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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] I, 108.) - Qui aime saint Roch, aime son chien. (Cahier, 1561.)

Span.: Quien bien quiere a Beltran, bien quiere a su can.

850 Wer den Herrn nicht hofieren kann, der muss bleiben ein armer Mann. - Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 155.

851 Wer den Herrn nicht sieht, macht dem Diener den Kratzfuss.

852 Wer des Herrn Gnade hat, braucht für Güter nicht zu sorgen. - Graf, 557, 19.

Die Herren belohnten die geleisteten Felddienste der Ritter mit Verleihung von Lehen, da ihnen der Reichthum an Liegenschaften dies gestattete. Wer also so glücklich war, sich die Gunst eines Herrn zu erwerben, der war, so lange er lebte, mit Gütern versehen, die allerdings nicht auf seine Erben übergingen (s. Herrenhuld), zuweilen sogar noch vorher entzogen werden konnten.

853 Wer dess Herrn Gunst hat, der hat alle Tugend. (S. Herrengunst.) - Lehmann, 942, 21.

854 Wer die Herren hereinbringt, soll sie ohne Schaden der Gemeinde wieder hinausbringen. - Graf, 426, 237.

Damit nicht der Gemeinde aus ihrer Bewirthung Kosten und Lasten erwachsen. (S. Lehnsmann.) Regel bei ausserordentlichen Einzügen. Auch im Rechtsverfahren in dem Sinne, dass der Antragsteller die Kosten vorzuschiessen, der sachfällige Theil sie schliesslich zu zahlen habe. (S. Hauptsache und Sache.) - "Wer die herren herein bringt, der soll sie ohne schaden der gemeinde wieder hinausbringen." (Grimm, III, 896.)

855 Wer einem bösen Herrn dient, hat die Hölle auf Erden.

Lat.: Se misere servire sciat, qui servat iniquo. (Binder II, 3054.)

856 Wer einem bösen Herrn dient, hat schlimme Tage und wenig Lohn.

Frz.: Qui manvais signor sert son loier pert. (Leroux, II, 301.)

857 Wer einem geitzigen Herrn dient, der hat davon grösser Beschwernuss als von Zahnwehe. - Lehmann, 126, 165.

858 Wer einem guten Herrn dient, bekommt guten Lohn.

Frz.: Qui sert bon maeitre, bon loyer en recoit. (Kritzinger, 430b.)

859 Wer einem Herrn dient, der es werth ist, dem ist sein Dienst nicht beschwerlich. - Lehmann, 127, 75.

860 Wer einem Herrn dient, muss sich nach seinem Willen richten.

Frz.: Il te convient par estouvoir (raison), si tu veux faire ton devoir, laissier toute ta volente, pour ton seigneur servir en gre. (Leroux, II, 77.)

861 Wer einen gnädigen Herren hat, der kriegt gemeinigklich einen vngnädigen hof oder starck widerpart. - Petri, II, 701; Henisch, 1670, 41; Lehmann, 391, 6.

862 Wer einen Herrn hat, der hat auch einen Meister. (S. Geselle 57.)

Frz.: Qui a seigneur si a maistre. (Leroux, II, 77.)

863 Wer einen Herrn hat, soll ihm auch treu dienen.

Frz.: Si tu as maeitre, sers le bien, dis bien de lui, garde le sien, cele son secret quoi qu'il fasse, et sois fidele en toute place. (Kritzinger, 430b.)

864 Wer einmal gnädiger Herr geworden ist, bekommt alles umsonst. - Kiesewetter, 29.

865 Wer früe wil ein Herr sein, der mus im Alter ein Knecht sein. - Mathesy, 29b.

866 Wer früh will Herr sein, nmss lange Knecht sein. - Körte, 2795.

Dän.: Hvo aarle vil vaere herre, bliver laenge svend. (Prov. dan. 4.)

867 Wer für den Herrn viel zu thun hat, der ist bey ihnen unwerth. - Petri, II, 709.

868 Wer grosse Herren lobt, sagt ihnen, wie sie sein sollen.

869 Wer grosse Herren sol straffen, dem gehets, als einem, der einen wilden Bären wil ins Ohr blasen. - Herberger, II, 208.

870 Wer grossen Herren die Wahrheit sagen will, muss ein süss Brühlein daran machen.

Böhm.: Nesnadna vec mluviti panumpravdu. (Celakovsky, 65.)

Poln.: Panom trudno prawde mowic. (Celakovsky, 65.)

[Spaltenumbruch] 871 Wer grossen Herren dient, hat gut Brot und seine Noth.

Port.: Serve a senhor, saberas que he dor. (Bohn I, 294.)

Span.: Sirve a sennor, y sabras que es dolor. (Bohn I, 257.)

872 Wer grossen Herren leiht oder mit ihnen spielt (wettet), der hat einen Wurm im Kopfe.

Böhm.: S panem v karty nehraj, v zavod se nepoustej, penez mu nepujcuj. (Celakovsky, 325.)

Poln.: S panem kart niegraj, w zawod sie niepuszczaj, pieniedzy mu niepozyczaj. (Celakovsky, 325.)

873 Wer grossen Herren wohlgefällt, ist werth und glücklich in der Welt.

874 Wer grossen Herrn einmal gibt, der muss mehr geben. - Lehmann, 19, 52.

Sie machen sofort ein altes Herkommen (Observanz) daraus. Die Russen: Schenkst du dem Herrn das Pferd, so schenk' ihm auch den Sattel. (Altmann VI, 80.)

875 Wer grosser Herren Gnad will han, muss gut mit ihren Dienern stahn.

Die Russen: Verscherze die Gunst des Leibdieners nicht, hoffst du auf die Gnade des Zaren. (Altmann VI, 473.)

876 Wer grosser Herren Lächeln traut, der hat auf Sand gebaut.

Mhd.: Swann dich din herre lachet an, so laz dir sein gedröuwen. (Colm.) (Zingerle, 66.)

Span.: Quien bien quiere a Pedro, no hace mal a su perro. (Cahier, 3674; Bohn I, 246.)

877 Wer Herr mag sein, der sei nicht Knecht. - Eiselein, 301.

"Wer sein kann sein, der dienet keim. Der Zaunkönig ist klein und schlecht, noch bleibt er Herr, wird niemands Knecht." (Froschm., XVII.)

878 Wer Herr sein will, diene Gott.

Die Russen: Wer Gott recht dient, ist kein Diener, sondern ein Herr. (Altmann VI, 430.)

879 Wer Herr sein will, muss Hofdiener werden.

880 Wer Herre dient, griegt Herreloh, treit z'letzt des Teufels Dank dervo. (Frickthal im Aargau.) - Schweiz, II, 184, 20.

Holl.: Die beeren dient, krijgt heeren-loon. (Harrebomee, I, 294.)

881 Wer keinem Herrn dient, ist selbst Herr.

882 Wer klainen herren dienet, der ist selbs herre mit. - Agricola, 188; Egenolff, 21a; Petri, II, 729; Lehmann, II, 842, 286; Seybold, 431; Sutor, 234; Eiselein, 303; Körte, 2792; Simrock, 1622; Wurzbach II, 179.

Dän.: Hvo som tiener smaae herrer, selv vaere herre med. (Prov. dan., 283.)

Lat.: Pauperioris heri servus conregnat eidem. (Seybold, 431; Binder II, 2504; Buchler, 104.)

883 Wer mit dem Herrn ringt, kann sich leicht die Hüfte verrenken. - 1 Mos. 32, 24.

Holl.: Die daar wel worstelt met den Heer, al breekt zijn heup, hij wint te meer. (Harrebomee, I, 293.)

884 Wer mit den Herren Kirschen isst, bekommt die schönsten nicht.

Holl.: Die met zijnen heer peren eet, kiest de schoonste niet. (Harrebomee, I, 294.)

Span.: Chi mangia peri col suo signore, non sceglie i migliori. (Bohn I, 82.)

885 Wer mit grossen Herren jagen will, zersprengt sich die Hosen.

886 Wer mit grossen Herren theilen muss, denke an den Doctor mit dem rothen Baret.

Erklärt sich aus einer Fabel, die Luther erzählt. "Ein Löwe, Fuchs und Esel jagten miteinander und fingen einen Hirsch. Der Löwe hiess den Esel das Wildpret theilen. Der Esel machte drei Theile. Dess ward der Löwe zornig und riss dem Esel die Haut über den Kopf, dass er blutrünstig da stand, und hiess den Fuchs das Wildpret theilen. Der Fuchs stiess die drei Theile zusammen und gab sie dem Löwen gar. Dess lachet der Löwe und sprach: Wer hat dich so lehren theilen? Der Fuchs zeigt auf den Esel und sprach: Der Doctor da im rothen Barett." (Heuseler, 209.)

887 Wer mit Herren im Frieden will leben, muss hören, schweigen und nachgeben.

Holl.: Die met beeren in vrede wil leven, moet hooren en stilzwijgen. (Harrebomee, I, 294.)

888 Wer mit Herren processirt, seinen Handel meist verliert.

Frz.: Jamais homme ne gaigne qui plaide a son maistre. (Leroux, I, 168.)

889 Wer mit Herren sitzt zu Tische, bekommt die Knochen vom Fleisch und die Gräten vom Fische.

Böhm.: S pany kdo jida, neprejida; oni, co se slusi, vedi, kosti nechaji, maso snedi. (Celakovsky, 325.)

[Spaltenumbruch] I, 108.) – Qui aime saint Roch, aime son chien. (Cahier, 1561.)

Span.: Quien bien quiere á Beltran, bien quiere á su can.

850 Wer den Herrn nicht hofieren kann, der muss bleiben ein armer Mann.Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 155.

851 Wer den Herrn nicht sieht, macht dem Diener den Kratzfuss.

852 Wer des Herrn Gnade hat, braucht für Güter nicht zu sorgen.Graf, 557, 19.

Die Herren belohnten die geleisteten Felddienste der Ritter mit Verleihung von Lehen, da ihnen der Reichthum an Liegenschaften dies gestattete. Wer also so glücklich war, sich die Gunst eines Herrn zu erwerben, der war, so lange er lebte, mit Gütern versehen, die allerdings nicht auf seine Erben übergingen (s. Herrenhuld), zuweilen sogar noch vorher entzogen werden konnten.

853 Wer dess Herrn Gunst hat, der hat alle Tugend. (S. Herrengunst.) – Lehmann, 942, 21.

854 Wer die Herren hereinbringt, soll sie ohne Schaden der Gemeinde wieder hinausbringen.Graf, 426, 237.

Damit nicht der Gemeinde aus ihrer Bewirthung Kosten und Lasten erwachsen. (S. Lehnsmann.) Regel bei ausserordentlichen Einzügen. Auch im Rechtsverfahren in dem Sinne, dass der Antragsteller die Kosten vorzuschiessen, der sachfällige Theil sie schliesslich zu zahlen habe. (S. Hauptsache und Sache.) – „Wer die herren herein bringt, der soll sie ohne schaden der gemeinde wieder hinausbringen.“ (Grimm, III, 896.)

855 Wer einem bösen Herrn dient, hat die Hölle auf Erden.

Lat.: Se misere servire sciat, qui servat iniquo. (Binder II, 3054.)

856 Wer einem bösen Herrn dient, hat schlimme Tage und wenig Lohn.

Frz.: Qui manvais signor sert son loier pert. (Leroux, II, 301.)

857 Wer einem geitzigen Herrn dient, der hat davon grösser Beschwernuss als von Zahnwehe.Lehmann, 126, 165.

858 Wer einem guten Herrn dient, bekommt guten Lohn.

Frz.: Qui sert bon maître, bon loyer en reçoit. (Kritzinger, 430b.)

859 Wer einem Herrn dient, der es werth ist, dem ist sein Dienst nicht beschwerlich.Lehmann, 127, 75.

860 Wer einem Herrn dient, muss sich nach seinem Willen richten.

Frz.: Il te convient par estouvoir (raison), si tu veux faire ton devoir, laissier toute ta volenté, pour ton seigneur servir en gré. (Leroux, II, 77.)

861 Wer einen gnädigen Herren hat, der kriegt gemeinigklich einen vngnädigen hof oder starck widerpart.Petri, II, 701; Henisch, 1670, 41; Lehmann, 391, 6.

862 Wer einen Herrn hat, der hat auch einen Meister. (S. Geselle 57.)

Frz.: Qui a seigneur si a maistre. (Leroux, II, 77.)

863 Wer einen Herrn hat, soll ihm auch treu dienen.

Frz.: Si tu as maître, sers le bien, dis bien de lui, garde le sien, cèle son secret quoi qu'il fasse, et sois fidèle en toute place. (Kritzinger, 430b.)

864 Wer einmal gnädiger Herr geworden ist, bekommt alles umsonst.Kiesewetter, 29.

865 Wer früe wil ein Herr sein, der mus im Alter ein Knecht sein.Mathesy, 29b.

866 Wer früh will Herr sein, nmss lange Knecht sein.Körte, 2795.

Dän.: Hvo aarle vil være herre, bliver længe svend. (Prov. dan. 4.)

867 Wer für den Herrn viel zu thun hat, der ist bey ihnen unwerth.Petri, II, 709.

868 Wer grosse Herren lobt, sagt ihnen, wie sie sein sollen.

869 Wer grosse Herren sol straffen, dem gehets, als einem, der einen wilden Bären wil ins Ohr blasen.Herberger, II, 208.

870 Wer grossen Herren die Wahrheit sagen will, muss ein süss Brühlein daran machen.

Böhm.: Nesnadná vĕc mluviti pánůmpravdu. (Čelakovsky, 65.)

Poln.: Panom trudno prawde mówić. (Čelakovsky, 65.)

[Spaltenumbruch] 871 Wer grossen Herren dient, hat gut Brot und seine Noth.

Port.: Serve a senhor, saberás que he dor. (Bohn I, 294.)

Span.: Sirve á señor, y sabrás que es dolor. (Bohn I, 257.)

872 Wer grossen Herren leiht oder mit ihnen spielt (wettet), der hat einen Wurm im Kopfe.

Böhm.: S pánem v karty nehraj, v závod se nepouštĕj, penĕz mu nepůjčuj. (Čelakovsky, 325.)

Poln.: S panem kart niegraj, w zawod sie niepuszczaj, pieniędzy mu niepożyczaj. (Čelakovsky, 325.)

873 Wer grossen Herren wohlgefällt, ist werth und glücklich in der Welt.

874 Wer grossen Herrn einmal gibt, der muss mehr geben.Lehmann, 19, 52.

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875 Wer grosser Herren Gnad will han, muss gut mit ihren Dienern stahn.

Die Russen: Verscherze die Gunst des Leibdieners nicht, hoffst du auf die Gnade des Zaren. (Altmann VI, 473.)

876 Wer grosser Herren Lächeln traut, der hat auf Sand gebaut.

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Span.: Quien bien quiere á Pedro, no hace mal á su perro. (Cahier, 3674; Bohn I, 246.)

877 Wer Herr mag sein, der sei nicht Knecht.Eiselein, 301.

„Wer sein kann sein, der dienet keim. Der Zaunkönig ist klein und schlecht, noch bleibt er Herr, wird niemands Knecht.“ (Froschm., XVII.)

878 Wer Herr sein will, diene Gott.

Die Russen: Wer Gott recht dient, ist kein Diener, sondern ein Herr. (Altmann VI, 430.)

879 Wer Herr sein will, muss Hofdiener werden.

880 Wer Herre dient, griegt Herreloh, treit z'letzt des Teufels Dank dervo. (Frickthal im Aargau.) – Schweiz, II, 184, 20.

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881 Wer keinem Herrn dient, ist selbst Herr.

882 Wer klainen herren dienet, der ist selbs herre mit.Agricola, 188; Egenolff, 21a; Petri, II, 729; Lehmann, II, 842, 286; Seybold, 431; Sutor, 234; Eiselein, 303; Körte, 2792; Simrock, 1622; Wurzbach II, 179.

Dän.: Hvo som tiener smaae herrer, selv være herre med. (Prov. dan., 283.)

Lat.: Pauperioris heri servus conregnat eidem. (Seybold, 431; Binder II, 2504; Buchler, 104.)

883 Wer mit dem Herrn ringt, kann sich leicht die Hüfte verrenken.1 Mos. 32, 24.

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884 Wer mit den Herren Kirschen isst, bekommt die schönsten nicht.

Holl.: Die met zijnen heer peren eet, kiest de schoonste niet. (Harrebomée, I, 294.)

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885 Wer mit grossen Herren jagen will, zersprengt sich die Hosen.

886 Wer mit grossen Herren theilen muss, denke an den Doctor mit dem rothen Baret.

Erklärt sich aus einer Fabel, die Luther erzählt. „Ein Löwe, Fuchs und Esel jagten miteinander und fingen einen Hirsch. Der Löwe hiess den Esel das Wildpret theilen. Der Esel machte drei Theile. Dess ward der Löwe zornig und riss dem Esel die Haut über den Kopf, dass er blutrünstig da stand, und hiess den Fuchs das Wildpret theilen. Der Fuchs stiess die drei Theile zusammen und gab sie dem Löwen gar. Dess lachet der Löwe und sprach: Wer hat dich so lehren theilen? Der Fuchs zeigt auf den Esel und sprach: Der Doctor da im rothen Barett.“ (Heuseler, 209.)

887 Wer mit Herren im Frieden will leben, muss hören, schweigen und nachgeben.

Holl.: Die met beeren in vrede wil leven, moet hooren en stilzwijgen. (Harrebomée, I, 294.)

888 Wer mit Herren processirt, seinen Handel meist verliert.

Frz.: Jamais homme ne gaigne qui plaide à son maistre. (Leroux, I, 168.)

889 Wer mit Herren sitzt zu Tische, bekommt die Knochen vom Fleisch und die Gräten vom Fische.

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[[287]/0293] I, 108.) – Qui aime saint Roch, aime son chien. (Cahier, 1561.) Span.: Quien bien quiere á Beltran, bien quiere á su can. 850 Wer den Herrn nicht hofieren kann, der muss bleiben ein armer Mann. – Gruter, III, 104; Lehmann, II, 871, 155. 851 Wer den Herrn nicht sieht, macht dem Diener den Kratzfuss. 852 Wer des Herrn Gnade hat, braucht für Güter nicht zu sorgen. – Graf, 557, 19. Die Herren belohnten die geleisteten Felddienste der Ritter mit Verleihung von Lehen, da ihnen der Reichthum an Liegenschaften dies gestattete. Wer also so glücklich war, sich die Gunst eines Herrn zu erwerben, der war, so lange er lebte, mit Gütern versehen, die allerdings nicht auf seine Erben übergingen (s. Herrenhuld), zuweilen sogar noch vorher entzogen werden konnten. 853 Wer dess Herrn Gunst hat, der hat alle Tugend. (S. Herrengunst.) – Lehmann, 942, 21. 854 Wer die Herren hereinbringt, soll sie ohne Schaden der Gemeinde wieder hinausbringen. – Graf, 426, 237. 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(Kritzinger, 430b.) 864 Wer einmal gnädiger Herr geworden ist, bekommt alles umsonst. – Kiesewetter, 29. 865 Wer früe wil ein Herr sein, der mus im Alter ein Knecht sein. – Mathesy, 29b. 866 Wer früh will Herr sein, nmss lange Knecht sein. – Körte, 2795. Dän.: Hvo aarle vil være herre, bliver længe svend. (Prov. dan. 4.) 867 Wer für den Herrn viel zu thun hat, der ist bey ihnen unwerth. – Petri, II, 709. 868 Wer grosse Herren lobt, sagt ihnen, wie sie sein sollen. 869 Wer grosse Herren sol straffen, dem gehets, als einem, der einen wilden Bären wil ins Ohr blasen. – Herberger, II, 208. 870 Wer grossen Herren die Wahrheit sagen will, muss ein süss Brühlein daran machen. Böhm.: Nesnadná vĕc mluviti pánůmpravdu. (Čelakovsky, 65.) Poln.: Panom trudno prawde mówić. (Čelakovsky, 65.) 871 Wer grossen Herren dient, hat gut Brot und seine Noth. Port.: Serve a senhor, saberás que he dor. (Bohn I, 294.) Span.: Sirve á señor, y sabrás que es dolor. 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Der Fuchs stiess die drei Theile zusammen und gab sie dem Löwen gar. Dess lachet der Löwe und sprach: Wer hat dich so lehren theilen? Der Fuchs zeigt auf den Esel und sprach: Der Doctor da im rothen Barett.“ (Heuseler, 209.) 887 Wer mit Herren im Frieden will leben, muss hören, schweigen und nachgeben. Holl.: Die met beeren in vrede wil leven, moet hooren en stilzwijgen. (Harrebomée, I, 294.) 888 Wer mit Herren processirt, seinen Handel meist verliert. Frz.: Jamais homme ne gaigne qui plaide à son maistre. (Leroux, I, 168.) 889 Wer mit Herren sitzt zu Tische, bekommt die Knochen vom Fleisch und die Gräten vom Fische. Böhm.: S pány kdo jídá, nepřejídá; oni, co se sluší, vĕdí, kosti nechají, maso snĕdí. (Čelakovsky, 325.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [287]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/293>, abgerufen am 26.08.2024.