Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *1607 Er treibet die Hunde auss vnnd laufft selbs mit. (S. Fliege 110.) - Agricola II, 201; Franck, II, 15b; Tappius, 18a; Henisch, 1435, 67; Lehmann, II, 125, 92; Simrock, 5077; Körte, 3037.

Von einem geschäftigen Müssiggänger oder einem Menschen, der nicht geachtet wird.

Holl.: Hij drijft (jaagt) niet, en loopt zelf mede. (Harrebomee, I, 319.)

*1608 Er treibt ihn auf den Hund. (Eifel.)

Wenn jemand durch aufreibende Arbeit zu Grunde gerichtet wird.

*1609 Er versteht einen alten Hund davon. - Eiselein, 333.

*1610 Er weckt den Hund. - Eyering, II, 405.

*1611 Er weiss den Hund zu führen, dass er nicht auf den Strick scheisst.

*1612 Er weiss stets den Hand so anzubinden, dass er den Strick nicht zerbeisst. - Hamb. Schulbl., 1863, Nr. 320.

*1613 Er will dem Hunde das A-b-c lehren.

Lat.: Ferrum natare doces. (Philippi, I, 154; Froberg, 245.)

*1614 Er will den Hund nicht beissen. - Herberger, I, 138 u. 815.

Auch mit dem Zusatz: und sich mit Stillschweigen ausdrehen. (S. Fuchs 405.)

*1615 Er will einem alten Hunde das Aufwarten lehren. - Parömiakon, 481.

*1616 Er will's machen wie die grossen Hunde, die wollen an die Mauern pissen.

Er will's den Grossen nachthun, die Alten nachahmen.

*1617 Er wird den Hund im Topfe finden. - Körte, 3025b.

Denn, einmal dazu gekommen, geht er nicht eher weg, bis alles aufgezehrt ist.

*1618 Es bellens die hund in der stat. - Franck, II, 15a.

Um zu sagen, dass irgendetwas allgemein bekannt ist, hat man auch die Redensarten: Die hunde heulens. Die genss gagen dauon. Es weyss niemand dann iederman. Ferner: Die Sperlinge zwitschern es auf den Dächern. (Franck, II, 15a.)

*1619 Es bellt ihn kein Hund an.

" ... Ohne dass jn ein Hund anbellt." (Langbein, Vacuna, Berlin 1805, XXXI.)

*1620 Es fiel ein weisser Hund neben einem schwarzen.

Die Sache fiel halb glücklich, halb unglücklich aus, von einem Aberglauben entlehnt.

*1621 Es geht der Hund vorm licht vmb. - Lehmann, 397, 17.

*1622 Es gibt mehr bunte Hunde.

*1623 Es hat einen Hund.

*1624 Es hat jm ein hund einn wetzstein ins hauss getragen. - Franck, II, 170a; Sutor, 769; Eiselein, 330.

Von einem, der sich stellt, als suche er etwas, das er schon weiss.

*1625 Es ist ein grosser Hund.

Frz.: C'est un chien au grand collier. (Lendroy, 401.)

*1626 Es ist ein Hund, dem man nicht trauen darf.

Von schlauen, falschen, gefährlichen Leuten.

*1627 Es ist ein Hund, der den Mond anbellt.

Frz.: C'est un chien qui aboie a la lune. (Lendroy, 418.)

*1628 Es ist ein Hund, der gegen solche Wölfe nicht bellt. - Geiler, Nsch., 21.

Von sogenannten Rücksichtsmenschen, trockenen Pelzwäschern.

*1629 Es ist ein Hund, der nicht bellt. - Parömiakon, 1511.

Hüte dich vor ihm!

*1630 Es ist ein Hund, der viel Läger hat.

Von einem zu grossen Freunde des weiblichen Geschlechts.

*1631 Es ist ein hund, wenn er nur einen schwantz hette. - Agricola I, 403; Schottel, 1136a; Simrock, 5055; Neues Schweiz. Museum (Basel 1865), S. 339.

Von Menschen, die niemand etwas Gutes gönnen, als sich selbst; die um sich beissen wie ein Hund, die zwar menschliche Gestalt, aber einen hündischen Charakter haben. Agricola: "Darumb nennt man einen eygennutzigen, der niemand guts gunnt, denn yhm selbs, vnd lesst yhm niemand zu lieb seyn u. s. w. einen hund, allein er hat kein schwantz, dabey man yhn kennen mochte vnd ist nichts an yhm denn dass er eines menschen gestalt hat, sonst wo er einem menschen [Spaltenumbruch] nicht ehnlich were, vnd hette einen schwantz, so were es rechtschaffen ein hundt." Zu der Zeit, als man in England nur mit Französischparliren "fein" sein konnte, sagte man: Hans wär' ein Edelmann, spräch' er nur französisch. (Reinsberg IV, 5.)

*1632 Es ist ein schöner Hund, aber er bellt (beisst) nicht.

Böhm.: Pes, ktery neumi stekati, privolava na ovce vlky. (Celakovsky, 75.)

Frz.: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (Lendroy, 412.)

*1633 Es ist ein schöner Hund, wenn er nur beissen (bellen) wollte.

Er könnte etwas ausrichten, wenn er nur wollte oder wenn er keine Memme wäre.

Frz.: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (Starschedel, 109.)

*1634 Es ist ein Schwartzer Hundt darzwischen gelauffen. - Lehmann, 386, 11.

Der Ausführung hat sich ein Hinderniss entgegengestellt.

*1635 Es ist ein (kein) stummer Hund.

Aus Jes. 56, 10 entlehnt, wo es heisst: "Alle ihre Wächter sind blind, stumme Hunde sind sie, die nicht strafen können, sind faul, liegen und schlafen." Die Herausgeber des Westfälischen Hausfreundes, der anfänglich der Düppelstürmer heissen sollte, sagen in der Ankündigung des Blattes: "Wir werden keine stummen Hunde sein, wenn es gilt, für unsern König u. s. w. den Mund aufzuthun." (Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 578.)

*1636 Es ist ein trefflicher Hund, wenn's gilt, die Spur zu verfehlen. - Eiselein, 325.

*1637 Es ist gerade so viel, als wenn er dem Hunde in den Arsch gesehen hätte.

Holl.: Het is, als of het den hond in zijn gat gezeten heeft. (Harrebomee, I, 318.)

*1638 Es ist kein Hund und keine Seele in der Stube gewesen. (Baiern.)

*1639 Es ist nicht Hund, nicht Stuhl. (Lit.)

Von einem Menschen, mit zweideutigem Charakter. Der Grund dazu liegt in der eigenthümlichen Gestalt eines in Litauen üblichen Möbels. Die Stühle, deren sich der Bauer bedient, werden aus einem Stück Holz geschnitten, welches oben glatt gehobelt ist, vorn die Gestalt eines Thierkopfes erhält und rückwärts wie der Hintertheil eines Thieres abgerundet ist. Vier Aeste vertreten die Stelle der Füsse. Der Ruthene sagt: Ni to pes, ni boran, d. i. Nicht Hund, nicht Widder. (Wurzbach I, 140, 53.)

*1640 Es ist weder Hund noch Katze davongekommen.

Alles ist verloren.

Holl.: Daar is kat noch hond afgekomen. (Harrebomee, I, 316.)

*1641 Es ist weder Hund noch Katze zu sehen.

Keine lebendige Seele.

Frz.: Il n'y a ni bete ni gens. (Kritzinger, 68b.)

*1642 Es ist weder Hund noch Leutsch. (Schweiz.)

Unentschiedenheit. Die Engländer: Er ist weder Falke noch Weihe. Die Franzosen: Halb Feige, halb Weintraube. (S. Fisch 263.)

*1643 Es ist, wo die Hund' einander gute Nacht geben. (Nürtingen.)

Wo es liederlich hergeht.

*1644 Es ist zwischen Hund und Wolff. - Lang, 509.

In der Dämmerung, zwischen Tag und Dunkel.

Frz.: Arriver entre chien et loup. (Starschedel, 103; Kritzinger, 139b.)

*1645 Es kann weder Hund noch Katze hinein.

Holl.: Daar kan kat noch hond door. (Harrebomee, I, 316.)

*1646 Es kräht weder Hund noch Hahn danach. - Körte, 3048g.

*1647 Es möchten dich die Hunde anbellen. - Sutor, 169.

*1648 Es pisst ihn kein Hund an. - Eiselein, 331; Wurzbach II, 198.

So verachtet ist er.

*1649 Es sind zwei Hunde an einem Knochen.

Zwei haben dieselben Ansprüche, theilen denselben Gewinn.

Frz.: Ce sont deux chiens apres un os. (Lendroy, 403; Starschedel, 101; Kritzinger, 139.)

*1650 Es sind zwei Hunde in Einer Küche.

Holl.: Het zijn twee honden in eene keuken. (Harrebomee, I, 319.)

*1651 Es soll kein Hund mucken. - 2 Mos. 11, 7; Judith, 11, 13.

*1652 Es war dem Hund die Wurst vertraut. - Froschm., Pii.

[Spaltenumbruch] *1607 Er treibet die Hunde auss vnnd laufft selbs mit. (S. Fliege 110.) – Agricola II, 201; Franck, II, 15b; Tappius, 18a; Henisch, 1435, 67; Lehmann, II, 125, 92; Simrock, 5077; Körte, 3037.

Von einem geschäftigen Müssiggänger oder einem Menschen, der nicht geachtet wird.

Holl.: Hij drijft (jaagt) niet, en loopt zelf mede. (Harrebomée, I, 319.)

*1608 Er treibt ihn auf den Hund. (Eifel.)

Wenn jemand durch aufreibende Arbeit zu Grunde gerichtet wird.

*1609 Er versteht einen alten Hund davon.Eiselein, 333.

*1610 Er weckt den Hund.Eyering, II, 405.

*1611 Er weiss den Hund zu führen, dass er nicht auf den Strick scheisst.

*1612 Er weiss stets den Hand so anzubinden, dass er den Strick nicht zerbeisst.Hamb. Schulbl., 1863, Nr. 320.

*1613 Er will dem Hunde das A-b-c lehren.

Lat.: Ferrum natare doces. (Philippi, I, 154; Froberg, 245.)

*1614 Er will den Hund nicht beissen.Herberger, I, 138 u. 815.

Auch mit dem Zusatz: und sich mit Stillschweigen ausdrehen. (S. Fuchs 405.)

*1615 Er will einem alten Hunde das Aufwarten lehren.Parömiakon, 481.

*1616 Er will's machen wie die grossen Hunde, die wollen an die Mauern pissen.

Er will's den Grossen nachthun, die Alten nachahmen.

*1617 Er wird den Hund im Topfe finden.Körte, 3025b.

Denn, einmal dazu gekommen, geht er nicht eher weg, bis alles aufgezehrt ist.

*1618 Es bellens die hund in der stat.Franck, II, 15a.

Um zu sagen, dass irgendetwas allgemein bekannt ist, hat man auch die Redensarten: Die hunde heulens. Die genss gagen dauon. Es weyss niemand dann iederman. Ferner: Die Sperlinge zwitschern es auf den Dächern. (Franck, II, 15a.)

*1619 Es bellt ihn kein Hund an.

„ ... Ohne dass jn ein Hund anbellt.“ (Langbein, Vacuna, Berlin 1805, XXXI.)

*1620 Es fiel ein weisser Hund neben einem schwarzen.

Die Sache fiel halb glücklich, halb unglücklich aus, von einem Aberglauben entlehnt.

*1621 Es geht der Hund vorm licht vmb.Lehmann, 397, 17.

*1622 Es gibt mehr bunte Hunde.

*1623 Es hat einen Hund.

*1624 Es hat jm ein hund einn wetzstein ins hauss getragen.Franck, II, 170a; Sutor, 769; Eiselein, 330.

Von einem, der sich stellt, als suche er etwas, das er schon weiss.

*1625 Es ist ein grosser Hund.

Frz.: C'est un chien au grand collier. (Lendroy, 401.)

*1626 Es ist ein Hund, dem man nicht trauen darf.

Von schlauen, falschen, gefährlichen Leuten.

*1627 Es ist ein Hund, der den Mond anbellt.

Frz.: C'est un chien qui aboie à la lune. (Lendroy, 418.)

*1628 Es ist ein Hund, der gegen solche Wölfe nicht bellt.Geiler, Nsch., 21.

Von sogenannten Rücksichtsmenschen, trockenen Pelzwäschern.

*1629 Es ist ein Hund, der nicht bellt.Parömiakon, 1511.

Hüte dich vor ihm!

*1630 Es ist ein Hund, der viel Läger hat.

Von einem zu grossen Freunde des weiblichen Geschlechts.

*1631 Es ist ein hund, wenn er nur einen schwantz hette.Agricola I, 403; Schottel, 1136a; Simrock, 5055; Neues Schweiz. Museum (Basel 1865), S. 339.

Von Menschen, die niemand etwas Gutes gönnen, als sich selbst; die um sich beissen wie ein Hund, die zwar menschliche Gestalt, aber einen hündischen Charakter haben. Agricola: „Darumb nennt man einen eygennutzigen, der niemand guts gunnt, denn yhm selbs, vnd lesst yhm niemand zu lieb seyn u. s. w. einen hund, allein er hat kein schwantz, dabey man yhn kennen mochte vnd ist nichts an yhm denn dass er eines menschen gestalt hat, sonst wo er einem menschen [Spaltenumbruch] nicht ehnlich were, vnd hette einen schwantz, so were es rechtschaffen ein hundt.“ Zu der Zeit, als man in England nur mit Französischparliren „fein“ sein konnte, sagte man: Hans wär' ein Edelmann, spräch' er nur französisch. (Reinsberg IV, 5.)

*1632 Es ist ein schöner Hund, aber er bellt (beisst) nicht.

Böhm.: Pes, který neumí stĕkati, přivolává na ovce vlky. (Čelakovsky, 75.)

Frz.: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (Lendroy, 412.)

*1633 Es ist ein schöner Hund, wenn er nur beissen (bellen) wollte.

Er könnte etwas ausrichten, wenn er nur wollte oder wenn er keine Memme wäre.

Frz.: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (Starschedel, 109.)

*1634 Es ist ein Schwartzer Hundt darzwischen gelauffen.Lehmann, 386, 11.

Der Ausführung hat sich ein Hinderniss entgegengestellt.

*1635 Es ist ein (kein) stummer Hund.

Aus Jes. 56, 10 entlehnt, wo es heisst: „Alle ihre Wächter sind blind, stumme Hunde sind sie, die nicht strafen können, sind faul, liegen und schlafen.“ Die Herausgeber des Westfälischen Hausfreundes, der anfänglich der Düppelstürmer heissen sollte, sagen in der Ankündigung des Blattes: „Wir werden keine stummen Hunde sein, wenn es gilt, für unsern König u. s. w. den Mund aufzuthun.“ (Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 578.)

*1636 Es ist ein trefflicher Hund, wenn's gilt, die Spur zu verfehlen.Eiselein, 325.

*1637 Es ist gerade so viel, als wenn er dem Hunde in den Arsch gesehen hätte.

Holl.: Het is, als of het den hond in zijn gat gezeten heeft. (Harrebomée, I, 318.)

*1638 Es ist kein Hund und keine Seele in der Stube gewesen. (Baiern.)

*1639 Es ist nicht Hund, nicht Stuhl. (Lit.)

Von einem Menschen, mit zweideutigem Charakter. Der Grund dazu liegt in der eigenthümlichen Gestalt eines in Litauen üblichen Möbels. Die Stühle, deren sich der Bauer bedient, werden aus einem Stück Holz geschnitten, welches oben glatt gehobelt ist, vorn die Gestalt eines Thierkopfes erhält und rückwärts wie der Hintertheil eines Thieres abgerundet ist. Vier Aeste vertreten die Stelle der Füsse. Der Ruthene sagt: Ni to pes, ni boran, d. i. Nicht Hund, nicht Widder. (Wurzbach I, 140, 53.)

*1640 Es ist weder Hund noch Katze davongekommen.

Alles ist verloren.

Holl.: Daar is kat noch hond afgekomen. (Harrebomée, I, 316.)

*1641 Es ist weder Hund noch Katze zu sehen.

Keine lebendige Seele.

Frz.: Il n'y a ni bête ni gens. (Kritzinger, 68b.)

*1642 Es ist weder Hund noch Leutsch. (Schweiz.)

Unentschiedenheit. Die Engländer: Er ist weder Falke noch Weihe. Die Franzosen: Halb Feige, halb Weintraube. (S. Fisch 263.)

*1643 Es ist, wo die Hund' einander gute Nacht geben. (Nürtingen.)

Wo es liederlich hergeht.

*1644 Es ist zwischen Hund und Wolff.Lang, 509.

In der Dämmerung, zwischen Tag und Dunkel.

Frz.: Arriver entre chien et loup. (Starschedel, 103; Kritzinger, 139b.)

*1645 Es kann weder Hund noch Katze hinein.

Holl.: Daar kan kat noch hond door. (Harrebomée, I, 316.)

*1646 Es kräht weder Hund noch Hahn danach.Körte, 3048g.

*1647 Es möchten dich die Hunde anbellen.Sutor, 169.

*1648 Es pisst ihn kein Hund an.Eiselein, 331; Wurzbach II, 198.

So verachtet ist er.

*1649 Es sind zwei Hunde an einem Knochen.

Zwei haben dieselben Ansprüche, theilen denselben Gewinn.

Frz.: Ce sont deux chiens après un os. (Lendroy, 403; Starschedel, 101; Kritzinger, 139.)

*1650 Es sind zwei Hunde in Einer Küche.

Holl.: Het zijn twee honden in ééne keuken. (Harrebomée, I, 319.)

*1651 Es soll kein Hund mucken. – 2 Mos. 11, 7; Judith, 11, 13.

*1652 Es war dem Hund die Wurst vertraut.Froschm., Pii.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0452" n="[446]"/><cb n="891"/>
*1607 Er treibet die Hunde auss vnnd laufft selbs mit.</hi> (S.  Fliege 110.) &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola II, 201; Franck, II, 15<hi rendition="#sup">b</hi>; Tappius, 18<hi rendition="#sup">a</hi>; Henisch, 1435, 67; Lehmann, II, 125, 92; Simrock, 5077; Körte, 3037.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem geschäftigen Müssiggänger oder einem Menschen, der nicht geachtet wird.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij drijft (jaagt) niet, en loopt zelf mede. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 319.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1608 Er treibt ihn auf den Hund.</hi> (<hi rendition="#i">Eifel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand durch aufreibende Arbeit zu Grunde gerichtet wird.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1609 Er versteht einen alten Hund davon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 333.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1610 Er weckt den Hund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 405.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1611 Er weiss den Hund zu führen, dass er nicht auf den Strick scheisst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1612 Er weiss stets den Hand so anzubinden, dass er den Strick nicht zerbeisst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hamb. Schulbl., 1863, Nr. 320.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1613 Er will dem Hunde das A-b-c lehren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ferrum natare doces. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 154; Froberg, 245.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1614 Er will den Hund nicht beissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 138 u. 815.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch mit dem Zusatz: und sich mit Stillschweigen ausdrehen. (S.  Fuchs 405.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1615 Er will einem alten Hunde das Aufwarten lehren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 481.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1616 Er will's machen wie die grossen Hunde, die wollen an die Mauern pissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er will's den Grossen nachthun, die Alten nachahmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1617 Er wird den Hund im Topfe finden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3025<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Denn, einmal dazu gekommen, geht er nicht eher weg, bis alles aufgezehrt ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1618 Es bellens die hund in der stat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 15<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen, dass irgendetwas allgemein bekannt ist, hat man auch die Redensarten: Die hunde heulens. Die genss gagen dauon. Es weyss niemand dann iederman. Ferner: Die Sperlinge zwitschern es auf den Dächern. (<hi rendition="#i">Franck, II, 15<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1619 Es bellt ihn kein Hund an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E; ... Ohne dass jn ein Hund anbellt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Langbein, Vacuna, Berlin 1805, XXXI.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1620 Es fiel ein weisser Hund neben einem schwarzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Sache fiel halb glücklich, halb unglücklich aus, von einem Aberglauben entlehnt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1621 Es geht der Hund vorm licht vmb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 397, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1622 Es gibt mehr bunte Hunde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1623 Es hat einen Hund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1624 Es hat jm ein hund einn wetzstein ins hauss getragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 170<hi rendition="#sup">a</hi>; Sutor, 769; Eiselein, 330.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem, der sich stellt, als suche er etwas, das er schon weiss.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1625 Es ist ein grosser Hund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est un chien au grand collier. (<hi rendition="#i">Lendroy, 401.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1626 Es ist ein Hund, dem man nicht trauen darf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von schlauen, falschen, gefährlichen Leuten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1627 Es ist ein Hund, der den Mond anbellt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est un chien qui aboie à la lune. (<hi rendition="#i">Lendroy, 418.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1628 Es ist ein Hund, der gegen solche Wölfe nicht bellt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Nsch., 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von sogenannten Rücksichtsmenschen, trockenen Pelzwäschern.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1629 Es ist ein Hund, der nicht bellt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1511.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hüte dich vor ihm!</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1630 Es ist ein Hund, der viel Läger hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem zu grossen Freunde des weiblichen Geschlechts.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1631 Es ist ein hund, wenn er nur einen schwantz hette.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 403; Schottel, 1136<hi rendition="#sup">a</hi>; Simrock, 5055; Neues Schweiz. Museum (Basel 1865), S. 339.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Menschen, die niemand etwas Gutes gönnen, als sich selbst; die um sich beissen wie ein Hund, die zwar menschliche Gestalt, aber einen hündischen Charakter haben. <hi rendition="#i">Agricola:</hi> &#x201E;Darumb nennt man einen eygennutzigen, der niemand guts gunnt, denn yhm selbs, vnd lesst yhm niemand zu lieb seyn u. s. w. einen hund, allein er hat kein schwantz, dabey man yhn kennen mochte vnd ist nichts an yhm denn dass er eines menschen gestalt hat, sonst wo er einem menschen <cb n="892"/>
nicht ehnlich were, vnd hette einen schwantz, so were es rechtschaffen ein hundt.&#x201C; Zu der Zeit, als man in England nur mit Französischparliren &#x201E;fein&#x201C; sein konnte, sagte man: Hans wär' ein Edelmann, spräch' er nur französisch. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1632 Es ist ein schöner Hund, aber er bellt (beisst) nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Pes, který neumí st&#x0115;kati, p&#x0159;ivolává na ovce vlky. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 75.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (<hi rendition="#i">Lendroy, 412.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1633 Es ist ein schöner Hund, wenn er nur beissen (bellen) wollte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er könnte etwas ausrichten, wenn er nur wollte oder wenn er keine Memme wäre.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (<hi rendition="#i">Starschedel, 109.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1634 Es ist ein Schwartzer Hundt darzwischen gelauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 386, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Ausführung hat sich ein Hinderniss entgegengestellt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1635 Es ist ein (kein) stummer Hund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus <hi rendition="#i">Jes.</hi> 56, 10 entlehnt, wo es heisst: &#x201E;Alle ihre Wächter sind blind, stumme Hunde sind sie, die nicht strafen können, sind faul, liegen und schlafen.&#x201C; Die Herausgeber des <hi rendition="#i">Westfälischen Hausfreundes,</hi> der anfänglich der <hi rendition="#i">Düppelstürmer</hi> heissen sollte, sagen in der Ankündigung des Blattes: &#x201E;Wir werden keine stummen Hunde sein, wenn es gilt, für unsern König u. s. w. den Mund aufzuthun.&#x201C; (<hi rendition="#i">Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 578.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1636 Es ist ein trefflicher Hund, wenn's gilt, die Spur zu verfehlen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 325.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1637 Es ist gerade so viel, als wenn er dem Hunde in den Arsch gesehen hätte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is, als of het den hond in zijn gat gezeten heeft. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 318.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1638 Es ist kein Hund und keine Seele in der Stube gewesen.</hi> (<hi rendition="#i">Baiern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1639 Es ist nicht Hund, nicht Stuhl.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Menschen, mit zweideutigem Charakter. Der Grund dazu liegt in der eigenthümlichen Gestalt eines in Litauen üblichen Möbels. Die Stühle, deren sich der Bauer bedient, werden aus einem Stück Holz geschnitten, welches oben glatt gehobelt ist, vorn die Gestalt eines Thierkopfes erhält und rückwärts wie der Hintertheil eines Thieres abgerundet ist. Vier Aeste vertreten die Stelle der Füsse. Der Ruthene sagt: Ni to pes, ni boran, d. i. Nicht Hund, nicht Widder. (<hi rendition="#i">Wurzbach I, 140, 53.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1640 Es ist weder Hund noch Katze davongekommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Alles ist verloren.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar is kat noch hond afgekomen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 316.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1641 Es ist weder Hund noch Katze zu sehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Keine lebendige Seele.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a ni bête ni gens. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 68<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1642 Es ist weder Hund noch Leutsch.</hi> (<hi rendition="#i">Schweiz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Unentschiedenheit. Die Engländer: Er ist weder Falke noch Weihe. Die Franzosen: Halb Feige, halb Weintraube. (S.  Fisch 263.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1643 Es ist, wo die Hund' einander gute Nacht geben.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo es liederlich hergeht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1644 Es ist zwischen Hund und Wolff.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lang, 509.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Dämmerung, zwischen Tag und Dunkel.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Arriver entre chien et loup. (<hi rendition="#i">Starschedel, 103; Kritzinger, 139<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1645 Es kann weder Hund noch Katze hinein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar kan kat noch hond door. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 316.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1646 Es kräht weder Hund noch Hahn danach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 3048<hi rendition="#sup">g</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1647 Es möchten dich die Hunde anbellen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 169.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1648 Es pisst ihn kein Hund an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 331; Wurzbach II, 198.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So verachtet ist er.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1649 Es sind zwei Hunde an einem Knochen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zwei haben dieselben Ansprüche, theilen denselben Gewinn.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Ce sont deux chiens après un os. (<hi rendition="#i">Lendroy, 403; Starschedel, 101; Kritzinger, 139.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1650 Es sind zwei Hunde in Einer Küche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het zijn twee honden in ééne keuken. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 319.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1651 Es soll kein Hund mucken. &#x2013; 2 Mos. 11, 7; Judith, 11, 13.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1652 Es war dem Hund die Wurst vertraut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Froschm., Pii.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[446]/0452] *1607 Er treibet die Hunde auss vnnd laufft selbs mit. (S. Fliege 110.) – Agricola II, 201; Franck, II, 15b; Tappius, 18a; Henisch, 1435, 67; Lehmann, II, 125, 92; Simrock, 5077; Körte, 3037. Von einem geschäftigen Müssiggänger oder einem Menschen, der nicht geachtet wird. Holl.: Hij drijft (jaagt) niet, en loopt zelf mede. (Harrebomée, I, 319.) *1608 Er treibt ihn auf den Hund. (Eifel.) Wenn jemand durch aufreibende Arbeit zu Grunde gerichtet wird. *1609 Er versteht einen alten Hund davon. – Eiselein, 333. *1610 Er weckt den Hund. – Eyering, II, 405. *1611 Er weiss den Hund zu führen, dass er nicht auf den Strick scheisst. *1612 Er weiss stets den Hand so anzubinden, dass er den Strick nicht zerbeisst. – Hamb. Schulbl., 1863, Nr. 320. *1613 Er will dem Hunde das A-b-c lehren. Lat.: Ferrum natare doces. (Philippi, I, 154; Froberg, 245.) *1614 Er will den Hund nicht beissen. – Herberger, I, 138 u. 815. Auch mit dem Zusatz: und sich mit Stillschweigen ausdrehen. (S. Fuchs 405.) *1615 Er will einem alten Hunde das Aufwarten lehren. – Parömiakon, 481. *1616 Er will's machen wie die grossen Hunde, die wollen an die Mauern pissen. Er will's den Grossen nachthun, die Alten nachahmen. *1617 Er wird den Hund im Topfe finden. – Körte, 3025b. Denn, einmal dazu gekommen, geht er nicht eher weg, bis alles aufgezehrt ist. *1618 Es bellens die hund in der stat. – Franck, II, 15a. Um zu sagen, dass irgendetwas allgemein bekannt ist, hat man auch die Redensarten: Die hunde heulens. Die genss gagen dauon. Es weyss niemand dann iederman. Ferner: Die Sperlinge zwitschern es auf den Dächern. (Franck, II, 15a.) *1619 Es bellt ihn kein Hund an. „ ... Ohne dass jn ein Hund anbellt.“ (Langbein, Vacuna, Berlin 1805, XXXI.) *1620 Es fiel ein weisser Hund neben einem schwarzen. Die Sache fiel halb glücklich, halb unglücklich aus, von einem Aberglauben entlehnt. *1621 Es geht der Hund vorm licht vmb. – Lehmann, 397, 17. *1622 Es gibt mehr bunte Hunde. *1623 Es hat einen Hund. *1624 Es hat jm ein hund einn wetzstein ins hauss getragen. – Franck, II, 170a; Sutor, 769; Eiselein, 330. Von einem, der sich stellt, als suche er etwas, das er schon weiss. *1625 Es ist ein grosser Hund. Frz.: C'est un chien au grand collier. (Lendroy, 401.) *1626 Es ist ein Hund, dem man nicht trauen darf. Von schlauen, falschen, gefährlichen Leuten. *1627 Es ist ein Hund, der den Mond anbellt. Frz.: C'est un chien qui aboie à la lune. (Lendroy, 418.) *1628 Es ist ein Hund, der gegen solche Wölfe nicht bellt. – Geiler, Nsch., 21. Von sogenannten Rücksichtsmenschen, trockenen Pelzwäschern. *1629 Es ist ein Hund, der nicht bellt. – Parömiakon, 1511. Hüte dich vor ihm! *1630 Es ist ein Hund, der viel Läger hat. Von einem zu grossen Freunde des weiblichen Geschlechts. *1631 Es ist ein hund, wenn er nur einen schwantz hette. – Agricola I, 403; Schottel, 1136a; Simrock, 5055; Neues Schweiz. Museum (Basel 1865), S. 339. Von Menschen, die niemand etwas Gutes gönnen, als sich selbst; die um sich beissen wie ein Hund, die zwar menschliche Gestalt, aber einen hündischen Charakter haben. Agricola: „Darumb nennt man einen eygennutzigen, der niemand guts gunnt, denn yhm selbs, vnd lesst yhm niemand zu lieb seyn u. s. w. einen hund, allein er hat kein schwantz, dabey man yhn kennen mochte vnd ist nichts an yhm denn dass er eines menschen gestalt hat, sonst wo er einem menschen nicht ehnlich were, vnd hette einen schwantz, so were es rechtschaffen ein hundt.“ Zu der Zeit, als man in England nur mit Französischparliren „fein“ sein konnte, sagte man: Hans wär' ein Edelmann, spräch' er nur französisch. (Reinsberg IV, 5.) *1632 Es ist ein schöner Hund, aber er bellt (beisst) nicht. Böhm.: Pes, který neumí stĕkati, přivolává na ovce vlky. (Čelakovsky, 75.) Frz.: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (Lendroy, 412.) *1633 Es ist ein schöner Hund, wenn er nur beissen (bellen) wollte. Er könnte etwas ausrichten, wenn er nur wollte oder wenn er keine Memme wäre. Frz.: C'est un beau chien, s'il voulait mordre. (Starschedel, 109.) *1634 Es ist ein Schwartzer Hundt darzwischen gelauffen. – Lehmann, 386, 11. Der Ausführung hat sich ein Hinderniss entgegengestellt. *1635 Es ist ein (kein) stummer Hund. Aus Jes. 56, 10 entlehnt, wo es heisst: „Alle ihre Wächter sind blind, stumme Hunde sind sie, die nicht strafen können, sind faul, liegen und schlafen.“ Die Herausgeber des Westfälischen Hausfreundes, der anfänglich der Düppelstürmer heissen sollte, sagen in der Ankündigung des Blattes: „Wir werden keine stummen Hunde sein, wenn es gilt, für unsern König u. s. w. den Mund aufzuthun.“ (Breslauer Zeitung, 1864, Nr. 578.) *1636 Es ist ein trefflicher Hund, wenn's gilt, die Spur zu verfehlen. – Eiselein, 325. *1637 Es ist gerade so viel, als wenn er dem Hunde in den Arsch gesehen hätte. Holl.: Het is, als of het den hond in zijn gat gezeten heeft. (Harrebomée, I, 318.) *1638 Es ist kein Hund und keine Seele in der Stube gewesen. (Baiern.) *1639 Es ist nicht Hund, nicht Stuhl. (Lit.) Von einem Menschen, mit zweideutigem Charakter. Der Grund dazu liegt in der eigenthümlichen Gestalt eines in Litauen üblichen Möbels. Die Stühle, deren sich der Bauer bedient, werden aus einem Stück Holz geschnitten, welches oben glatt gehobelt ist, vorn die Gestalt eines Thierkopfes erhält und rückwärts wie der Hintertheil eines Thieres abgerundet ist. Vier Aeste vertreten die Stelle der Füsse. Der Ruthene sagt: Ni to pes, ni boran, d. i. Nicht Hund, nicht Widder. (Wurzbach I, 140, 53.) *1640 Es ist weder Hund noch Katze davongekommen. Alles ist verloren. Holl.: Daar is kat noch hond afgekomen. (Harrebomée, I, 316.) *1641 Es ist weder Hund noch Katze zu sehen. Keine lebendige Seele. Frz.: Il n'y a ni bête ni gens. (Kritzinger, 68b.) *1642 Es ist weder Hund noch Leutsch. (Schweiz.) Unentschiedenheit. Die Engländer: Er ist weder Falke noch Weihe. Die Franzosen: Halb Feige, halb Weintraube. (S. Fisch 263.) *1643 Es ist, wo die Hund' einander gute Nacht geben. (Nürtingen.) Wo es liederlich hergeht. *1644 Es ist zwischen Hund und Wolff. – Lang, 509. In der Dämmerung, zwischen Tag und Dunkel. Frz.: Arriver entre chien et loup. (Starschedel, 103; Kritzinger, 139b.) *1645 Es kann weder Hund noch Katze hinein. Holl.: Daar kan kat noch hond door. (Harrebomée, I, 316.) *1646 Es kräht weder Hund noch Hahn danach. – Körte, 3048g. *1647 Es möchten dich die Hunde anbellen. – Sutor, 169. *1648 Es pisst ihn kein Hund an. – Eiselein, 331; Wurzbach II, 198. So verachtet ist er. *1649 Es sind zwei Hunde an einem Knochen. Zwei haben dieselben Ansprüche, theilen denselben Gewinn. Frz.: Ce sont deux chiens après un os. (Lendroy, 403; Starschedel, 101; Kritzinger, 139.) *1650 Es sind zwei Hunde in Einer Küche. Holl.: Het zijn twee honden in ééne keuken. (Harrebomée, I, 319.) *1651 Es soll kein Hund mucken. – 2 Mos. 11, 7; Judith, 11, 13. *1652 Es war dem Hund die Wurst vertraut. – Froschm., Pii.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/452
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [446]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/452>, abgerufen am 01.07.2024.