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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] geht nach eben dieser sittlichen Weltordnung an der Verblendung zu Grunde, welche masslose Leidenschaft nach sich zieht." (K. Gutzkow, Unterhaltungen am häuslichen Herd, Leipzig 1860, Nr. 45.) Das obige Sprichwort ist auch behandelt in der Broschüre: Der liebe Gott und Napoleon III. von Moritz Müller (Karlsruhe 1860) und in einer Flugschrift desselben Verfassers: Die sittliche Weltordnung und das böse Princip (Karlsruhe 1860), S. 11 fg.

Lat.: Quos Deus (Jupiter) perdere vult, dementat (obscoecat) prius. (Büchmann, 141.)

1912 Wen Gott verstösst, dem öffnet sich keine Thür.

Die Russen: Wen Gott fallen lässt, den kann keiner aufheben. (Altmann VI, 407.) Wen Gott verlassen hat, der findet kein Asyl auf Erden. (Altmann VI, 476.)

1913 Wen Gott vertreibt, der findet nirgends Herberge.

Die Russen: Wen Gott verstossen hat, für den gibt es keine Heimat. (Altmann VI, 401.)

1914 Wen Gott von einer Seite schlägt, den verbindet er von der andern. - Sprichwörterschatz, 133.

Frz.: D'un cote Dieu poingt, de l'autre il vingt. (Leroux, I, 13.)

1915 Wen Gott will ausbürgen, den kann niemand erwürgen. - Fischer, Psalter, Vorr. 9b.

1916 Wen Gott will erhalten, der kann nicht ersticken (verbrennen), nicht erkalten.

Böhm.: Komu buh neurcil smrti, ten se i z hrobu vyvrti. - Kdyz pan buh nekaze smrti, ani od certa neumres. (Celakovsky, 315.)

Poln.: Komu bog nieobiecal smierci, ten sie i z grobu wywierci. (Celakovsky, 315.)

1917 Wen Gott will erquicken, den lässt er nicht ersticken.

It.: Contr' il Divin aiuto human poter non uale. (Pazzaglia, 4.)

1918 Wen Gott will hoch heben, den drücket er. - Luther's Werke, IV, 68b.

1919 Wen Gott will sehend machen, der muss zuuor starblind sein, damit Gott die sehr allein hab. - Henisch, 419, 9; Petri, I, 93.

1920 Wen Gott zum Apostel bestimmt, dem macht er die schwere Zunge leicht.

Die Russen sagen: Wen Gott zum Fliegenschnappen bestimmt hat, dem gibt er auch einen Froschmagen. (Altmann VI, 397.)

1921 Wen Gott zum Apostel macht, dem gibt er auch Apostelfüsse.

1922 Wen Gott zum Bürgermeister einsetzt, den kann keine (menschliche) Regierung absetzen.

Aber wie, wenn ihn die Regierung gar nicht erst bestätigt?

Lat.: Autoritas divinitus. (Erasm., 121.)

1923 Wen Gottes Geist erfüllt, der lacht, wie auch der Teufel brüllt.

Holl.: Die van Gods geest verwarmd is, behoeft de klaauwen van den nikker niet te vreezen. (Harrebomee, I, 241.)

1924 Wen Gottes Geist nicht lehret, den lehret auch kein Pfaff, ob er ihm schon einen Tag drei mal predigte. - Opel, 376.

1925 Wen Gottes Hand festhält, kann nicht entkommen.

Auch russisch Altmann VI, 477.

1926 Wenn der liebe Got olle Noine schiebt, do müss bir uffhiern, sagte der Bauer, als ein Blitz die Kegel umwarf. (Oberlausitz.)

Vom Kegelschieben entlehnt, und später auch bei andern Gelegenheiten angewandt, wo ein Gewitter oder ausserordentliche Ereignisse zum Aufhören nöthigten.

1927 Wenn der liebe Gott einen Narren haben will, so macht er den Schneider zum Edelmann. (Oberlausitz.)

1928 Wenn dich Gott zum Widder geschaffen hat, so sei kein Schaf. (Wend. Lausitz.)

Brauche deine Hörner.

1929 Wenn du Gott dankst, dass er dich von den Löwen errettet hat, so bitte ihn, dass er dich vor den Tigern bewahre. (Aegypt.)

1930 Wenn es Gott gefällt, dass dein Haus brenne, so trage es geduldig und wärme dich dabei. - Winckler, IV, 1.

1931 Wenn es Gott gefällt, so wird es Tag. - Eiselein, 247.


[Spaltenumbruch]

1932 Wenn et Gottes Wille öss, geit ok e Harkestel los. - Frischbier2, 1356.

1933 Wenn Gott allzeit solt nach vnserm willen thun, so würde es vns selten wolgehen. - Petri, II, 655.

1934 Wenn Gott am fernsten ist, so ist er am nechsten. - Henisch, 1706, 41.

1935 Wenn Gott Appell hält, müssen auch Könige erscheinen.

Die Russen: Gott ist auch des Zaren Machthaber. (Altmann VI, 387.)

1936 Wenn Gott auf den Herren regnet, so wird auch der Diener gesegnet.

Die Russen: Wenn Gott den Zaren segnet, so segnet er auch zugleich Russland. (Altmann VI, 408.)

1937 Wenn Gott auf die Heerde zürnt, so gibt er ihr einen blinden Hammel zum Führer.

1938 Wenn Gott auf Erden wohnete, so würde er Beziers zu seiner Residentz erwählen. - Berckenmeyer, 69.

Die Gegend um Beziers ist eine der schönsten in Frankreich; ihr Lob ging in ein Sprichwort über.

Lat.: Si Deus viveret in terris, habitaret Biterris (Beziers).

1939 Wenn Gott auffgebaut, so stehen alle Creaturen im Harnisch. - Petri, II, 655.

1940 Wenn Gott austheilt, muss man zulangen.

Poln.: Co Bog dal, to w kobialke.

1941 Wenn Gott baut, legt er einen Fels unter.

1942 Wenn Gott bei dir einkehren soll, musst du dem Teufel die Herberge kündigen.

1943 Wenn Gott bei einem Sünder einkehrt, so nimmt er von einem Frommen Abschied.

Aehnlich russisch Altmann VI, 429.

1944 Wenn Gott beschert den Hasen, beschert er auch den Rasen.

Die Weide, das nöthige Futter für denselben. Die Russen drücken den Gedanken, dass Gott, wo er Bedürfnisse erregt, auch für deren Befriedigung sorgt, sehr mannichfach aus; sie sagen: Wenn Gott die Spechte mehrt, so mehrt er auch die Käfer. Wenn Gott Eichhörnchen in deinen Wald setzt, dann will er deine Eichen gedeihen lassen. (Altmann V.)

Ung.: Kinek Isten nyulat ad, füvet is ad hozza.

1945 Wenn Gott beschert, soll man den sack auffthun vnd das zuknüpffen nicht vergessen. - Lehmann, 722, 4.

1946 Wenn Gott blitzt und donnert, so lässt er auch regnen.

Die Russen: Wohin es Gott regnen lässt, dahin lässt er nicht zugleich Feuer fallen. (Altmann V.)

1947 Wenn Gott dargibt, so hilfft kein nid, wenn er nicht gibt, so hilfft kein flit. - Petri, II, 655.

1948 Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, so hilft unser Pflanzen und Wässern nicht. - Simrock, 7900a.

Span.: Quando Dios amanece, para todos amanece. (Bohn I, 243.)

1949 Wenn Gott das Kloster segnet, so segnet er auch den Abt.

1950 Wenn Gott das Netz zeucht, dann ist es voll Fische.

Die Russen: Wenn Gott mit im Netz ist, sind viel Fische darin.

1951 Wenn Gott das Regiment verändern will, so hilft kein Warnen. - Eiselein, 628.

1952 Wenn Gott dem Lichte ruft, kann's Satan nicht hindern.

1953 Wenn Gott dem reichen Manne nichts gebe, so hette der arme vnd reiche Bettelmann einer so viel als der ander. - Herberger, I, 251.

1954 Wenn Gott den Abel segnet, schlägt ihn Kain todt.

1955 Wenn Gott den Angel rührt, so wird das Ueberthür erschütt. (Schweiz.) - Kirchhofer, 130; Simrock, 10316a.

1956 Wenn Gott den bundt vnnd knopf nicht knüpft, so helt er nicht. - Lehmann, 108, 42.

1957 Wenn Gott den Esel strafen will, so lässt er ihm Hörner wachsen.

Auch russisch Altmann VI, 394.

[Spaltenumbruch] geht nach eben dieser sittlichen Weltordnung an der Verblendung zu Grunde, welche masslose Leidenschaft nach sich zieht.“ (K. Gutzkow, Unterhaltungen am häuslichen Herd, Leipzig 1860, Nr. 45.) Das obige Sprichwort ist auch behandelt in der Broschüre: Der liebe Gott und Napoleon III. von Moritz Müller (Karlsruhe 1860) und in einer Flugschrift desselben Verfassers: Die sittliche Weltordnung und das böse Princip (Karlsruhe 1860), S. 11 fg.

Lat.: Quos Deus (Jupiter) perdere vult, dementat (obscoecat) prius. (Büchmann, 141.)

1912 Wen Gott verstösst, dem öffnet sich keine Thür.

Die Russen: Wen Gott fallen lässt, den kann keiner aufheben. (Altmann VI, 407.) Wen Gott verlassen hat, der findet kein Asyl auf Erden. (Altmann VI, 476.)

1913 Wen Gott vertreibt, der findet nirgends Herberge.

Die Russen: Wen Gott verstossen hat, für den gibt es keine Heimat. (Altmann VI, 401.)

1914 Wen Gott von einer Seite schlägt, den verbindet er von der andern.Sprichwörterschatz, 133.

Frz.: D'un coté Dieu poingt, de l'autre il vingt. (Leroux, I, 13.)

1915 Wen Gott will ausbürgen, den kann niemand erwürgen.Fischer, Psalter, Vorr. 9b.

1916 Wen Gott will erhalten, der kann nicht ersticken (verbrennen), nicht erkalten.

Böhm.: Komu bůh neurčil smrti, ten se i z hrobu vyvrtí. – Když pán bůh nekáže smrti, ani od čerta neumřeš. (Čelakovsky, 315.)

Poln.: Komu bóg nieobiecał śmierci, ten się i z grobu wywierci. (Čelakovsky, 315.)

1917 Wen Gott will erquicken, den lässt er nicht ersticken.

It.: Contr' il Divin aiuto human poter non uale. (Pazzaglia, 4.)

1918 Wen Gott will hoch heben, den drücket er.Luther's Werke, IV, 68b.

1919 Wen Gott will sehend machen, der muss zuuor starblind sein, damit Gott die sehr allein hab.Henisch, 419, 9; Petri, I, 93.

1920 Wen Gott zum Apostel bestimmt, dem macht er die schwere Zunge leicht.

Die Russen sagen: Wen Gott zum Fliegenschnappen bestimmt hat, dem gibt er auch einen Froschmagen. (Altmann VI, 397.)

1921 Wen Gott zum Apostel macht, dem gibt er auch Apostelfüsse.

1922 Wen Gott zum Bürgermeister einsetzt, den kann keine (menschliche) Regierung absetzen.

Aber wie, wenn ihn die Regierung gar nicht erst bestätigt?

Lat.: Autoritas divinitus. (Erasm., 121.)

1923 Wen Gottes Geist erfüllt, der lacht, wie auch der Teufel brüllt.

Holl.: Die van Gods geest verwarmd is, behoeft de klaauwen van den nikker niet te vreezen. (Harrebomée, I, 241.)

1924 Wen Gottes Geist nicht lehret, den lehret auch kein Pfaff, ob er ihm schon einen Tag drei mal predigte.Opel, 376.

1925 Wen Gottes Hand festhält, kann nicht entkommen.

Auch russisch Altmann VI, 477.

1926 Wenn der liebe Gôt olle Noine schiebt, do müss bir uffhiern, sagte der Bauer, als ein Blitz die Kegel umwarf. (Oberlausitz.)

Vom Kegelschieben entlehnt, und später auch bei andern Gelegenheiten angewandt, wo ein Gewitter oder ausserordentliche Ereignisse zum Aufhören nöthigten.

1927 Wenn der liebe Gott einen Narren haben will, so macht er den Schneider zum Edelmann. (Oberlausitz.)

1928 Wenn dich Gott zum Widder geschaffen hat, so sei kein Schaf. (Wend. Lausitz.)

Brauche deine Hörner.

1929 Wenn du Gott dankst, dass er dich von den Löwen errettet hat, so bitte ihn, dass er dich vor den Tigern bewahre. (Aegypt.)

1930 Wenn es Gott gefällt, dass dein Haus brenne, so trage es geduldig und wärme dich dabei.Winckler, IV, 1.

1931 Wenn es Gott gefällt, so wird es Tag.Eiselein, 247.


[Spaltenumbruch]

1932 Wenn et Gottes Wille öss, geit ok e Harkestêl los.Frischbier2, 1356.

1933 Wenn Gott allzeit solt nach vnserm willen thun, so würde es vns selten wolgehen.Petri, II, 655.

1934 Wenn Gott am fernsten ist, so ist er am nechsten.Henisch, 1706, 41.

1935 Wenn Gott Appell hält, müssen auch Könige erscheinen.

Die Russen: Gott ist auch des Zaren Machthaber. (Altmann VI, 387.)

1936 Wenn Gott auf den Herren regnet, so wird auch der Diener gesegnet.

Die Russen: Wenn Gott den Zaren segnet, so segnet er auch zugleich Russland. (Altmann VI, 408.)

1937 Wenn Gott auf die Heerde zürnt, so gibt er ihr einen blinden Hammel zum Führer.

1938 Wenn Gott auf Erden wohnete, so würde er Beziers zu seiner Residentz erwählen.Berckenmeyer, 69.

Die Gegend um Beziers ist eine der schönsten in Frankreich; ihr Lob ging in ein Sprichwort über.

Lat.: Si Deus viveret in terris, habitaret Biterris (Beziers).

1939 Wenn Gott auffgebaut, so stehen alle Creaturen im Harnisch.Petri, II, 655.

1940 Wenn Gott austheilt, muss man zulangen.

Poln.: Co Bóg dał, to w kobiałke.

1941 Wenn Gott baut, legt er einen Fels unter.

1942 Wenn Gott bei dir einkehren soll, musst du dem Teufel die Herberge kündigen.

1943 Wenn Gott bei einem Sünder einkehrt, so nimmt er von einem Frommen Abschied.

Aehnlich russisch Altmann VI, 429.

1944 Wenn Gott beschert den Hasen, beschert er auch den Rasen.

Die Weide, das nöthige Futter für denselben. Die Russen drücken den Gedanken, dass Gott, wo er Bedürfnisse erregt, auch für deren Befriedigung sorgt, sehr mannichfach aus; sie sagen: Wenn Gott die Spechte mehrt, so mehrt er auch die Käfer. Wenn Gott Eichhörnchen in deinen Wald setzt, dann will er deine Eichen gedeihen lassen. (Altmann V.)

Ung.: Kinek Isten nyulat ád, füvet is ád hozzá.

1945 Wenn Gott beschert, soll man den sack auffthun vnd das zuknüpffen nicht vergessen.Lehmann, 722, 4.

1946 Wenn Gott blitzt und donnert, so lässt er auch regnen.

Die Russen: Wohin es Gott regnen lässt, dahin lässt er nicht zugleich Feuer fallen. (Altmann V.)

1947 Wenn Gott dargibt, so hilfft kein nid, wenn er nicht gibt, so hilfft kein flit.Petri, II, 655.

1948 Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, so hilft unser Pflanzen und Wässern nicht.Simrock, 7900a.

Span.: Quando Dios amanece, para todos amanece. (Bohn I, 243.)

1949 Wenn Gott das Kloster segnet, so segnet er auch den Abt.

1950 Wenn Gott das Netz zeucht, dann ist es voll Fische.

Die Russen: Wenn Gott mit im Netz ist, sind viel Fische darin.

1951 Wenn Gott das Regiment verändern will, so hilft kein Warnen.Eiselein, 628.

1952 Wenn Gott dem Lichte ruft, kann's Satan nicht hindern.

1953 Wenn Gott dem reichen Manne nichts gebe, so hette der arme vnd reiche Bettelmann einer so viel als der ander.Herberger, I, 251.

1954 Wenn Gott den Abel segnet, schlägt ihn Kain todt.

1955 Wenn Gott den Angel rührt, so wird das Ueberthür erschütt. (Schweiz.) – Kirchhofer, 130; Simrock, 10316a.

1956 Wenn Gott den bundt vnnd knopf nicht knüpft, so helt er nicht.Lehmann, 108, 42.

1957 Wenn Gott den Esel strafen will, so lässt er ihm Hörner wachsen.

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[[40]/0046] geht nach eben dieser sittlichen Weltordnung an der Verblendung zu Grunde, welche masslose Leidenschaft nach sich zieht.“ (K. Gutzkow, Unterhaltungen am häuslichen Herd, Leipzig 1860, Nr. 45.) Das obige Sprichwort ist auch behandelt in der Broschüre: Der liebe Gott und Napoleon III. von Moritz Müller (Karlsruhe 1860) und in einer Flugschrift desselben Verfassers: Die sittliche Weltordnung und das böse Princip (Karlsruhe 1860), S. 11 fg. Lat.: Quos Deus (Jupiter) perdere vult, dementat (obscoecat) prius. (Büchmann, 141.) 1912 Wen Gott verstösst, dem öffnet sich keine Thür. Die Russen: Wen Gott fallen lässt, den kann keiner aufheben. (Altmann VI, 407.) Wen Gott verlassen hat, der findet kein Asyl auf Erden. (Altmann VI, 476.) 1913 Wen Gott vertreibt, der findet nirgends Herberge. Die Russen: Wen Gott verstossen hat, für den gibt es keine Heimat. (Altmann VI, 401.) 1914 Wen Gott von einer Seite schlägt, den verbindet er von der andern. – Sprichwörterschatz, 133. Frz.: D'un coté Dieu poingt, de l'autre il vingt. (Leroux, I, 13.) 1915 Wen Gott will ausbürgen, den kann niemand erwürgen. – Fischer, Psalter, Vorr. 9b. 1916 Wen Gott will erhalten, der kann nicht ersticken (verbrennen), nicht erkalten. Böhm.: Komu bůh neurčil smrti, ten se i z hrobu vyvrtí. – Když pán bůh nekáže smrti, ani od čerta neumřeš. (Čelakovsky, 315.) Poln.: Komu bóg nieobiecał śmierci, ten się i z grobu wywierci. (Čelakovsky, 315.) 1917 Wen Gott will erquicken, den lässt er nicht ersticken. It.: Contr' il Divin aiuto human poter non uale. (Pazzaglia, 4.) 1918 Wen Gott will hoch heben, den drücket er. – Luther's Werke, IV, 68b. 1919 Wen Gott will sehend machen, der muss zuuor starblind sein, damit Gott die sehr allein hab. – Henisch, 419, 9; Petri, I, 93. 1920 Wen Gott zum Apostel bestimmt, dem macht er die schwere Zunge leicht. Die Russen sagen: Wen Gott zum Fliegenschnappen bestimmt hat, dem gibt er auch einen Froschmagen. (Altmann VI, 397.) 1921 Wen Gott zum Apostel macht, dem gibt er auch Apostelfüsse. 1922 Wen Gott zum Bürgermeister einsetzt, den kann keine (menschliche) Regierung absetzen. Aber wie, wenn ihn die Regierung gar nicht erst bestätigt? Lat.: Autoritas divinitus. (Erasm., 121.) 1923 Wen Gottes Geist erfüllt, der lacht, wie auch der Teufel brüllt. Holl.: Die van Gods geest verwarmd is, behoeft de klaauwen van den nikker niet te vreezen. (Harrebomée, I, 241.) 1924 Wen Gottes Geist nicht lehret, den lehret auch kein Pfaff, ob er ihm schon einen Tag drei mal predigte. – Opel, 376. 1925 Wen Gottes Hand festhält, kann nicht entkommen. Auch russisch Altmann VI, 477. 1926 Wenn der liebe Gôt olle Noine schiebt, do müss bir uffhiern, sagte der Bauer, als ein Blitz die Kegel umwarf. (Oberlausitz.) Vom Kegelschieben entlehnt, und später auch bei andern Gelegenheiten angewandt, wo ein Gewitter oder ausserordentliche Ereignisse zum Aufhören nöthigten. 1927 Wenn der liebe Gott einen Narren haben will, so macht er den Schneider zum Edelmann. (Oberlausitz.) 1928 Wenn dich Gott zum Widder geschaffen hat, so sei kein Schaf. (Wend. Lausitz.) Brauche deine Hörner. 1929 Wenn du Gott dankst, dass er dich von den Löwen errettet hat, so bitte ihn, dass er dich vor den Tigern bewahre. (Aegypt.) 1930 Wenn es Gott gefällt, dass dein Haus brenne, so trage es geduldig und wärme dich dabei. – Winckler, IV, 1. 1931 Wenn es Gott gefällt, so wird es Tag. – Eiselein, 247. 1932 Wenn et Gottes Wille öss, geit ok e Harkestêl los. – Frischbier2, 1356. 1933 Wenn Gott allzeit solt nach vnserm willen thun, so würde es vns selten wolgehen. – Petri, II, 655. 1934 Wenn Gott am fernsten ist, so ist er am nechsten. – Henisch, 1706, 41. 1935 Wenn Gott Appell hält, müssen auch Könige erscheinen. Die Russen: Gott ist auch des Zaren Machthaber. (Altmann VI, 387.) 1936 Wenn Gott auf den Herren regnet, so wird auch der Diener gesegnet. Die Russen: Wenn Gott den Zaren segnet, so segnet er auch zugleich Russland. (Altmann VI, 408.) 1937 Wenn Gott auf die Heerde zürnt, so gibt er ihr einen blinden Hammel zum Führer. 1938 Wenn Gott auf Erden wohnete, so würde er Beziers zu seiner Residentz erwählen. – Berckenmeyer, 69. Die Gegend um Beziers ist eine der schönsten in Frankreich; ihr Lob ging in ein Sprichwort über. Lat.: Si Deus viveret in terris, habitaret Biterris (Beziers). 1939 Wenn Gott auffgebaut, so stehen alle Creaturen im Harnisch. – Petri, II, 655. 1940 Wenn Gott austheilt, muss man zulangen. Poln.: Co Bóg dał, to w kobiałke. 1941 Wenn Gott baut, legt er einen Fels unter. 1942 Wenn Gott bei dir einkehren soll, musst du dem Teufel die Herberge kündigen. 1943 Wenn Gott bei einem Sünder einkehrt, so nimmt er von einem Frommen Abschied. Aehnlich russisch Altmann VI, 429. 1944 Wenn Gott beschert den Hasen, beschert er auch den Rasen. Die Weide, das nöthige Futter für denselben. Die Russen drücken den Gedanken, dass Gott, wo er Bedürfnisse erregt, auch für deren Befriedigung sorgt, sehr mannichfach aus; sie sagen: Wenn Gott die Spechte mehrt, so mehrt er auch die Käfer. Wenn Gott Eichhörnchen in deinen Wald setzt, dann will er deine Eichen gedeihen lassen. (Altmann V.) Ung.: Kinek Isten nyulat ád, füvet is ád hozzá. 1945 Wenn Gott beschert, soll man den sack auffthun vnd das zuknüpffen nicht vergessen. – Lehmann, 722, 4. 1946 Wenn Gott blitzt und donnert, so lässt er auch regnen. Die Russen: Wohin es Gott regnen lässt, dahin lässt er nicht zugleich Feuer fallen. (Altmann V.) 1947 Wenn Gott dargibt, so hilfft kein nid, wenn er nicht gibt, so hilfft kein flit. – Petri, II, 655. 1948 Wenn Gott das Gedeihen nicht gibt, so hilft unser Pflanzen und Wässern nicht. – Simrock, 7900a. Span.: Quando Dios amanece, para todos amanece. (Bohn I, 243.) 1949 Wenn Gott das Kloster segnet, so segnet er auch den Abt. 1950 Wenn Gott das Netz zeucht, dann ist es voll Fische. Die Russen: Wenn Gott mit im Netz ist, sind viel Fische darin. 1951 Wenn Gott das Regiment verändern will, so hilft kein Warnen. – Eiselein, 628. 1952 Wenn Gott dem Lichte ruft, kann's Satan nicht hindern. 1953 Wenn Gott dem reichen Manne nichts gebe, so hette der arme vnd reiche Bettelmann einer so viel als der ander. – Herberger, I, 251. 1954 Wenn Gott den Abel segnet, schlägt ihn Kain todt. 1955 Wenn Gott den Angel rührt, so wird das Ueberthür erschütt. (Schweiz.) – Kirchhofer, 130; Simrock, 10316a. 1956 Wenn Gott den bundt vnnd knopf nicht knüpft, so helt er nicht. – Lehmann, 108, 42. 1957 Wenn Gott den Esel strafen will, so lässt er ihm Hörner wachsen. Auch russisch Altmann VI, 394.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [40]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/46>, abgerufen am 24.11.2024.