Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] sagittae. - (Alan.) (Binder II, 1694.) - Multis ictibus dejicitur quercus. (Seybold, 319.) - Multitudo canum mors est leporum. (Eiselein, 333.) - Ne Hercules quidem adversus duos. - Praeda canum lepus est. (Martial.) (Binder II, 2633.) - Unus contra multos. (Binder II, 3421; Lang, 87; Seybold, 652.)

Poln.: Gromada psow, smierc zajecza. (Celakovsky, 369.)

Port.: A cao mordido todos o mordem. (Bohn I, 263.)

Ung.: Sok hangya az oroszlant is meg emeszti. - Sok lud a disznot is meg gyozi. (Gaal, 932.)

Wend.: Wjele psow jenoho zajaca smjerc. (Celakovsk, 369.)

985 Vil Hunde beissen einen. - Petri, II, 573.

986 Völ Hüünjer bitj a Has duad. (Amrum.) - Haupt, VIII, 354, 53.

Auf Sylt: Füul Hün'ner sen di Haas sin Duad.

987 Vom Hunde (be)kommt (man) kein(en) Speck.

988 Von einem schlechten Hunde muss man auch kein gutes Junges aufziehen.

989 Von Hunden und Schwätzern hält man sich gern einige Schritte fern.

Holl.: Laat den hond en den snapper met de vrede. (Harrebomee, I, 321.)

990 Von tollen Hunden nimmt man keine Zucht. - Winckler, XII, 23.

991 Vor dem Hunde fürchte ich mich nicht, sagte der Hirsch, aber das Bellen kann ich nicht vertragen.

Die englischen Neger in Surinam haben ein ähnliches Sprichwort, das sie auf feige Leute anwenden, denen es nie an einer Entschuldigung fehlt.

992 Vor den Hunden sind nicht sicher die Katzen, vor den Katzen nicht die Ratzen, vor den Geiern nicht die Spatzen, vor den Junggesellen in grünen Auen noch weniger die Jungfrauen. - Parömiakon, 3209.

993 Vor einem Hundt, der an Ketten ligt vnd vor dem Menschen, der nach seinem willen lebt, hat man sich wol fürzusehen. - Lehmann, 897, 10.

994 Vor einem todten Hunde fürchtet man sich nicht.

995 Vor Hunden, die nicht bellen, und Leuten, die nicht reden, muss man sich hüten.

Port.: Cao que nao ladra, guarda del. - Guardate do homem que nao falla, e do cao, que nao ladra. (Bohn I, 272 u. 278.)

Span.: Guardate de hombre que no habla y de can que no ladra. - Ladreme el perro y no me muerda. (Celakovsky, 270.)

996 Vor Hunden muss man einen Stock tragen.

Sich gegen mögliche Anfälle zu waffnen suchen.

997 Vor rothen Hunden und vor Schwägersleut' hüte dich zu aller Zeit.

Span.: Cundados, y perros bermejos pocos buenos. (Bohn I, 210.)

998 Vor tollen Hunden und argwöhnischen Menschen nimm dich in Acht!

999 Vornehme Hunde sind den Bettlern feind.

"Aristrokratische Hunde knurren auf Bettler, ein echter demokratischer Spitz klafft nach dem seidenen Strumpf." (Goethe.)

1000 Wä bei de Hongen ess, muss der met hüle. (Bedburg.)

1001 Wä ene Honk wärpe well, fenkt leit enn Sten. (Gladbach.) - Firmenich, III, 516, 25.

1002 Wa ma ön Hund af d' Sau wirft, so beisst a's nima. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 81.

Zu arges Hetzen (eines Menschen auf einen andern) verfehlt der beabsichtigten Wirkung.

1003 Während der Hund bellt, frisst der Wolf die Schafe. - Körte, 2995.

1004 Während der Hund scheisst, läuft der Hase in den Busch. - Blum, 745; Körte, 2944; Simrock, 4988.

Die Russen: Indess der Hund sich verschnaufte, war der Hase über den Berg. (Altmann VI, 433.) Eine kurze Versäumniss kann die Erreichung eines Zwecks hindern. Darum rüstig hinter der Sache her, denn die Gelegenheit kommt so nicht wieder.

Dän.: Den stund hunden pisser, löver ulven ad skoven. (Prov. dan., 313.) - Medens hundene veire, löber haren ad skoven. (Bohn I, 390.) - Medens hunden pisser, löbe dyrene af skoven. (Prov. dan., 455.)

Frz.: Tandis que le chien pisse, le loup s'enfuit. (Lendroy, 406; Körte, 2995; Starschedel, 102.)

Holl.: Terwijl de hond kakt, ontkomt der wolf. - Terwijl de hond pist, ontlopt de haas. (Harrebomee, I, 322.)

It.: Mentre ch'il cane piscia, la lepre se ne va. (Pazzaglia, 42, 14.)

[Spaltenumbruch] 1005 Während sich die Hunde anknurren, holt (frisst) der Wolf das Schaf.

Frz.: Pendant que les chiens s'entre grondent, le loup devore la brebis. (Bohn I, 45.) - Quand les chiens s'entrepillent, le loup fait ses affaires. (Cahier, 378.)

1006 Wamme de Hund nit tearget1, dann wiss'n eame de Teane nit. (Westf.)

1) Teargen = durch Necken reizen, mittelhochdeutsch zergen, althochdeutsch zerren.

1007 Wammen den Honk schmeiten well, da mag des Klöppels leite (leicht). (Solingen.) - Firmenich, I, 442, 5.

1008 Wan ain hund ainmal leder frisst, darnag jn stäts darnag gelüst. - Fischart, Trostb., in Kloster, X, 724.

1009 Wan der hund nitt lustig ist zu jagen, so reittet er vff den arss. - Tappius, 116a u. 131a.

1010 Wan me der Honk schlon wel, dan hat me gau (leicht, schnell) 'ne Stack fonge. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 130.

1011 Wann den Hunden die bäuch kurren, (wenn sie) viel Grass essen vnd murren, so bleibt der regen selten vnderwegen. - Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 647.

1012 Wann der alte hund bellet, sol man auffsehen. - Franck, II, 94a; Tappius, 137b; Gesner, I, 235; Lehmann, II, 837, 25; Körte, 3000.

Lat.: Annoso prospectandum latrante molosso. (Seybold, 28.) - Eum ausculta, cui quatuor sunt aures. (Seybold, 159; Tappius, 136a.) - Latrans annosus foris aspice queso molossus. (Fallersleben, 16.) - Nequaquam negligendum, quoties senes periculum cavendum admonent. (Franck, II, 94a.)

1013 Wann der Hund anbeisst, lasst er nit gern mer nach. - Franck, II, 70a.

1014 Wann der hund der küchen gewonet, lasst er nit gern mehr nach. - Franck, II, 70a.

1015 Wann der Hund scheist, mag er nicht wol bellen. - Lehmann, II, 869, 131.

1016 Wann der Hund todt ist, so krähet keine Henne mehr nach. - Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 8.

1017 Wann der hund vnden ligt, so beissen alle hundt auff (in) jn. - Franck, I, 55b; Eyering, III, 379; Petri, II, 635; Henisch, 267, 17; Lehmann, 829, 5; Körte, 3011.

Schicksal des Unterdrückten.

1018 Wann der hundt vnden ligt, fliehen alle hundt vor jm. - Franck, II, 37b.

1019 Wann hat je der Hund Scham gehabt? (Lit.)

1020 Wann ma ond'r d' Honde schmaisst, dan ma trefft, dar mält sich. (Troppau.) - Peter, 447.

1021 Wann man dem Hunde zu will, so hat er Leder gessen. - Agricola II, 117; Luther's Werke von Gerlach, XXIII, 175.

Eine Ursache lässt sich bald finden oder vom Zaun brechen.

1022 Wann man den hund slagen will, so hat er ledder gessen. - Tappius, 109a; Latendorf II, 31; Lehmann, II, 830, 77; Blum, 386; Sailer, 151; Eiselein, 329; Körte2, 3013; Körte2, 3745.

Mhd.: Als man den hund henken wil, so hat er leder gessen. (Aus der Grazer Handschrift, von Hoffmann; ferner Diutisca, I, 324.) - Swen man den hunt wil henken, man spricht, er sei ein ledervraz. (Frauezucht.) (Zingerle, 74.)

Frz.: Quand on veut noyer son chien, on dit, qu'il a la rage. (Lendroy, 400; Starschedel, 102 u. 411.)

Holl.: Als men den hont slaen wil, so hevet hi leder gheten. (Fallersleben, 34; Harrebomee, I, 316.)

It.: Chi il suo can vuol ammazzare, qualche scuse sa pigliare.

Lat.: Qui catulum cedit, coreum fert ipse comedit. (Fallersleben, 34.)

Ung.: Mely kutyat meg akarnak ölni, veszedt nevet költik.

1023 Wann sich der Hund krümbt, so will er scheissen. - Gruter, III, 103; Lehmann, II, 870, 138.

Mhd.: So zich der hunt krumpt, will er scheissens pflegen. (Fastnachtspiel.)

1024 Wann sich zwen Hunde beissen vmb ein bein, so laufft der dritte darmit daruon. - Henisch, 263, 2.

[Spaltenumbruch] sagittae. – (Alan.) (Binder II, 1694.) – Multis ictibus dejicitur quercus. (Seybold, 319.) – Multitudo canum mors est leporum. (Eiselein, 333.) – Ne Hercules quidem adversus duos. – Praeda canum lepus est. (Martial.) (Binder II, 2633.) – Unus contra multos. (Binder II, 3421; Lang, 87; Seybold, 652.)

Poln.: Gromada psów, śmierć zajęcza. (Čelakovsky, 369.)

Port.: A cão mordido todos o mordem. (Bohn I, 263.)

Ung.: Sok hangya az oroszlánt is meg emészti. – Sok lúd a disznót is meg győzi. (Gaal, 932.)

Wend.: Wjele psow jenoho zajaca smjerć. (Čelakovsk, 369.)

985 Vil Hunde beissen einen.Petri, II, 573.

986 Völ Hüünjer bitj a Hâs duad. (Amrum.) – Haupt, VIII, 354, 53.

Auf Sylt: Füul Hün'ner sen di Haas sin Duad.

987 Vom Hunde (be)kommt (man) kein(en) Speck.

988 Von einem schlechten Hunde muss man auch kein gutes Junges aufziehen.

989 Von Hunden und Schwätzern hält man sich gern einige Schritte fern.

Holl.: Laat den hond en den snapper met de vrede. (Harrebomée, I, 321.)

990 Von tollen Hunden nimmt man keine Zucht.Winckler, XII, 23.

991 Vor dem Hunde fürchte ich mich nicht, sagte der Hirsch, aber das Bellen kann ich nicht vertragen.

Die englischen Neger in Surinam haben ein ähnliches Sprichwort, das sie auf feige Leute anwenden, denen es nie an einer Entschuldigung fehlt.

992 Vor den Hunden sind nicht sicher die Katzen, vor den Katzen nicht die Ratzen, vor den Geiern nicht die Spatzen, vor den Junggesellen in grünen Auen noch weniger die Jungfrauen.Parömiakon, 3209.

993 Vor einem Hundt, der an Ketten ligt vnd vor dem Menschen, der nach seinem willen lebt, hat man sich wol fürzusehen.Lehmann, 897, 10.

994 Vor einem todten Hunde fürchtet man sich nicht.

995 Vor Hunden, die nicht bellen, und Leuten, die nicht reden, muss man sich hüten.

Port.: Cão que não ladra, guarda del. – Guardate do homem que não falla, e do cão, que não ladra. (Bohn I, 272 u. 278.)

Span.: Guárdate de hombre que no habla y de can que no ladra. – Ládreme el perro y no me muerda. (Čelakovsky, 270.)

996 Vor Hunden muss man einen Stock tragen.

Sich gegen mögliche Anfälle zu waffnen suchen.

997 Vor rothen Hunden und vor Schwägersleut' hüte dich zu aller Zeit.

Span.: Cuñados, y perros bermejos pocos buenos. (Bohn I, 210.)

998 Vor tollen Hunden und argwöhnischen Menschen nimm dich in Acht!

999 Vornehme Hunde sind den Bettlern feind.

„Aristrokratische Hunde knurren auf Bettler, ein echter demokratischer Spitz klafft nach dem seidenen Strumpf.“ (Goethe.)

1000 Wä bei de Hongen ess, muss der met hüle. (Bedburg.)

1001 Wä ene Honk wärpe well, fenkt leit enn Stên. (Gladbach.) – Firmenich, III, 516, 25.

1002 Wa ma ön Hund af d' Sau wirft, so beisst a's nima. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 81.

Zu arges Hetzen (eines Menschen auf einen andern) verfehlt der beabsichtigten Wirkung.

1003 Während der Hund bellt, frisst der Wolf die Schafe.Körte, 2995.

1004 Während der Hund scheisst, läuft der Hase in den Busch.Blum, 745; Körte, 2944; Simrock, 4988.

Die Russen: Indess der Hund sich verschnaufte, war der Hase über den Berg. (Altmann VI, 433.) Eine kurze Versäumniss kann die Erreichung eines Zwecks hindern. Darum rüstig hinter der Sache her, denn die Gelegenheit kommt so nicht wieder.

Dän.: Den stund hunden pisser, løver ulven ad skoven. (Prov. dan., 313.) – Medens hundene veire, løber haren ad skoven. (Bohn I, 390.) – Medens hunden pisser, løbe dyrene af skoven. (Prov. dan., 455.)

Frz.: Tandis que le chien pisse, le loup s'enfuit. (Lendroy, 406; Körte, 2995; Starschedel, 102.)

Holl.: Terwijl de hond kakt, ontkomt der wolf. – Terwijl de hond pist, ontlopt de haas. (Harrebomée, I, 322.)

It.: Mentre ch'il cane piscia, la lepre se ne va. (Pazzaglia, 42, 14.)

[Spaltenumbruch] 1005 Während sich die Hunde anknurren, holt (frisst) der Wolf das Schaf.

Frz.: Pendant que les chiens s'entre grondent, le loup dévore la brebis. (Bohn I, 45.) – Quand les chiens s'entrepillent, le loup fait ses affaires. (Cahier, 378.)

1006 Wamme de Hund nit tearget1, dann wiss'n eame de Teane nit. (Westf.)

1) Teargen = durch Necken reizen, mittelhochdeutsch zergen, althochdeutsch zerren.

1007 Wammen den Honk schmîten well, da mag des Klöppels leite (leicht). (Solingen.) – Firmenich, I, 442, 5.

1008 Wan ain hund ainmal leder frisst, darnag jn stäts darnag gelüst.Fischart, Trostb., in Kloster, X, 724.

1009 Wan der hund nitt lustig ist zu jagen, so reittet er vff den arss.Tappius, 116a u. 131a.

1010 Wan me der Honk schlon wel, dan hat me gau (leicht, schnell) 'ne Stack fonge. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 130.

1011 Wann den Hunden die bäuch kurren, (wenn sie) viel Grass essen vnd murren, so bleibt der regen selten vnderwegen.Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 647.

1012 Wann der alte hund bellet, sol man auffsehen.Franck, II, 94a; Tappius, 137b; Gesner, I, 235; Lehmann, II, 837, 25; Körte, 3000.

Lat.: Annoso prospectandum latrante molosso. (Seybold, 28.) – Eum ausculta, cui quatuor sunt aures. (Seybold, 159; Tappius, 136a.) – Latrans annosus foris aspice queso molossus. (Fallersleben, 16.) – Nequaquam negligendum, quoties senes periculum cavendum admonent. (Franck, II, 94a.)

1013 Wann der Hund anbeisst, lasst er nit gern mer nach.Franck, II, 70a.

1014 Wann der hund der küchen gewonet, lasst er nit gern mehr nach.Franck, II, 70a.

1015 Wann der Hund scheist, mag er nicht wol bellen.Lehmann, II, 869, 131.

1016 Wann der Hund todt ist, so krähet keine Henne mehr nach.Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 8.

1017 Wann der hund vnden ligt, so beissen alle hundt auff (in) jn.Franck, I, 55b; Eyering, III, 379; Petri, II, 635; Henisch, 267, 17; Lehmann, 829, 5; Körte, 3011.

Schicksal des Unterdrückten.

1018 Wann der hundt vnden ligt, fliehen alle hundt vor jm.Franck, II, 37b.

1019 Wann hat je der Hund Scham gehabt? (Lit.)

1020 Wann ma ond'r d' Honde schmaisst, dân ma trefft, dar mält sich. (Troppau.) – Peter, 447.

1021 Wann man dem Hunde zu will, so hat er Leder gessen.Agricola II, 117; Luther's Werke von Gerlach, XXIII, 175.

Eine Ursache lässt sich bald finden oder vom Zaun brechen.

1022 Wann man den hund slagen will, so hat er ledder gessen.Tappius, 109a; Latendorf II, 31; Lehmann, II, 830, 77; Blum, 386; Sailer, 151; Eiselein, 329; Körte2, 3013; Körte2, 3745.

Mhd.: Als man den hund henken wil, sô hât er leder gessen. (Aus der Grazer Handschrift, von Hoffmann; ferner Diutisca, I, 324.) – Swen man den hunt wil henken, man spricht, er sî ein ledervrâz. (Frauezucht.) (Zingerle, 74.)

Frz.: Quand on veut noyer son chien, on dit, qu'il a la rage. (Lendroy, 400; Starschedel, 102 u. 411.)

Holl.: Als men den hont slaen wil, so hevet hi leder gheten. (Fallersleben, 34; Harrebomée, I, 316.)

It.: Chi il suo can vuol ammazzare, qualche scuse sa pigliare.

Lat.: Qui catulum cedit, coreum fert ipse comedit. (Fallersleben, 34.)

Ung.: Mely kutyát meg akarnak ölni, veszedt nevét költik.

1023 Wann sich der Hund krümbt, so will er scheissen.Gruter, III, 103; Lehmann, II, 870, 138.

Mhd.: So zich der hunt krumpt, will er scheissens pflegen. (Fastnachtspiel.)

1024 Wann sich zwen Hunde beissen vmb ein bein, so laufft der dritte darmit daruon.Henisch, 263, 2.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et2"><pb facs="#f0437" n="[431]"/><cb n="861"/>
sagittae. &#x2013; (<hi rendition="#i">Alan.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 1694.</hi>) &#x2013; Multis ictibus dejicitur quercus. (<hi rendition="#i">Seybold, 319.</hi>) &#x2013; Multitudo canum mors est leporum. (<hi rendition="#i">Eiselein, 333.</hi>) &#x2013; Ne Hercules quidem adversus duos. &#x2013; Praeda canum lepus est. (<hi rendition="#i">Martial.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 2633.</hi>) &#x2013; Unus contra multos. (<hi rendition="#i">Binder II, 3421; Lang, 87; Seybold, 652.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Gromada psów, &#x015B;mier&#x0107; zaj&#x0119;cza. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 369.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: A cão mordido todos o mordem. (<hi rendition="#i">Bohn I, 263.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Sok hangya az oroszlánt is meg emészti. &#x2013; Sok lúd a disznót is meg gy&#x0151;zi. (<hi rendition="#i">Gaal, 932.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Wend.</hi>: Wjele psow jenoho zajaca smjer&#x0107;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsk, 369.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">985 Vil Hunde beissen einen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 573.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">986 Völ Hüünjer bitj a Hâs duad.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 354, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf Sylt: Füul Hün'ner sen di Haas sin Duad.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">987 Vom Hunde (be)kommt (man) kein(en) Speck.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">988 Von einem schlechten Hunde muss man auch kein gutes Junges aufziehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">989 Von Hunden und Schwätzern hält man sich gern einige Schritte fern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Laat den hond en den snapper met de vrede. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 321.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">990 Von tollen Hunden nimmt man keine Zucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XII, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">991 Vor dem Hunde fürchte ich mich nicht, sagte der Hirsch, aber das Bellen kann ich nicht vertragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die englischen Neger in Surinam haben ein ähnliches Sprichwort, das sie auf feige Leute anwenden, denen es nie an einer Entschuldigung fehlt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">992 Vor den Hunden sind nicht sicher die Katzen, vor den Katzen nicht die Ratzen, vor den Geiern nicht die Spatzen, vor den Junggesellen in grünen Auen noch weniger die Jungfrauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 3209.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">993 Vor einem Hundt, der an Ketten ligt vnd vor dem Menschen, der nach seinem willen lebt, hat man sich wol fürzusehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 897, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">994 Vor einem todten Hunde fürchtet man sich nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">995 Vor Hunden, die nicht bellen, und Leuten, die nicht reden, muss man sich hüten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Cão que não ladra, guarda del. &#x2013; Guardate do homem que não falla, e do cão, que não ladra. (<hi rendition="#i">Bohn I, 272 u. 278.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Guárdate de hombre que no habla y de can que no ladra. &#x2013; Ládreme el perro y no me muerda. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 270.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">996 Vor Hunden muss man einen Stock tragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich gegen mögliche Anfälle zu waffnen suchen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">997 Vor rothen Hunden und vor Schwägersleut' hüte dich zu aller Zeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Cuñados, y perros bermejos pocos buenos. (<hi rendition="#i">Bohn I, 210.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">998 Vor tollen Hunden und argwöhnischen Menschen nimm dich in Acht!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">999 Vornehme Hunde sind den Bettlern feind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Aristrokratische Hunde knurren auf Bettler, ein echter demokratischer Spitz klafft nach dem seidenen Strumpf.&#x201C; (<hi rendition="#i">Goethe.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1000 Wä bei de Hongen ess, muss der met hüle.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1001 Wä ene Honk wärpe well, fenkt leit enn Stên.</hi> (<hi rendition="#i">Gladbach.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 516, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1002 Wa ma ön Hund af d' Sau wirft, so beisst a's nima.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zu arges Hetzen (eines Menschen auf einen andern) verfehlt der beabsichtigten Wirkung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1003 Während der Hund bellt, frisst der Wolf die Schafe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 2995.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1004 Während der Hund scheisst, läuft der Hase in den Busch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Blum, 745; Körte, 2944; Simrock, 4988.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Indess der Hund sich verschnaufte, war der Hase über den Berg. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 433.</hi>) Eine kurze Versäumniss kann die Erreichung eines Zwecks hindern. Darum rüstig hinter der Sache her, denn die Gelegenheit kommt so nicht wieder.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Den stund hunden pisser, løver ulven ad skoven. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 313.</hi>) &#x2013; Medens hundene veire, løber haren ad skoven. (<hi rendition="#i">Bohn I, 390.</hi>) &#x2013; Medens hunden pisser, løbe dyrene af skoven. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 455.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tandis que le chien pisse, le loup s'enfuit. (<hi rendition="#i">Lendroy, 406; Körte, 2995; Starschedel, 102.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Terwijl de hond kakt, ontkomt der wolf. &#x2013; Terwijl de hond pist, ontlopt de haas. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 322.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mentre ch'il cane piscia, la lepre se ne va. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 42, 14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="862"/>
1005 Während sich die Hunde anknurren, holt (frisst) der Wolf das Schaf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Pendant que les chiens s'entre grondent, le loup dévore la brebis. (<hi rendition="#i">Bohn I, 45.</hi>) &#x2013; Quand les chiens s'entrepillent, le loup fait ses affaires. (<hi rendition="#i">Cahier, 378.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1006 Wamme de Hund nit tearget<hi rendition="#sup">1</hi>, dann wiss'n eame de Teane nit.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Teargen = durch Necken reizen, mittelhochdeutsch zergen, althochdeutsch zerren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1007 Wammen den Honk schmîten well, da mag des Klöppels leite (leicht).</hi> (<hi rendition="#i">Solingen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 442, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1008 Wan ain hund ainmal leder frisst, darnag jn stäts darnag gelüst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Trostb., in Kloster, X, 724.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1009 Wan der hund nitt lustig ist zu jagen, so reittet er vff den arss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 116<hi rendition="#sup">a</hi> u. 131<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1010 Wan me der Honk schlon wel, dan hat me gau (leicht, schnell) 'ne Stack fonge.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 494, 130.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1011 Wann den Hunden die bäuch kurren, (wenn sie) viel Grass essen vnd murren, so bleibt der regen selten vnderwegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 647.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1012 Wann der alte hund bellet, sol man auffsehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 94<hi rendition="#sup">a</hi>; Tappius, 137<hi rendition="#sup">b</hi>; Gesner, I, 235; Lehmann, II, 837, 25; Körte, 3000.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Annoso prospectandum latrante molosso. (<hi rendition="#i">Seybold, 28.</hi>) &#x2013; Eum ausculta, cui quatuor sunt aures. (<hi rendition="#i">Seybold, 159; Tappius, 136<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) &#x2013; Latrans annosus foris aspice queso molossus. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 16.</hi>) &#x2013; Nequaquam negligendum, quoties senes periculum cavendum admonent. (<hi rendition="#i">Franck, II, 94<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1013 Wann der Hund anbeisst, lasst er nit gern mer nach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 70<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1014 Wann der hund der küchen gewonet, lasst er nit gern mehr nach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 70<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1015 Wann der Hund scheist, mag er nicht wol bellen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 869, 131.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1016 Wann der Hund todt ist, so krähet keine Henne mehr nach.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1017 Wann der hund vnden ligt, so beissen alle hundt auff (in) jn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 55<hi rendition="#sup">b</hi>; Eyering, III, 379; Petri, II, 635; Henisch, 267, 17; Lehmann, 829, 5; Körte, 3011.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Schicksal des Unterdrückten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1018 Wann der hundt vnden ligt, fliehen alle hundt vor jm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 37<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1019 Wann hat je der Hund Scham gehabt?</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1020 Wann ma ond'r d' Honde schmaisst, dân ma trefft, dar mält sich.</hi> (<hi rendition="#i">Troppau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 447.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1021 Wann man dem Hunde zu will, so hat er Leder gessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola II, 117; Luther's Werke von Gerlach, XXIII, 175.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine Ursache lässt sich bald finden oder vom Zaun brechen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1022 Wann man den hund slagen will, so hat er ledder gessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 109<hi rendition="#sup">a</hi>; Latendorf II, 31; Lehmann, II, 830, 77; Blum, 386; Sailer, 151; Eiselein, 329; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 3013; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 3745.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Als man den hund henken wil, sô hât er leder gessen. (<hi rendition="#i">Aus der Grazer Handschrift, von Hoffmann;</hi> ferner <hi rendition="#i">Diutisca, I, 324.</hi>) &#x2013; Swen man den hunt wil henken, man spricht, er sî ein ledervrâz. (<hi rendition="#i">Frauezucht.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand on veut noyer son chien, on dit, qu'il a la rage. (<hi rendition="#i">Lendroy, 400; Starschedel, 102 u. 411.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als men den hont slaen wil, so hevet hi leder gheten. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 34; Harrebomée, I, 316.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi il suo can vuol ammazzare, qualche scuse sa pigliare.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui catulum cedit, coreum fert ipse comedit. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Mely kutyát meg akarnak ölni, veszedt nevét költik.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1023 Wann sich der Hund krümbt, so will er scheissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 103; Lehmann, II, 870, 138.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: So zich der hunt krumpt, will er scheissens pflegen. (<hi rendition="#i">Fastnachtspiel.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1024 Wann sich zwen Hunde beissen vmb ein bein, so laufft der dritte darmit daruon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 263, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[431]/0437] sagittae. – (Alan.) (Binder II, 1694.) – Multis ictibus dejicitur quercus. (Seybold, 319.) – Multitudo canum mors est leporum. (Eiselein, 333.) – Ne Hercules quidem adversus duos. – Praeda canum lepus est. (Martial.) (Binder II, 2633.) – Unus contra multos. (Binder II, 3421; Lang, 87; Seybold, 652.) Poln.: Gromada psów, śmierć zajęcza. (Čelakovsky, 369.) Port.: A cão mordido todos o mordem. (Bohn I, 263.) Ung.: Sok hangya az oroszlánt is meg emészti. – Sok lúd a disznót is meg győzi. (Gaal, 932.) Wend.: Wjele psow jenoho zajaca smjerć. (Čelakovsk, 369.) 985 Vil Hunde beissen einen. – Petri, II, 573. 986 Völ Hüünjer bitj a Hâs duad. (Amrum.) – Haupt, VIII, 354, 53. Auf Sylt: Füul Hün'ner sen di Haas sin Duad. 987 Vom Hunde (be)kommt (man) kein(en) Speck. 988 Von einem schlechten Hunde muss man auch kein gutes Junges aufziehen. 989 Von Hunden und Schwätzern hält man sich gern einige Schritte fern. Holl.: Laat den hond en den snapper met de vrede. (Harrebomée, I, 321.) 990 Von tollen Hunden nimmt man keine Zucht. – Winckler, XII, 23. 991 Vor dem Hunde fürchte ich mich nicht, sagte der Hirsch, aber das Bellen kann ich nicht vertragen. Die englischen Neger in Surinam haben ein ähnliches Sprichwort, das sie auf feige Leute anwenden, denen es nie an einer Entschuldigung fehlt. 992 Vor den Hunden sind nicht sicher die Katzen, vor den Katzen nicht die Ratzen, vor den Geiern nicht die Spatzen, vor den Junggesellen in grünen Auen noch weniger die Jungfrauen. – Parömiakon, 3209. 993 Vor einem Hundt, der an Ketten ligt vnd vor dem Menschen, der nach seinem willen lebt, hat man sich wol fürzusehen. – Lehmann, 897, 10. 994 Vor einem todten Hunde fürchtet man sich nicht. 995 Vor Hunden, die nicht bellen, und Leuten, die nicht reden, muss man sich hüten. Port.: Cão que não ladra, guarda del. – Guardate do homem que não falla, e do cão, que não ladra. (Bohn I, 272 u. 278.) Span.: Guárdate de hombre que no habla y de can que no ladra. – Ládreme el perro y no me muerda. (Čelakovsky, 270.) 996 Vor Hunden muss man einen Stock tragen. Sich gegen mögliche Anfälle zu waffnen suchen. 997 Vor rothen Hunden und vor Schwägersleut' hüte dich zu aller Zeit. Span.: Cuñados, y perros bermejos pocos buenos. (Bohn I, 210.) 998 Vor tollen Hunden und argwöhnischen Menschen nimm dich in Acht! 999 Vornehme Hunde sind den Bettlern feind. „Aristrokratische Hunde knurren auf Bettler, ein echter demokratischer Spitz klafft nach dem seidenen Strumpf.“ (Goethe.) 1000 Wä bei de Hongen ess, muss der met hüle. (Bedburg.) 1001 Wä ene Honk wärpe well, fenkt leit enn Stên. (Gladbach.) – Firmenich, III, 516, 25. 1002 Wa ma ön Hund af d' Sau wirft, so beisst a's nima. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 81. Zu arges Hetzen (eines Menschen auf einen andern) verfehlt der beabsichtigten Wirkung. 1003 Während der Hund bellt, frisst der Wolf die Schafe. – Körte, 2995. 1004 Während der Hund scheisst, läuft der Hase in den Busch. – Blum, 745; Körte, 2944; Simrock, 4988. Die Russen: Indess der Hund sich verschnaufte, war der Hase über den Berg. (Altmann VI, 433.) Eine kurze Versäumniss kann die Erreichung eines Zwecks hindern. Darum rüstig hinter der Sache her, denn die Gelegenheit kommt so nicht wieder. Dän.: Den stund hunden pisser, løver ulven ad skoven. (Prov. dan., 313.) – Medens hundene veire, løber haren ad skoven. (Bohn I, 390.) – Medens hunden pisser, løbe dyrene af skoven. (Prov. dan., 455.) Frz.: Tandis que le chien pisse, le loup s'enfuit. (Lendroy, 406; Körte, 2995; Starschedel, 102.) Holl.: Terwijl de hond kakt, ontkomt der wolf. – Terwijl de hond pist, ontlopt de haas. (Harrebomée, I, 322.) It.: Mentre ch'il cane piscia, la lepre se ne va. (Pazzaglia, 42, 14.) 1005 Während sich die Hunde anknurren, holt (frisst) der Wolf das Schaf. Frz.: Pendant que les chiens s'entre grondent, le loup dévore la brebis. (Bohn I, 45.) – Quand les chiens s'entrepillent, le loup fait ses affaires. (Cahier, 378.) 1006 Wamme de Hund nit tearget1, dann wiss'n eame de Teane nit. (Westf.) 1) Teargen = durch Necken reizen, mittelhochdeutsch zergen, althochdeutsch zerren. 1007 Wammen den Honk schmîten well, da mag des Klöppels leite (leicht). (Solingen.) – Firmenich, I, 442, 5. 1008 Wan ain hund ainmal leder frisst, darnag jn stäts darnag gelüst. – Fischart, Trostb., in Kloster, X, 724. 1009 Wan der hund nitt lustig ist zu jagen, so reittet er vff den arss. – Tappius, 116a u. 131a. 1010 Wan me der Honk schlon wel, dan hat me gau (leicht, schnell) 'ne Stack fonge. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 130. 1011 Wann den Hunden die bäuch kurren, (wenn sie) viel Grass essen vnd murren, so bleibt der regen selten vnderwegen. – Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 647. 1012 Wann der alte hund bellet, sol man auffsehen. – Franck, II, 94a; Tappius, 137b; Gesner, I, 235; Lehmann, II, 837, 25; Körte, 3000. Lat.: Annoso prospectandum latrante molosso. (Seybold, 28.) – Eum ausculta, cui quatuor sunt aures. (Seybold, 159; Tappius, 136a.) – Latrans annosus foris aspice queso molossus. (Fallersleben, 16.) – Nequaquam negligendum, quoties senes periculum cavendum admonent. (Franck, II, 94a.) 1013 Wann der Hund anbeisst, lasst er nit gern mer nach. – Franck, II, 70a. 1014 Wann der hund der küchen gewonet, lasst er nit gern mehr nach. – Franck, II, 70a. 1015 Wann der Hund scheist, mag er nicht wol bellen. – Lehmann, II, 869, 131. 1016 Wann der Hund todt ist, so krähet keine Henne mehr nach. – Gruter, III, 94; Lehmann, II, 860, 8. 1017 Wann der hund vnden ligt, so beissen alle hundt auff (in) jn. – Franck, I, 55b; Eyering, III, 379; Petri, II, 635; Henisch, 267, 17; Lehmann, 829, 5; Körte, 3011. Schicksal des Unterdrückten. 1018 Wann der hundt vnden ligt, fliehen alle hundt vor jm. – Franck, II, 37b. 1019 Wann hat je der Hund Scham gehabt? (Lit.) 1020 Wann ma ond'r d' Honde schmaisst, dân ma trefft, dar mält sich. (Troppau.) – Peter, 447. 1021 Wann man dem Hunde zu will, so hat er Leder gessen. – Agricola II, 117; Luther's Werke von Gerlach, XXIII, 175. Eine Ursache lässt sich bald finden oder vom Zaun brechen. 1022 Wann man den hund slagen will, so hat er ledder gessen. – Tappius, 109a; Latendorf II, 31; Lehmann, II, 830, 77; Blum, 386; Sailer, 151; Eiselein, 329; Körte2, 3013; Körte2, 3745. Mhd.: Als man den hund henken wil, sô hât er leder gessen. (Aus der Grazer Handschrift, von Hoffmann; ferner Diutisca, I, 324.) – Swen man den hunt wil henken, man spricht, er sî ein ledervrâz. (Frauezucht.) (Zingerle, 74.) Frz.: Quand on veut noyer son chien, on dit, qu'il a la rage. (Lendroy, 400; Starschedel, 102 u. 411.) Holl.: Als men den hont slaen wil, so hevet hi leder gheten. (Fallersleben, 34; Harrebomée, I, 316.) It.: Chi il suo can vuol ammazzare, qualche scuse sa pigliare. Lat.: Qui catulum cedit, coreum fert ipse comedit. (Fallersleben, 34.) Ung.: Mely kutyát meg akarnak ölni, veszedt nevét költik. 1023 Wann sich der Hund krümbt, so will er scheissen. – Gruter, III, 103; Lehmann, II, 870, 138. Mhd.: So zich der hunt krumpt, will er scheissens pflegen. (Fastnachtspiel.) 1024 Wann sich zwen Hunde beissen vmb ein bein, so laufft der dritte darmit daruon. – Henisch, 263, 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/437
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [431]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/437>, abgerufen am 23.07.2024.