, 24; Petri, II, 441; Graf, 260, 215. Die Waaren empfehlen von der einen Seite und darauf bieten von der andern führt zum Kauf. Angebot und Nachfrage. 53 Lobet, was draussen ist und bleibt darin. (Wend. Lausitz.) 54 Lobt den Frommen nicht Kuntze, so lobt jhn Hintze. - Petri, II, 441. 55 Malk (jeder) lovt dat syne. Lat.: Cuique suum cordi laudat quod diligit omnis. (Tunnicius, 366.) 56 Man kan keinen loben, es müssen jhr viel gescholten werden. - Petri, II, 456. 57 Man lobt die bessere Weise und bleibt im alten Gleise. - Gaal, 192. 58 Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann. - Simrock, 10387. Mhd.: Es wirt offt nach dem tod geruemt ain man der lop hie nie geban. (Wolkenstein.) - Man lobt nach tode manegen man, der lob zer werlde nie gewan. (Freidank.) (Zingerle, 149.) 59 Man lobt keinen, ausser er braucht's. (Oberschwaben.) - Birlinger, 354. 60 Man lobt offt etwas, das des lobens nie werdt wardt. - Agricola I, 215; Petri, II, 458; Lehmann, II, 402, 24. "Das Schlechte kannst du immer loben, du hast dafür sogleich den Lohn; in deinem Pfuhle schwimmst du oben, du bist der Pfuscher Schutzpatron." (Goethe.) 61 Man lobt und billigt bessere Weise und bleibt doch stets im alten Gleise. 62 Man muss einen an dem ort loben, do er hübsch ist. - Lehmann, 468, 4; Eiselein, 412; Henisch, 423, 432; Simrock, 656; Braun, I, 2369. Die Araber sagen: Lobe auch den guten Menschen nicht zu sehr, ehe du weisst, was sein Kopf werth ist, denn es gibt gute Menschen, die sehr dumm sind. (Cahier, 2312.) 63 Man soll die Anwesenden so loben, dass die Abwesenden keine Flecken bekommen. Dän.: Den naervaerende bör du saa at rose, at den fravaerende derved ei lastes. (Prov. dan., 424.) 64 Man soll einen also loben, dass man auch ein blätzlein lasse, da man jhn schelten kan. - Lehmann, 490, 36; Schottel, 1127a. Böhm.: Tak chval, abys neprechvalil. (Celakovsky, 104.) 65 Man soll es loben, wenn man's leiden kann. Holl.: Alst liden mach, sel men loven. (Tunn., 3, 19.) Lat.: Plus sunt laudanda mediocria quam vicianda. (Fallersleben, 38.) 66 Man soll nicht zu früh loben und schelten. Span.: No alabes ni desalabes hasta siete navidades. (Cahier, 3191.) 67 Man soll nichts loben, das man nicht kennt. It.: Non lodare sino al provare. (Pazzaglia, 201, 9.) 68 Man soll nur loben, was Lob verdient. Lessing lehnte einen Ruf nach Königsberg als Professor der Eloquenz mit dem Bemerken ab, dass es ihm unmöglich sei, alle Jahre einen Panegyrikus auf den jedesmaligen König zu halten. (Stahr, Lessing's Leben, I, 226.) Frz.: Li plusor voelent se loer qui il devreient blasmer, et ce haissent que il devreient forment loer, se il l'aveient. (Leroux, II, 252.) 69 Mancher lobt die Tugend und übt das Laster. 70 Mancher lobt einen vnd schlägt jhn mit dem schwantz wie ein Scorpion. - Lehmann, 468, 5. 71 Met Leven1 en Bein2 könt me beienan3. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 103. 1) Anpreisen der Waare. 2) Bieten. 3) Kommt man beieinander. 72 Mit loben gewinnet man lieben. - Lehmann, 489, 24. 73 Sich selber loben ist Thorheit, sich selber schänden ist Unsinn. - Simrock, 9497. 74 Sich selber niemand loben soll, den Guten loben andere wol. - Sprichwort, 27, 2; Schulze, 96; Zehner, 188; Gaal, 1402; Simrock, 6556. "Eyner zcu zceyten selbst mage seyn eygen lob sagen, nemlich wenn er begert das seyn nechster dovon gebessert werd." (Werdea, B.) Nach Spr. Sal. 27, 2 sagt ein jüdisch-deutsches Sprichwort: Jehallelichu Lor (= es lobe dich ein Fremder) weloj-Pichu (und nicht [Spaltenumbruch] 23 Im Loben halte Mass und im Schelten besinn' dich bass. Schwed.: Prisa warsamt, lasta sparsamt. (Wensell, 64; Grubb, 672.) 24 Jeder hört sich lieber loben als schelten (tadeln). – Sutor, 934. Alexander von Humboldt schrieb unter dem 13. Sept. 1844 an Varnhagen: „Ich habe erfahren, dass ich für Lob noch nicht abgestumpft bin.“ (Alexander von Humboldt's Briefe an Varnhagen von Ense, Leipzig 1860, S. 169.) In Toscana hat man das Wortspiel: Das Fleisch der Lerche (lodola) schmeckt jedem. (Reinsberg VI, 19.) Dän.: Hver hører helst sin egen roos. (Prov. dan., 480; Bohn II, 375.) – Ingen er som jo heller vil loves end lastes. (Prov. dan., 393.) Lat.: Nemo tam gnarus, qui non sit laudis avarus. (Binder II, 2058; Chaos, 473; Gartner, 20.) – Omnes mortales sese laudarier optant. (Binder II, 2386.) – Trahimur omnes laudis studio. (Cicero.) (Philippi, II, 222.) Schwed.: Hwem hörer icke giärne sitt egit roos. (Grubb, 357.) 25 Jeder lobt sein Handwerk. 26 Jeder lobt sein Werk. Lat.: Auctor opus laudat. (Ovid.) (Binder I, 104; II, 276.) 27 Jeder lobt, was ihm gefällt. (S. Geschmack 18.) – Gaal, 1109. It.: A chi piace la torta, a chi ì pasticci. (Gaal, 1109.) Ung.: Bolondnak is tetszik az ő fa sablája. (Gaal, 1109.) – Ki magát dicséri, rosz szomszédgyai vannak. 28 Jedermann lobt seine Kuh und glaubt, sie ist die beste. – Frischbier2, 2236. 29 Lass andere dich loben! – Tendlau, 72. 30 Lob, das löblich. – Gruter, I, 35; Egenolff, 384a; Eiselein, 432. Mhd.: Hiest wol gelobet: lobe anderswâ. (Walther.) – Rennewart lobe anderswâ, du hâst hie gelobet wol. (Türheim.) (Zingerle, 94.) 31 Lob, das zu loben ist. – Petri, II, 441. 32 Lob den also, das du in auch schenden mögst. – Hauer, Liij3. 33 Lob den narren, so geschwilt er. – Franck, I, 133a; Lehmann, II, 375, 108; Simrock, 6562; Körte, 3926; Braun, I, 2363. 34 Lob den Narren, so gewinnt er Eselsohren. – Lehmann, II, 375, 9; Grubb, 692. Dän.: Roos giekken, saa faaer du gavn af ham. (Prov. dan., 479.) 35 Lob dich ein anderer vnnd du dich nicht selbst. – Lehmann, II, 375, 113. 36 Lob die berg vnd bleib auf der ebene. – Lehmann, 490, 29. 37 Lob die faulen, so werden sie endelich (flink). – Franck, I, 127b; Gruter, I, 55; Petri, II, 441. 38 Lob einen also, dass du jhn auch wieder schelten kanst. – Mathesy, 173b. 39 Lob einen bösen nicht von seines Reichthumbs wegen. – Lehmann, II, 375, 110. 40 Lob' einen Narren, so wird er lachen. „Ist er kein Narr, so wird er sagen: du Heuchler.“ 41 Lob' einen, so er fromm ist; schilt ihn aber, so er eine Bube wird. 42 Lob' es, wer's hat; wenn's weg ist, ist's zu spat. – Reinsberg VI, 34. 43 Lob vor dem Tod nit ohne Noth. – Chaos, 386. 44 Lobe, dass du könnest schelten, schilt, dass du kannst loben. – Simrock, 6543. 45 Lobe, dass du noch zu loben und zu schelten Platz habest. – Sutor, 318. 46 Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren. – 47 Lobe die Fremde und bleibe daheim. Die Finnen: Lobe die Wuojaländer (Lappländer), aber bleibe in Suomi (Finnland). (Reinsberg V, 41.) 48 Lobe gern die alte Welt und thue, was anitz gefällt. 49 Lobe und tadle nicht zu geschwinde. – Gaal, 1490. Dän.: Roos eller last ei for hastig. (Prov. dan., 480.) It.: Avanti che tu conosca, non lodare ne disprezzare. (Gaal, 1490.) 50 Loben ist nicht lieben. – Körte, 3936; Simrock, 6536; Reinsberg I, 4; Braun, I, 2361. Denn oft ist das Lob nur Gift. 51 Loben sich selbst, ist ausslachens werth. – Lehmann, II, 375, 114. [Spaltenumbruch] 52 Loben vnd bieten gehört zum kauff. – Henisch, 376, 24; Petri, II, 441; Graf, 260, 215. Die Waaren empfehlen von der einen Seite und darauf bieten von der andern führt zum Kauf. Angebot und Nachfrage. 53 Lobet, was draussen ist und bleibt darin. (Wend. Lausitz.) 54 Lobt den Frommen nicht Kuntze, so lobt jhn Hintze. – Petri, II, 441. 55 Malk (jeder) lovt dat syne. Lat.: Cuique suum cordi laudat quod diligit omnis. (Tunnicius, 366.) 56 Man kan keinen loben, es müssen jhr viel gescholten werden. – Petri, II, 456. 57 Man lobt die bessere Weise und bleibt im alten Gleise. – Gaal, 192. 58 Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann. – Simrock, 10387. Mhd.: Es wirt offt nach dem tôd geruemt ain man der lop hie nie geban. (Wolkenstein.) – Man lobt nâch tôde manegen man, der lob zer werlde nie gewan. (Freidank.) (Zingerle, 149.) 59 Man lobt keinen, ausser er braucht's. (Oberschwaben.) – Birlinger, 354. 60 Man lobt offt etwas, das des lobens nie werdt wardt. – Agricola I, 215; Petri, II, 458; Lehmann, II, 402, 24. „Das Schlechte kannst du immer loben, du hast dafür sogleich den Lohn; in deinem Pfuhle schwimmst du oben, du bist der Pfuscher Schutzpatron.“ (Goethe.) 61 Man lobt und billigt bessere Weise und bleibt doch stets im alten Gleise. 62 Man muss einen an dem ort loben, do er hübsch ist. – Lehmann, 468, 4; Eiselein, 412; Henisch, 423, 432; Simrock, 656; Braun, I, 2369. Die Araber sagen: Lobe auch den guten Menschen nicht zu sehr, ehe du weisst, was sein Kopf werth ist, denn es gibt gute Menschen, die sehr dumm sind. (Cahier, 2312.) 63 Man soll die Anwesenden so loben, dass die Abwesenden keine Flecken bekommen. Dän.: Den nærværende bør du saa at rose, at den fraværende derved ei lastes. (Prov. dan., 424.) 64 Man soll einen also loben, dass man auch ein blätzlein lasse, da man jhn schelten kan. – Lehmann, 490, 36; Schottel, 1127a. Böhm.: Tak chval, abys nepřechválil. (Čelakovsky, 104.) 65 Man soll es loben, wenn man's leiden kann. Holl.: Alst liden mach, sel men loven. (Tunn., 3, 19.) Lat.: Plus sunt laudanda mediocria quam vicianda. (Fallersleben, 38.) 66 Man soll nicht zu früh loben und schelten. Span.: No alabes ni desalabes hasta siete navidades. (Cahier, 3191.) 67 Man soll nichts loben, das man nicht kennt. It.: Non lodare sino al provare. (Pazzaglia, 201, 9.) 68 Man soll nur loben, was Lob verdient. Lessing lehnte einen Ruf nach Königsberg als Professor der Eloquenz mit dem Bemerken ab, dass es ihm unmöglich sei, alle Jahre einen Panegyrikus auf den jedesmaligen König zu halten. (Stahr, Lessing's Leben, I, 226.) Frz.: Li plusor voelent se loer qui il devreient blasmer, et ce haïssent que il devreient forment loer, se il l'aveient. (Leroux, II, 252.) 69 Mancher lobt die Tugend und übt das Laster. 70 Mancher lobt einen vnd schlägt jhn mit dem schwantz wie ein Scorpion. – Lehmann, 468, 5. 71 Met Leven1 en Béin2 könt me béienan3. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 103. 1) Anpreisen der Waare. 2) Bieten. 3) Kommt man beieinander. 72 Mit loben gewinnet man lieben. – Lehmann, 489, 24. 73 Sich selber loben ist Thorheit, sich selber schänden ist Unsinn. – Simrock, 9497. 74 Sich selber niemand loben soll, den Guten loben andere wol. – Sprichwort, 27, 2; Schulze, 96; Zehner, 188; Gaal, 1402; Simrock, 6556. „Eyner zcu zceyten selbst mage seyn eygen lob sagen, nemlich wenn er begert das seyn nechster dovon gebessert werd.“ (Werdea, B.) Nach Spr. Sal. 27, 2 sagt ein jüdisch-deutsches Sprichwort: Jehallelichu Lor (= es lobe dich ein Fremder) weloj-Pichu (und nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0118" n="[104]"/><cb n="207"/> 23 Im Loben halte Mass und im Schelten besinn' dich bass.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Prisa warsamt, lasta sparsamt. (<hi rendition="#i">Wensell, 64; Grubb, 672.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Jeder hört sich lieber loben als schelten (tadeln).</hi> – <hi rendition="#i">Sutor, 934.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#i">Alexander von Humboldt</hi> schrieb unter dem 13. Sept. 1844 an Varnhagen: „Ich habe erfahren, dass ich für Lob noch nicht abgestumpft bin.“ (<hi rendition="#i">Alexander von Humboldt's Briefe an Varnhagen von Ense, Leipzig 1860, S. 169.</hi>) In Toscana hat man das Wortspiel: Das Fleisch der Lerche (lodola) schmeckt jedem. (<hi rendition="#i">Reinsberg VI, 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Hver hører helst sin egen roos. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 480; Bohn II, 375.</hi>) – Ingen er som jo heller vil loves end lastes. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 393.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nemo tam gnarus, qui non sit laudis avarus. (<hi rendition="#i">Binder II, 2058; Chaos, 473; Gartner, 20.</hi>) – Omnes mortales sese laudarier optant. (<hi rendition="#i">Binder II, 2386.</hi>) – Trahimur omnes laudis studio. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 222.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Hwem hörer icke giärne sitt egit roos. (<hi rendition="#i">Grubb, 357.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Jeder lobt sein Handwerk.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Jeder lobt sein Werk.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Auctor opus laudat. (<hi rendition="#i">Ovid.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 104; II, 276.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Jeder lobt, was ihm gefällt.</hi> (S. Geschmack 18.) – <hi rendition="#i">Gaal, 1109.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A chi piace la torta, a chi ì pasticci. (<hi rendition="#i">Gaal, 1109.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Bolondnak is tetszik az ő fa sablája. (<hi rendition="#i">Gaal, 1109.</hi>) – Ki magát dicséri, rosz szomszédgyai vannak.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Jedermann lobt seine Kuh und glaubt, sie ist die beste.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 2236.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Lass andere dich loben!</hi> – <hi rendition="#i">Tendlau, 72.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Lob, das löblich.</hi> – <hi rendition="#i">Gruter, I, 35; Egenolff, 384<hi rendition="#sup">a</hi>; Eiselein, 432.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Hiest wol gelobet: lobe anderswâ. (<hi rendition="#i">Walther.</hi>) – Rennewart lobe anderswâ, du hâst hie gelobet wol. (<hi rendition="#i">Türheim.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 94.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Lob, das zu loben ist.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 441.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Lob den also, das du in auch schenden mögst.</hi> – <hi rendition="#i">Hauer, Liij<hi rendition="#sup">3</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">33 Lob den narren, so geschwilt er.</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 133<hi rendition="#sup">a</hi>; Lehmann, II, 375, 108; Simrock, 6562; Körte, 3926; Braun, I, 2363.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Lob den Narren, so gewinnt er Eselsohren.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 375, 9; Grubb, 692.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Roos giekken, saa faaer du gavn af ham. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 479.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Lob dich ein anderer vnnd du dich nicht selbst.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 375, 113.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Lob die berg vnd bleib auf der ebene.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 490, 29.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Lob die faulen, so werden sie endelich (flink).</hi> – <hi rendition="#i">Franck, I, 127<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 55; Petri, II, 441.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Lob einen also, dass du jhn auch wieder schelten kanst.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesy, 173<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Lob einen bösen nicht von seines Reichthumbs wegen.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 375, 110.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Lob' einen Narren, so wird er lachen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Ist er kein Narr, so wird er sagen: du Heuchler.“</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Lob' einen, so er fromm ist; schilt ihn aber, so er eine Bube wird.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Lob' es, wer's hat; wenn's weg ist, ist's zu spat.</hi> – <hi rendition="#i">Reinsberg VI, 34.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Lob vor dem Tod nit ohne Noth.</hi> – <hi rendition="#i">Chaos, 386.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Lobe, dass du könnest schelten, schilt, dass du kannst loben.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 6543.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Lobe, dass du noch zu loben und zu schelten Platz habest.</hi> – <hi rendition="#i">Sutor, 318.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren.</hi> –</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Lobe die Fremde und bleibe daheim.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Finnen: Lobe die Wuojaländer (Lappländer), aber bleibe in Suomi (Finnland). (<hi rendition="#i">Reinsberg V, 41.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Lobe gern die alte Welt und thue, was anitz gefällt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Lobe und tadle nicht zu geschwinde.</hi> – <hi rendition="#i">Gaal, 1490.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Roos eller last ei for hastig. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 480.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Avanti che tu conosca, non lodare ne disprezzare. (<hi rendition="#i">Gaal, 1490.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Loben ist nicht lieben.</hi> – <hi rendition="#i">Körte, 3936; Simrock, 6536; Reinsberg I, 4; Braun, I, 2361.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Denn oft ist das Lob nur Gift.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Loben sich selbst, ist ausslachens werth.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, II, 375, 114.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="208"/> 52 Loben vnd bieten gehört zum kauff.</hi> – <hi rendition="#i">Henisch, 376, 24; Petri, II, 441; Graf, 260, 215.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Waaren empfehlen von der einen Seite und darauf bieten von der andern führt zum Kauf. Angebot und Nachfrage.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Lobet, was draussen ist und bleibt darin.</hi> (<hi rendition="#i">Wend. Lausitz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Lobt den Frommen nicht Kuntze, so lobt jhn Hintze.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 441.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">55 Malk (jeder) lovt dat syne.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cuique suum cordi laudat quod diligit omnis. (<hi rendition="#i">Tunnicius, 366.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Man kan keinen loben, es müssen jhr viel gescholten werden.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 456.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Man lobt die bessere Weise und bleibt im alten Gleise.</hi> – <hi rendition="#i">Gaal, 192.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10387.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Es wirt offt nach dem tôd geruemt ain man der lop hie nie geban. (<hi rendition="#i">Wolkenstein.</hi>) – Man lobt nâch tôde manegen man, der lob zer werlde nie gewan. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 149.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Man lobt keinen, ausser er braucht's.</hi> (<hi rendition="#i">Oberschwaben.</hi>) – <hi rendition="#i">Birlinger, 354.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Man lobt offt etwas, das des lobens nie werdt wardt.</hi> – <hi rendition="#i">Agricola I, 215; Petri, II, 458; Lehmann, II, 402, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Das Schlechte kannst du immer loben, du hast dafür sogleich den Lohn; in deinem Pfuhle schwimmst du oben, du bist der Pfuscher Schutzpatron.“ (<hi rendition="#i">Goethe.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Man lobt und billigt bessere Weise und bleibt doch stets im alten Gleise.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Man muss einen an dem ort loben, do er hübsch ist.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 468, 4; Eiselein, 412; Henisch, 423, 432; Simrock, 656; Braun, I, 2369.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Araber sagen: Lobe auch den guten Menschen nicht zu sehr, ehe du weisst, was sein Kopf werth ist, denn es gibt gute Menschen, die sehr dumm sind. (<hi rendition="#i">Cahier, 2312.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Man soll die Anwesenden so loben, dass die Abwesenden keine Flecken bekommen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den nærværende bør du saa at rose, at den fraværende derved ei lastes. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 424.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Man soll einen also loben, dass man auch ein blätzlein lasse, da man jhn schelten kan.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 490, 36; Schottel, 1127<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Tak chval, abys nepřechválil. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 104.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">65 Man soll es loben, wenn man's leiden kann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Alst liden mach, sel men loven. (<hi rendition="#i">Tunn., 3, 19.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Plus sunt laudanda mediocria quam vicianda. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 38.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Man soll nicht zu früh loben und schelten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: No alabes ni desalabes hasta siete navidades. (<hi rendition="#i">Cahier, 3191.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Man soll nichts loben, das man nicht kennt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non lodare sino al provare. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 201, 9.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">68 Man soll nur loben, was Lob verdient.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Lessing lehnte einen Ruf nach Königsberg als Professor der Eloquenz mit dem Bemerken ab, dass es ihm unmöglich sei, alle Jahre einen Panegyrikus auf den jedesmaligen König zu halten. (<hi rendition="#i">Stahr, Lessing's Leben, I, 226.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Li plusor voelent se loer qui il devreient blasmer, et ce haïssent que il devreient forment loer, se il l'aveient. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 252.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Mancher lobt die Tugend und übt das Laster.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Mancher lobt einen vnd schlägt jhn mit dem schwantz wie ein Scorpion.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 468, 5.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Met Leven<hi rendition="#sup">1</hi> en Béin<hi rendition="#sup">2</hi> könt me béienan<hi rendition="#sup">3</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) – <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 103.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Anpreisen der Waare.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Bieten.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">3</hi>) Kommt man beieinander.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">72 Mit loben gewinnet man lieben.</hi> – <hi rendition="#i">Lehmann, 489, 24.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Sich selber loben ist Thorheit, sich selber schänden ist Unsinn.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 9497.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">74 Sich selber niemand loben soll, den Guten loben andere wol.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwort, 27, 2; Schulze, 96; Zehner, 188; Gaal, 1402; Simrock, 6556.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Eyner zcu zceyten selbst mage seyn eygen lob sagen, nemlich wenn er begert das seyn nechster dovon gebessert werd.“ (<hi rendition="#i">Werdea, B.</hi>) Nach <hi rendition="#i">Spr. Sal. 27, 2</hi> sagt ein jüdisch-deutsches Sprichwort: Jehallelichu Lor (= es lobe dich ein Fremder) weloj-Pichu (und nicht </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[104]/0118]
23 Im Loben halte Mass und im Schelten besinn' dich bass.
Schwed.: Prisa warsamt, lasta sparsamt. (Wensell, 64; Grubb, 672.)
24 Jeder hört sich lieber loben als schelten (tadeln). – Sutor, 934.
Alexander von Humboldt schrieb unter dem 13. Sept. 1844 an Varnhagen: „Ich habe erfahren, dass ich für Lob noch nicht abgestumpft bin.“ (Alexander von Humboldt's Briefe an Varnhagen von Ense, Leipzig 1860, S. 169.) In Toscana hat man das Wortspiel: Das Fleisch der Lerche (lodola) schmeckt jedem. (Reinsberg VI, 19.)
Dän.: Hver hører helst sin egen roos. (Prov. dan., 480; Bohn II, 375.) – Ingen er som jo heller vil loves end lastes. (Prov. dan., 393.)
Lat.: Nemo tam gnarus, qui non sit laudis avarus. (Binder II, 2058; Chaos, 473; Gartner, 20.) – Omnes mortales sese laudarier optant. (Binder II, 2386.) – Trahimur omnes laudis studio. (Cicero.) (Philippi, II, 222.)
Schwed.: Hwem hörer icke giärne sitt egit roos. (Grubb, 357.)
25 Jeder lobt sein Handwerk.
26 Jeder lobt sein Werk.
Lat.: Auctor opus laudat. (Ovid.) (Binder I, 104; II, 276.)
27 Jeder lobt, was ihm gefällt. (S. Geschmack 18.) – Gaal, 1109.
It.: A chi piace la torta, a chi ì pasticci. (Gaal, 1109.)
Ung.: Bolondnak is tetszik az ő fa sablája. (Gaal, 1109.) – Ki magát dicséri, rosz szomszédgyai vannak.
28 Jedermann lobt seine Kuh und glaubt, sie ist die beste. – Frischbier2, 2236.
29 Lass andere dich loben! – Tendlau, 72.
30 Lob, das löblich. – Gruter, I, 35; Egenolff, 384a; Eiselein, 432.
Mhd.: Hiest wol gelobet: lobe anderswâ. (Walther.) – Rennewart lobe anderswâ, du hâst hie gelobet wol. (Türheim.) (Zingerle, 94.)
31 Lob, das zu loben ist. – Petri, II, 441.
32 Lob den also, das du in auch schenden mögst. – Hauer, Liij3.
33 Lob den narren, so geschwilt er. – Franck, I, 133a; Lehmann, II, 375, 108; Simrock, 6562; Körte, 3926; Braun, I, 2363.
34 Lob den Narren, so gewinnt er Eselsohren. – Lehmann, II, 375, 9; Grubb, 692.
Dän.: Roos giekken, saa faaer du gavn af ham. (Prov. dan., 479.)
35 Lob dich ein anderer vnnd du dich nicht selbst. – Lehmann, II, 375, 113.
36 Lob die berg vnd bleib auf der ebene. – Lehmann, 490, 29.
37 Lob die faulen, so werden sie endelich (flink). – Franck, I, 127b; Gruter, I, 55; Petri, II, 441.
38 Lob einen also, dass du jhn auch wieder schelten kanst. – Mathesy, 173b.
39 Lob einen bösen nicht von seines Reichthumbs wegen. – Lehmann, II, 375, 110.
40 Lob' einen Narren, so wird er lachen.
„Ist er kein Narr, so wird er sagen: du Heuchler.“
41 Lob' einen, so er fromm ist; schilt ihn aber, so er eine Bube wird.
42 Lob' es, wer's hat; wenn's weg ist, ist's zu spat. – Reinsberg VI, 34.
43 Lob vor dem Tod nit ohne Noth. – Chaos, 386.
44 Lobe, dass du könnest schelten, schilt, dass du kannst loben. – Simrock, 6543.
45 Lobe, dass du noch zu loben und zu schelten Platz habest. – Sutor, 318.
46 Lobe den Narren, so gewinnt er Eselsohren. –
47 Lobe die Fremde und bleibe daheim.
Die Finnen: Lobe die Wuojaländer (Lappländer), aber bleibe in Suomi (Finnland). (Reinsberg V, 41.)
48 Lobe gern die alte Welt und thue, was anitz gefällt.
49 Lobe und tadle nicht zu geschwinde. – Gaal, 1490.
Dän.: Roos eller last ei for hastig. (Prov. dan., 480.)
It.: Avanti che tu conosca, non lodare ne disprezzare. (Gaal, 1490.)
50 Loben ist nicht lieben. – Körte, 3936; Simrock, 6536; Reinsberg I, 4; Braun, I, 2361.
Denn oft ist das Lob nur Gift.
51 Loben sich selbst, ist ausslachens werth. – Lehmann, II, 375, 114.
52 Loben vnd bieten gehört zum kauff. – Henisch, 376, 24; Petri, II, 441; Graf, 260, 215.
Die Waaren empfehlen von der einen Seite und darauf bieten von der andern führt zum Kauf. Angebot und Nachfrage.
53 Lobet, was draussen ist und bleibt darin. (Wend. Lausitz.)
54 Lobt den Frommen nicht Kuntze, so lobt jhn Hintze. – Petri, II, 441.
55 Malk (jeder) lovt dat syne.
Lat.: Cuique suum cordi laudat quod diligit omnis. (Tunnicius, 366.)
56 Man kan keinen loben, es müssen jhr viel gescholten werden. – Petri, II, 456.
57 Man lobt die bessere Weise und bleibt im alten Gleise. – Gaal, 192.
58 Man lobt im Tode manchen Mann, der Lob im Leben nie gewann. – Simrock, 10387.
Mhd.: Es wirt offt nach dem tôd geruemt ain man der lop hie nie geban. (Wolkenstein.) – Man lobt nâch tôde manegen man, der lob zer werlde nie gewan. (Freidank.) (Zingerle, 149.)
59 Man lobt keinen, ausser er braucht's. (Oberschwaben.) – Birlinger, 354.
60 Man lobt offt etwas, das des lobens nie werdt wardt. – Agricola I, 215; Petri, II, 458; Lehmann, II, 402, 24.
„Das Schlechte kannst du immer loben, du hast dafür sogleich den Lohn; in deinem Pfuhle schwimmst du oben, du bist der Pfuscher Schutzpatron.“ (Goethe.)
61 Man lobt und billigt bessere Weise und bleibt doch stets im alten Gleise.
62 Man muss einen an dem ort loben, do er hübsch ist. – Lehmann, 468, 4; Eiselein, 412; Henisch, 423, 432; Simrock, 656; Braun, I, 2369.
Die Araber sagen: Lobe auch den guten Menschen nicht zu sehr, ehe du weisst, was sein Kopf werth ist, denn es gibt gute Menschen, die sehr dumm sind. (Cahier, 2312.)
63 Man soll die Anwesenden so loben, dass die Abwesenden keine Flecken bekommen.
Dän.: Den nærværende bør du saa at rose, at den fraværende derved ei lastes. (Prov. dan., 424.)
64 Man soll einen also loben, dass man auch ein blätzlein lasse, da man jhn schelten kan. – Lehmann, 490, 36; Schottel, 1127a.
Böhm.: Tak chval, abys nepřechválil. (Čelakovsky, 104.)
65 Man soll es loben, wenn man's leiden kann.
Holl.: Alst liden mach, sel men loven. (Tunn., 3, 19.)
Lat.: Plus sunt laudanda mediocria quam vicianda. (Fallersleben, 38.)
66 Man soll nicht zu früh loben und schelten.
Span.: No alabes ni desalabes hasta siete navidades. (Cahier, 3191.)
67 Man soll nichts loben, das man nicht kennt.
It.: Non lodare sino al provare. (Pazzaglia, 201, 9.)
68 Man soll nur loben, was Lob verdient.
Lessing lehnte einen Ruf nach Königsberg als Professor der Eloquenz mit dem Bemerken ab, dass es ihm unmöglich sei, alle Jahre einen Panegyrikus auf den jedesmaligen König zu halten. (Stahr, Lessing's Leben, I, 226.)
Frz.: Li plusor voelent se loer qui il devreient blasmer, et ce haïssent que il devreient forment loer, se il l'aveient. (Leroux, II, 252.)
69 Mancher lobt die Tugend und übt das Laster.
70 Mancher lobt einen vnd schlägt jhn mit dem schwantz wie ein Scorpion. – Lehmann, 468, 5.
71 Met Leven1 en Béin2 könt me béienan3. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 103.
1) Anpreisen der Waare.
2) Bieten.
3) Kommt man beieinander.
72 Mit loben gewinnet man lieben. – Lehmann, 489, 24.
73 Sich selber loben ist Thorheit, sich selber schänden ist Unsinn. – Simrock, 9497.
74 Sich selber niemand loben soll, den Guten loben andere wol. – Sprichwort, 27, 2; Schulze, 96; Zehner, 188; Gaal, 1402; Simrock, 6556.
„Eyner zcu zceyten selbst mage seyn eygen lob sagen, nemlich wenn er begert das seyn nechster dovon gebessert werd.“ (Werdea, B.) Nach Spr. Sal. 27, 2 sagt ein jüdisch-deutsches Sprichwort: Jehallelichu Lor (= es lobe dich ein Fremder) weloj-Pichu (und nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:28Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |