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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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*286 Er kommt wie der alte Ziethen aus dem Busch. (S. Hervorkommen.) - Holtei, Eselsfresser, I, 69.

*287 Er kommt wie der Appenzeller. (Schweiz.) - Kirchhofer, 52, 9; Tobler, 6; Sutermeister, 59; Reinsberg V, 71.

D. h. hintennach; denn der Canton Appenzell war unter allen der letzte, welcher in den Schweizerbund aufgenommen wurde, wodurch sie einige scheinbare Vortheile verloren und Veranlassung zu dem vorstehenden, in der Schweiz ziemlich allgemeinen Sprichwort gaben.

*288 Er kommt wie der Hagel in die Halme.

Plötzlich, mit Ungestüm, zerstörend.

*289 Er kommt wie der Hund beim Kegelspiel.

*290 Er kommt wie der Tag vor Johanni (ist).

Nämlich langsam, träge, langweilig für andere.

*291 Er kommt wie die Braut von der Trauung. - Frischbier2, 2103.

*292 Er kommt wie die Hexe von Lommis. (Schweiz.)

Bezieht sich wohl unbedingt auf die äussere Erscheinung einer Person, die Aehnlichkeit mit dem Aufzuge eines als Hexe von Lommis benannten Weibes hat. Näheres ist mir von der Hexe nicht bekannt.

*293 Er kommt wie die Sau ins Judenhaus. - Frischbier, 410.

Aeusserst ungelegen.

*294 Er kommt wie die Ziege zum Feste.

Von denen, die sich in ihr eigenes Verderben stürzen, weil bei den Bacchusfesten Ziegen geopfert wurden.

Frz.: Cela arrive comme maree en careme. - Cela arrive comme Mars en careme (Leroux, I, 64.)

Lat.: Capra ad festum. (Binder II, 72; Hanzely, 212.)

*295 Er kommt wie ein Stossvogel.

*296 Er kommt wie gerufen.

Von einem, der gerade zur rechten Zeit an einem Orte erscheint.

Frz.: Il arrive comme maree en careme. (Lendroy, 270.)

*297 Er kompt, wann man den Kelch im Sack stösst. - Eyering, II, 389.

*298 Er kunnt am jüngste Tag no z' spot. - Sutermeister, 59.

*299 Er kunnt im Gschiir wie 's Krattenmachers Unghür. - Sutermeister, 58.

*300 Er kunnt nid bis Majen-Ostere. - Sutermeister, 59.

*301 Er kunnt, wenn alli Ehr en End het. - Sutermeister, 59.

*302 Er kunnt wie zum Aelterli aus. - Sutermeister, 58.

Er kommt, als wenn er vom Altar käme, sieht schmuck aus.

*303 Es chond em wie am n'alta Wib 's Tanza. - Tobler, 115; Sutermeister, 59; hochdeutsch bei Eiselein, 387; Simrock, 5827.

Wenn die Sache nicht gehen will, so wird manchem das Erlernen von Kenntnissen und Fertigkeiten so schwer, wie einer alten Frau das Tanzen.

*304 Es kommt ihm auch im Schlafe vor.

*305 Es kommt ihm wie dem Bauer das Aderlassen. - Eiselein, 387; Simrock, 5828a.

*306 Es kommt ihm wie der wonnwitzer Hirtin beim Klösselkochen.

Wenn jemand etwas überraschend kommt; auch um zu sagen, dass jemand seine verrückte Stunde bekommt. Wonnwitz ist ein Dorf im Kreise Nimptsch, Regierungsbezirk Breslau.

*307 Es kommt mir a propos. - Braun, II, 75.

*308 Es kommt wie aus dem Arsch ins Hemd. - Frischbier2, 2106.

*309 Es kommt wie den Hühnern die Milch.

*310 Es kommt wie vom Himmel gefallen. - Eiselein, 310.

*311 Es wird kommen wie dem Bock die Milch.

*312 Et kömmt wie Melk aus dem Ossen. (Danzig.)

Es kommt wie Milch aus dem Ochsen; von etwas, das gar nicht kommt.

*313 Et küemt sik, as dem Ossen de Mialke. (Iserlohn.) - Woeste., 88, 150; Frommann, V, 61, 95.

*314 Et kummt alle söben Jubeljare. (Holst.)

Wenn man eine selten ein - oder zusammentreffende Sache bezeichnen will.

*315 Et kümmt, seggt Massel. (Schöningen in Braunschweig.)

*316 He is derbei kamen as Jan bei de Düssel1, hadde he 'n stalen. - Frommann, V, 525, 545.

Düssel, Dussel, Dössel = der bewegliche gerade Baum, an welchem die beiden Flügel der Hausthür in [Spaltenumbruch] den Bauernhäusern zusammenschlagen. Wahrscheinlich ist jedoch hier unter Düssel die Queraxt (Grimm, II, 881) zu verstehen.

*317 He is derbei kamen as Jan bei'n Kluwstock. (Ostfries.) - Frommann, V, 525, 545.

Auch Kluvenstaken = Springstock, eine Stange, unten mit einem Kolben (Kluve) versehen, um damit über einen Graben zu setzen.

*318 He kummt leger Wall. (Ostfries.) - Bueren, 548; Hauskalendler, II.

*319 He kummt mit de Mustert (Senf) na de Mahlteit. - Kern, 980.

*320 He kummt mit Klumpen in't Gelag, as Jan Werner up de Landdag. - Kern, 177; Hauskalender, III.

Er antwortet in guter Gesellschaft mit plumper Rede. Klump = Holzschuh. (Vgl. Stürenburg, 113b.)

*321 He kummt upp't Schlenter as de Tambour in Emden. (Ostfries.) - Hauskalender, IV.

*322 He kumt hüm in't Fahrwater. (Ostfries.) - Frommann, V, 524, 600; Hauskalender, II.

*323 He kumt upp'n Slag, as Jan Wübben up de letzte Lepge1. (Ostfries.) - Eichwald, 2090; Frommann, V, 524, 599; Hauskalender, III.

1) Lage, besonders eine Lage Getreide zum Dreschen.

*324 He kumt van Emden, Gott betert. (Ostfries.) - Bueren, 549; Hauskalender, II.

*325 Hei kömmt wie de Hund von de Käst. (Samland.) - Frischbier2, 2114.

Geschlagen, lahm. Käst, Kästig = Hochzeit.

*326 Hei kümmet as Mostert no de Mohlteit. (Sauerland.)

*327 Hi as üüs Jins Tatten, diar 'r komt, blaft 'r satten. (Amrum.) - Haupt, VIII, 371, 337; Johansen, 81.

Er ist wie Jens Tatten, wohin er kommt, da bleibt or sitzen.

*328 I komm' und wenn's Schmiedknecht regnet. (Ulm.)

*329 Ich kam nie recht. - Franck, II, 111b.

*330 Ick kan nig to mi sülvst kamen. - Dähnen, 215b.

Ich bin meiner nicht mächtig, ich bin nicht Herr meiner Zeit.

*331 Ik kem, wan't uk Spikkarn rintj. (Nordfries.) - Johansen, 89.

Ich komme, wenn es auch Nägel regnet.

*332 Ja, gschwind kumm se. - Sutermeister, 21.

*333 Jo kem man, wan Sane an Muun emsk skiin. (Nordfries.)

Die kommen nur, wenn Sonne und Mond zugleich scheinen.

*334 Jo kumm ämel de. - Sutermeister, 21.

*335 Kamt sei ümmer ein Dek, so lihrt sei ok ein Spräk. (Mecklenburg.)

*336 Kimbts bis durthin. - Gomolcke, 831.

*337 Kimmt a duch wei a bleierner Karl gegangen. - Gomolcke, 690.

Die Pfeiffer'sche Sammlung hat: wei a bleiern Minch. (Vgl. Frommann, III, 410.)

*338 Kimmt a mir recht oartlich1 fer. - Gomolcke, 693.

1) Empfindlich, eigenthümlich, schroff.

*339 Kimmts doch nich aus der Frendschafft. - Gomolcke, 695.

*340 Komm, komm, du sollst Kaiser werden. - Klix, 33.

*341 Komm, so man die kess auffsetzt. - Franck, II, 15; Körte, 3257.

Franck gebraucht diese Redensart für: Post festum venire, und fügt hinzu: "Wir sagen auch, so einer zu lang aussgewessen vnd hab sich des spiels versäumpt: Er kompt eben wie die drei Marien vber das Grab. Du kompst zeit gnug, mit den gemelten an der wend zu essen. Er kompt nach der schlacht, nach der kirchweih so mans brates gibt. Die Hollandi sagen: Du kompst achter nae, als bütcken mit den schollen. Die Westphali: Achter nae ethe sie keese." Hierher gehören auch noch: Kommen, wenn die Messe gesungen, der Ablass gegeben ist.

*342 Komm, wenn die Feigen blühen. - Henisch, 1043, 32.

*343 Kommen thun thut er, ob er aber über Ober-Ebersbach kommt, das ist die Frage. - Klix, 33.

[Spaltenumbruch]

*286 Er kommt wie der alte Ziethen aus dem Busch. (S. Hervorkommen.) – Holtei, Eselsfresser, I, 69.

*287 Er kommt wie der Appenzeller. (Schweiz.) – Kirchhofer, 52, 9; Tobler, 6; Sutermeister, 59; Reinsberg V, 71.

D. h. hintennach; denn der Canton Appenzell war unter allen der letzte, welcher in den Schweizerbund aufgenommen wurde, wodurch sie einige scheinbare Vortheile verloren und Veranlassung zu dem vorstehenden, in der Schweiz ziemlich allgemeinen Sprichwort gaben.

*288 Er kommt wie der Hagel in die Halme.

Plötzlich, mit Ungestüm, zerstörend.

*289 Er kommt wie der Hund beim Kegelspiel.

*290 Er kommt wie der Tag vor Johanni (ist).

Nämlich langsam, träge, langweilig für andere.

*291 Er kommt wie die Braut von der Trauung.Frischbier2, 2103.

*292 Er kommt wie die Hexe von Lommis. (Schweiz.)

Bezieht sich wohl unbedingt auf die äussere Erscheinung einer Person, die Aehnlichkeit mit dem Aufzuge eines als Hexe von Lommis benannten Weibes hat. Näheres ist mir von der Hexe nicht bekannt.

*293 Er kommt wie die Sau ins Judenhaus.Frischbier, 410.

Aeusserst ungelegen.

*294 Er kommt wie die Ziege zum Feste.

Von denen, die sich in ihr eigenes Verderben stürzen, weil bei den Bacchusfesten Ziegen geopfert wurden.

Frz.: Cela arrive comme marée en carême. – Cela arrive comme Mars en carême (Leroux, I, 64.)

Lat.: Capra ad festum. (Binder II, 72; Hanzely, 212.)

*295 Er kommt wie ein Stossvogel.

*296 Er kommt wie gerufen.

Von einem, der gerade zur rechten Zeit an einem Orte erscheint.

Frz.: Il arrive comme marée en carême. (Lendroy, 270.)

*297 Er kompt, wann man den Kelch im Sack stösst.Eyering, II, 389.

*298 Er kunnt am jüngste Tag no z' spôt.Sutermeister, 59.

*299 Er kunnt im Gschiir wie 's Krattenmachers Unghür.Sutermeister, 58.

*300 Er kunnt nid bis Majen-Ostere.Sutermeister, 59.

*301 Er kunnt, wenn alli Ehr en End het.Sutermeister, 59.

*302 Er kunnt wie zum Aelterli ûs.Sutermeister, 58.

Er kommt, als wenn er vom Altar käme, sieht schmuck aus.

*303 Es chond em wie am n'alta Wib 's Tanza.Tobler, 115; Sutermeister, 59; hochdeutsch bei Eiselein, 387; Simrock, 5827.

Wenn die Sache nicht gehen will, so wird manchem das Erlernen von Kenntnissen und Fertigkeiten so schwer, wie einer alten Frau das Tanzen.

*304 Es kommt ihm auch im Schlafe vor.

*305 Es kommt ihm wie dem Bauer das Aderlassen.Eiselein, 387; Simrock, 5828a.

*306 Es kommt ihm wie der wonnwitzer Hirtin beim Klösselkochen.

Wenn jemand etwas überraschend kommt; auch um zu sagen, dass jemand seine verrückte Stunde bekommt. Wonnwitz ist ein Dorf im Kreise Nimptsch, Regierungsbezirk Breslau.

*307 Es kommt mir a propos.Braun, II, 75.

*308 Es kommt wie aus dem Arsch ins Hemd.Frischbier2, 2106.

*309 Es kommt wie den Hühnern die Milch.

*310 Es kommt wie vom Himmel gefallen.Eiselein, 310.

*311 Es wird kommen wie dem Bock die Milch.

*312 Et kömmt wie Melk aus dem Ossen. (Danzig.)

Es kommt wie Milch aus dem Ochsen; von etwas, das gar nicht kommt.

*313 Et küemt sik, as dem Ossen de Mialke. (Iserlohn.) – Woeste., 88, 150; Frommann, V, 61, 95.

*314 Et kummt alle söben Jubeljâre. (Holst.)

Wenn man eine selten ein – oder zusammentreffende Sache bezeichnen will.

*315 Et kümmt, seggt Massel. (Schöningen in Braunschweig.)

*316 He is derbî kamen as Jan bî de Düssel1, hadde he 'n stâlen.Frommann, V, 525, 545.

Düssel, Dussel, Dössel = der bewegliche gerade Baum, an welchem die beiden Flügel der Hausthür in [Spaltenumbruch] den Bauernhäusern zusammenschlagen. Wahrscheinlich ist jedoch hier unter Düssel die Queraxt (Grimm, II, 881) zu verstehen.

*317 He is derbî kamen as Jan bî'n Kluwstock. (Ostfries.) – Frommann, V, 525, 545.

Auch Kluvenstaken = Springstock, eine Stange, unten mit einem Kolben (Kluve) versehen, um damit über einen Graben zu setzen.

*318 He kummt leger Wall. (Ostfries.) – Bueren, 548; Hauskalendler, II.

*319 He kummt mit de Mustert (Senf) na de Mahltît.Kern, 980.

*320 He kummt mit Klumpen in't Gelag, as Jan Werner up de Landdag.Kern, 177; Hauskalender, III.

Er antwortet in guter Gesellschaft mit plumper Rede. Klump = Holzschuh. (Vgl. Stürenburg, 113b.)

*321 He kummt upp't Schlenter as de Tambour in Emden. (Ostfries.) – Hauskalender, IV.

*322 He kumt hüm in't Fahrwater. (Ostfries.) – Frommann, V, 524, 600; Hauskalender, II.

*323 He kumt upp'n Slag, as Jan Wübben up de letzte Lepge1. (Ostfries.) – Eichwald, 2090; Frommann, V, 524, 599; Hauskalender, III.

1) Lage, besonders eine Lage Getreide zum Dreschen.

*324 He kumt van Emden, Gott betert. (Ostfries.) – Bueren, 549; Hauskalender, II.

*325 Hei kömmt wie de Hund von de Käst. (Samland.) – Frischbier2, 2114.

Geschlagen, lahm. Käst, Kästig = Hochzeit.

*326 Hei kümmet as Mostert no de Mohltéit. (Sauerland.)

*327 Hi as üüs Jins Tatten, diar 'r komt, blaft 'r satten. (Amrum.) – Haupt, VIII, 371, 337; Johansen, 81.

Er ist wie Jens Tatten, wohin er kommt, da bleibt or sitzen.

*328 I komm' und wenn's Schmiedknecht regnet. (Ulm.)

*329 Ich kam nie recht.Franck, II, 111b.

*330 Ick kan nig to mi sülvst kamen.Dähnen, 215b.

Ich bin meiner nicht mächtig, ich bin nicht Herr meiner Zeit.

*331 Ik kem, wan't uk Spikkarn rintj. (Nordfries.) – Johansen, 89.

Ich komme, wenn es auch Nägel regnet.

*332 Ja, gschwind kumm se.Sutermeister, 21.

*333 Jo kem man, wan Sane an Muun emsk skiin. (Nordfries.)

Die kommen nur, wenn Sonne und Mond zugleich scheinen.

*334 Jo kumm ämel de.Sutermeister, 21.

*335 Kamt sei ümmer ein Dek, so lihrt sei ok ein Spräk. (Mecklenburg.)

*336 Kimbts bis durthin.Gomolcke, 831.

*337 Kimmt a duch wî a bleierner Karl gegangen.Gomolcke, 690.

Die Pfeiffer'sche Sammlung hat: wî a bleiern Minch. (Vgl. Frommann, III, 410.)

*338 Kimmt a mir recht oartlich1 fer.Gomolcke, 693.

1) Empfindlich, eigenthümlich, schroff.

*339 Kimmts doch nich aus der Frêndschafft.Gomolcke, 695.

*340 Komm, komm, du sollst Kaiser werden.Klix, 33.

*341 Komm, so man die kess auffsetzt.Franck, II, 15; Körte, 3257.

Franck gebraucht diese Redensart für: Post festum venire, und fügt hinzu: „Wir sagen auch, so einer zu lang aussgewessen vnd hab sich des spiels versäumpt: Er kompt eben wie die drei Marien vber das Grab. Du kompst zeit gnug, mit den gemelten an der wend zu essen. Er kompt nach der schlacht, nach der kirchweih so mans brates gibt. Die Hollandi sagen: Du kompst achter nae, als bütcken mit den schollen. Die Westphali: Achter nae ethe sie keese.“ Hierher gehören auch noch: Kommen, wenn die Messe gesungen, der Ablass gegeben ist.

*342 Komm, wenn die Feigen blühen.Henisch, 1043, 32.

*343 Kommen thun thut er, ob er aber über Ober-Ebersbach kommt, das ist die Frage.Klix, 33.

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[[739]/0745] *286 Er kommt wie der alte Ziethen aus dem Busch. (S. Hervorkommen.) – Holtei, Eselsfresser, I, 69. *287 Er kommt wie der Appenzeller. (Schweiz.) – Kirchhofer, 52, 9; Tobler, 6; Sutermeister, 59; Reinsberg V, 71. D. h. hintennach; denn der Canton Appenzell war unter allen der letzte, welcher in den Schweizerbund aufgenommen wurde, wodurch sie einige scheinbare Vortheile verloren und Veranlassung zu dem vorstehenden, in der Schweiz ziemlich allgemeinen Sprichwort gaben. *288 Er kommt wie der Hagel in die Halme. Plötzlich, mit Ungestüm, zerstörend. *289 Er kommt wie der Hund beim Kegelspiel. *290 Er kommt wie der Tag vor Johanni (ist). Nämlich langsam, träge, langweilig für andere. *291 Er kommt wie die Braut von der Trauung. – Frischbier2, 2103. *292 Er kommt wie die Hexe von Lommis. (Schweiz.) Bezieht sich wohl unbedingt auf die äussere Erscheinung einer Person, die Aehnlichkeit mit dem Aufzuge eines als Hexe von Lommis benannten Weibes hat. Näheres ist mir von der Hexe nicht bekannt. *293 Er kommt wie die Sau ins Judenhaus. – Frischbier, 410. Aeusserst ungelegen. *294 Er kommt wie die Ziege zum Feste. Von denen, die sich in ihr eigenes Verderben stürzen, weil bei den Bacchusfesten Ziegen geopfert wurden. Frz.: Cela arrive comme marée en carême. – Cela arrive comme Mars en carême (Leroux, I, 64.) Lat.: Capra ad festum. (Binder II, 72; Hanzely, 212.) *295 Er kommt wie ein Stossvogel. *296 Er kommt wie gerufen. Von einem, der gerade zur rechten Zeit an einem Orte erscheint. Frz.: Il arrive comme marée en carême. (Lendroy, 270.) *297 Er kompt, wann man den Kelch im Sack stösst. – Eyering, II, 389. *298 Er kunnt am jüngste Tag no z' spôt. – Sutermeister, 59. *299 Er kunnt im Gschiir wie 's Krattenmachers Unghür. – Sutermeister, 58. *300 Er kunnt nid bis Majen-Ostere. – Sutermeister, 59. *301 Er kunnt, wenn alli Ehr en End het. – Sutermeister, 59. *302 Er kunnt wie zum Aelterli ûs. – Sutermeister, 58. Er kommt, als wenn er vom Altar käme, sieht schmuck aus. *303 Es chond em wie am n'alta Wib 's Tanza. – Tobler, 115; Sutermeister, 59; hochdeutsch bei Eiselein, 387; Simrock, 5827. Wenn die Sache nicht gehen will, so wird manchem das Erlernen von Kenntnissen und Fertigkeiten so schwer, wie einer alten Frau das Tanzen. *304 Es kommt ihm auch im Schlafe vor. *305 Es kommt ihm wie dem Bauer das Aderlassen. – Eiselein, 387; Simrock, 5828a. *306 Es kommt ihm wie der wonnwitzer Hirtin beim Klösselkochen. Wenn jemand etwas überraschend kommt; auch um zu sagen, dass jemand seine verrückte Stunde bekommt. Wonnwitz ist ein Dorf im Kreise Nimptsch, Regierungsbezirk Breslau. *307 Es kommt mir a propos. – Braun, II, 75. *308 Es kommt wie aus dem Arsch ins Hemd. – Frischbier2, 2106. *309 Es kommt wie den Hühnern die Milch. *310 Es kommt wie vom Himmel gefallen. – Eiselein, 310. *311 Es wird kommen wie dem Bock die Milch. *312 Et kömmt wie Melk aus dem Ossen. (Danzig.) Es kommt wie Milch aus dem Ochsen; von etwas, das gar nicht kommt. *313 Et küemt sik, as dem Ossen de Mialke. (Iserlohn.) – Woeste., 88, 150; Frommann, V, 61, 95. *314 Et kummt alle söben Jubeljâre. (Holst.) Wenn man eine selten ein – oder zusammentreffende Sache bezeichnen will. *315 Et kümmt, seggt Massel. (Schöningen in Braunschweig.) *316 He is derbî kamen as Jan bî de Düssel1, hadde he 'n stâlen. – Frommann, V, 525, 545. Düssel, Dussel, Dössel = der bewegliche gerade Baum, an welchem die beiden Flügel der Hausthür in den Bauernhäusern zusammenschlagen. Wahrscheinlich ist jedoch hier unter Düssel die Queraxt (Grimm, II, 881) zu verstehen. *317 He is derbî kamen as Jan bî'n Kluwstock. (Ostfries.) – Frommann, V, 525, 545. Auch Kluvenstaken = Springstock, eine Stange, unten mit einem Kolben (Kluve) versehen, um damit über einen Graben zu setzen. *318 He kummt leger Wall. (Ostfries.) – Bueren, 548; Hauskalendler, II. *319 He kummt mit de Mustert (Senf) na de Mahltît. – Kern, 980. *320 He kummt mit Klumpen in't Gelag, as Jan Werner up de Landdag. – Kern, 177; Hauskalender, III. Er antwortet in guter Gesellschaft mit plumper Rede. Klump = Holzschuh. (Vgl. Stürenburg, 113b.) *321 He kummt upp't Schlenter as de Tambour in Emden. (Ostfries.) – Hauskalender, IV. *322 He kumt hüm in't Fahrwater. (Ostfries.) – Frommann, V, 524, 600; Hauskalender, II. *323 He kumt upp'n Slag, as Jan Wübben up de letzte Lepge1. (Ostfries.) – Eichwald, 2090; Frommann, V, 524, 599; Hauskalender, III. 1) Lage, besonders eine Lage Getreide zum Dreschen. *324 He kumt van Emden, Gott betert. (Ostfries.) – Bueren, 549; Hauskalender, II. *325 Hei kömmt wie de Hund von de Käst. (Samland.) – Frischbier2, 2114. Geschlagen, lahm. Käst, Kästig = Hochzeit. *326 Hei kümmet as Mostert no de Mohltéit. (Sauerland.) *327 Hi as üüs Jins Tatten, diar 'r komt, blaft 'r satten. (Amrum.) – Haupt, VIII, 371, 337; Johansen, 81. Er ist wie Jens Tatten, wohin er kommt, da bleibt or sitzen. *328 I komm' und wenn's Schmiedknecht regnet. (Ulm.) *329 Ich kam nie recht. – Franck, II, 111b. *330 Ick kan nig to mi sülvst kamen. – Dähnen, 215b. Ich bin meiner nicht mächtig, ich bin nicht Herr meiner Zeit. *331 Ik kem, wan't uk Spikkarn rintj. (Nordfries.) – Johansen, 89. Ich komme, wenn es auch Nägel regnet. *332 Ja, gschwind kumm se. – Sutermeister, 21. *333 Jo kem man, wan Sane an Muun emsk skiin. (Nordfries.) Die kommen nur, wenn Sonne und Mond zugleich scheinen. *334 Jo kumm ämel de. – Sutermeister, 21. *335 Kamt sei ümmer ein Dek, so lihrt sei ok ein Spräk. (Mecklenburg.) *336 Kimbts bis durthin. – Gomolcke, 831. *337 Kimmt a duch wî a bleierner Karl gegangen. – Gomolcke, 690. Die Pfeiffer'sche Sammlung hat: wî a bleiern Minch. (Vgl. Frommann, III, 410.) *338 Kimmt a mir recht oartlich1 fer. – Gomolcke, 693. 1) Empfindlich, eigenthümlich, schroff. *339 Kimmts doch nich aus der Frêndschafft. – Gomolcke, 695. *340 Komm, komm, du sollst Kaiser werden. – Klix, 33. *341 Komm, so man die kess auffsetzt. – Franck, II, 15; Körte, 3257. Franck gebraucht diese Redensart für: Post festum venire, und fügt hinzu: „Wir sagen auch, so einer zu lang aussgewessen vnd hab sich des spiels versäumpt: Er kompt eben wie die drei Marien vber das Grab. Du kompst zeit gnug, mit den gemelten an der wend zu essen. Er kompt nach der schlacht, nach der kirchweih so mans brates gibt. Die Hollandi sagen: Du kompst achter nae, als bütcken mit den schollen. Die Westphali: Achter nae ethe sie keese.“ Hierher gehören auch noch: Kommen, wenn die Messe gesungen, der Ablass gegeben ist. *342 Komm, wenn die Feigen blühen. – Henisch, 1043, 32. *343 Kommen thun thut er, ob er aber über Ober-Ebersbach kommt, das ist die Frage. – Klix, 33.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [739]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/745>, abgerufen am 29.06.2024.