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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 67 Es ist des Holtzes nicht, daraus man (solche) Bilder schnitzen kann. - Eyering, I, 159; Körte, 2937.

Lat.: Non ex quovis ligno fiat Mercurius. (Binder II, 2168; Schonheim, N, 24.)

68 Es ist kein Holtz so dürr, das nicht einen Rauch von sich gibt, wenn's beginnt zu brennen. - Heshusius, Postilla, I, 287.

69 Es ist kein Holtz so dürr, es raucht, wenns an fewer kompt. - Petri, II, 268; Henisch, 778, 3.

70 Es ist kein Holz so grün, es brennt.

Frz.: Il n'est bois si vert qui ne s'allume. (Cahier, 232.)

71 Es ist kein schwerer Holz, als der Bettelstab. - Parömiakon, 2560.

72 Es ist schon manch krumm Holz gerade geworden.

73 Es ist wol (schon) ein so krumm holtz zu löffeln worden. - Franck, II, 107b; Tappius, 128a; Petri, II, 279; Lehmann, II, 136, 63; Eiselein, 319; Simrock, 4898; Körte, 2936.

74 Es lässt sich nicht alles Holz zu Bolzen drehen. - Eiselein, 88; Simrock, 1197.

Frz.: L'en ne peut faire de bois tord droicte fleche. (Leroux, II, 255.)

Holl.: Alle hout is geen timmerhout. - Van alle hout kan men geen lepels maken. (Harrebomee, I, 335 u. 336.)

75 Es lässt sich nicht aus jedem Holz ein schön Bild (Marienbild) schnitzen.

Es lässt sich z. B. nicht jeder Knabe zum Künstler bilden oder für die Wissenschaft bestimmen.

Holl.: Uit alle hout kan geen Mercurius-beeld gesneden worden.(Harrebomee, I, 336.)

76 Es mos am Holz seh, wenn's will Pfiffa ge. - Tobler, 45.

Es muss am Holz sein, wenn's soll Pfeifen geben. Aus nichts kann man nichts machen.

77 Es muss ein schlecht vnd geradt Holtz sein, dass man drehen kan, sonst ist Eysen vnd Arbeit verloren. - Lehmann, 455, 26; Sailer, 289.

Lehre ohne Talent bildet nicht.

78 Es muss grade Holtz seyn, was zu drehen dienen sol. - Petri, II, 289; Henisch, 741, 25.

Doch enthält gar mancher Knorren im Innern herrliche Maserfiguren.

79 Es muss starkes Holz sein, das Pfosten geben soll.

Holl.: Van dik hout zaagt men planken. (Harrebomee, I, 336.)

80 Es wird nicht alles Holz zu Bretern versägt. - Reinsberg IV, 21.

81 Faul Holz leuchtet wol, aber es wärmt (glüht) nicht (brennt schlecht). - Parömiakon, 2820.

82 Frisches Holz macht gutes (lustig) Feuer. - Winckler, III, 89.

Zu Gunsten zeitigen Heirathens.

Frz.: Il n'est feu que de bois, que de gros bois. (Starschedel, 50.) - Il n'est feu que de bois vert. (Lendroy, 733; Gaal, 905.) - Verde bauche fait chaud feu. (Leroux, I, 47.)

Holl.: Groen hout maakt heet vuur. (Harrebomee, I, 335.)

83 Genug Holz und gute Aschen hilft faulen Wäschern waschen.

84 Gespalten holtz gibt das best fewer. - Lehmann, 812, 3.

85 Gespalten Holz fahet gern Feuer. - Eiselein, 232; Simrock, 3541.

Lat.: E fissis lignis componitur optimus ignis. (Eiselein, 232; Binder II, 900.)

86 Gestohlenes Holz brennt auch.

87 Gibt ein grades Holtz gut Kol, so thuts ein krummes gleich so wol.

Lat.: Aeque pars ligni curvi ac recti ualet igni. (Germberg, 324.)

88 Gibt man jhm viel holtz, so macht er viel späne. - Lehmann, 822, 49; Simrock, 4908.

89 Glatt Holz ist gut spalten.

Mit guten Leuten ist leicht verkehren.

Dän.: Reen vedd er god at klöve. (Prov. dan., 469.)

90 Grobes Holz gibt das beste Feuer.

Frz.: Il n'est feu que de bois vert, que de gros bois. (Starschedel, 50.)

91 Grün Holz gibt mehr Rauch als Wärme.

Dän.: Grönne trae giver mere rög end varme. (Prov. dan., 553.)

92 Grün Holz verzehrt das dürr obenauf. - Eiselein, 319.

[Spaltenumbruch] 93 Grün vnd dürr Holtz brennen vngleich, wenn dass Grün erhitzt, so ist das Dürr verfladert. - Petri, II, 362; Lehmann, 146, 87; Sutor, 461; Eiselein, 319.

94 Grünes Holz, grosse Hitze. - Körte, 2943; Simrock, 4902.

Viel Rauch gibt es. Gewiss soll aber darunter die Frische des Holzes bezeichnet werden, im Gegensatze zu morschem, ersticktem. Wahr in Bezug auf die hitzige Jugend. Die Engländer: Grünes Holz macht gutes Feuer. Die Serben: Kurz Holz, rasche Kohlen; späte Kinder, rasche Waisen. (Reinsberg I, 129.)

95 Grünes Holz läuft krumm. - Sprichwörtergarten, 488.

In Bezug auf die Jugend, wenn sie nicht gehörig geleitet wird.

96 Grünes Holz wirft sich.

Die Venetier behaupten überhaupt, dass Holz und Frauen sich niemals gleich bleiben, weil Holz nach der Witterung sich ausdehnt oder zusammenschrumpft. (Reinsberg I, 31.)

97 Gutes Holz fressen keine Würmer.

98 Hartes Holz will eine starke Axt.

Heftige Krankheit, starke Mittel. Auch: Auf groben Klotz gehört ein grober Keil.

99 Hoggt1 Holt un sneien Braud2 is riywe Waare. (Büren.)

1) Gehauen, gehackt. 2) Geschnitten Brot.

100 Holt hacke on Wata lacke, dat göft schmale Naschbacke. (Natangen.) - Frischbier, 651.

101 Holt un Schad wässet alle Dag. (Büren.)

102 Holtz, das man in alten Monden fellet, das brennet gerne, aber es wechst nicht gern wider aus. - Coler, 185.

103 Holtz, Haar vnd Vnglück wachsen über Nacht. - Gruter, III, 50; Lehmann, II, 266, 67; Simrock, 4915.

Lat.: In proclivi mala. - Mala ultra adsunt.

104 Holtz im Hause ist so gut als Gold. - Petri, II, 384.

105 Holtz lass dich hawen gern, dise statt soll heissen Bern. - Etterlyn, XXXIIII; Pistor., II, 74; Kirchhofer, 58, 24.

Früher war da, wo jetzt Bern steht, ein grosser Eichwald. Viele Häuser wurden von diesem Holze gebaut. Obiges Sprichwort soll bei dem Bau (1191) der Wahlspruch gewesen sein, mit dem sich die Bauleute gegenseitig zur Arbeit ermuntert haben. Da die Zimmerleute einen grossen Bären fingen, so nannte man die Stadt danach, gab ihr einen Bären zum Wappen und fütterte auch etliche Bären zum Andenken. (Deutsche Romanzeitung, III, 44, 632.) "Als man zalt von Christus vnnsers Herren geburt, tusent, hundert vnd nüntzig eyn Jar, vnder vnd by zytten keyser Heinrichen des Sechsten, als er erst an dass Rych kommen was, ward die fürstlich statt Bern angefangen ze buwen, ... da wurden die ersten hüser gemacht von dem holtz so vff der hoffstat stund, vnd war domalen ein gemeyn sprüchwort holtz u. s. w." (Etterlyn, XXXIIII; Michael Stettler, Schweizerchronik, Bern 1627, I, 5a.)

106 Holtz schneidet nicht Eisen. - Gruter, III, 50; Lehmann, II, 266, 68.

107 Holtz spalten vnd in den Wald tragen ist vergeben arbeit. - Petri, II, 384.

108 Holz brennt nicht ohne Feuer.

109 Holz, das biegt, ist besser, als Holz, das bricht.

110 Holz, das nicht willig spaltet, treibt man mit Keilen auseinander.

111 Holz, das schon einmal sich beim fewer gewärmt, das brennet desto leichter. - Lehmann, 771, 21.

112 Holz, das zuvor beim Feuer gelegen, brennt besser. - Eiselein, 319.

Dän.: Det trae som för var varmed ved ilden, braender snarere end et andet. (Prov. dan., 553.)

113 Holz her, sagt der Zimmermann.

114 Holz ist besser als Rinde.

115 Holz ist Holz, aber Linde und Eiche fordern verschiedene Streiche.

116 Holz muss man im Sommer kaufen.

Holl.: Als het vreest, moet men geen hout koopen. (Harrebomee, I, 335.)

117 Holz und Feld kommen nicht zusammen, aber die Leute.

118 Holz und Frau bleibt sich niemals gleich.

Nach der Witterung dehnt sich das Holz aus und schrumpft zusammen.

[Spaltenumbruch] 67 Es ist des Holtzes nicht, daraus man (solche) Bilder schnitzen kann.Eyering, I, 159; Körte, 2937.

Lat.: Non ex quovis ligno fiat Mercurius. (Binder II, 2168; Schonheim, N, 24.)

68 Es ist kein Holtz so dürr, das nicht einen Rauch von sich gibt, wenn's beginnt zu brennen.Heshusius, Postilla, I, 287.

69 Es ist kein Holtz so dürr, es raucht, wenns an fewer kompt.Petri, II, 268; Henisch, 778, 3.

70 Es ist kein Holz so grün, es brennt.

Frz.: Il n'est bois si vert qui ne s'allume. (Cahier, 232.)

71 Es ist kein schwerer Holz, als der Bettelstab.Parömiakon, 2560.

72 Es ist schon manch krumm Holz gerade geworden.

73 Es ist wol (schon) ein so krumm holtz zu löffeln worden.Franck, II, 107b; Tappius, 128a; Petri, II, 279; Lehmann, II, 136, 63; Eiselein, 319; Simrock, 4898; Körte, 2936.

74 Es lässt sich nicht alles Holz zu Bolzen drehen.Eiselein, 88; Simrock, 1197.

Frz.: L'en ne peut faire de bois tord droicte flèche. (Leroux, II, 255.)

Holl.: Alle hout is geen timmerhout. – Van alle hout kan men geen lepels maken. (Harrebomée, I, 335 u. 336.)

75 Es lässt sich nicht aus jedem Holz ein schön Bild (Marienbild) schnitzen.

Es lässt sich z. B. nicht jeder Knabe zum Künstler bilden oder für die Wissenschaft bestimmen.

Holl.: Uit alle hout kan geen Mercurius-beeld gesneden worden.(Harrebomée, I, 336.)

76 Es mos am Holz seh, wenn's will Pfiffa ge.Tobler, 45.

Es muss am Holz sein, wenn's soll Pfeifen geben. Aus nichts kann man nichts machen.

77 Es muss ein schlecht vnd geradt Holtz sein, dass man drehen kan, sonst ist Eysen vnd Arbeit verloren.Lehmann, 455, 26; Sailer, 289.

Lehre ohne Talent bildet nicht.

78 Es muss grade Holtz seyn, was zu drehen dienen sol.Petri, II, 289; Henisch, 741, 25.

Doch enthält gar mancher Knorren im Innern herrliche Maserfiguren.

79 Es muss starkes Holz sein, das Pfosten geben soll.

Holl.: Van dik hout zaagt men planken. (Harrebomée, I, 336.)

80 Es wird nicht alles Holz zu Bretern versägt.Reinsberg IV, 21.

81 Faul Holz leuchtet wol, aber es wärmt (glüht) nicht (brennt schlecht).Parömiakon, 2820.

82 Frisches Holz macht gutes (lustig) Feuer.Winckler, III, 89.

Zu Gunsten zeitigen Heirathens.

Frz.: Il n'est feu que de bois, que de gros bois. (Starschedel, 50.) – Il n'est feu que de bois vert. (Lendroy, 733; Gaal, 905.) – Verde bûche fait chaud feu. (Leroux, I, 47.)

Holl.: Groen hout maakt heet vuur. (Harrebomée, I, 335.)

83 Genug Holz und gute Aschen hilft faulen Wäschern waschen.

84 Gespalten holtz gibt das best fewer.Lehmann, 812, 3.

85 Gespalten Holz fahet gern Feuer.Eiselein, 232; Simrock, 3541.

Lat.: E fissis lignis componitur optimus ignis. (Eiselein, 232; Binder II, 900.)

86 Gestohlenes Holz brennt auch.

87 Gibt ein grades Holtz gut Kol, so thuts ein krummes gleich so wol.

Lat.: Aeque pars ligni curvi ac recti ualet igni. (Germberg, 324.)

88 Gibt man jhm viel holtz, so macht er viel späne.Lehmann, 822, 49; Simrock, 4908.

89 Glatt Holz ist gut spalten.

Mit guten Leuten ist leicht verkehren.

Dän.: Reen vedd er god at kløve. (Prov. dan., 469.)

90 Grobes Holz gibt das beste Feuer.

Frz.: Il n'est feu que de bois vert, que de gros bois. (Starschedel, 50.)

91 Grün Holz gibt mehr Rauch als Wärme.

Dän.: Grønne træ giver mere røg end varme. (Prov. dan., 553.)

92 Grün Holz verzehrt das dürr obenauf.Eiselein, 319.

[Spaltenumbruch] 93 Grün vnd dürr Holtz brennen vngleich, wenn dass Grün erhitzt, so ist das Dürr verfladert.Petri, II, 362; Lehmann, 146, 87; Sutor, 461; Eiselein, 319.

94 Grünes Holz, grosse Hitze.Körte, 2943; Simrock, 4902.

Viel Rauch gibt es. Gewiss soll aber darunter die Frische des Holzes bezeichnet werden, im Gegensatze zu morschem, ersticktem. Wahr in Bezug auf die hitzige Jugend. Die Engländer: Grünes Holz macht gutes Feuer. Die Serben: Kurz Holz, rasche Kohlen; späte Kinder, rasche Waisen. (Reinsberg I, 129.)

95 Grünes Holz läuft krumm.Sprichwörtergarten, 488.

In Bezug auf die Jugend, wenn sie nicht gehörig geleitet wird.

96 Grünes Holz wirft sich.

Die Venetier behaupten überhaupt, dass Holz und Frauen sich niemals gleich bleiben, weil Holz nach der Witterung sich ausdehnt oder zusammenschrumpft. (Reinsberg I, 31.)

97 Gutes Holz fressen keine Würmer.

98 Hartes Holz will eine starke Axt.

Heftige Krankheit, starke Mittel. Auch: Auf groben Klotz gehört ein grober Keil.

99 Hoggt1 Holt un snîën Braud2 is riywe Waare. (Büren.)

1) Gehauen, gehackt. 2) Geschnitten Brot.

100 Holt hacke ôn Wata lacke, dat göft schmale Nâschbacke. (Natangen.) – Frischbier, 651.

101 Holt un Schad wässet alle Dag. (Büren.)

102 Holtz, das man in alten Monden fellet, das brennet gerne, aber es wechst nicht gern wider aus.Coler, 185.

103 Holtz, Haar vnd Vnglück wachsen über Nacht.Gruter, III, 50; Lehmann, II, 266, 67; Simrock, 4915.

Lat.: In proclivi mala. – Mala ultra adsunt.

104 Holtz im Hause ist so gut als Gold.Petri, II, 384.

105 Holtz lass dich hawen gern, dise statt soll heissen Bern.Etterlyn, XXXIIII; Pistor., II, 74; Kirchhofer, 58, 24.

Früher war da, wo jetzt Bern steht, ein grosser Eichwald. Viele Häuser wurden von diesem Holze gebaut. Obiges Sprichwort soll bei dem Bau (1191) der Wahlspruch gewesen sein, mit dem sich die Bauleute gegenseitig zur Arbeit ermuntert haben. Da die Zimmerleute einen grossen Bären fingen, so nannte man die Stadt danach, gab ihr einen Bären zum Wappen und fütterte auch etliche Bären zum Andenken. (Deutsche Romanzeitung, III, 44, 632.) „Als man zalt von Christus vnnsers Herren geburt, tusent, hundert vnd nüntzig eyn Jar, vnder vnd by zytten keyser Heinrichen des Sechsten, als er erst an dass Rych kommen was, ward die fürstlich statt Bern angefangen ze buwen, ... da wurden die ersten hüser gemacht von dem holtz so vff der hoffstat stund, vnd war domalen ein gemeyn sprüchwort holtz u. s. w.“ (Etterlyn, XXXIIII; Michael Stettler, Schweizerchronik, Bern 1627, I, 5a.)

106 Holtz schneidet nicht Eisen.Gruter, III, 50; Lehmann, II, 266, 68.

107 Holtz spalten vnd in den Wald tragen ist vergeben arbeit.Petri, II, 384.

108 Holz brennt nicht ohne Feuer.

109 Holz, das biegt, ist besser, als Holz, das bricht.

110 Holz, das nicht willig spaltet, treibt man mit Keilen auseinander.

111 Holz, das schon einmal sich beim fewer gewärmt, das brennet desto leichter.Lehmann, 771, 21.

112 Holz, das zuvor beim Feuer gelegen, brennt besser.Eiselein, 319.

Dän.: Det træ som før var varmed ved ilden, brænder snarere end et andet. (Prov. dan., 553.)

113 Holz her, sagt der Zimmermann.

114 Holz ist besser als Rinde.

115 Holz ist Holz, aber Linde und Eiche fordern verschiedene Streiche.

116 Holz muss man im Sommer kaufen.

Holl.: Als het vreest, moet men geen hout koopen. (Harrebomée, I, 335.)

117 Holz und Feld kommen nicht zusammen, aber die Leute.

118 Holz und Frau bleibt sich niemals gleich.

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[[376]/0382] 67 Es ist des Holtzes nicht, daraus man (solche) Bilder schnitzen kann. – Eyering, I, 159; Körte, 2937. Lat.: Non ex quovis ligno fiat Mercurius. (Binder II, 2168; Schonheim, N, 24.) 68 Es ist kein Holtz so dürr, das nicht einen Rauch von sich gibt, wenn's beginnt zu brennen. – Heshusius, Postilla, I, 287. 69 Es ist kein Holtz so dürr, es raucht, wenns an fewer kompt. – Petri, II, 268; Henisch, 778, 3. 70 Es ist kein Holz so grün, es brennt. Frz.: Il n'est bois si vert qui ne s'allume. (Cahier, 232.) 71 Es ist kein schwerer Holz, als der Bettelstab. – Parömiakon, 2560. 72 Es ist schon manch krumm Holz gerade geworden. 73 Es ist wol (schon) ein so krumm holtz zu löffeln worden. – Franck, II, 107b; Tappius, 128a; Petri, II, 279; Lehmann, II, 136, 63; Eiselein, 319; Simrock, 4898; Körte, 2936. 74 Es lässt sich nicht alles Holz zu Bolzen drehen. – Eiselein, 88; Simrock, 1197. Frz.: L'en ne peut faire de bois tord droicte flèche. (Leroux, II, 255.) Holl.: Alle hout is geen timmerhout. – Van alle hout kan men geen lepels maken. (Harrebomée, I, 335 u. 336.) 75 Es lässt sich nicht aus jedem Holz ein schön Bild (Marienbild) schnitzen. Es lässt sich z. B. nicht jeder Knabe zum Künstler bilden oder für die Wissenschaft bestimmen. Holl.: Uit alle hout kan geen Mercurius-beeld gesneden worden.(Harrebomée, I, 336.) 76 Es mos am Holz seh, wenn's will Pfiffa ge. – Tobler, 45. Es muss am Holz sein, wenn's soll Pfeifen geben. Aus nichts kann man nichts machen. 77 Es muss ein schlecht vnd geradt Holtz sein, dass man drehen kan, sonst ist Eysen vnd Arbeit verloren. – Lehmann, 455, 26; Sailer, 289. Lehre ohne Talent bildet nicht. 78 Es muss grade Holtz seyn, was zu drehen dienen sol. – Petri, II, 289; Henisch, 741, 25. Doch enthält gar mancher Knorren im Innern herrliche Maserfiguren. 79 Es muss starkes Holz sein, das Pfosten geben soll. Holl.: Van dik hout zaagt men planken. (Harrebomée, I, 336.) 80 Es wird nicht alles Holz zu Bretern versägt. – Reinsberg IV, 21. 81 Faul Holz leuchtet wol, aber es wärmt (glüht) nicht (brennt schlecht). – Parömiakon, 2820. 82 Frisches Holz macht gutes (lustig) Feuer. – Winckler, III, 89. Zu Gunsten zeitigen Heirathens. Frz.: Il n'est feu que de bois, que de gros bois. (Starschedel, 50.) – Il n'est feu que de bois vert. (Lendroy, 733; Gaal, 905.) – Verde bûche fait chaud feu. (Leroux, I, 47.) Holl.: Groen hout maakt heet vuur. (Harrebomée, I, 335.) 83 Genug Holz und gute Aschen hilft faulen Wäschern waschen. 84 Gespalten holtz gibt das best fewer. – Lehmann, 812, 3. 85 Gespalten Holz fahet gern Feuer. – Eiselein, 232; Simrock, 3541. Lat.: E fissis lignis componitur optimus ignis. (Eiselein, 232; Binder II, 900.) 86 Gestohlenes Holz brennt auch. 87 Gibt ein grades Holtz gut Kol, so thuts ein krummes gleich so wol. Lat.: Aeque pars ligni curvi ac recti ualet igni. (Germberg, 324.) 88 Gibt man jhm viel holtz, so macht er viel späne. – Lehmann, 822, 49; Simrock, 4908. 89 Glatt Holz ist gut spalten. Mit guten Leuten ist leicht verkehren. Dän.: Reen vedd er god at kløve. (Prov. dan., 469.) 90 Grobes Holz gibt das beste Feuer. Frz.: Il n'est feu que de bois vert, que de gros bois. (Starschedel, 50.) 91 Grün Holz gibt mehr Rauch als Wärme. Dän.: Grønne træ giver mere røg end varme. (Prov. dan., 553.) 92 Grün Holz verzehrt das dürr obenauf. – Eiselein, 319. 93 Grün vnd dürr Holtz brennen vngleich, wenn dass Grün erhitzt, so ist das Dürr verfladert. – Petri, II, 362; Lehmann, 146, 87; Sutor, 461; Eiselein, 319. 94 Grünes Holz, grosse Hitze. – Körte, 2943; Simrock, 4902. Viel Rauch gibt es. Gewiss soll aber darunter die Frische des Holzes bezeichnet werden, im Gegensatze zu morschem, ersticktem. Wahr in Bezug auf die hitzige Jugend. Die Engländer: Grünes Holz macht gutes Feuer. Die Serben: Kurz Holz, rasche Kohlen; späte Kinder, rasche Waisen. (Reinsberg I, 129.) 95 Grünes Holz läuft krumm. – Sprichwörtergarten, 488. In Bezug auf die Jugend, wenn sie nicht gehörig geleitet wird. 96 Grünes Holz wirft sich. Die Venetier behaupten überhaupt, dass Holz und Frauen sich niemals gleich bleiben, weil Holz nach der Witterung sich ausdehnt oder zusammenschrumpft. (Reinsberg I, 31.) 97 Gutes Holz fressen keine Würmer. 98 Hartes Holz will eine starke Axt. Heftige Krankheit, starke Mittel. Auch: Auf groben Klotz gehört ein grober Keil. 99 Hoggt1 Holt un snîën Braud2 is riywe Waare. (Büren.) 1) Gehauen, gehackt. 2) Geschnitten Brot. 100 Holt hacke ôn Wata lacke, dat göft schmale Nâschbacke. (Natangen.) – Frischbier, 651. 101 Holt un Schad wässet alle Dag. (Büren.) 102 Holtz, das man in alten Monden fellet, das brennet gerne, aber es wechst nicht gern wider aus. – Coler, 185. 103 Holtz, Haar vnd Vnglück wachsen über Nacht. – Gruter, III, 50; Lehmann, II, 266, 67; Simrock, 4915. Lat.: In proclivi mala. – Mala ultra adsunt. 104 Holtz im Hause ist so gut als Gold. – Petri, II, 384. 105 Holtz lass dich hawen gern, dise statt soll heissen Bern. – Etterlyn, XXXIIII; Pistor., II, 74; Kirchhofer, 58, 24. Früher war da, wo jetzt Bern steht, ein grosser Eichwald. Viele Häuser wurden von diesem Holze gebaut. Obiges Sprichwort soll bei dem Bau (1191) der Wahlspruch gewesen sein, mit dem sich die Bauleute gegenseitig zur Arbeit ermuntert haben. Da die Zimmerleute einen grossen Bären fingen, so nannte man die Stadt danach, gab ihr einen Bären zum Wappen und fütterte auch etliche Bären zum Andenken. (Deutsche Romanzeitung, III, 44, 632.) „Als man zalt von Christus vnnsers Herren geburt, tusent, hundert vnd nüntzig eyn Jar, vnder vnd by zytten keyser Heinrichen des Sechsten, als er erst an dass Rych kommen was, ward die fürstlich statt Bern angefangen ze buwen, ... da wurden die ersten hüser gemacht von dem holtz so vff der hoffstat stund, vnd war domalen ein gemeyn sprüchwort holtz u. s. w.“ (Etterlyn, XXXIIII; Michael Stettler, Schweizerchronik, Bern 1627, I, 5a.) 106 Holtz schneidet nicht Eisen. – Gruter, III, 50; Lehmann, II, 266, 68. 107 Holtz spalten vnd in den Wald tragen ist vergeben arbeit. – Petri, II, 384. 108 Holz brennt nicht ohne Feuer. 109 Holz, das biegt, ist besser, als Holz, das bricht. 110 Holz, das nicht willig spaltet, treibt man mit Keilen auseinander. 111 Holz, das schon einmal sich beim fewer gewärmt, das brennet desto leichter. – Lehmann, 771, 21. 112 Holz, das zuvor beim Feuer gelegen, brennt besser. – Eiselein, 319. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [376]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/382>, abgerufen am 21.11.2024.