Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.[Spaltenumbruch]
*175 Das ist auch kein heuriger Hase mehr. (Rottenburg.) Nicht mehr jung. *176 Dass dich der Has! (S. Mäuslein.) *177 De Hase bru't. - Elchwald, 749. Der Hase braut. (Eiselein, 283; Körte, 2633c.) So pflegt man zu sagen, wenn Nebel auf den Feldern zieht, wie Rauch. *178 Dem Hasen das Fähnlein anvertrauen. - Winckler, V, 79. Holl.: Men beveelt den haas het vaandel. (Harrebomee, I, 272.) *179 Dem Hasen das Feld anbefehlen. - Eiselein, 283; Körte, 2633e. Sich an den Unrechten wenden. *180 Dem Hasen um das Fell schleichen. *181 Den Hasen beim Kragen nehmen. Eine Sache da angreifen, wo sie nicht entwischen kann. Die Gelegenheit beim Schopfe. *182 Den Hasen im Busen haben. - Historia Herrn Georgen Vnnd Herrn Casparn von Freundsberg zu Frankfurt a. M. DMLXVIII, 47b. *183 Den Hasen im Sacke kaufen. Böhm.: Nekupuj zajice v pytii. (Celakovsky, 332.) Holl.: Hazen met den trommel willen vangen. It.: Pigliar la lepre col carro. (Bohn I, 120.) Poln.: Kto lisa w worze kupuje, psa abo kota najduje. (Celakovsky, 332.) *184 Den Hasen in den Pfeffer rühren. - Murner, Nb., 8. "Daas sie (die Juristen) kein sachen nit verlieren, das kompt als sampt von dem glossieren, den hasen in den pfeffer rieren." *185 Den Hasen in eine fremde Küche jagen. Port.: Levantar a lebre, para que outrem medre. (Bohn I, 280.) *186 Den Hasen in seinem Nest fangen (wollen). Holl.: Het wil den haas in zijn leger betrappen. (Harrebomee, I, 271.) *187 Den Hasen laufen lassen. - Grimmelshausen, Der Keusche Joseph, 1683, S. 669; Simplic. (Nürnberg 1864), 371. Verliebt sein. *188 Den Hasen mit dem Garn fangen. *189 Den Hasen rut jagen. (Büren.) Wenn man auf einem Acker eine Arbeit vollendet, z. B. ein Feld mit Getreide gemäht hat, so sagt man: "Ik hewwe den Hasen rut jaget", oder: "Da löppet de Hase henne." *190 Den Hasen zum Trommler machen. Das haben wir schon erlebt; weit schwerer aber ist's, einen Feigen zu muthigen Handlungen zu bewegen. *191 Der Haas ist im Garn. - Lehmann, 92, 47. Die List ist gelungen, der Betrug ausgeführt. *192 Der Haas ist vns entgangen, den wir wolten han gefangen. - Limb. Chronik, 78. *193 Der Has is ihm übern Wegk gelaffe. (Henneberg.) - Schiller, III, 1b. Prof. Dr. Brückner in dem Programm der Realschule in Meiningen vom Jahre 1843 erklärt diese Redensart S. 17 dahin: Er ist zornig oder misgestimmt. *194 Der Hase bunget (paukt) ihnen dazu. - Eiselein, 283. *195 Der Hase hat gelegt. - Braun, I, 1144. *196 Der Hase ist entwischt. Holl.: De haas is ontsnapt. (Harrebomee, I, 271.) *197 Der Hase sucht das weite Feld. Holl.: De haas kiest altijd het ruime veld. (Harrebomee, I, 271.) *198 Der Hase will mit dem Löwen anbinden. - Philippi, II, 168. Lat.: Scarabaeus aquilam quaerit. (Philippi, II, 168.) *199 Der Hase würde eher den Hund fangen. - Parömiakon, 1830. Ehe nämlich dies oder das geschieht. Holl.: De haas zoude eer den hond vangen. (Harrebomee, I, 271.) *200 Der Hass ist jhm in Busen gefallen. - Basler Chronik, IX. In dem Sinne: Das Herz in die Hosen. *201 Der Hass steckt jhm im busen. - Henisch, 569, 64; Eiselein, 283. Lat.: Umbram suam metuit. (Henisch, 569, 65.) *202 Dies bringt (jagt, treibt) keinen Hasen in die Küche. Lat.: Nihil ad farinas. (Binder I, 1111; II, 2071; Steinmeyer, 48.) [Spaltenumbruch] *203 Du bist ein furchtsamer Hase. Lat.: Timidior es prospiciente. - Timidior Pisandro. (Philippi, II, 219.) *204 Du bist ein Hase und fragst danach. Du bist wie einer von denen und thust so fremd dabei. *205 Du bist selbst Hase und suchst Wildpret (Leckerbissen). Weil die Lenden und Hinterkeulen des Hasen ein sehr gutes Fleisch sind. Lat.: Lepus tute es et pulpamentum quaeris. (Terenz.) (Philippi, I, 223.) *206 Du hust wul egen an Hoasen gejait. - Gomolcke, 314. *207 Du stellst einen Hasen zur Vorpost. Verlangst von jemand, was er nicht leisten kann. Lat.: Nudo mandas excubias. (Philippi, II, 49.) *208 Ein furchtsamer Has. - Baumgarten, 78. *209 Ein Hase wird eher von der Schnecke eingeholt. - Philippi, II, 108. Lat.: Mare prius vitem tulerit. (Philippi, II, 242.) *210 Ein junger Hase allein und unerfahren auf offenem Felde. Drückt das Bedenken darüber aus, wenn junge Mädchen allein auf den Strassen umherziehen. *211 Einem den Hasen in die Küche jagen. *212 Einem einen Hasen an den Sattel hängen. - Schiller, III, 1b. In der Stralsunder Chronik (I, 49) heisst es: "De van Lubegk hebben vns woll ehr denn hasenn ahn denn sadell gehenget." Und S. Gryse (Fr. 38) schreibt: "Wenn em einer syner Negesten ein wenich dat Water flömet vnde int spill redet, so löpt em de Lus balde auer de Leuer, wert gallgifftich vnde bitter törnich, vatet jegen em nicht allene einen blynnswaren Toren in synem Herten, syn schardt vth tho wettende, em einen Pussen tho rytende, einen Hasen an den Sadel tho hengende vnd ein gram vnd schram stücke seen tho latende, sondern donnert grimmichlick vnd füerflammet tho em an mit flock lesterliken Wörden." *213 Einem Hasen beherzt in den Weg treten. *214 Einem Hasen das Kohlfressen lehren. *215 Einen Hasen erlaufen. *216 Einen Hasen im Busen haben. - Winckler, XIX, 17. Sehr furchtsam sein. *217 Einen Hasen laufen lassen. Ein Gespräch unterbrechen und auf einen andern. Gegenstand lenken. (Goethe, Dichtung und Wahrheit.) *218 Einen hasen mit der trummen fahen (wollen). - Franck, II, 87b. Seine Ansichten zu früh verrathen, schon im voraus zu viel Geschrei von einer Sache machen. Frz.: C'est vouloir prendre le lievre au son du tambour. (Lendroy, 139.) *219 Einen Hasen zur Vorpost stellen. *220 Er hat den Hasen mit silbernen Kügelchen geschossen. *221 Er hat seinen Hasen funden. Sein Ziel erreicht, seine Aufgabe gelöst. *222 Er ist kein heuriger Hase mehr. (Nürtingen.) Lat.: Anni ad tesseram venerunt. (Petron., 81, 521; Binder II, 178.) *223 Er ist nit hass als er laust. - Franck, I, 80b; II, 73a; Egenolff, 339a; Gruter, I, 29. Er schläft nicht wirklich, er nimmt wahr. *224 Er kann Hase und Fuchs sein. *225 Er meint, der Has' hab' ihn geleckt. - Eiselein, 283; Braun, I, 1140. In Würzburg: 'R ment, de Has hett'n geläckt. (Sartorius, 168.) Hält sich für ausserordentlich glücklich oder bildet sich etwas Besonderes ein. *226 Er merkt den Hasen im Pfeffer. - Theobald, Hussitenkrieg, II, 204. *227 Er sieht nicht den ersten Hasen laufen. Holl.: Ik heb wel meer hazen hooren hoeaten. (Harrebomee, I, 272.) *228 Er weiss den Hasen aus den Sträuchen zu jagen. - G. Nigrinus, Lehr .... der Jesuwider (o. O. 1581), Vorrede 37a. *229 Er weiss, wo der Hase lief. Ist hinter der Sache her. Holl.: Hij weet waar de haas liep. (Harrebomee, I, 272.) *230 Er will den Hasen finden. *231 Er will den Hasen tupfen. - Stalder, I, 328; Eiselein, 283. Auf jemand anspielen, sticheln.
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*175 Das ist auch kein heuriger Hase mehr. (Rottenburg.) Nicht mehr jung. *176 Dass dich der Has! (S. Mäuslein.) *177 De Hase bru't. – Elchwald, 749. Der Hase braut. (Eiselein, 283; Körte, 2633c.) So pflegt man zu sagen, wenn Nebel auf den Feldern zieht, wie Rauch. *178 Dem Hasen das Fähnlein anvertrauen. – Winckler, V, 79. Holl.: Men beveelt den haas het vaandel. (Harrebomée, I, 272.) *179 Dem Hasen das Feld anbefehlen. – Eiselein, 283; Körte, 2633e. Sich an den Unrechten wenden. *180 Dem Hasen um das Fell schleichen. *181 Den Hasen beim Kragen nehmen. Eine Sache da angreifen, wo sie nicht entwischen kann. Die Gelegenheit beim Schopfe. *182 Den Hasen im Busen haben. – Historia Herrn Georgen Vnnd Herrn Casparn von Freundsberg zu Frankfurt a. M. DMLXVIII, 47b. *183 Den Hasen im Sacke kaufen. Böhm.: Nekupuj zajíce v pytii. (Čelakovsky, 332.) Holl.: Hazen met den trommel willen vangen. It.: Pigliar la lepre col carro. (Bohn I, 120.) Poln.: Kto lisa w worze kupuje, psa abo kota najduje. 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*175 Das ist auch kein heuriger Hase mehr. (Rottenburg.)
Nicht mehr jung.
*176 Dass dich der Has! (S. Mäuslein.)
*177 De Hase bru't. – Elchwald, 749.
Der Hase braut. (Eiselein, 283; Körte, 2633c.) So pflegt man zu sagen, wenn Nebel auf den Feldern zieht, wie Rauch.
*178 Dem Hasen das Fähnlein anvertrauen. – Winckler, V, 79.
Holl.: Men beveelt den haas het vaandel. (Harrebomée, I, 272.)
*179 Dem Hasen das Feld anbefehlen. – Eiselein, 283; Körte, 2633e.
Sich an den Unrechten wenden.
*180 Dem Hasen um das Fell schleichen.
*181 Den Hasen beim Kragen nehmen.
Eine Sache da angreifen, wo sie nicht entwischen kann. Die Gelegenheit beim Schopfe.
*182 Den Hasen im Busen haben. – Historia Herrn Georgen Vnnd Herrn Casparn von Freundsberg zu Frankfurt a. M. DMLXVIII, 47b.
*183 Den Hasen im Sacke kaufen.
Böhm.: Nekupuj zajíce v pytii. (Čelakovsky, 332.)
Holl.: Hazen met den trommel willen vangen.
It.: Pigliar la lepre col carro. (Bohn I, 120.)
Poln.: Kto lisa w worze kupuje, psa abo kota najduje. (Čelakovsky, 332.)
*184 Den Hasen in den Pfeffer rühren. – Murner, Nb., 8.
„Daas sie (die Juristen) kein sachen nit verlieren, das kompt als sampt von dem glossieren, den hasen in den pfeffer rieren.“
*185 Den Hasen in eine fremde Küche jagen.
Port.: Levantar a lebre, para que outrem medre. (Bohn I, 280.)
*186 Den Hasen in seinem Nest fangen (wollen).
Holl.: Het wil den haas in zijn leger betrappen. (Harrebomée, I, 271.)
*187 Den Hasen laufen lassen. – Grimmelshausen, Der Keusche Joseph, 1683, S. 669; Simplic. (Nürnberg 1864), 371.
Verliebt sein.
*188 Den Hasen mit dem Garn fangen.
*189 Den Hasen rut jagen. (Büren.)
Wenn man auf einem Acker eine Arbeit vollendet, z. B. ein Feld mit Getreide gemäht hat, so sagt man: „Ik hewwe den Hasen rut jaget“, oder: „Da löppet de Hase henne.“
*190 Den Hasen zum Trommler machen.
Das haben wir schon erlebt; weit schwerer aber ist's, einen Feigen zu muthigen Handlungen zu bewegen.
*191 Der Haas ist im Garn. – Lehmann, 92, 47.
Die List ist gelungen, der Betrug ausgeführt.
*192 Der Haas ist vns entgangen, den wir wolten han gefangen. – Limb. Chronik, 78.
*193 Der Hâs is ihm übern Wegk gelaffe. (Henneberg.) – Schiller, III, 1b.
Prof. Dr. Brückner in dem Programm der Realschule in Meiningen vom Jahre 1843 erklärt diese Redensart S. 17 dahin: Er ist zornig oder misgestimmt.
*194 Der Hase bunget (paukt) ihnen dazu. – Eiselein, 283.
*195 Der Hase hat gelegt. – Braun, I, 1144.
*196 Der Hase ist entwischt.
Holl.: De haas is ontsnapt. (Harrebomée, I, 271.)
*197 Der Hase sucht das weite Feld.
Holl.: De haas kiest altijd het ruime veld. (Harrebomée, I, 271.)
*198 Der Hase will mit dem Löwen anbinden. – Philippi, II, 168.
Lat.: Scarabaeus aquilam quaerit. (Philippi, II, 168.)
*199 Der Hase würde eher den Hund fangen. – Parömiakon, 1830.
Ehe nämlich dies oder das geschieht.
Holl.: De haas zoude eer den hond vangen. (Harrebomée, I, 271.)
*200 Der Hass ist jhm in Busen gefallen. – Basler Chronik, IX.
In dem Sinne: Das Herz in die Hosen.
*201 Der Hass steckt jhm im busen. – Henisch, 569, 64; Eiselein, 283.
Lat.: Umbram suam metuit. (Henisch, 569, 65.)
*202 Dies bringt (jagt, treibt) keinen Hasen in die Küche.
Lat.: Nihil ad farinas. (Binder I, 1111; II, 2071; Steinmeyer, 48.)
*203 Du bist ein furchtsamer Hase.
Lat.: Timidior es prospiciente. – Timidior Pisandro. (Philippi, II, 219.)
*204 Du bist ein Hase und fragst danach.
Du bist wie einer von denen und thust so fremd dabei.
*205 Du bist selbst Hase und suchst Wildpret (Leckerbissen).
Weil die Lenden und Hinterkeulen des Hasen ein sehr gutes Fleisch sind.
Lat.: Lepus tute es et pulpamentum quaeris. (Terenz.) (Philippi, I, 223.)
*206 Du hust wul egen an Hoasen gejait. – Gomolcke, 314.
*207 Du stellst einen Hasen zur Vorpost.
Verlangst von jemand, was er nicht leisten kann.
Lat.: Nudo mandas excubias. (Philippi, II, 49.)
*208 Ein furchtsamer Has. – Baumgarten, 78.
*209 Ein Hase wird eher von der Schnecke eingeholt. – Philippi, II, 108.
Lat.: Mare prius vitem tulerit. (Philippi, II, 242.)
*210 Ein junger Hase allein und unerfahren auf offenem Felde.
Drückt das Bedenken darüber aus, wenn junge Mädchen allein auf den Strassen umherziehen.
*211 Einem den Hasen in die Küche jagen.
*212 Einem einen Hasen an den Sattel hängen. – Schiller, III, 1b.
In der Stralsunder Chronik (I, 49) heisst es: „De van Lubegk hebben vns woll ehr denn hasenn ahn denn sadell gehenget.“ Und S. Gryse (Fr. 38) schreibt: „Wenn em einer syner Negesten ein wenich dat Water flömet vnde int spill redet, so löpt em de Lus balde auer de Leuer, wert gallgifftich vnde bitter törnich, vatet jegen em nicht allene einen blynnswaren Toren in synem Herten, syn schardt vth tho wettende, em einen Pussen tho rytende, einen Hasen an den Sadel tho hengende vnd ein gram vnd schram stücke seen tho latende, sondern donnert grimmichlick vnd füerflammet tho em an mit flock lesterliken Wörden.“
*213 Einem Hasen beherzt in den Weg treten.
*214 Einem Hasen das Kohlfressen lehren.
*215 Einen Hasen erlaufen.
*216 Einen Hasen im Busen haben. – Winckler, XIX, 17.
Sehr furchtsam sein.
*217 Einen Hasen laufen lassen.
Ein Gespräch unterbrechen und auf einen andern. Gegenstand lenken. (Goethe, Dichtung und Wahrheit.)
*218 Einen hasen mit der trummen fahen (wollen). – Franck, II, 87b.
Seine Ansichten zu früh verrathen, schon im voraus zu viel Geschrei von einer Sache machen.
Frz.: C'est vouloir prendre le lièvre au son du tambour. (Lendroy, 139.)
*219 Einen Hasen zur Vorpost stellen.
*220 Er hat den Hasen mit silbernen Kügelchen geschossen.
*221 Er hat seinen Hasen funden.
Sein Ziel erreicht, seine Aufgabe gelöst.
*222 Er ist kein heuriger Hase mehr. (Nürtingen.)
Lat.: Anni ad tesseram venerunt. (Petron., 81, 521; Binder II, 178.)
*223 Er ist nit hass als er laust. – Franck, I, 80b; II, 73a; Egenolff, 339a; Gruter, I, 29.
Er schläft nicht wirklich, er nimmt wahr.
*224 Er kann Hase und Fuchs sein.
*225 Er meint, der Has' hab' ihn geleckt. – Eiselein, 283; Braun, I, 1140.
In Würzburg: 'R mênt, de Hâs hett'n geläckt. (Sartorius, 168.) Hält sich für ausserordentlich glücklich oder bildet sich etwas Besonderes ein.
*226 Er merkt den Hasen im Pfeffer. – Theobald, Hussitenkrieg, II, 204.
*227 Er sieht nicht den ersten Hasen laufen.
Holl.: Ik heb wel meer hazen hooren hoeaten. (Harrebomée, I, 272.)
*228 Er weiss den Hasen aus den Sträuchen zu jagen. – G. Nigrinus, Lehr .... der Jesuwider (o. O. 1581), Vorrede 37a.
*229 Er weiss, wo der Hase lief.
Ist hinter der Sache her.
Holl.: Hij weet waar de haas liep. (Harrebomée, I, 272.)
*230 Er will den Hasen finden.
*231 Er will den Hasen tupfen. – Stalder, I, 328; Eiselein, 283.
Auf jemand anspielen, sticheln.
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