Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] verdriesslich, wenn er, ohne ausgeschlafen zu haben, geweckt wird. - Reize den ruhigen Feind nicht. Mhd.: Den slafenden hunt sal nymant wecken. (Morolf.) (Zingerle, 73.) Böhm.: Spiciho psa nemas buditi. (Celakovsky, 114.) Dän.: Sovende hund skal mand ei vekke. ( Prov. dan., 521.) Engl.: It is not good to wake a sleeping dog. (Gaal, 915.) Frz.: Il fait mal eveiller le chien qui dort. - N'eveillez pas le chat qui dort. (Leroux, I, 108.) Holl.: Men moet geene slapende honden wakker maken. (Harrebomee, I, 321.) It.: Non destare il can che dorme. (Gaal, 915.) Kroat.: Spece cucke ne treba buditi. (Celakovsky, 114.) Lat.: Irritare canem noli dormire volentem. (Gaal, 915.) - Ignem gladio ne fodito. (Binder I, 687; II, 1364; Buchler, 105; Seybold, 227.) - Sopitum canem ne excitu. (Seybold, 576.) Poln.: Nie ciagnij psa za ogon, bo cie ukasi. 953 Schleichende Hunde beissen am ersten. Holl.: Sluipende honden bijten het eerst. (Harrebomee, I, 322.) 954 Schleichende Hunde naschen gern. Holl.: Sluipende honden hebben het spek allereerst weg. (Harrebomee, I, 322.) 955 Schlimme Huing hewwe terretnet Fell. (Elbing.) - Frischbier, 1740. 956 Schweigender Hund beisst am ersten. - Petri, II, 533; Simrock, 5004; Körte, 3003; Braun, I, 1524. 957 Schwerlich essen die Hund Wurst, sie stehlen sie dann. - Gruter, III, 80; Lehmann, II, 575, 60. 958 Selbst ein Hund in der Fremde bellt sieben Jahre nicht. Werth der Heimat. 959 Sieben Hunde sind eines Hasen Meister. - Petri, II, 522. 960 So die Hund Grass speyen, die Weiber vber die Flöh schreyen, oder sie die Zähe jucken, so schwartz scheinen die Höltzer vnd die Hecken, die alt Mauren schwitzen an ecken, die Bräut den Hafen scharren vnd lecken, soll sich ein Wetter herzustrecken. - Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 647. 961 So lange der Hund geht, jagt man ihn. Holl.: Terwijl de hond gaat, drijft men hem immer voort. (Harrebomee, I, 322.) 962 So oft die Hunde pissen gehn, so oft die Weiber schwatzen stehn. (Mailand.) 963 So viel Hunde, so viel Schwänze; so viel Bräute, so viel Kränze. 964 Soll der Hund Schläge haben, so findet sich bald ein Stock. - Gaal, 917. Engl.: It's an easy thing to find a staff to beat a dog or to find a stone to throw at a dog. (Gaal, 917.) It.: Tosto si trova il bastone, per dar al cane. (Gaal, 917.) 965 Still beissige Hunde sind die schädlichsten. - Petri, II, 541. 966 Stumme Hunde beissen gern. Lat.: A cane muto et aqua silente cave tibi. - Bruta fulmina. - Canis timidus vehementius latrat, quam mordet. - Fulgor ex pelvi. 967 Stumme Hunde und stille Wasser sind gefährlich. - Eiselein, 332; Simrock, 5003. Lat.: Cave tibi a cane muto et aqua silente. (Seybold, 70; Philippi, I, 4 u. 77.) 968 Such dir einen andern Hund, wenn du keinen bessern Knochen hast. - Körte, 3034. 969 'T gift mehr bunt' Hünn' as en. (Oldenburg.) - Firmenich, III, 13, 13. 970 Thu' wie ein Hund und leck' dich selber, wo du wund. 971 Todte hunde beissen nit. - Franck, I, 76b; II, 13b; Egenolff, 17a; Eyering, I, 726; Gruter, I, 66; Blum, 112; Sutor, 499; Binder II, 1324; Sailer, 185; Eiselein, 333; Pistor., VI, 51; Wurzbach II, 200; Körte, 3039 u. 3776; Simrock, 5056; Braun, I, 1548. "Tod Hund beissen nimmer, sprach Antonius Commodus, wenn man jm saget, er solt nicht ein jedem vnd ein jedes mit dem Tod straffen, sondern sonst am Gut vnd Leib ein straff anthun." (Zeitbuch, CXXXVIIb.) "Die Todten beissen keinen; aber wer unter die Lebenden tritt, dem wird der Kopf geschoren und bellt ihn an, vom Tagelöhner bis zum Bürgermeister, wenn er einem von ihnen nicht die gehörige Verbeugung macht." (Frankfurter Bilder von Ed. Beurmann.) Man gibt dem Sprichwort folgenden Ursprung. Pompejus war seinen Feinden in die Hände gefallen. Als diese nun über sein Leben oder seinen Tod berathschlagten, [Spaltenumbruch] rieth Theodotus, ihn dem Cäsar aufzuopfern; denn, sprach er, todte Hunde beissen nicht. - Böse, ausser Wirksamkeit gesetzte Staatsdiener schaden uns nicht mehr. In Pommern: Dode Hunde beitenj nich. (Dähnert, 199a.) Böhm.: Mrtvy pes nekouse. (Celakovsky, 236.) Dän.: Biorne-skindet bids ikke. - Död hund bider ingen. (Prov, dan., 511.) Frz.: Chien mort ne mord plus. (Gaal. 993.) - Mort le chien, mort le venin. (Kritzinger, 68b.) - Homme mort, ne mort point. (Kritzinger, 378a.) Holl.: Doode honden bijten niet, al zien ze leelijk. (Harrebomee, I, 317.) - Doode honden bijten niet. (Bohn I, 312.) It.: Cane (uomo) morto non fa piu guerra. (Gaal, 933; Pazzaglia, 40, 1.) Lat.: Canis a corio nunquam absterrebitur uncto. - Canis mortuus non mordet. (Eiselein, 333; Sutor, 504.) - Homo mortuus non facit guerram. (Binder II, 1324; Steinmeyer, 19.) - Mortui non mordent. (Binder II, 1900; Buchler, 234; Fischer, 139, 114; Hauer, Mij; Philippi, I, 257; Seybold, 314.) Span.: El muerto no mordio. Ung.: A döglött eb meg nem marja az embert. (Gaal, 933.) 972 Todte Hunde bellen nicht mehr. - Frischbier2, 1728. Wird auch z. B. beim Kartenspiel gebraucht, um zu sagen, dass schon zugegebene Trümpfe nicht zu fürchten sind. Die Russen: Wenn der Hund gestorben ist, so hört das Bellen auf. (Altmann VI, 391.) 973 Todte Hunde sind gut schlagen, sie beissen nicht. Wenn der Hund todt ist, steckt ihm jedes Kind die Hand in den Rachen. (Altmann VI, 488.) 974 Tolle Hunde bellen nicht. - Sprichwörtergarten, 168. Der gefährliche Feind schreckt nicht durch Drohungen. 975 Twei Hunne an einem Knoken verdreget sik nit. (Westf.) 976 Ueber einen gebissenen Hund fallen alle Hunde her. 977 Unnerdess dat de Hund schitt, segt Johann Jochen, is de Has lang' to Busch. - Hoefer, 485. 978 Verzagter Hund bellt am meisten. - Eiselein, 332; Simrock, 5005; Braun, I, 1528. 979 Viel Hunde fressen viel. Dän.: Jo fleere hund, jo vaerre labe de saad. (Prov. dan., 312.) 980 Viel Hunde iest der Hasen tudt. - Robinson, 592. 981 Vil Heangd sen der Hosen Deit. - Schuster, 133. 982 Veil Hond sain Hoasens Toud. (Ungar. Bergland.) - Schröer. 983 Vil Hund beissen, da sie doch niemanden angebollen. - Lehmann, 702, 65. 984 Vil hund seind der hasen todt. - Franck, I, 75b, 84a u. 88a; II, 100b; Tappius, 150b; Eyering, I, 369 u. 418; III, 351; Egenolff, 97b; Petri, II, 573; Henisch, 943, 55; Gruter, I, 68; Gesner, I, 716; Lehmann, 587, 7; Binder II, 1931 u. 1997; Schottel, 1122a; Bücking, 111; Blum, 207; Coler, 590a; Eiselein, 282 u. 333; Körte, 3040; Simrock, 4986; Lohrengel, I, 675; Mayer, I, 113; Braun, I, 1551; für Waldeck: Firmenich, I, 326, 52; Curtze, 355, 510; für Steiermark: Firmenich, II, 766, 50; für Eifel: Schmitz, 184, 26; für Niederösterreich: Frommann, III, 391, 42; für Oberösterreich: Baumgarten, 80; für Altmark: Danneil, 275; schlesisch bei Gomolcke, 1049; Frommann, III, 243, 53; für Hannover: Schambach, I, 132. Der Menge von Verfolgern unterliegen zuletzt Helden, nicht nur Hasen. Viele über einen macht die Klugheit selbst rathlos. Eine Zeit lang kann's einer schon aushalten, aber auf die Dauer ist der Sieg der Mehrzahl. So unterlag Napoleon; nur Preussens Friedrich ging unbesiegt aus dem Kampf hervor. Aber dafür heisst er auch der Einzige. - Die Russen: Einem Herrn kann man eher entfliehen als zwei Verfolgern. (Altmann VI, 496.) "Zwen hundt sein stets des hasen todt." (Waldis, IV, 1, 262.) Böhm.: Mnoho psuv (chrtuv), zajeci smrt'. (Celakovsky, 369.) Dän.: Mange hunde ere harens död. (Bohn I, 387.) Frz.: Enfin on est accable par le nombre. (Starschedel, 410.) Holl.: De veelheid der honden is der wolven dood. - Veel honden zijn den haas zijn dood. (Harrebomee, I, 322; Bohn I, 343.) It.: Cent' ocche ammazzano un lupo. (Gaal, 922.) Kroat.: Naproti tomu zas. - Vnogo psov vuka zakolje. (Celakovsky, 369.) Lat.: Cave multos, si singulos non times. (Faselius, 43.) - Cedendum multitudini. (Binder I, 186; II, 475; Erasm., 134; Fischer, 41, 24; Hauer, Mij2; Philippi, I, 78; Seybold, 72; Tappius, 149a.) - Ingenti turba franguntur fortia castra. - Loricam duram possunt penetrare [Spaltenumbruch] verdriesslich, wenn er, ohne ausgeschlafen zu haben, geweckt wird. – Reize den ruhigen Feind nicht. Mhd.: Den slafenden hunt sal nymant wecken. (Morolf.) (Zingerle, 73.) Böhm.: Spícího psa nemáš buditi. (Čelakovsky, 114.) Dän.: Sovende hund skal mand ei vekke. ( Prov. dan., 521.) Engl.: It is not good to wake a sleeping dog. (Gaal, 915.) Frz.: Il fait mal éveiller le chien qui dort. – N'éveillez pas le chat qui dort. (Leroux, I, 108.) Holl.: Men moet geene slapende honden wakker maken. (Harrebomée, I, 321.) It.: Non destare il can che dorme. (Gaal, 915.) Kroat.: Speće cucke ne treba buditi. (Čelakovsky, 114.) Lat.: Irritare canem noli dormire volentem. (Gaal, 915.) – Ignem gladio ne fodito. (Binder I, 687; II, 1364; Buchler, 105; Seybold, 227.) – Sopitum canem ne excitu. 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Viele über einen macht die Klugheit selbst rathlos. Eine Zeit lang kann's einer schon aushalten, aber auf die Dauer ist der Sieg der Mehrzahl. So unterlag Napoleon; nur Preussens Friedrich ging unbesiegt aus dem Kampf hervor. Aber dafür heisst er auch der Einzige. – Die Russen: Einem Herrn kann man eher entfliehen als zwei Verfolgern. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 496.</hi>) „Zwen hundt sein stets des hasen todt.“ (<hi rendition="#i">Waldis, IV, 1, 262.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Mnoho psův (chrtův), zaječí smrt'. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 369.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Mange hunde ere harens død. (<hi rendition="#i">Bohn I, 387.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Enfin on est accablé par le nombre. 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verdriesslich, wenn er, ohne ausgeschlafen zu haben, geweckt wird. – Reize den ruhigen Feind nicht.
Mhd.: Den slafenden hunt sal nymant wecken. (Morolf.) (Zingerle, 73.)
Böhm.: Spícího psa nemáš buditi. (Čelakovsky, 114.)
Dän.: Sovende hund skal mand ei vekke. ( Prov. dan., 521.)
Engl.: It is not good to wake a sleeping dog. (Gaal, 915.)
Frz.: Il fait mal éveiller le chien qui dort. – N'éveillez pas le chat qui dort. (Leroux, I, 108.)
Holl.: Men moet geene slapende honden wakker maken. (Harrebomée, I, 321.)
It.: Non destare il can che dorme. (Gaal, 915.)
Kroat.: Speće cucke ne treba buditi. (Čelakovsky, 114.)
Lat.: Irritare canem noli dormire volentem. (Gaal, 915.) – Ignem gladio ne fodito. (Binder I, 687; II, 1364; Buchler, 105; Seybold, 227.) – Sopitum canem ne excitu. (Seybold, 576.)
Poln.: Nie ciągnij psa za ogon, bo cię ukąsi.
953 Schleichende Hunde beissen am ersten.
Holl.: Sluipende honden bijten het eerst. (Harrebomée, I, 322.)
954 Schleichende Hunde naschen gern.
Holl.: Sluipende honden hebben het spek allereerst weg. (Harrebomée, I, 322.)
955 Schlimme Huing hewwe terrêtnet Fell. (Elbing.) – Frischbier, 1740.
956 Schweigender Hund beisst am ersten. – Petri, II, 533; Simrock, 5004; Körte, 3003; Braun, I, 1524.
957 Schwerlich essen die Hund Wurst, sie stehlen sie dann. – Gruter, III, 80; Lehmann, II, 575, 60.
958 Selbst ein Hund in der Fremde bellt sieben Jahre nicht.
Werth der Heimat.
959 Sieben Hunde sind eines Hasen Meister. – Petri, II, 522.
960 So die Hund Grass speyen, die Weiber vber die Flöh schreyen, oder sie die Zähe jucken, so schwartz scheinen die Höltzer vnd die Hecken, die alt Mauren schwitzen an ecken, die Bräut den Hafen scharren vnd lecken, soll sich ein Wetter herzustrecken. – Fischart, Prakt., in Kloster, VIII, 647.
961 So lange der Hund geht, jagt man ihn.
Holl.: Terwijl de hond gaat, drijft men hem immer voort. (Harrebomée, I, 322.)
962 So oft die Hunde pissen gehn, so oft die Weiber schwatzen stehn. (Mailand.)
963 So viel Hunde, so viel Schwänze; so viel Bräute, so viel Kränze.
964 Soll der Hund Schläge haben, so findet sich bald ein Stock. – Gaal, 917.
Engl.: It's an easy thing to find a staff to beat a dog or to find a stone to throw at a dog. (Gaal, 917.)
It.: Tosto si trova il bastone, per dar al cane. (Gaal, 917.)
965 Still beissige Hunde sind die schädlichsten. – Petri, II, 541.
966 Stumme Hunde beissen gern.
Lat.: A cane muto et aqua silente cave tibi. – Bruta fulmina. – Canis timidus vehementius latrat, quam mordet. – Fulgor ex pelvi.
967 Stumme Hunde und stille Wasser sind gefährlich. – Eiselein, 332; Simrock, 5003.
Lat.: Cave tibi a cane muto et aqua silente. (Seybold, 70; Philippi, I, 4 u. 77.)
968 Such dir einen andern Hund, wenn du keinen bessern Knochen hast. – Körte, 3034.
969 'T gift mehr bunt' Hünn' as ên. (Oldenburg.) – Firmenich, III, 13, 13.
970 Thu' wie ein Hund und leck' dich selber, wo du wund.
971 Todte hunde beissen nit. – Franck, I, 76b; II, 13b; Egenolff, 17a; Eyering, I, 726; Gruter, I, 66; Blum, 112; Sutor, 499; Binder II, 1324; Sailer, 185; Eiselein, 333; Pistor., VI, 51; Wurzbach II, 200; Körte, 3039 u. 3776; Simrock, 5056; Braun, I, 1548.
„Tod Hund beissen nimmer, sprach Antonius Commodus, wenn man jm saget, er solt nicht ein jedem vnd ein jedes mit dem Tod straffen, sondern sonst am Gut vnd Leib ein straff anthun.“ (Zeitbuch, CXXXVIIb.) „Die Todten beissen keinen; aber wer unter die Lebenden tritt, dem wird der Kopf geschoren und bellt ihn an, vom Tagelöhner bis zum Bürgermeister, wenn er einem von ihnen nicht die gehörige Verbeugung macht.“ (Frankfurter Bilder von Ed. Beurmann.) Man gibt dem Sprichwort folgenden Ursprung. Pompejus war seinen Feinden in die Hände gefallen. Als diese nun über sein Leben oder seinen Tod berathschlagten,
rieth Theodotus, ihn dem Cäsar aufzuopfern; denn, sprach er, todte Hunde beissen nicht. – Böse, ausser Wirksamkeit gesetzte Staatsdiener schaden uns nicht mehr. In Pommern: Dode Hunde bîtenj nich. (Dähnert, 199a.)
Böhm.: Mrtvý pes nekouše. (Čelakovsky, 236.)
Dän.: Biorne-skindet bids ikke. – Død hund bider ingen. (Prov, dan., 511.)
Frz.: Chien mort ne mord plus. (Gaal. 993.) – Mort le chien, mort le venin. (Kritzinger, 68b.) – Homme mort, ne mort point. (Kritzinger, 378a.)
Holl.: Doode honden bijten niet, al zien ze leelijk. (Harrebomée, I, 317.) – Doode honden bijten niet. (Bohn I, 312.)
It.: Cane (uomo) morto non fa più guerra. (Gaal, 933; Pazzaglia, 40, 1.)
Lat.: Canis a corio nunquam absterrebitur uncto. – Canis mortuus non mordet. (Eiselein, 333; Sutor, 504.) – Homo mortuus non facit guerram. (Binder II, 1324; Steinmeyer, 19.) – Mortui non mordent. (Binder II, 1900; Buchler, 234; Fischer, 139, 114; Hauer, Mij; Philippi, I, 257; Seybold, 314.)
Span.: El muerto no mordió.
Ung.: A döglött eb meg nem marja az embert. (Gaal, 933.)
972 Todte Hunde bellen nicht mehr. – Frischbier2, 1728.
Wird auch z. B. beim Kartenspiel gebraucht, um zu sagen, dass schon zugegebene Trümpfe nicht zu fürchten sind. Die Russen: Wenn der Hund gestorben ist, so hört das Bellen auf. (Altmann VI, 391.)
973 Todte Hunde sind gut schlagen, sie beissen nicht.
Wenn der Hund todt ist, steckt ihm jedes Kind die Hand in den Rachen. (Altmann VI, 488.)
974 Tolle Hunde bellen nicht. – Sprichwörtergarten, 168.
Der gefährliche Feind schreckt nicht durch Drohungen.
975 Twei Hunne an einem Knoken verdrêget sik nit. (Westf.)
976 Ueber einen gebissenen Hund fallen alle Hunde her.
977 Unnerdess dat de Hund schitt, segt Johann Jochen, is de Hâs lang' to Busch. – Hoefer, 485.
978 Verzagter Hund bellt am meisten. – Eiselein, 332; Simrock, 5005; Braun, I, 1528.
979 Viel Hunde fressen viel.
Dän.: Jo fleere hund, jo værre labe de saad. (Prov. dan., 312.)
980 Viel Hunde iest der Hasen tudt. – Robinson, 592.
981 Vil Heangd sen der Hôsen Dît. – Schuster, 133.
982 Vîl Hond sain Hoasens Toud. (Ungar. Bergland.) – Schröer.
983 Vil Hund beissen, da sie doch niemanden angebollen. – Lehmann, 702, 65.
984 Vil hund seind der hasen todt. – Franck, I, 75b, 84a u. 88a; II, 100b; Tappius, 150b; Eyering, I, 369 u. 418; III, 351; Egenolff, 97b; Petri, II, 573; Henisch, 943, 55; Gruter, I, 68; Gesner, I, 716; Lehmann, 587, 7; Binder II, 1931 u. 1997; Schottel, 1122a; Bücking, 111; Blum, 207; Coler, 590a; Eiselein, 282 u. 333; Körte, 3040; Simrock, 4986; Lohrengel, I, 675; Mayer, I, 113; Braun, I, 1551; für Waldeck: Firmenich, I, 326, 52; Curtze, 355, 510; für Steiermark: Firmenich, II, 766, 50; für Eifel: Schmitz, 184, 26; für Niederösterreich: Frommann, III, 391, 42; für Oberösterreich: Baumgarten, 80; für Altmark: Danneil, 275; schlesisch bei Gomolcke, 1049; Frommann, III, 243, 53; für Hannover: Schambach, I, 132.
Der Menge von Verfolgern unterliegen zuletzt Helden, nicht nur Hasen. Viele über einen macht die Klugheit selbst rathlos. Eine Zeit lang kann's einer schon aushalten, aber auf die Dauer ist der Sieg der Mehrzahl. So unterlag Napoleon; nur Preussens Friedrich ging unbesiegt aus dem Kampf hervor. Aber dafür heisst er auch der Einzige. – Die Russen: Einem Herrn kann man eher entfliehen als zwei Verfolgern. (Altmann VI, 496.) „Zwen hundt sein stets des hasen todt.“ (Waldis, IV, 1, 262.)
Böhm.: Mnoho psův (chrtův), zaječí smrt'. (Čelakovsky, 369.)
Dän.: Mange hunde ere harens død. (Bohn I, 387.)
Frz.: Enfin on est accablé par le nombre. (Starschedel, 410.)
Holl.: De veelheid der honden is der wolven dood. – Veel honden zijn den haas zijn dood. (Harrebomée, I, 322; Bohn I, 343.)
It.: Cent' ocche ammazzano un lupo. (Gaal, 922.)
Kroat.: Naproti tomu zas. – Vnogo psov vuka zakolje. (Čelakovsky, 369.)
Lat.: Cave multos, si singulos non times. (Faselius, 43.) – Cedendum multitudini. (Binder I, 186; II, 475; Erasm., 134; Fischer, 41, 24; Hauer, Mij2; Philippi, I, 78; Seybold, 72; Tappius, 149a.) – Ingenti turba franguntur fortia castra. – Loricam duram possunt penetrare
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