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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] (Vgl. Grimm, V, 1756.) "Jedermann würde es uns auf den kopf zusagen (des Verbrechens uns zeihen)." (Lessing, II, 161.) "Ich will dir nicht auf den Kopf widersprechen." (Niebuhr's Leben, I, 376.) "Er wollte nichts mit mir, sagte er mir gleich an den Kopf heraus." (Jer. Gotthelf, III, 99.)

*599 Einem etwas über den Kopf nehmen.

Ohne seinen Willen etwas thun, wozu er denselben eigentlich geben müsste; eigentlich von hinten über seinen Kopf wegnehmen. (Vgl. Grimm, V, 1757, 12.) "Da Lucullus der Regierung den Krieg über den Kopf nehmen wollte." (Mommsen, Röm. Gesch., III, 58.)

*600 Einem über den Kopf kommen.

Feindlich, überraschend, mit Uebermacht. (Vgl. Grimm, V, 1756.) "Trier und Pfalz vermuthen eher des Himmels Einfall, als dass ich ihnen über den Kopf kommen werde." (Goethe, VIII, 126.)

*601 Einem über den Kopf wachsen. (Franken.) - Körte, 3550a; Lohrengel, II, 215; Braun, I, 1950.

Ihn überwachsen im eigentlichen und uneigentlichen Sinne. Mein Sohn ist mir schon über den Kopf gewachsen, er ist körperlich grösser oder mächtiger geworden, er hat mehr Gewalt über mich, als ich über ihn. "In der Schwäche einer überfüllten Ruhe erzeugen sich Begierden, die ihrer Mutter leicht über den Kopf wachsen." (Goethe, 8, 13.)

Holl.: En discipel wast zijn meester wel over't hoofd. (Harrebomee, I, 326a.)

*602 Einem um den Kopf gehen, wie der Büttner um die Stande. - Schottel, 1116a.

*603 Einem vber den kopff dreschen. - Mathesius, Postilla, I, CIa; Historia Jesu, XXXVIb.

*604 Einem zu Kopfe wachsen.

Ihm an Einsicht, Stärke, Muth gleichkommen, sich nicht mehr unter seinen Willen fügen wollen. In Pommern: Enen to Koppe wassen. (Dähnert, 249a.)

*605 Einen anschlägigen Kopf haben. - Lohrengel, II, 220.

Immer Anschläge, d. h. Mittel und Wege haben, sich aus einer Verlegenheit zu ziehen. "Sie hon wul von Jugend uf su an onschläglichen Kupp gehot und 's Zingel iss em gor bald gelefig gewest; ober ich hette onich geducht, doss sie sulch schwere Ding su geschwinde fassen sulten." (Keller, 163a.)

*606 Einen auff seinn kopff zalen. - Mathesius, Postilla, III, CIXa.

*607 Einen beim Kopf nehmen (kriegen).

Ihn festnehmen, packen. Der Kopf erscheint dabei wie in mehrern Redensarten der Art, als der wichtigste Leibestheil, gleichsam als Sitz der Persönlichkeit, wie man jemand beim Schopfe, beim Halse, beim Kragen nimmt. (Vgl. Grimm, V, 2755b.) "So solltest du wol sehen, dass man dich bald beim Kopf nemen würde." (Luther, VI, 281a.) Auch von Dingen: "Ich habe den gelegten Thaler selbst beim Kopfe kriegt." (Simplic., III, 385.)

Frz.: Se saisir de quelqu'un. (Starschedel, 420.) - Trousser quelqu'un en malle. (Kritzinger, 435a.)

Holl.: Iemand bij den kop krijgen. (Harrebomee, I, 438a.)

*608 Einen für den Kopff nemen (hernehmen). - Pauli, Postilla, III, 208a.

*609 Einen für den Kopf stossen. - Luther's Tischreden, 184a; Luther's Werke, 241a; Mathesius, Sarepta, CXXXIIb.

Ihn beleidigen.

Frz.: Offenser, desobliger quelqu'un. (Starschedel, 420.)

*610 Einen gesalbten (geschmierten) Kopf davontragen.

"Die Interims Schmiede bekamen grosse Geschenck. Sonderlich ward Michael Sidonio das Bissthum zu Merseburg verehret, dahero der Scherz entstanden, dass sie nemlich darumb von Chrysam und Oel auch gehandelt, damit sie gesalbt und geschmirte Köpf davontragen möchten." (Gottfr. 1024a.)

*611 Einen schweren Kopf haben.

Nicht aus den Federn kommen können, gern lange schlafen.

Frz.: Consulter avec le chevet. (Kritzinger, 137b.)

*612 Einen um'n Kopf kürzer mach'. - Sartorius, 170.

Ihn enthaupten. In Ostfriesland: So hebben hum um'n Kopp lütjeder makt. (Kern, 496.)

*613 Einen vom Kopf bis zu den Füssen genau betrachten.

Frz.: Examiner quelqu'un depuis le pie jusqu'a la tete. (Kritzinger, 295a.)

*614 Einen vom Kopfe bis auf die Fusssohlen messen.

*615 Enen Kopp hebben as ene Klosterkatte. - Eichwald, 970; Brem. Wb., II, 809.

Sehr wohl genährt (Grimm, V, 1239); nach Schütze, II, 237, dickköpfig, vielleicht auch beides.

[Spaltenumbruch] *616 Er dreht den Kopf wie ein Affe, der Pillen verschluckt.

Holl.: Hij keert het hoofd gelijk een aap, die pillen in zwelgt. (Harrebomee, I, 327b.)

*617 Er geht auf dem Kopfe, um die Schuhe zu schonen.

Holl.: Hij zou op zijn hoofd gaan staan, om zijne voeten te sparen. (Harrebomee, I, 328a.)

*618 Er hält den Kopf wie die Gänse, wenn's Wetter leuchtet. - Klix, 33.

*619 Er hält den Kopf wie eine Katze, die eine Maus trägt. - Pauli, Postilla. I, 289b.

Er geht sehr hochmüthig einher.

*620 Er hält seinen Kopf oben.

Holl.: Hij houdt het hoofd altijd boven. (Harrebomee, II, 327b.)

*621 Er hänget den Kopff, wie jener Mönch, der den Schlüssel zum Kloster suchte. - Herberger, I, 658.

*622 Er hängt den Kopf und sieht zu Boden wie ein Hühnerdieb.

*623 Er hat den Kopf aus eben dem Fenster gesteckt.

*624 Er hat den Kopf im Sack. (Nürtingen.)

Er weiss nicht, was in der Welt vorgeht.

*625 Er hat den Kopf immer voll grosser Rosinen.

Lat.: Semper agricola in novum annum divus. (Philippi, II, 173.)

*626 Er hat den Kopf nahe beim Hute.

Der leicht Zornige.

*627 Er hat den Kopf nicht mehr am rechten Platze.

*628 Er hat den Kopf verloren.

Holl.: Hij is buiten westen. (Harrebomee, I, 455b.) - Hij verloor het hoofd. (Harrebomee, I, 328a.)

*629 Er hat den Kopf voll Acten und den Arsch voll Botschaft. (Ostpreuss.) - Frischbier2, 2119.

Ist sehr geschäftig und eilig.

*630 Er hat den Kopf voll Grillen.

Es war bei den Athenern Sitte, in ihren Kopfputz goldene Cicaden (Baumgrillen) zu flechten, daher man sie Cicadenträger nannte, um sie dadurch als Eingeborene zu bezeichnen.

Engl.: To have his head full of proclamations. (Bohn I, 175.)

Holl.: Hij heefd het hoofd vol spinne-webben. (Harrebomee, I, 327b.)

*631 Er hat einen anschlägigen Kopf, schade, dass er verfaulen muss. - Frischbier2, 2120.

*632 Er hat einen anschlägigen Kopf, wenn er die Treppe hinunterfällt, verfehlt er keine Stufe. - Simrock, 361; Frischbier2, 2121.

*633 Er hat einen geschmadten Kopf. (Jüd.-deutsch. Königsberg.) - Frischbier2, 2122.

Er ist ein getaufter Jude, der zu der ihm angeborenen Schlauheit sich noch die Klugheit der Christen angeeignet hat.

*634 Er hat einen geschwinden vnd runden kopff. - Mathesius, Sarepta, IXa.

*635 Er hat einen Kopf für sich.

Dän.: Han gaaer paa sin egen haand, som de store giaeslinger. (Prov. dan., 137.)

Frz.: Il est quinteux comme la mule du pape qui ne boit et mange qu'a ses heures. (Leroux, I, 25.)

*636 Er hat einen Kopf, man könnte Wände damit einrennen. - Klix, 31.

*637 Er hat einen Kopf wie ein Bulle. (Köthen.)

*638 Er hat einen Kopf wie ein Hummel. (Nürtingen.)

Holl.: Hij heeft een hoefd als eene garnaal. (Harrebomee, I, 327a.)

*639 Er hat einen Kopf wie ein Mörser, man muss alles darein stossen.

Der schwer Fassende, langsam Begreifende.

Holl.: Hij heeft een hoofd als een ijzeren pot. (Harrebomee, I, 327a.)

*640 Er hat einen Kopf wie ein Ochs.

Holl.: Hij heeft een kop als een bul (stier). (Harrebomee, I, 327 u. 437b.)

*641 Er hat einen Kopf wie ein Prälat. - Eiselein, 515; Klosterspiegel, 38, 9.

Von einem Vollmondsgesicht.

*642 Er hat einen Kopf wie ein Saukürbiss. - Parömiakon, 628.

Unförmlich gross.

[Spaltenumbruch] (Vgl. Grimm, V, 1756.) „Jedermann würde es uns auf den kopf zusagen (des Verbrechens uns zeihen).“ (Lessing, II, 161.) „Ich will dir nicht auf den Kopf widersprechen.“ (Niebuhr's Leben, I, 376.) „Er wollte nichts mit mir, sagte er mir gleich an den Kopf heraus.“ (Jer. Gotthelf, III, 99.)

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Ohne seinen Willen etwas thun, wozu er denselben eigentlich geben müsste; eigentlich von hinten über seinen Kopf wegnehmen. (Vgl. Grimm, V, 1757, 12.) „Da Lucullus der Regierung den Krieg über den Kopf nehmen wollte.“ (Mommsen, Röm. Gesch., III, 58.)

*600 Einem über den Kopf kommen.

Feindlich, überraschend, mit Uebermacht. (Vgl. Grimm, V, 1756.) „Trier und Pfalz vermuthen eher des Himmels Einfall, als dass ich ihnen über den Kopf kommen werde.“ (Goethe, VIII, 126.)

*601 Einem über den Kopf wachsen. (Franken.) – Körte, 3550a; Lohrengel, II, 215; Braun, I, 1950.

Ihn überwachsen im eigentlichen und uneigentlichen Sinne. Mein Sohn ist mir schon über den Kopf gewachsen, er ist körperlich grösser oder mächtiger geworden, er hat mehr Gewalt über mich, als ich über ihn. „In der Schwäche einer überfüllten Ruhe erzeugen sich Begierden, die ihrer Mutter leicht über den Kopf wachsen.“ (Goethe, 8, 13.)

Holl.: En discipel wast zijn meester wel over't hoofd. (Harrebomée, I, 326a.)

*602 Einem um den Kopf gehen, wie der Büttner um die Stande.Schottel, 1116a.

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*604 Einem zu Kopfe wachsen.

Ihm an Einsicht, Stärke, Muth gleichkommen, sich nicht mehr unter seinen Willen fügen wollen. In Pommern: Enen to Koppe wassen. (Dähnert, 249a.)

*605 Einen anschlägigen Kopf haben.Lohrengel, II, 220.

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*606 Einen auff seinn kopff zalen.Mathesius, Postilla, III, CIXa.

*607 Einen beim Kopf nehmen (kriegen).

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*609 Einen für den Kopf stossen.Luther's Tischreden, 184a; Luther's Werke, 241a; Mathesius, Sarepta, CXXXIIb.

Ihn beleidigen.

Frz.: Offenser, désobliger quelqu'un. (Starschedel, 420.)

*610 Einen gesalbten (geschmierten) Kopf davontragen.

„Die Interims Schmiede bekamen grosse Geschenck. Sonderlich ward Michael Sidonio das Bissthum zu Merseburg verehret, dahero der Scherz entstanden, dass sie nemlich darumb von Chrysam und Oel auch gehandelt, damit sie gesalbt und geschmirte Köpf davontragen möchten.“ (Gottfr. 1024a.)

*611 Einen schweren Kopf haben.

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*612 Einen um'n Kopf kürzer mach'.Sartorius, 170.

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*613 Einen vom Kopf bis zu den Füssen genau betrachten.

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*614 Einen vom Kopfe bis auf die Fusssohlen messen.

*615 Enen Kopp hebben as ene Klôsterkatte.Eichwald, 970; Brem. Wb., II, 809.

Sehr wohl genährt (Grimm, V, 1239); nach Schütze, II, 237, dickköpfig, vielleicht auch beides.

[Spaltenumbruch] *616 Er dreht den Kopf wie ein Affe, der Pillen verschluckt.

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*617 Er geht auf dem Kopfe, um die Schuhe zu schonen.

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*619 Er hält den Kopf wie eine Katze, die eine Maus trägt.Pauli, Postilla. I, 289b.

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*620 Er hält seinen Kopf oben.

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*621 Er hänget den Kopff, wie jener Mönch, der den Schlüssel zum Kloster suchte.Herberger, I, 658.

*622 Er hängt den Kopf und sieht zu Boden wie ein Hühnerdieb.

*623 Er hat den Kopf aus eben dem Fenster gesteckt.

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*625 Er hat den Kopf immer voll grosser Rosinen.

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*626 Er hat den Kopf nahe beim Hute.

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*627 Er hat den Kopf nicht mehr am rechten Platze.

*628 Er hat den Kopf verloren.

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*629 Er hat den Kopf voll Acten und den Arsch voll Botschaft. (Ostpreuss.) – Frischbier2, 2119.

Ist sehr geschäftig und eilig.

*630 Er hat den Kopf voll Grillen.

Es war bei den Athenern Sitte, in ihren Kopfputz goldene Cicaden (Baumgrillen) zu flechten, daher man sie Cicadenträger nannte, um sie dadurch als Eingeborene zu bezeichnen.

Engl.: To have his head full of proclamations. (Bohn I, 175.)

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*631 Er hat einen anschlägigen Kopf, schade, dass er verfaulen muss.Frischbier2, 2120.

*632 Er hat einen anschlägigen Kopf, wenn er die Treppe hinunterfällt, verfehlt er keine Stufe.Simrock, 361; Frischbier2, 2121.

*633 Er hat einen geschmadten Kopf. (Jüd.-deutsch. Königsberg.) – Frischbier2, 2122.

Er ist ein getaufter Jude, der zu der ihm angeborenen Schlauheit sich noch die Klugheit der Christen angeeignet hat.

*634 Er hat einen geschwinden vnd runden kopff.Mathesius, Sarepta, IXa.

*635 Er hat einen Kopf für sich.

Dän.: Han gaaer paa sin egen haand, som de store giæslinger. (Prov. dan., 137.)

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*636 Er hat einen Kopf, man könnte Wände damit einrennen.Klix, 31.

*637 Er hat einen Kopf wie ein Bulle. (Köthen.)

*638 Er hat einen Kopf wie ein Hummel. (Nürtingen.)

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*639 Er hat einen Kopf wie ein Mörser, man muss alles darein stossen.

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*640 Er hat einen Kopf wie ein Ochs.

Holl.: Hij heeft een kop als een bul (stier). (Harrebomée, I, 327 u. 437b.)

*641 Er hat einen Kopf wie ein Prälat.Eiselein, 515; Klosterspiegel, 38, 9.

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[[763]/0769] (Vgl. Grimm, V, 1756.) „Jedermann würde es uns auf den kopf zusagen (des Verbrechens uns zeihen).“ (Lessing, II, 161.) „Ich will dir nicht auf den Kopf widersprechen.“ (Niebuhr's Leben, I, 376.) „Er wollte nichts mit mir, sagte er mir gleich an den Kopf heraus.“ (Jer. Gotthelf, III, 99.) *599 Einem etwas über den Kopf nehmen. Ohne seinen Willen etwas thun, wozu er denselben eigentlich geben müsste; eigentlich von hinten über seinen Kopf wegnehmen. (Vgl. Grimm, V, 1757, 12.) „Da Lucullus der Regierung den Krieg über den Kopf nehmen wollte.“ (Mommsen, Röm. Gesch., III, 58.) *600 Einem über den Kopf kommen. Feindlich, überraschend, mit Uebermacht. (Vgl. Grimm, V, 1756.) „Trier und Pfalz vermuthen eher des Himmels Einfall, als dass ich ihnen über den Kopf kommen werde.“ (Goethe, VIII, 126.) *601 Einem über den Kopf wachsen. (Franken.) – Körte, 3550a; Lohrengel, II, 215; Braun, I, 1950. Ihn überwachsen im eigentlichen und uneigentlichen Sinne. Mein Sohn ist mir schon über den Kopf gewachsen, er ist körperlich grösser oder mächtiger geworden, er hat mehr Gewalt über mich, als ich über ihn. „In der Schwäche einer überfüllten Ruhe erzeugen sich Begierden, die ihrer Mutter leicht über den Kopf wachsen.“ (Goethe, 8, 13.) Holl.: En discipel wast zijn meester wel over't hoofd. (Harrebomée, I, 326a.) *602 Einem um den Kopf gehen, wie der Büttner um die Stande. – Schottel, 1116a. *603 Einem vber den kopff dreschen. – Mathesius, Postilla, I, CIa; Historia Jesu, XXXVIb. *604 Einem zu Kopfe wachsen. Ihm an Einsicht, Stärke, Muth gleichkommen, sich nicht mehr unter seinen Willen fügen wollen. In Pommern: Enen to Koppe wassen. (Dähnert, 249a.) *605 Einen anschlägigen Kopf haben. – Lohrengel, II, 220. Immer Anschläge, d. h. Mittel und Wege haben, sich aus einer Verlegenheit zu ziehen. „Sie hon wul von Jugend uf su an onschläglichen Kupp gehot und 's Zingel iss em gor bald gelefig gewest; ober ich hette onich geducht, doss sie sulch schwere Ding su geschwinde fassen sulten.“ (Keller, 163a.) *606 Einen auff seinn kopff zalen. – Mathesius, Postilla, III, CIXa. *607 Einen beim Kopf nehmen (kriegen). Ihn festnehmen, packen. Der Kopf erscheint dabei wie in mehrern Redensarten der Art, als der wichtigste Leibestheil, gleichsam als Sitz der Persönlichkeit, wie man jemand beim Schopfe, beim Halse, beim Kragen nimmt. (Vgl. Grimm, V, 2755b.) „So solltest du wol sehen, dass man dich bald beim Kopf nemen würde.“ (Luther, VI, 281a.) Auch von Dingen: „Ich habe den gelegten Thaler selbst beim Kopfe kriegt.“ (Simplic., III, 385.) Frz.: Se saisir de quelqu'un. (Starschedel, 420.) – Trousser quelqu'un en malle. (Kritzinger, 435a.) Holl.: Iemand bij den kop krijgen. (Harrebomée, I, 438a.) *608 Einen für den Kopff nemen (hernehmen). – Pauli, Postilla, III, 208a. *609 Einen für den Kopf stossen. – Luther's Tischreden, 184a; Luther's Werke, 241a; Mathesius, Sarepta, CXXXIIb. Ihn beleidigen. Frz.: Offenser, désobliger quelqu'un. (Starschedel, 420.) *610 Einen gesalbten (geschmierten) Kopf davontragen. „Die Interims Schmiede bekamen grosse Geschenck. Sonderlich ward Michael Sidonio das Bissthum zu Merseburg verehret, dahero der Scherz entstanden, dass sie nemlich darumb von Chrysam und Oel auch gehandelt, damit sie gesalbt und geschmirte Köpf davontragen möchten.“ (Gottfr. 1024a.) *611 Einen schweren Kopf haben. Nicht aus den Federn kommen können, gern lange schlafen. Frz.: Consulter avec le chevet. (Kritzinger, 137b.) *612 Einen um'n Kopf kürzer mach'. – Sartorius, 170. Ihn enthaupten. In Ostfriesland: So hebben hum um'n Kopp lütjeder mâkt. (Kern, 496.) *613 Einen vom Kopf bis zu den Füssen genau betrachten. Frz.: Examiner quelqu'un depuis le pié jusqu'à la tête. (Kritzinger, 295a.) *614 Einen vom Kopfe bis auf die Fusssohlen messen. *615 Enen Kopp hebben as ene Klôsterkatte. – Eichwald, 970; Brem. Wb., II, 809. Sehr wohl genährt (Grimm, V, 1239); nach Schütze, II, 237, dickköpfig, vielleicht auch beides. *616 Er dreht den Kopf wie ein Affe, der Pillen verschluckt. Holl.: Hij keert het hoofd gelijk een aap, die pillen in zwelgt. (Harrebomée, I, 327b.) *617 Er geht auf dem Kopfe, um die Schuhe zu schonen. Holl.: Hij zou op zijn hoofd gaan staan, om zijne voeten te sparen. (Harrebomée, I, 328a.) *618 Er hält den Kopf wie die Gänse, wenn's Wetter leuchtet. – Klix, 33. *619 Er hält den Kopf wie eine Katze, die eine Maus trägt. – Pauli, Postilla. I, 289b. Er geht sehr hochmüthig einher. *620 Er hält seinen Kopf oben. Holl.: Hij houdt het hoofd altijd boven. (Harrebomée, II, 327b.) *621 Er hänget den Kopff, wie jener Mönch, der den Schlüssel zum Kloster suchte. – Herberger, I, 658. *622 Er hängt den Kopf und sieht zu Boden wie ein Hühnerdieb. *623 Er hat den Kopf aus eben dem Fenster gesteckt. *624 Er hat den Kopf im Sack. (Nürtingen.) Er weiss nicht, was in der Welt vorgeht. *625 Er hat den Kopf immer voll grosser Rosinen. Lat.: Semper agricola in novum annum divus. (Philippi, II, 173.) *626 Er hat den Kopf nahe beim Hute. Der leicht Zornige. *627 Er hat den Kopf nicht mehr am rechten Platze. *628 Er hat den Kopf verloren. Holl.: Hij is buiten westen. (Harrebomée, I, 455b.) – Hij verloor het hoofd. (Harrebomée, I, 328a.) *629 Er hat den Kopf voll Acten und den Arsch voll Botschaft. (Ostpreuss.) – Frischbier2, 2119. Ist sehr geschäftig und eilig. *630 Er hat den Kopf voll Grillen. Es war bei den Athenern Sitte, in ihren Kopfputz goldene Cicaden (Baumgrillen) zu flechten, daher man sie Cicadenträger nannte, um sie dadurch als Eingeborene zu bezeichnen. Engl.: To have his head full of proclamations. (Bohn I, 175.) Holl.: Hij heefd het hoofd vol spinne-webben. (Harrebomée, I, 327b.) *631 Er hat einen anschlägigen Kopf, schade, dass er verfaulen muss. – Frischbier2, 2120. *632 Er hat einen anschlägigen Kopf, wenn er die Treppe hinunterfällt, verfehlt er keine Stufe. – Simrock, 361; Frischbier2, 2121. *633 Er hat einen geschmadten Kopf. (Jüd.-deutsch. Königsberg.) – Frischbier2, 2122. Er ist ein getaufter Jude, der zu der ihm angeborenen Schlauheit sich noch die Klugheit der Christen angeeignet hat. *634 Er hat einen geschwinden vnd runden kopff. – Mathesius, Sarepta, IXa. *635 Er hat einen Kopf für sich. Dän.: Han gaaer paa sin egen haand, som de store giæslinger. (Prov. dan., 137.) Frz.: Il est quinteux comme la mule du pape qui ne boit et mange qu'à ses heures. (Leroux, I, 25.) *636 Er hat einen Kopf, man könnte Wände damit einrennen. – Klix, 31. *637 Er hat einen Kopf wie ein Bulle. (Köthen.) *638 Er hat einen Kopf wie ein Hummel. (Nürtingen.) Holl.: Hij heeft een hoefd als eene garnaal. (Harrebomée, I, 327a.) *639 Er hat einen Kopf wie ein Mörser, man muss alles darein stossen. Der schwer Fassende, langsam Begreifende. Holl.: Hij heeft een hoofd als een ijzeren pot. (Harrebomée, I, 327a.) *640 Er hat einen Kopf wie ein Ochs. Holl.: Hij heeft een kop als een bul (stier). (Harrebomée, I, 327 u. 437b.) *641 Er hat einen Kopf wie ein Prälat. – Eiselein, 515; Klosterspiegel, 38, 9. Von einem Vollmondsgesicht. *642 Er hat einen Kopf wie ein Saukürbiss. – Parömiakon, 628. Unförmlich gross.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [763]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/769>, abgerufen am 24.11.2024.