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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 21 Ich kann alles, sagte die Magd, am Tage die Frau bedienen und nachts dem Herrn aufwarten. - Kirchhofer; Eiselein, 361; Hoefer, 693a.

22 Ich kann nicht, sagt der Träge. - Schlechta, 184.

23 "Ich kann wohl" und "ich werde wohl" sind zwei faule Knechte, (Steiermark.) - Sonntag.

24 "Ich kans wol", "ich kans zuvort", regiert jetzt an allem Ort; wenns nun soll kommen fort, so hinckt es hie und mangelt dort. - Lehmann, 26, 41.

Bei Petri (II, 413) mit dem Schluss: "vnd wenn sie sollen fort, ist wahr davon kein wort."

25 Jeder kann, so viel er thut. - Simrock, 5401; Körte, 3159.

26 Kan er eins, so kan ichs ander. - Lehmann, II, 316, 2.

27 Kan ich nicht mehr, so wil ich doch sawer darumb sehen. - Agricola I, 311; Lehmann, II, 311, 2; Simrock, 5858.

Wenn kein Mittel helfen will und man sich verdriesslich von der Angelegenheit abwendet.

28 Kan ich nicht mehr, so wil ich mich doch also gegen yhm stellen, dass er sehen sol, dass michs verdriesse. - Agricola I, 313.

29 Kann einer eines, so kann ein ander ein anderes.

Lat.: Qua simul est laesus fallaci piscis ab hamo, omnibus unca cibis aera subesse putat. (Oec. rur., 16, 644.)

30 "Kann nich" liggt oppen Karkhof un "Mag nich" liggt dabi. - Plattd. Volkskalender, II.

31 Kannst du nicht, was du willst, so wolle, was du kannst.

Man muss aus der Noth eine Tugend machen.

Lat.: Quoniam id fieri, quod vis non potest, velis id, quod possit. (Terenz.) (Philippi, II, 147.)

32 Kannstus, so treibs; weistus, so vbs. - Petri, II, 413; Schottel, 1124b; Sailer, 121; Körte, 3276; Simrock, 5415; Braun, I, 1743.

33 Kanstu was, so tritt herfür, kanstu nichts, tritt hinter die thür. - Petri, II, 413.

34 Könne vor Lache, hat's Madle g'sait. (Ulm.)

Sagte das Mädchen, als man sie fragte, warum sie nicht um Hülfe gerufen oder geschrien habe, als ihr die angebliche Gewalt geschehen sei.

35 Können geht über Wollen.

Die Letten: Ein Könner gilt mehr als zehn Woller. (Reinsberg III, 103.)

36 Können un wellen dat sint Bröerskinner. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 187, 87; Woeste, 81, 382.

37 Können und Wollen machen einen guten Meister. - Reinsberg III, 103.

38 Man kann alles, was man will, wenn man nur will, was man kann. - Körte, 4040; Simrock, 11627.

39 Man kann wol, so man will. - Eiselein, 360; Simrock, 3412.

40 Man muss alles können, aber nicht alles thun.

Böhm.: Dej boze vsecko umeti, ale ne vseho zkouseti. (Celakovsky, 215.)

Poln.: Daj boze wszystko umiec, a nie wszystkiego uzy wac. (Celakovsky, 215.)

41 Mancher kann, der nicht will, und mancher will, der nicht kann.

42 Mancher weiss nicht, dass er's kann; wenn er's übet, geht es an. - Körte, 4048.

43 Net kanen äs nichen Schand, awer net lire wälen, äs en Schand. - Schuster, 658.

44 Nicht alles können wir alle. - Demokritos, I, 229; Reinsberg VII, 101.

45 Nicht künnen ist kein Schand, aber nicht lernen wollen. - Schottel, 1135b; Simrock, 5841.

Lat.: Non pudor est nil scire, pudor nil discere velle. (Philippi, II, 43; Froberg, 485; Seybold, 543.) - Scire aliquid laus est, pudor est, nil discere velle. (Cato.) (Binder I, 1597; II, 3044.)

46 Niemand kan sich selber machen. - Lehmann, II, 427, 93.

47 Nix soll mer könn', alles soll mer brauche'. - Tendlau, 759.

48 Nyemant kans bass dan derss gelernet hat. - Hauer, 48; Henisch, 1457, 37; Lehmann, II, 433, 63.

49 Viel können viel. - Petri, II, 573.

[Spaltenumbruch] 50 Viele können mehr dann einer. - Lehmann, II, 790, 72.

51 Wann ich net angesch kann, dann ess der Herr Jises menge Mann. (Bedburg.)

52 Wann man es nicht besser kan, so ist der Münch auch ein Mann. - Lehmann, II, 863, 40; Körte, 4286.

53 Warde koan, der koan. (Schles.) - Frommann, III, 244, 89; Robinson, 103.

54 Was du nicht kannst, das treibe nicht.

Böhm.: Co neumis, nech toho, nedavej se do toho. (Celakovsky, 215.)

55 Was ein jeder kan, das treib er. - Franck, II, 64a.

Böhm.: Co dobre umis, toho se drz. - Co kdo dobre umi, tim se rad bavi. (Celakovsky, 220 u. 219.)

Poln.: Co kto dobrze umie, tym sie rad bawi. (Celakovsky, 219.)

56 Was ein yeder kan, das sol er thun. - Franck, I, 50b u. 126a; Egenolff, 320b; Gruter, I, 75; Körte, 6482.

Lat.: Artem, quam quisque norit, exerceto. (Seybold, 38.)

57 Was einer kan, das greifft er an. - Petri, II, 593; Heinisch, 1737, 67.

58 Was einer kan, das kan er einem andern auch leeren vnd von sich sagen. - Agricola I, 379; Lehmann, II, 834, 135; Pauli, Postilla, III, 138b.

Dän.: Hvad en kand, det kand han og sige fra sig, og laere andre. (Prov. dan., 332.)

59 Was einer nicht kan, dess soll er sich nit vnterstehen. - Petri, II, 594.

" Wes ein nicht enkan, dat mot he van not wesen lan." (Schönemann, Sündenfall und Marienklage; Herrig, Archiv, 44, 341.)

60 Was einer nicht kann, dem ist er nicht hold.

Lat.: Ars non habet osorem, nisi ignorantem. (Seybold, 37; Petri, II, 594.)

61 Was einer nicht kann, soll er liegen lan.

Lat.: Publica lex hominum naturaque continet hoc fas, ut teneat vetitos inscitia debilis actus. (Seybold, 463.) - Syrus cum non sis, ne Syrissa. (Philippi, II, 209; Seybold, 593.)

62 Was einer selber nicht kann, das kann er andern nicht lehren.

Lat.: Qua nunquam didicit, nemo docere potest. (Seybold, 468.)

63 Was ma nid cha, steht lehre1 wohl a. (Luzern.) - Ineichen.

1) Für lernen. - Es steht wohl an, das zu lernen, was man nicht kann.

64 Was man nicht kann, steht einem nicht an.

"Das Sprichwort immerdar noch gilt, dass, wer die Kunst nicht hat, sie schilt." Aug. Hagen in einem Kampfgespräch von Meistersängern in dessen Norica, 1829, II, 115.

65 Was man selber nicht kann, befehle man andern nicht an.

66 Was wir nicht können, das machen wir nicht; was wir nicht kennen, das essen wir nicht.

Böhm.: Co neumime, na to nevrazime. - Co nezname, na to nedbame. (Celakovsky, 215.)

67 Wat ik kann, dat kann ik, säd' Hans Fink, dar wull he sin Koh an'n Swans melken. - Hoefer, 274; Globus, VIII, 6, 167.

68 Weil einer kan, so braucht man jhn; darnach schlegt man jhn ins Grass. - Petri, II, 616; Henisch, 483, 65; Eiselein, 389.

69 Wel (wer) wat kan, den kumt wat, sä de Sneider, do kreg he 'n olle Büx to flicken. (Jever.) - Frommann, III, 39, 41.

70 Wenn man nicht mehr kann, kommt der Knochenmann.

Wenn man nicht mehr kann, sagen die Mailänder, ruft Gott einen zu sich. (Reinsberg II, 150.)

71 Wenn wir könnten, wie wir wollten, wir müssten thun, wie wir könnten.

72 Wenn wir nicht, können, wie wir wollen, so müssen wir thun, wie wir können. - Eiselein, 389.

Engl.: If we can't as we would, we must do as we can. (Eiselein, 389.)

73 Wer am meisten kann, sagt am wenigsten.

"Mich deucht, diese leuthe müssen unser gewöhnliches Sprichwort nicht vor wahr halten, dass wer am wenigsten könne, das wenigste sage, sonsten würden sie sich mit der Menge so vieler unnützen worte nicht so breit gemacht haben." (Keller, 136b.)

[Spaltenumbruch] 21 Ich kann alles, sagte die Magd, am Tage die Frau bedienen und nachts dem Herrn aufwarten.Kirchhofer; Eiselein, 361; Hoefer, 693a.

22 Ich kann nicht, sagt der Träge.Schlechta, 184.

23 „Ich kann wohl“ und „ich werde wohl“ sind zwei faule Knechte, (Steiermark.) – Sonntag.

24 „Ich kans wol“, „ich kans zuvort“, regiert jetzt an allem Ort; wenns nun soll kommen fort, so hinckt es hie und mangelt dort.Lehmann, 26, 41.

Bei Petri (II, 413) mit dem Schluss: „vnd wenn sie sollen fort, ist wahr davon kein wort.“

25 Jeder kann, so viel er thut.Simrock, 5401; Körte, 3159.

26 Kan er eins, so kan ichs ander.Lehmann, II, 316, 2.

27 Kan ich nicht mehr, so wil ich doch sawer darumb sehen.Agricola I, 311; Lehmann, II, 311, 2; Simrock, 5858.

Wenn kein Mittel helfen will und man sich verdriesslich von der Angelegenheit abwendet.

28 Kan ich nicht mehr, so wil ich mich doch also gegen yhm stellen, dass er sehen sol, dass michs verdriesse.Agricola I, 313.

29 Kann einer eines, so kann ein ander ein anderes.

Lat.: Qua simul est laesus fallaci piscis ab hamo, omnibus unca cibis aera subesse putat. (Oec. rur., 16, 644.)

30 „Kann nich“ liggt oppen Karkhof un „Mag nich“ liggt dabi.Plattd. Volkskalender, II.

31 Kannst du nicht, was du willst, so wolle, was du kannst.

Man muss aus der Noth eine Tugend machen.

Lat.: Quoniam id fieri, quod vis non potest, velis id, quod possit. (Terenz.) (Philippi, II, 147.)

32 Kannstus, so treibs; weistus, so vbs.Petri, II, 413; Schottel, 1124b; Sailer, 121; Körte, 3276; Simrock, 5415; Braun, I, 1743.

33 Kanstu was, so tritt herfür, kanstu nichts, tritt hinter die thür.Petri, II, 413.

34 Könne vor Lache, hat's Madle g'sait. (Ulm.)

Sagte das Mädchen, als man sie fragte, warum sie nicht um Hülfe gerufen oder geschrien habe, als ihr die angebliche Gewalt geschehen sei.

35 Können geht über Wollen.

Die Letten: Ein Könner gilt mehr als zehn Woller. (Reinsberg III, 103.)

36 Können un wellen dat sint Bröerskinner. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 187, 87; Woeste, 81, 382.

37 Können und Wollen machen einen guten Meister.Reinsberg III, 103.

38 Man kann alles, was man will, wenn man nur will, was man kann.Körte, 4040; Simrock, 11627.

39 Man kann wol, so man will.Eiselein, 360; Simrock, 3412.

40 Man muss alles können, aber nicht alles thun.

Böhm.: Dej bože všecko umĕti, ale ne všeho zkoušeti. (Čelakovsky, 215.)

Poln.: Daj bože wszystko umieć, a nie wszystkiego užy wać. (Čelakovsky, 215.)

41 Mancher kann, der nicht will, und mancher will, der nicht kann.

42 Mancher weiss nicht, dass er's kann; wenn er's übet, geht es an.Körte, 4048.

43 Net kânen äs nichen Schând, awer net lire wälen, äs en Schând.Schuster, 658.

44 Nicht alles können wir alle.Demokritos, I, 229; Reinsberg VII, 101.

45 Nicht künnen ist kein Schand, aber nicht lernen wollen.Schottel, 1135b; Simrock, 5841.

Lat.: Non pudor est nil scire, pudor nil discere velle. (Philippi, II, 43; Froberg, 485; Seybold, 543.) – Scire aliquid laus est, pudor est, nil discere velle. (Cato.) (Binder I, 1597; II, 3044.)

46 Niemand kan sich selber machen.Lehmann, II, 427, 93.

47 Nix soll mer könn', alles soll mer brauche'.Tendlau, 759.

48 Nyemant kans bass dan derss gelernet hat.Hauer, 48; Henisch, 1457, 37; Lehmann, II, 433, 63.

49 Viel können viel.Petri, II, 573.

[Spaltenumbruch] 50 Viele können mehr dann einer.Lehmann, II, 790, 72.

51 Wann ich net angesch kann, dann ess der Herr Jises menge Mann. (Bedburg.)

52 Wann man es nicht besser kan, so ist der Münch auch ein Mann.Lehmann, II, 863, 40; Körte, 4286.

53 Wârde koan, der koan. (Schles.) – Frommann, III, 244, 89; Robinson, 103.

54 Was du nicht kannst, das treibe nicht.

Böhm.: Co neumíš, nech toho, nedávej se do toho. (Čelakovsky, 215.)

55 Was ein jeder kan, das treib er.Franck, II, 64a.

Böhm.: Co dobre umíš, toho se drž. – Co kdo dobře umí, tím se rád baví. (Čelakovsky, 220 u. 219.)

Poln.: Co kto dobrze umie, tym się rad bawi. (Čelakovsky, 219.)

56 Was ein yeder kan, das sol er thun.Franck, I, 50b u. 126a; Egenolff, 320b; Gruter, I, 75; Körte, 6482.

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Lat.: Ars non habet osorem, nisi ignorantem. (Seybold, 37; Petri, II, 594.)

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62 Was einer selber nicht kann, das kann er andern nicht lehren.

Lat.: Qua nunquam didicit, nemo docere potest. (Seybold, 468.)

63 Was ma nid cha, steht lehre1 wohl a. (Luzern.) – Ineichen.

1) Für lernen. – Es steht wohl an, das zu lernen, was man nicht kann.

64 Was man nicht kann, steht einem nicht an.

„Das Sprichwort immerdar noch gilt, dass, wer die Kunst nicht hat, sie schilt.“ Aug. Hagen in einem Kampfgespräch von Meistersängern in dessen Norica, 1829, II, 115.

65 Was man selber nicht kann, befehle man andern nicht an.

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67 Wat ik kann, dat kann ik, säd' Hans Fink, dar wull he sin Koh an'n Swans melken.Hoefer, 274; Globus, VIII, 6, 167.

68 Weil einer kan, so braucht man jhn; darnach schlegt man jhn ins Grass.Petri, II, 616; Henisch, 483, 65; Eiselein, 389.

69 Wel (wer) wat kan, den kumt wat, sä de Snîder, do krêg hê 'n olle Büx to flicken. (Jever.) – Frommann, III, 39, 41.

70 Wenn man nicht mehr kann, kommt der Knochenmann.

Wenn man nicht mehr kann, sagen die Mailänder, ruft Gott einen zu sich. (Reinsberg II, 150.)

71 Wenn wir könnten, wie wir wollten, wir müssten thun, wie wir könnten.

72 Wenn wir nicht, können, wie wir wollen, so müssen wir thun, wie wir können.Eiselein, 389.

Engl.: If we can't as we would, we must do as we can. (Eiselein, 389.)

73 Wer am meisten kann, sagt am wenigsten.

„Mich deucht, diese leuthe müssen unser gewöhnliches Sprichwort nicht vor wahr halten, dass wer am wenigsten könne, das wenigste sage, sonsten würden sie sich mit der Menge so vieler unnützen worte nicht so breit gemacht haben.“ (Keller, 136b.)

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[[747]/0753] 21 Ich kann alles, sagte die Magd, am Tage die Frau bedienen und nachts dem Herrn aufwarten. – Kirchhofer; Eiselein, 361; Hoefer, 693a. 22 Ich kann nicht, sagt der Träge. – Schlechta, 184. 23 „Ich kann wohl“ und „ich werde wohl“ sind zwei faule Knechte, (Steiermark.) – Sonntag. 24 „Ich kans wol“, „ich kans zuvort“, regiert jetzt an allem Ort; wenns nun soll kommen fort, so hinckt es hie und mangelt dort. – Lehmann, 26, 41. Bei Petri (II, 413) mit dem Schluss: „vnd wenn sie sollen fort, ist wahr davon kein wort.“ 25 Jeder kann, so viel er thut. – Simrock, 5401; Körte, 3159. 26 Kan er eins, so kan ichs ander. – Lehmann, II, 316, 2. 27 Kan ich nicht mehr, so wil ich doch sawer darumb sehen. – Agricola I, 311; Lehmann, II, 311, 2; Simrock, 5858. Wenn kein Mittel helfen will und man sich verdriesslich von der Angelegenheit abwendet. 28 Kan ich nicht mehr, so wil ich mich doch also gegen yhm stellen, dass er sehen sol, dass michs verdriesse. – Agricola I, 313. 29 Kann einer eines, so kann ein ander ein anderes. Lat.: Qua simul est laesus fallaci piscis ab hamo, omnibus unca cibis aera subesse putat. (Oec. rur., 16, 644.) 30 „Kann nich“ liggt oppen Karkhof un „Mag nich“ liggt dabi. – Plattd. Volkskalender, II. 31 Kannst du nicht, was du willst, so wolle, was du kannst. Man muss aus der Noth eine Tugend machen. Lat.: Quoniam id fieri, quod vis non potest, velis id, quod possit. (Terenz.) (Philippi, II, 147.) 32 Kannstus, so treibs; weistus, so vbs. – Petri, II, 413; Schottel, 1124b; Sailer, 121; Körte, 3276; Simrock, 5415; Braun, I, 1743. 33 Kanstu was, so tritt herfür, kanstu nichts, tritt hinter die thür. – Petri, II, 413. 34 Könne vor Lache, hat's Madle g'sait. (Ulm.) Sagte das Mädchen, als man sie fragte, warum sie nicht um Hülfe gerufen oder geschrien habe, als ihr die angebliche Gewalt geschehen sei. 35 Können geht über Wollen. Die Letten: Ein Könner gilt mehr als zehn Woller. (Reinsberg III, 103.) 36 Können un wellen dat sint Bröerskinner. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 187, 87; Woeste, 81, 382. 37 Können und Wollen machen einen guten Meister. – Reinsberg III, 103. 38 Man kann alles, was man will, wenn man nur will, was man kann. – Körte, 4040; Simrock, 11627. 39 Man kann wol, so man will. – Eiselein, 360; Simrock, 3412. 40 Man muss alles können, aber nicht alles thun. Böhm.: Dej bože všecko umĕti, ale ne všeho zkoušeti. (Čelakovsky, 215.) Poln.: Daj bože wszystko umieć, a nie wszystkiego užy wać. (Čelakovsky, 215.) 41 Mancher kann, der nicht will, und mancher will, der nicht kann. 42 Mancher weiss nicht, dass er's kann; wenn er's übet, geht es an. – Körte, 4048. 43 Net kânen äs nichen Schând, awer net lire wälen, äs en Schând. – Schuster, 658. 44 Nicht alles können wir alle. – Demokritos, I, 229; Reinsberg VII, 101. 45 Nicht künnen ist kein Schand, aber nicht lernen wollen. – Schottel, 1135b; Simrock, 5841. Lat.: Non pudor est nil scire, pudor nil discere velle. (Philippi, II, 43; Froberg, 485; Seybold, 543.) – Scire aliquid laus est, pudor est, nil discere velle. (Cato.) (Binder I, 1597; II, 3044.) 46 Niemand kan sich selber machen. – Lehmann, II, 427, 93. 47 Nix soll mer könn', alles soll mer brauche'. – Tendlau, 759. 48 Nyemant kans bass dan derss gelernet hat. – Hauer, 48; Henisch, 1457, 37; Lehmann, II, 433, 63. 49 Viel können viel. – Petri, II, 573. 50 Viele können mehr dann einer. – Lehmann, II, 790, 72. 51 Wann ich net angesch kann, dann ess der Herr Jises menge Mann. (Bedburg.) 52 Wann man es nicht besser kan, so ist der Münch auch ein Mann. – Lehmann, II, 863, 40; Körte, 4286. 53 Wârde koan, der koan. (Schles.) – Frommann, III, 244, 89; Robinson, 103. 54 Was du nicht kannst, das treibe nicht. Böhm.: Co neumíš, nech toho, nedávej se do toho. (Čelakovsky, 215.) 55 Was ein jeder kan, das treib er. – Franck, II, 64a. Böhm.: Co dobre umíš, toho se drž. – Co kdo dobře umí, tím se rád baví. (Čelakovsky, 220 u. 219.) Poln.: Co kto dobrze umie, tym się rad bawi. (Čelakovsky, 219.) 56 Was ein yeder kan, das sol er thun. – Franck, I, 50b u. 126a; Egenolff, 320b; Gruter, I, 75; Körte, 6482. Lat.: Artem, quam quisque norit, exerceto. (Seybold, 38.) 57 Was einer kan, das greifft er an. – Petri, II, 593; Heinisch, 1737, 67. 58 Was einer kan, das kan er einem andern auch leeren vnd von sich sagen. – Agricola I, 379; Lehmann, II, 834, 135; Pauli, Postilla, III, 138b. Dän.: Hvad en kand, det kand han og sige fra sig, og lære andre. (Prov. dan., 332.) 59 Was einer nicht kan, dess soll er sich nit vnterstehen. – Petri, II, 594. „ Wes ein nicht enkan, dat mot he van not wesen lan.“ (Schönemann, Sündenfall und Marienklage; Herrig, Archiv, 44, 341.) 60 Was einer nicht kann, dem ist er nicht hold. Lat.: Ars non habet osorem, nisi ignorantem. (Seybold, 37; Petri, II, 594.) 61 Was einer nicht kann, soll er liegen lan. Lat.: Publica lex hominum naturaque continet hoc fas, ut teneat vetitos inscitia debilis actus. (Seybold, 463.) – Syrus cum non sis, ne Syrissa. (Philippi, II, 209; Seybold, 593.) 62 Was einer selber nicht kann, das kann er andern nicht lehren. Lat.: Qua nunquam didicit, nemo docere potest. (Seybold, 468.) 63 Was ma nid cha, steht lehre1 wohl a. (Luzern.) – Ineichen. 1) Für lernen. – Es steht wohl an, das zu lernen, was man nicht kann. 64 Was man nicht kann, steht einem nicht an. „Das Sprichwort immerdar noch gilt, dass, wer die Kunst nicht hat, sie schilt.“ Aug. Hagen in einem Kampfgespräch von Meistersängern in dessen Norica, 1829, II, 115. 65 Was man selber nicht kann, befehle man andern nicht an. 66 Was wir nicht können, das machen wir nicht; was wir nicht kennen, das essen wir nicht. Böhm.: Co neumíme, na to nevražíme. – Co neznáme, na to nedbáme. (Čelakovsky, 215.) 67 Wat ik kann, dat kann ik, säd' Hans Fink, dar wull he sin Koh an'n Swans melken. – Hoefer, 274; Globus, VIII, 6, 167. 68 Weil einer kan, so braucht man jhn; darnach schlegt man jhn ins Grass. – Petri, II, 616; Henisch, 483, 65; Eiselein, 389. 69 Wel (wer) wat kan, den kumt wat, sä de Snîder, do krêg hê 'n olle Büx to flicken. (Jever.) – Frommann, III, 39, 41. 70 Wenn man nicht mehr kann, kommt der Knochenmann. Wenn man nicht mehr kann, sagen die Mailänder, ruft Gott einen zu sich. (Reinsberg II, 150.) 71 Wenn wir könnten, wie wir wollten, wir müssten thun, wie wir könnten. 72 Wenn wir nicht, können, wie wir wollen, so müssen wir thun, wie wir können. – Eiselein, 389. Engl.: If we can't as we would, we must do as we can. (Eiselein, 389.) 73 Wer am meisten kann, sagt am wenigsten. „Mich deucht, diese leuthe müssen unser gewöhnliches Sprichwort nicht vor wahr halten, dass wer am wenigsten könne, das wenigste sage, sonsten würden sie sich mit der Menge so vieler unnützen worte nicht so breit gemacht haben.“ (Keller, 136b.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [747]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/753>, abgerufen am 29.06.2024.