Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch] 17 Auff ein astig holtz gehört ein stahlen (starcker) keil. - Petri, II, 23; Henisch, 1439, 59. 18 Auff ein grobes Holz gehört ein grober Keil. - Schuppius. 19 Aus demselben Holze zimmert man Sauställe und Kirchstühle. Böhm.: Z jednoho dreva socha i lopata. (Celakovsky, 214.) Holl.: Van een hout maakt men een kakhuis en eene tafel. (Harrebomee, I, 336.) 20 Aus dürrem Holz ist gut drehen. Der alte Mann gehört in den Rath. 21 Aus einem krummen Holz wird kein grader Stock. - Eyering, I, 143; III, 428. Böhm.: Zuvirele drevo tezko se zprimi. (Celakovsky, 222.) Dän.: Man giör ikke gierne ret stock af kroget trae. (Prov. dan., 532.) 22 Aus (klein) gespalten Holtz wird ein gut fewr. - Petri, II, 29. 23 Aus Holz lässt sich eher Kohle machen, als aus Kohle Holz. - Altmann VI, 404. 24 Auss Holtz macht man grosse vnd kleine Heiligen. - Lehmann, 573, 84; Simrock, 4906; Eiselein, 319; Braun, I, 1464. Lat.: Ex ligno fit divus. (Lehmann, 573, 84.) - Olim truncus eram ficulnus, inutile lignum, quum faber incertus, scamnum faceretne Priapum, maluit esse deum. (Horaz.) (Eiselein, 319.) 25 Auss Holtz vnd erd schmeckt die speiss auch wol. - Petri, II, 29; Henisch, 917, 42. Aus hölzernem und irdenem Geschirr. 26 Auss Holtz vnd Steinen kompt Menschen Nahrung. - Petri, II, 29. 27 Bat dat Holt harde es, sach de Osse, deu slaug he mettem Stärte annen Beum. (Iserlohn.) - Frommann, III, 256, 53. Was (wie) das Holz hart ist, sagte der Ochse, da schlug er mit dem Schwanz an einen Baum. 28 Bei grünem Holz, warmem Brot und jungem Wein kann die Wirthschaft nicht gedeihn. Holl.: Groen hout, heet brood en nieuwe wijn, dat kan voor 't huis niet dienstig zijn. (Harrebomee, I, 335.) 29 Boa me Holt häupet, flaiget Späne. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 69, 113. 30 Böses Holz gibt böse Späne. 31 Das Holz gar tapfer ist, wenn es sich mit Eisen misst. 32 Das Holz ist gut, wenn's nur zum rechten Zimmermann kommt. - Eiselein, 319; Simrock, 4905. Frz.: Il est du bois, dont on le fait. Lat.: Proba est materia si probum adhibeas fabrum. (Eiselein, 319.) 33 Das Holz muss pfleglich gehalten werden. - Eisenhart, 259; Hillebrand, 60, 87; Pistor., V, 64; Graf, 130, 380; Simrock, 4891; Eiselein, 319. Es liegt im allgemeinen Interesse, dass die Waldungen (Holzungen) nach den Regeln der Haushaltungskunst und den Forstordnungen gemäss gepflegt und genutzt werden, nicht blos um künftigem Holzmangel vorzubeugen, sondern auch um das Land vor Ueberschwemmungen zu bewahren und die erforderliche Regenmenge zu erzeugen, wie deren richtige Vertheilung zu befördern. 34 Das Holz, welches das Feuer nährt, wird von ihm verzehrt. - Parömiakon, 210. Dasselbe erfahren häufig Aeltern von ihren undankbaren Kindern. 35 Das Holz zeugt selbst den Wurm, der es hernach benagt. 36 Das nasse Holz verbrennt mit dem trockenen. 37 Dat was man'n lütten Holt, säd' de Bor, tründelt (rollt) von'n Barg' un hel sich an'n Strohalm. - Hoefer, 73. 38 De god in 't Holt röpt, kriegt en gode Antword. (Holst.) - Schütze, II, 153; Körte, 2942. 39 Dein Holz zu Spänen hack', dein Mehl zu Kuchen back', dein Schwein zu Würsten hack', dann greif' zum Bettelsack. - Oldenb. Volksb., X, 33. Nur, wie Fr. Hasenow in seinen (sprichwörterreichen) Deutschen Sprachbildern (Bazar, 1867, Nr. 26, S. 213) bemerkt, eine andere (umschreibende längere) Form für das bekanntere: "Wohlschmack bringt Bettelsack." [Spaltenumbruch] 40 Der eine hackt Holz und dem andern fliegen die Späne an den Kopf. Aehnlich russisch Altmann V, 70. 41 Die hat Holz vor der Herberge, da brennt's, predigte der Karmeliter von der Nonne Theresia. - Klosterspiegel, 45, 20. 42 Dürr Holz brennt (wärmt) besser als grünes. - Eiselein, 319; Parömiakon, 1536. 43 Dürr Holz gibt gut Feuer. Mhd.: Dürrez holz machet rost. (Krone.) (Zingerle, 71.) 44 Dürr Holz unten im Feuer, frisst das grüne obenauf. - Simrock, 1739. 45 Dürres Holz ist stolz. Biegt sich nicht. 46 Dürres Holz lässt sich nicht biegen. "Die grünen Zweige kannst du wol gerade machen, an dürrem Holze hilft dir alles Richten nichts." (Sadi's Rosengarten.) 47 Dürres Holz wird nicht grün, wenn man es auch begiesst. Frz.: Arrouser le boys mort et sec. (Bovill, III, 11.) Lat.: Aridum irrigare lignum. (Bovill, III, 11.) 48 Ein faul Holz ins Feuer gelegt, macht einen bösen Geruch, ein heilloses Gesind im Haus ein böses Gerücht. - Sailer, 332. 49 Ein holtz so zuvor beim Feuer gelegen, brent ehe alss ein leichter anders. - Lehmann, 144, 61 u. 875, 91. 50 Ein Holz allein kan nicht lang brennen. - Petri, II, 198; Henisch, 502, 2. 51 Ein krumb Holtz gibt keinen Bildstock. - Lehmann, 509, 8. 52 Ein krumb Holtz gibt so gut Hitz als ein gerathes. - Lehmann, 149, 133 u. 327, 36. 53 Ein krumb Holtz kan man brechen, aber schwerlich gerad machen. - Lehmann, 129, 18. 54 Ein krumbs Holtz gibt so wohl Kohlen als ein grades. - Petri, II, 210; Henisch, 1504, 21; Sutor, 114. Holl.: Also wel brant een crom holt als een recht. (Tunn., 5, 16.) Lat.: Eque pars ligni curvi ac recti valet igni. (Fallersleben, 108; Sutor, 114.) 55 Ein krumbs Holtz taugt wohl zu Löffl. - Sutor, 117. Lat.: E fimbria de texto judico. (Sutor, 117.) 56 Ein krumm Holz ist übel gerad zu machen. - Seybold, 279. 57 Ein krumm Holz wächst nimmer gerade. - Eiselein, 319. 58 Ein krummes Stück Holz brennt ebenso gut als ein gerades. - Parömiakon, 133. 59 Ein Scheit Holz gibt kein Fewer, die Stuben zu wermen. - Lehmann, 167, 13. 60 Em dreit det Haulz net än de Bäsch. - Schuster, 969. 61 Ennelng1 Holt dragt swar, se(de) de Sneider, do stonde2 he sick up sein Ellstock. (Ostfries.) - Frommann, IV, 287, 444; Eichwald, 1773; Bueren, 457; Hoefer, 942. 1) Endlings, ennlank, senkrecht aufgestelleltes; auch: Enkelt Holt. 2) Stützte. 62 Es gibt kein besser Holz zur Himmelsleiter als Bettelstäbe. - Parömiakon, 1893. Abraham a Sancta Clara will damit den Segen der Wohlthätigkeit gegen Arme ausdrücken. Nur in diesem Sinn enthält das Sprichwort Wahrheit; in jedem andern sind gerade Bettelstäbe das schlechteste Holz. 63 Es gibt mehr krummes als gerades Holz im Walde. Böhm.: Kriveho drivi (krivek) v lese nejvice. (Celakovsky, 31.) 64 Es gibt nicht jedes Holz einen Schlägel. - Sutor, 540. Lat.: Non est una omnium facies. (Sutor, 540.) 65 Es hat schon offt ein krummes Holtz zu einem Löffel getaugt. - Sutor, 912. 66 Es ist ein hübsch Bissel eigen Holz, sagte Hans; da hatte er einen Schiefer (Splitter) aus dem Finger gezogen. Holl.: Ik heb klei aan mijn gat, zei de boerin, komende uit ane sloot gekropen, en zij had wol noch webbe. (Harrebomee, I, 73.)
[Spaltenumbruch] 17 Auff ein astig holtz gehört ein stahlen (starcker) keil. – Petri, II, 23; Henisch, 1439, 59. 18 Auff ein grobes Holz gehört ein grober Keil. – Schuppius. 19 Aus demselben Holze zimmert man Sauställe und Kirchstühle. Böhm.: Z jednoho dřeva socha i lopata. (Čelakovsky, 214.) Holl.: Van een hout maakt men een kakhuis en eene tafel. (Harrebomée, I, 336.) 20 Aus dürrem Holz ist gut drehen. Der alte Mann gehört in den Rath. 21 Aus einem krummen Holz wird kein grader Stock. – Eyering, I, 143; III, 428. Böhm.: Zuvířelé dřevo tĕžko se zpřímí. (Čelakovsky, 222.) Dän.: Man giør ikke gierne ret stock af kroget træ. (Prov. dan., 532.) 22 Aus (klein) gespalten Holtz wird ein gut fewr. – Petri, II, 29. 23 Aus Holz lässt sich eher Kohle machen, als aus Kohle Holz. – Altmann VI, 404. 24 Auss Holtz macht man grosse vnd kleine Heiligen. – Lehmann, 573, 84; Simrock, 4906; Eiselein, 319; Braun, I, 1464. Lat.: Ex ligno fit divus. (Lehmann, 573, 84.) – Olim truncus eram ficulnus, inutile lignum, quum faber incertus, scamnum faceretne Priapum, maluit esse deum. (Horaz.) (Eiselein, 319.) 25 Auss Holtz vnd erd schmeckt die speiss auch wol. – Petri, II, 29; Henisch, 917, 42. Aus hölzernem und irdenem Geschirr. 26 Auss Holtz vnd Steinen kompt Menschen Nahrung. – Petri, II, 29. 27 Bat dat Holt harde es, sach de Osse, déu slaug he mettem Stärte annen Béum. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 53. Was (wie) das Holz hart ist, sagte der Ochse, da schlug er mit dem Schwanz an einen Baum. 28 Bei grünem Holz, warmem Brot und jungem Wein kann die Wirthschaft nicht gedeihn. Holl.: Groen hout, heet brood en nieuwe wijn, dat kan voor 't huis niet dienstig zijn. (Harrebomée, I, 335.) 29 Boa me Holt häupet, flaiget Späne. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 69, 113. 30 Böses Holz gibt böse Späne. 31 Das Holz gar tapfer ist, wenn es sich mit Eisen misst. 32 Das Holz ist gut, wenn's nur zum rechten Zimmermann kommt. – Eiselein, 319; Simrock, 4905. Frz.: Il est du bois, dont on le fait. Lat.: Proba est materia si probum adhibeas fabrum. (Eiselein, 319.) 33 Das Holz muss pfleglich gehalten werden. – Eisenhart, 259; Hillebrand, 60, 87; Pistor., V, 64; Graf, 130, 380; Simrock, 4891; Eiselein, 319. Es liegt im allgemeinen Interesse, dass die Waldungen (Holzungen) nach den Regeln der Haushaltungskunst und den Forstordnungen gemäss gepflegt und genutzt werden, nicht blos um künftigem Holzmangel vorzubeugen, sondern auch um das Land vor Ueberschwemmungen zu bewahren und die erforderliche Regenmenge zu erzeugen, wie deren richtige Vertheilung zu befördern. 34 Das Holz, welches das Feuer nährt, wird von ihm verzehrt. – Parömiakon, 210. Dasselbe erfahren häufig Aeltern von ihren undankbaren Kindern. 35 Das Holz zeugt selbst den Wurm, der es hernach benagt. 36 Das nasse Holz verbrennt mit dem trockenen. 37 Dat was man'n lütten Holt, säd' de Bôr, tründelt (rollt) von'n Barg' un hêl sich an'n Strôhalm. – Hoefer, 73. 38 De gôd in 't Holt röpt, kriegt en gôde Antwôrd. (Holst.) – Schütze, II, 153; Körte, 2942. 39 Dein Holz zu Spänen hack', dein Mehl zu Kuchen back', dein Schwein zu Würsten hack', dann greif' zum Bettelsack. – Oldenb. Volksb., X, 33. Nur, wie Fr. Hasenow in seinen (sprichwörterreichen) Deutschen Sprachbildern (Bazar, 1867, Nr. 26, S. 213) bemerkt, eine andere (umschreibende längere) Form für das bekanntere: „Wohlschmack bringt Bettelsack.“ [Spaltenumbruch] 40 Der eine hackt Holz und dem andern fliegen die Späne an den Kopf. Aehnlich russisch Altmann V, 70. 41 Die hat Holz vor der Herberge, da brennt's, predigte der Karmeliter von der Nonne Theresia. – Klosterspiegel, 45, 20. 42 Dürr Holz brennt (wärmt) besser als grünes. – Eiselein, 319; Parömiakon, 1536. 43 Dürr Holz gibt gut Feuer. Mhd.: Dürrez holz machet rost. (Krone.) (Zingerle, 71.) 44 Dürr Holz unten im Feuer, frisst das grüne obenauf. – Simrock, 1739. 45 Dürres Holz ist stolz. Biegt sich nicht. 46 Dürres Holz lässt sich nicht biegen. „Die grünen Zweige kannst du wol gerade machen, an dürrem Holze hilft dir alles Richten nichts.“ (Sadi's Rosengarten.) 47 Dürres Holz wird nicht grün, wenn man es auch begiesst. Frz.: Arrouser le boys mort et sec. (Bovill, III, 11.) Lat.: Aridum irrigare lignum. (Bovill, III, 11.) 48 Ein faul Holz ins Feuer gelegt, macht einen bösen Geruch, ein heilloses Gesind im Haus ein böses Gerücht. – Sailer, 332. 49 Ein holtz so zuvor beim Feuer gelegen, brent ehe alss ein leichter anders. – Lehmann, 144, 61 u. 875, 91. 50 Ein Holz allein kan nicht lang brennen. – Petri, II, 198; Henisch, 502, 2. 51 Ein krumb Holtz gibt keinen Bildstock. – Lehmann, 509, 8. 52 Ein krumb Holtz gibt so gut Hitz als ein gerathes. – Lehmann, 149, 133 u. 327, 36. 53 Ein krumb Holtz kan man brechen, aber schwerlich gerad machen. – Lehmann, 129, 18. 54 Ein krumbs Holtz gibt so wohl Kohlen als ein grades. – Petri, II, 210; Henisch, 1504, 21; Sutor, 114. Holl.: Also wel brant een crom holt als een recht. (Tunn., 5, 16.) Lat.: Eque pars ligni curvi ac recti valet igni. (Fallersleben, 108; Sutor, 114.) 55 Ein krumbs Holtz taugt wohl zu Löffl. – Sutor, 117. Lat.: E fimbria de texto judico. (Sutor, 117.) 56 Ein krumm Holz ist übel gerad zu machen. – Seybold, 279. 57 Ein krumm Holz wächst nimmer gerade. – Eiselein, 319. 58 Ein krummes Stück Holz brennt ebenso gut als ein gerades. – Parömiakon, 133. 59 Ein Scheit Holz gibt kein Fewer, die Stuben zu wermen. – Lehmann, 167, 13. 60 Em drît det Hûlz net än de Bäsch. – Schuster, 969. 61 Ennelng1 Holt drâgt swâr, se(de) de Snîder, dô stônde2 he sick up sîn Ellstock. (Ostfries.) – Frommann, IV, 287, 444; Eichwald, 1773; Bueren, 457; Hoefer, 942. 1) Endlings, ennlank, senkrecht aufgestelleltes; auch: Enkelt Holt. 2) Stützte. 62 Es gibt kein besser Holz zur Himmelsleiter als Bettelstäbe. – Parömiakon, 1893. Abraham a Sancta Clara will damit den Segen der Wohlthätigkeit gegen Arme ausdrücken. Nur in diesem Sinn enthält das Sprichwort Wahrheit; in jedem andern sind gerade Bettelstäbe das schlechteste Holz. 63 Es gibt mehr krummes als gerades Holz im Walde. Böhm.: Křivého dříví (křivek) v lese nejvíce. (Čelakovsky, 31.) 64 Es gibt nicht jedes Holz einen Schlägel. – Sutor, 540. Lat.: Non est una omnium facies. (Sutor, 540.) 65 Es hat schon offt ein krummes Holtz zu einem Löffel getaugt. – Sutor, 912. 66 Es ist ein hübsch Bissel eigen Holz, sagte Hans; da hatte er einen Schiefer (Splitter) aus dem Finger gezogen. Holl.: Ik heb klei aan mijn gat, zei de boerin, komende uit ane sloot gekropen, en zij had wol noch webbe. (Harrebomée, I, 73.)
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17 Auff ein astig holtz gehört ein stahlen (starcker) keil. – Petri, II, 23; Henisch, 1439, 59.
18 Auff ein grobes Holz gehört ein grober Keil. – Schuppius.
19 Aus demselben Holze zimmert man Sauställe und Kirchstühle.
Böhm.: Z jednoho dřeva socha i lopata. (Čelakovsky, 214.)
Holl.: Van een hout maakt men een kakhuis en eene tafel. (Harrebomée, I, 336.)
20 Aus dürrem Holz ist gut drehen.
Der alte Mann gehört in den Rath.
21 Aus einem krummen Holz wird kein grader Stock. – Eyering, I, 143; III, 428.
Böhm.: Zuvířelé dřevo tĕžko se zpřímí. (Čelakovsky, 222.)
Dän.: Man giør ikke gierne ret stock af kroget træ. (Prov. dan., 532.)
22 Aus (klein) gespalten Holtz wird ein gut fewr. – Petri, II, 29.
23 Aus Holz lässt sich eher Kohle machen, als aus Kohle Holz. – Altmann VI, 404.
24 Auss Holtz macht man grosse vnd kleine Heiligen. – Lehmann, 573, 84; Simrock, 4906; Eiselein, 319; Braun, I, 1464.
Lat.: Ex ligno fit divus. (Lehmann, 573, 84.) – Olim truncus eram ficulnus, inutile lignum, quum faber incertus, scamnum faceretne Priapum, maluit esse deum. (Horaz.) (Eiselein, 319.)
25 Auss Holtz vnd erd schmeckt die speiss auch wol. – Petri, II, 29; Henisch, 917, 42.
Aus hölzernem und irdenem Geschirr.
26 Auss Holtz vnd Steinen kompt Menschen Nahrung. – Petri, II, 29.
27 Bat dat Holt harde es, sach de Osse, déu slaug he mettem Stärte annen Béum. (Iserlohn.) – Frommann, III, 256, 53.
Was (wie) das Holz hart ist, sagte der Ochse, da schlug er mit dem Schwanz an einen Baum.
28 Bei grünem Holz, warmem Brot und jungem Wein kann die Wirthschaft nicht gedeihn.
Holl.: Groen hout, heet brood en nieuwe wijn, dat kan voor 't huis niet dienstig zijn. (Harrebomée, I, 335.)
29 Boa me Holt häupet, flaiget Späne. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 69, 113.
30 Böses Holz gibt böse Späne.
31 Das Holz gar tapfer ist, wenn es sich mit Eisen misst.
32 Das Holz ist gut, wenn's nur zum rechten Zimmermann kommt. – Eiselein, 319; Simrock, 4905.
Frz.: Il est du bois, dont on le fait.
Lat.: Proba est materia si probum adhibeas fabrum. (Eiselein, 319.)
33 Das Holz muss pfleglich gehalten werden. – Eisenhart, 259; Hillebrand, 60, 87; Pistor., V, 64; Graf, 130, 380; Simrock, 4891; Eiselein, 319.
Es liegt im allgemeinen Interesse, dass die Waldungen (Holzungen) nach den Regeln der Haushaltungskunst und den Forstordnungen gemäss gepflegt und genutzt werden, nicht blos um künftigem Holzmangel vorzubeugen, sondern auch um das Land vor Ueberschwemmungen zu bewahren und die erforderliche Regenmenge zu erzeugen, wie deren richtige Vertheilung zu befördern.
34 Das Holz, welches das Feuer nährt, wird von ihm verzehrt. – Parömiakon, 210.
Dasselbe erfahren häufig Aeltern von ihren undankbaren Kindern.
35 Das Holz zeugt selbst den Wurm, der es hernach benagt.
36 Das nasse Holz verbrennt mit dem trockenen.
37 Dat was man'n lütten Holt, säd' de Bôr, tründelt (rollt) von'n Barg' un hêl sich an'n Strôhalm. – Hoefer, 73.
38 De gôd in 't Holt röpt, kriegt en gôde Antwôrd. (Holst.) – Schütze, II, 153; Körte, 2942.
39 Dein Holz zu Spänen hack', dein Mehl zu Kuchen back', dein Schwein zu Würsten hack', dann greif' zum Bettelsack. – Oldenb. Volksb., X, 33.
Nur, wie Fr. Hasenow in seinen (sprichwörterreichen) Deutschen Sprachbildern (Bazar, 1867, Nr. 26, S. 213) bemerkt, eine andere (umschreibende längere) Form für das bekanntere: „Wohlschmack bringt Bettelsack.“
40 Der eine hackt Holz und dem andern fliegen die Späne an den Kopf.
Aehnlich russisch Altmann V, 70.
41 Die hat Holz vor der Herberge, da brennt's, predigte der Karmeliter von der Nonne Theresia. – Klosterspiegel, 45, 20.
42 Dürr Holz brennt (wärmt) besser als grünes. – Eiselein, 319; Parömiakon, 1536.
43 Dürr Holz gibt gut Feuer.
Mhd.: Dürrez holz machet rost. (Krone.) (Zingerle, 71.)
44 Dürr Holz unten im Feuer, frisst das grüne obenauf. – Simrock, 1739.
45 Dürres Holz ist stolz.
Biegt sich nicht.
46 Dürres Holz lässt sich nicht biegen.
„Die grünen Zweige kannst du wol gerade machen, an dürrem Holze hilft dir alles Richten nichts.“ (Sadi's Rosengarten.)
47 Dürres Holz wird nicht grün, wenn man es auch begiesst.
Frz.: Arrouser le boys mort et sec. (Bovill, III, 11.)
Lat.: Aridum irrigare lignum. (Bovill, III, 11.)
48 Ein faul Holz ins Feuer gelegt, macht einen bösen Geruch, ein heilloses Gesind im Haus ein böses Gerücht. – Sailer, 332.
49 Ein holtz so zuvor beim Feuer gelegen, brent ehe alss ein leichter anders. – Lehmann, 144, 61 u. 875, 91.
50 Ein Holz allein kan nicht lang brennen. – Petri, II, 198; Henisch, 502, 2.
51 Ein krumb Holtz gibt keinen Bildstock. – Lehmann, 509, 8.
52 Ein krumb Holtz gibt so gut Hitz als ein gerathes. – Lehmann, 149, 133 u. 327, 36.
53 Ein krumb Holtz kan man brechen, aber schwerlich gerad machen. – Lehmann, 129, 18.
54 Ein krumbs Holtz gibt so wohl Kohlen als ein grades. – Petri, II, 210; Henisch, 1504, 21; Sutor, 114.
Holl.: Also wel brant een crom holt als een recht. (Tunn., 5, 16.)
Lat.: Eque pars ligni curvi ac recti valet igni. (Fallersleben, 108; Sutor, 114.)
55 Ein krumbs Holtz taugt wohl zu Löffl. – Sutor, 117.
Lat.: E fimbria de texto judico. (Sutor, 117.)
56 Ein krumm Holz ist übel gerad zu machen. – Seybold, 279.
57 Ein krumm Holz wächst nimmer gerade. – Eiselein, 319.
58 Ein krummes Stück Holz brennt ebenso gut als ein gerades. – Parömiakon, 133.
59 Ein Scheit Holz gibt kein Fewer, die Stuben zu wermen. – Lehmann, 167, 13.
60 Em drît det Hûlz net än de Bäsch. – Schuster, 969.
61 Ennelng1 Holt drâgt swâr, se(de) de Snîder, dô stônde2 he sick up sîn Ellstock. (Ostfries.) – Frommann, IV, 287, 444; Eichwald, 1773; Bueren, 457; Hoefer, 942.
1) Endlings, ennlank, senkrecht aufgestelleltes; auch: Enkelt Holt.
2) Stützte.
62 Es gibt kein besser Holz zur Himmelsleiter als Bettelstäbe. – Parömiakon, 1893.
Abraham a Sancta Clara will damit den Segen der Wohlthätigkeit gegen Arme ausdrücken. Nur in diesem Sinn enthält das Sprichwort Wahrheit; in jedem andern sind gerade Bettelstäbe das schlechteste Holz.
63 Es gibt mehr krummes als gerades Holz im Walde.
Böhm.: Křivého dříví (křivek) v lese nejvíce. (Čelakovsky, 31.)
64 Es gibt nicht jedes Holz einen Schlägel. – Sutor, 540.
Lat.: Non est una omnium facies. (Sutor, 540.)
65 Es hat schon offt ein krummes Holtz zu einem Löffel getaugt. – Sutor, 912.
66 Es ist ein hübsch Bissel eigen Holz, sagte Hans; da hatte er einen Schiefer (Splitter) aus dem Finger gezogen.
Holl.: Ik heb klei aan mijn gat, zei de boerin, komende uit ane sloot gekropen, en zij had wol noch webbe. (Harrebomée, I, 73.)
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