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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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134 Wenn die Hasen oder Schaf den Löwen Predigen vnnd sie from wollen machen, so gilts jhren Beltz. - Lehmann, 462, 21.

135 Wenn ein Hase in ein Haus hineinläuft, so ist's der Teufel. - Baumgarten, II, 32.

136 Wenn es dem Hasen zu wohl ist, verlässt er das Kohlfeld.

137 Wenn man dem Hasen auch einen Fuchsbalg anzöge, er würde keine Krebse fangen.

Wie man erzählt, dass es der Fuchs thue.

138 Wenn man den Hasen fahet im Kraut, so büsst er dafür mit seiner Haut.

139 Wenn man einen Hasen lobt wie den Hirsch, so würd doch der Hass kein Hirsch. - Lehmann, 489, 13.

140 Wenn m'r vom Has schwätzt, sitzt er in de nächste Hecke. (Kinzigthal.)

141 Wer auf zwei Hasen zielt, trifft keinen. - Sprichwörtergarten, 467.

Auch russisch Altmann VI, 407. Wer zu viel erhaschen will, geht leer aus.

142 Wer da schuf den Hasen, der schuf auch den Rasen. - Gaal, 859.

143 Wer den Hasen fängt, der hat ihn.

Holl.: Die een' haas, een' ree of een zwijn vaugt, maakt ze zijn. (Harrebomee, I, 271.)

144 Wer den Hasen in den Krautgarten setzt, um ihn zu mästen, verliert Braten und Kohl. - Altmann V, 78.

145 Wer einem Hasen nachjagt, muss eine gute (wohlfeile) Lunge haben.

Aehnlich russisch Altmann V, 80.

146 Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe. - Simrock, 4365; Körte, 2628.

147 Wer Hasen bannt und gemeine Frauen zähmt, der hat ein wildes Amt.

148 Wer na twei Hasen löpt, dei doit weier nits, as wenn he slöpt. - Schambach, II, 551.

Wer nach zwei Hasen läuft, thut weiter nichts, als wenn er schläft.

149 Wer weiss, wo der Hase läuft, sagte Hans, und legte sein Garn auf dem Dache aus. - Simrock, 4371; Körte, 2633b; Hoefer, 209.

150 Wer wöschet Hasen un Fösse, un sind doch reine. - Schambach, I, 294.

Damit entschuldigen sich die, welche sich (einmal) nicht gewaschen haben.

151 Wer zugleich zween Hasen jagt, dem entleufft oft einer, wo sie nicht beid entlauffen. - Petri, II, 783.

152 Wer zween Hasen zugleich nachhetzt, bekömpt gar keinen wol zuletzt. - Mathesy, 295a.

Lat.: Qui binos lepores una sectabitur hora, non uno saltem, sed saepe carebit utroque, (Mathesy, 295a; Seybold, 480.)

153 Wer zweyen Hasen zugleich nachjagt, der bekompt keinen. - Lehmann, 934, 6; Blum, 206; Pistor., VII, 26; Mauvillon, I, 5; Simrock, 4361; Körte, 2629; Braun, I, 1146.

Aehnlich russisch Altmann VI, 420. - Wer zwei nicht zu vereinigende Zwecke zugleich erreichen will, erreicht keinen.

Böhm.: Kdo dva zajice honi zadneho nechyli. - Kdo na dva zajice stve, nekdy popadne jednoho, a mnohokrate zadnebo. (Celakovsky, 220.)

Dän.: Den der jager to harer af een busk, faaer sielden nogen af dem. (Bohn I, 352.)

Frz.: Qui deux lievres chasse, l'un perd et l'autre laisse. (Kritzinger, 418b.) - Qui court deux lievres, n'en prend point. (Lendroy, 904; Bohn I, 49; Cahier, 945; Starschedel, 229; Gaal, 861.)

Holl.: Die twee hazen te gelijk vangen, krijgt geen van beide. (Bohn I, 343.) - Die twee hazen te gelijk wil vangen, den eenen verliest hij, den anderen laat hij. (Harrebomee, I, 278.) Ueber die verschiedenen holländischen Lesarten dieses Sprichworts vgl. Harrebomee, III, 211a.

It.: Chi due lepri caccia, una non piglia e l' altra lascia (scappa). (Pazzaglia, 193, 3; Bohn I, 80; Gaal, 861.)

Lat.: Duos insequens lepores, neutrum capit. (Erasm., 339; Tappius, 203b; Gaal, 861; Seybold, 276.)

Ung.: A ki ket nyulat hajt, egyet se ver. (Gaal 861.)

154 Were er einem hasen so enlich als einem narren, die hund hetten jn langst zerrissen. -[Spaltenumbruch] Franck, II, 73b; Eyering, II, 149; III, 402; Gruter, III, 80; Lehmann, II, 576, 64.

155 Wie der Hase in den Pfeffer kompt, so wird er gefressen. - Petri, II, 787.

156 Wo dä Hase gejünget es, dohen trachtet hä ok wier. (Hattingen.) - Firmenich, II, 369, 12.

157 Wo den Haas jonkt, es he gern. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 182; für Franken: Frommann, VI, 315, 158.

158 Wo der Hase gesetzt ist, da stellt er sich wieder ein.

159 Wo der Hase gesetzt ist, da zieht er wieder hin.

160 Wo der Hase (am meisten) gesetzt (geheckt hat) wird, ist er am liebsten. - Graf, 164, 46; Blum, 725; Petri, II, 800; für Waldeck: Curtze, 352, 469; für Meiningen: Frommann, II, 410, 82.

Jedem gefällt seine Heimat am besten. Die Eindrücke der ersten Jugendfreuden sind die dauerndsten. Festhalten an seiner Gewohnheit.

Frz.: Le lievre revient toujours a son geite. (Körte, 2617; Kritzinger, 418b; Letroux, I, 115; Starschedel, 230.)

Lat.: Patriae fumus igne alieno luculentior. (Binder I, 1334; II, 2499; Weber, 2, 28; Seybold, 430.)

161 Wo der hass felt, da ist er gern. - Franck, I, 81b; Egenolff, 340b; Henisch, 1063, 8; Blum, 725; Körte, 2627; Mayer, II, 164; Riehl, Novellen, 381.

162 Wo der hass geworffen ist, wil er sein. - Franck, II, 19a; Gruter, I, 86; Henisch, 1609, 9; Lehmann, 112, 4; Graf, 164, 145; Eiselein, 282; Schmitz, 196, 184; Simrock, 4358.

Lat.: Lepus solo natali gaudet et libentius nullibi vivit quam ubi natus est. (Eiselein, 282.) - Nescio, qua natale solum dulcedine cunctos ducit et immemores non sinit esse sui. (Seybold, 345; Philippi, II, 19.)

163 Wo man den Hasen jagt, da wöllen sie seyn. - Petri, II, 811.

164 Wo man den Hasen spürt, da sol man nachfolgen. - Petri, II, 811.

165 Wun der Huos üm Fiefer lät, nor derno huot e Ra. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 134.

166 Wun em wässt aler Huosen är Näst, se broch em nichen Biss. - Schuster, 755.

*167 Ar eit ke heuriar (heuriger, diesjähriger, junger) Hos mehr. (Franken.) - Frommann, VI, 316, 160.

Er ist nicht unerfahren, er hat Haare auf den Zähnen.

*168 Asen (also) fängt man die Hasen. (Schweiz.)

*169 Blinne Hasen Excremente. (Grafschaft Mark.) - Woeste.

*170 D' Hoasa drascha bain'm. (Troppau.) - Peter, 448.

Ist in Furcht, besonders in Fällen, wenn jemand seiner Handlungen wegen entdeckt zu werden fürchtet.

*171 Da ist der Hase (im Kohl). - Simrock, 7799.

Da ist, was wir suchen.

*172 Da liegt der Hase im Pfeffer. - Eiselein, 282; Braun, I, 1150; Binder, I, 660; II, 1304; Körte, 2633d; Lohrengel, II, 61; Wurzbach II, 169; für Oberösterreich: Baumgarten, 78; für Würzburg: Sartorius, 168.

Da ist die Schwierigkeit, daran hängt es. Unter Pfeffer ist nicht das bekannte Gewürz, sondern eine im Mittelalter bereitete Brühe gemeint, wobei der Pfeffer einen Beatandtheil bildete. Hasenpfeffer war eine Speise in brauner Pfefferbrühe. Das Berliner Fremdenblatt (1866) sagt über die Redensart: "In einigen Gegenden Norddeutschlands wird das Hasenklein mit vielem Gewürz und Pfeffer bereitet, ea kommen dazu allerlei Zuthaten, sodass das eigentliche Klein (sowie im Fricassee das Hühnerfleisch) mitunter schwer zu finden ist. Wir nehmen nun an, dass sich daraus die Redensart: Da liegt der Hase im Pfeffer, gebildet hat für gewisse Knotenpunkte, die schwer aufzufinden oder zu lösen sind." Im Westfälischen: Doa ligt de Hase im Peaper. - Wann der Has in der Schreiber Pfeffer kömt. "Man merkt ine gar wol al allzit, wo ihm der Has im Pfeffer lit." (Brandt.) "Sie sah, eh er den Mund gespitzt, schon, wo der Has im Pfeffer sitzt." (Butler.)

Frz.: C'est la ou geit le lievre. (Lendroy, 911; Eiselein, 282.)

Holl.: Daar ligt de haas in het zout. (Harrebomee, I, 271.)

Lat.: Hinc illae lacrymae. (Seybold, 216; Philippi, I, 117; Schonheim, H, 4; Froberg, 357.) - In eo cardo rei vertitur. (Binder I, 732; II, 1425; Seybold, 238.)

*173 Da liegt der Hase im Pfeffer nicht.

Das ist nicht der Fehler, hierin liegt's nicht.

Frz.: Ce n'est pas la que le pot s'enfuit. (Lendroy, 664.)

*174 Damit kann man keinen Hasen mehr fangen.

Holl.: Men kan daar geene hazen meer mede vangen. (Harrebomee, I, 272.)


[Spaltenumbruch]

134 Wenn die Hasen oder Schaf den Löwen Predigen vnnd sie from wollen machen, so gilts jhren Beltz.Lehmann, 462, 21.

135 Wenn ein Hase in ein Haus hineinläuft, so ist's der Teufel.Baumgarten, II, 32.

136 Wenn es dem Hasen zu wohl ist, verlässt er das Kohlfeld.

137 Wenn man dem Hasen auch einen Fuchsbalg anzöge, er würde keine Krebse fangen.

Wie man erzählt, dass es der Fuchs thue.

138 Wenn man den Hasen fahet im Kraut, so büsst er dafür mit seiner Haut.

139 Wenn man einen Hasen lobt wie den Hirsch, so würd doch der Hass kein Hirsch.Lehmann, 489, 13.

140 Wenn m'r vom Has schwätzt, sitzt er in de nächste Hecke. (Kinzigthal.)

141 Wer auf zwei Hasen zielt, trifft keinen.Sprichwörtergarten, 467.

Auch russisch Altmann VI, 407. Wer zu viel erhaschen will, geht leer aus.

142 Wer da schuf den Hasen, der schuf auch den Rasen.Gaal, 859.

143 Wer den Hasen fängt, der hat ihn.

Holl.: Die een' haas, een' ree of een zwijn vaugt, maakt ze zijn. (Harrebomée, I, 271.)

144 Wer den Hasen in den Krautgarten setzt, um ihn zu mästen, verliert Braten und Kohl.Altmann V, 78.

145 Wer einem Hasen nachjagt, muss eine gute (wohlfeile) Lunge haben.

Aehnlich russisch Altmann V, 80.

146 Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe.Simrock, 4365; Körte, 2628.

147 Wer Hasen bannt und gemeine Frauen zähmt, der hat ein wildes Amt.

148 Wer nâ twei Hasen löpt, dei doit wîer nits, as wenn he slöpt.Schambach, II, 551.

Wer nach zwei Hasen läuft, thut weiter nichts, als wenn er schläft.

149 Wer weiss, wo der Hase läuft, sagte Hans, und legte sein Garn auf dem Dache aus.Simrock, 4371; Körte, 2633b; Hoefer, 209.

150 Wer wöschet Hasen un Fösse, un sind doch reine.Schambach, I, 294.

Damit entschuldigen sich die, welche sich (einmal) nicht gewaschen haben.

151 Wer zugleich zween Hasen jagt, dem entleufft oft einer, wo sie nicht beid entlauffen.Petri, II, 783.

152 Wer zween Hasen zugleich nachhetzt, bekömpt gar keinen wol zuletzt.Mathesy, 295a.

Lat.: Qui binos lepores una sectabitur hora, non uno saltem, sed saepe carebit utroque, (Mathesy, 295a; Seybold, 480.)

153 Wer zweyen Hasen zugleich nachjagt, der bekompt keinen.Lehmann, 934, 6; Blum, 206; Pistor., VII, 26; Mauvillon, I, 5; Simrock, 4361; Körte, 2629; Braun, I, 1146.

Aehnlich russisch Altmann VI, 420. – Wer zwei nicht zu vereinigende Zwecke zugleich erreichen will, erreicht keinen.

Böhm.: Kdo dva zajíce honí zádného nechylí. – Kdo na dva zajíce štve, nĕkdy popadne jednoho, a mnohokráte zádnébo. (Čelakovsky, 220.)

Dän.: Den der jager to harer af een busk, faaer sielden nogen af dem. (Bohn I, 352.)

Frz.: Qui deux lièvres chasse, l'un perd et l'autre laisse. (Kritzinger, 418b.) – Qui court deux lièvres, n'en prend point. (Lendroy, 904; Bohn I, 49; Cahier, 945; Starschedel, 229; Gaal, 861.)

Holl.: Die twee hazen te gelijk vangen, krijgt geen van beide. (Bohn I, 343.) – Die twee hazen te gelijk wil vangen, den eenen verliest hij, den anderen laat hij. (Harrebomée, I, 278.) Ueber die verschiedenen holländischen Lesarten dieses Sprichworts vgl. Harrebomée, III, 211a.

It.: Chi due lepri caccia, una non piglia e l' altra lascia (scappa). (Pazzaglia, 193, 3; Bohn I, 80; Gaal, 861.)

Lat.: Duos insequens lepores, neutrum capit. (Erasm., 339; Tappius, 203b; Gaal, 861; Seybold, 276.)

Ung.: A ki két nyulat hajt, egyet se ver. (Gaal 861.)

154 Were er einem hasen so enlich als einem narren, die hund hetten jn langst zerrissen.[Spaltenumbruch] Franck, II, 73b; Eyering, II, 149; III, 402; Gruter, III, 80; Lehmann, II, 576, 64.

155 Wie der Hase in den Pfeffer kompt, so wird er gefressen.Petri, II, 787.

156 Wo dä Hase gejünget es, dohen trachtet hä ok wier. (Hattingen.) – Firmenich, II, 369, 12.

157 Wo den Haas jonkt, es he gêrn. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 182; für Franken: Frommann, VI, 315, 158.

158 Wo der Hase gesetzt ist, da stellt er sich wieder ein.

159 Wo der Hase gesetzt ist, da zieht er wieder hin.

160 Wo der Hase (am meisten) gesetzt (geheckt hat) wird, ist er am liebsten.Graf, 164, 46; Blum, 725; Petri, II, 800; für Waldeck: Curtze, 352, 469; für Meiningen: Frommann, II, 410, 82.

Jedem gefällt seine Heimat am besten. Die Eindrücke der ersten Jugendfreuden sind die dauerndsten. Festhalten an seiner Gewohnheit.

Frz.: Le lièvre revient toujours à son gîte. (Körte, 2617; Kritzinger, 418b; Letroux, I, 115; Starschedel, 230.)

Lat.: Patriae fumus igne alieno luculentior. (Binder I, 1334; II, 2499; Weber, 2, 28; Seybold, 430.)

161 Wo der hass felt, da ist er gern.Franck, I, 81b; Egenolff, 340b; Henisch, 1063, 8; Blum, 725; Körte, 2627; Mayer, II, 164; Riehl, Novellen, 381.

162 Wo der hass geworffen ist, wil er sein.Franck, II, 19a; Gruter, I, 86; Henisch, 1609, 9; Lehmann, 112, 4; Graf, 164, 145; Eiselein, 282; Schmitz, 196, 184; Simrock, 4358.

Lat.: Lepus solo natali gaudet et libentius nullibi vivit quam ubi natus est. (Eiselein, 282.) – Nescio, qua natale solum dulcedine cunctos ducit et immemores non sinit esse sui. (Seybold, 345; Philippi, II, 19.)

163 Wo man den Hasen jagt, da wöllen sie seyn.Petri, II, 811.

164 Wo man den Hasen spürt, da sol man nachfolgen.Petri, II, 811.

165 Wun der Huos üm Fiéfer lät, nor derno huot e Râ. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 134.

166 Wun em wässt aler Huosen är Näst, se broch em nichen Biss.Schuster, 755.

*167 Ar ît kê heuriar (heuriger, diesjähriger, junger) Hôs mehr. (Franken.) – Frommann, VI, 316, 160.

Er ist nicht unerfahren, er hat Haare auf den Zähnen.

*168 Asen (also) fängt man die Hasen. (Schweiz.)

*169 Blinne Hasen Excremente. (Grafschaft Mark.) – Woeste.

*170 D' Hoasa drascha bain'm. (Troppau.) – Peter, 448.

Ist in Furcht, besonders in Fällen, wenn jemand seiner Handlungen wegen entdeckt zu werden fürchtet.

*171 Da ist der Hase (im Kohl).Simrock, 7799.

Da ist, was wir suchen.

*172 Da liegt der Hase im Pfeffer.Eiselein, 282; Braun, I, 1150; Binder, I, 660; II, 1304; Körte, 2633d; Lohrengel, II, 61; Wurzbach II, 169; für Oberösterreich: Baumgarten, 78; für Würzburg: Sartorius, 168.

Da ist die Schwierigkeit, daran hängt es. Unter Pfeffer ist nicht das bekannte Gewürz, sondern eine im Mittelalter bereitete Brühe gemeint, wobei der Pfeffer einen Beatandtheil bildete. Hasenpfeffer war eine Speise in brauner Pfefferbrühe. Das Berliner Fremdenblatt (1866) sagt über die Redensart: „In einigen Gegenden Norddeutschlands wird das Hasenklein mit vielem Gewürz und Pfeffer bereitet, ea kommen dazu allerlei Zuthaten, sodass das eigentliche Klein (sowie im Fricassée das Hühnerfleisch) mitunter schwer zu finden ist. Wir nehmen nun an, dass sich daraus die Redensart: Da liegt der Hase im Pfeffer, gebildet hat für gewisse Knotenpunkte, die schwer aufzufinden oder zu lösen sind.“ Im Westfälischen: Doa ligt de Hase im Peaper. – Wann der Has in der Schreiber Pfeffer kömt. „Man merkt ine gar wol al allzit, wo ihm der Has im Pfeffer lit.“ (Brandt.) „Sie sah, eh er den Mund gespitzt, schon, wo der Has im Pfeffer sitzt.“ (Butler.)

Frz.: C'est là où gît le lièvre. (Lendroy, 911; Eiselein, 282.)

Holl.: Daar ligt de haas in het zout. (Harrebomée, I, 271.)

Lat.: Hinc illae lacrymae. (Seybold, 216; Philippi, I, 117; Schonheim, H, 4; Froberg, 357.) – In eo cardo rei vertitur. (Binder I, 732; II, 1425; Seybold, 238.)

*173 Da liegt der Hase im Pfeffer nicht.

Das ist nicht der Fehler, hierin liegt's nicht.

Frz.: Ce n'est pas là que le pot s'enfuit. (Lendroy, 664.)

*174 Damit kann man keinen Hasen mehr fangen.

Holl.: Men kan daar geene hazen meer mede vangen. (Harrebomée, I, 272.)


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[[187]/0193] 134 Wenn die Hasen oder Schaf den Löwen Predigen vnnd sie from wollen machen, so gilts jhren Beltz. – Lehmann, 462, 21. 135 Wenn ein Hase in ein Haus hineinläuft, so ist's der Teufel. – Baumgarten, II, 32. 136 Wenn es dem Hasen zu wohl ist, verlässt er das Kohlfeld. 137 Wenn man dem Hasen auch einen Fuchsbalg anzöge, er würde keine Krebse fangen. Wie man erzählt, dass es der Fuchs thue. 138 Wenn man den Hasen fahet im Kraut, so büsst er dafür mit seiner Haut. 139 Wenn man einen Hasen lobt wie den Hirsch, so würd doch der Hass kein Hirsch. – Lehmann, 489, 13. 140 Wenn m'r vom Has schwätzt, sitzt er in de nächste Hecke. (Kinzigthal.) 141 Wer auf zwei Hasen zielt, trifft keinen. – Sprichwörtergarten, 467. Auch russisch Altmann VI, 407. Wer zu viel erhaschen will, geht leer aus. 142 Wer da schuf den Hasen, der schuf auch den Rasen. – Gaal, 859. 143 Wer den Hasen fängt, der hat ihn. Holl.: Die een' haas, een' ree of een zwijn vaugt, maakt ze zijn. (Harrebomée, I, 271.) 144 Wer den Hasen in den Krautgarten setzt, um ihn zu mästen, verliert Braten und Kohl. – Altmann V, 78. 145 Wer einem Hasen nachjagt, muss eine gute (wohlfeile) Lunge haben. Aehnlich russisch Altmann V, 80. 146 Wer einen Hasen im Busen trägt, der fliehe. – Simrock, 4365; Körte, 2628. 147 Wer Hasen bannt und gemeine Frauen zähmt, der hat ein wildes Amt. 148 Wer nâ twei Hasen löpt, dei doit wîer nits, as wenn he slöpt. – Schambach, II, 551. Wer nach zwei Hasen läuft, thut weiter nichts, als wenn er schläft. 149 Wer weiss, wo der Hase läuft, sagte Hans, und legte sein Garn auf dem Dache aus. – Simrock, 4371; Körte, 2633b; Hoefer, 209. 150 Wer wöschet Hasen un Fösse, un sind doch reine. – Schambach, I, 294. Damit entschuldigen sich die, welche sich (einmal) nicht gewaschen haben. 151 Wer zugleich zween Hasen jagt, dem entleufft oft einer, wo sie nicht beid entlauffen. – Petri, II, 783. 152 Wer zween Hasen zugleich nachhetzt, bekömpt gar keinen wol zuletzt. – Mathesy, 295a. Lat.: Qui binos lepores una sectabitur hora, non uno saltem, sed saepe carebit utroque, (Mathesy, 295a; Seybold, 480.) 153 Wer zweyen Hasen zugleich nachjagt, der bekompt keinen. – Lehmann, 934, 6; Blum, 206; Pistor., VII, 26; Mauvillon, I, 5; Simrock, 4361; Körte, 2629; Braun, I, 1146. Aehnlich russisch Altmann VI, 420. – Wer zwei nicht zu vereinigende Zwecke zugleich erreichen will, erreicht keinen. Böhm.: Kdo dva zajíce honí zádného nechylí. – Kdo na dva zajíce štve, nĕkdy popadne jednoho, a mnohokráte zádnébo. (Čelakovsky, 220.) Dän.: Den der jager to harer af een busk, faaer sielden nogen af dem. (Bohn I, 352.) Frz.: Qui deux lièvres chasse, l'un perd et l'autre laisse. (Kritzinger, 418b.) – Qui court deux lièvres, n'en prend point. (Lendroy, 904; Bohn I, 49; Cahier, 945; Starschedel, 229; Gaal, 861.) Holl.: Die twee hazen te gelijk vangen, krijgt geen van beide. (Bohn I, 343.) – Die twee hazen te gelijk wil vangen, den eenen verliest hij, den anderen laat hij. (Harrebomée, I, 278.) Ueber die verschiedenen holländischen Lesarten dieses Sprichworts vgl. Harrebomée, III, 211a. It.: Chi due lepri caccia, una non piglia e l' altra lascia (scappa). (Pazzaglia, 193, 3; Bohn I, 80; Gaal, 861.) Lat.: Duos insequens lepores, neutrum capit. (Erasm., 339; Tappius, 203b; Gaal, 861; Seybold, 276.) Ung.: A ki két nyulat hajt, egyet se ver. (Gaal 861.) 154 Were er einem hasen so enlich als einem narren, die hund hetten jn langst zerrissen. – Franck, II, 73b; Eyering, II, 149; III, 402; Gruter, III, 80; Lehmann, II, 576, 64. 155 Wie der Hase in den Pfeffer kompt, so wird er gefressen. – Petri, II, 787. 156 Wo dä Hase gejünget es, dohen trachtet hä ok wier. (Hattingen.) – Firmenich, II, 369, 12. 157 Wo den Haas jonkt, es he gêrn. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 182; für Franken: Frommann, VI, 315, 158. 158 Wo der Hase gesetzt ist, da stellt er sich wieder ein. 159 Wo der Hase gesetzt ist, da zieht er wieder hin. 160 Wo der Hase (am meisten) gesetzt (geheckt hat) wird, ist er am liebsten. – Graf, 164, 46; Blum, 725; Petri, II, 800; für Waldeck: Curtze, 352, 469; für Meiningen: Frommann, II, 410, 82. Jedem gefällt seine Heimat am besten. Die Eindrücke der ersten Jugendfreuden sind die dauerndsten. Festhalten an seiner Gewohnheit. Frz.: Le lièvre revient toujours à son gîte. (Körte, 2617; Kritzinger, 418b; Letroux, I, 115; Starschedel, 230.) Lat.: Patriae fumus igne alieno luculentior. 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(Franken.) – Frommann, VI, 316, 160. Er ist nicht unerfahren, er hat Haare auf den Zähnen. *168 Asen (also) fängt man die Hasen. (Schweiz.) *169 Blinne Hasen Excremente. (Grafschaft Mark.) – Woeste. *170 D' Hoasa drascha bain'm. (Troppau.) – Peter, 448. Ist in Furcht, besonders in Fällen, wenn jemand seiner Handlungen wegen entdeckt zu werden fürchtet. *171 Da ist der Hase (im Kohl). – Simrock, 7799. Da ist, was wir suchen. *172 Da liegt der Hase im Pfeffer. – Eiselein, 282; Braun, I, 1150; Binder, I, 660; II, 1304; Körte, 2633d; Lohrengel, II, 61; Wurzbach II, 169; für Oberösterreich: Baumgarten, 78; für Würzburg: Sartorius, 168. Da ist die Schwierigkeit, daran hängt es. Unter Pfeffer ist nicht das bekannte Gewürz, sondern eine im Mittelalter bereitete Brühe gemeint, wobei der Pfeffer einen Beatandtheil bildete. Hasenpfeffer war eine Speise in brauner Pfefferbrühe. Das Berliner Fremdenblatt (1866) sagt über die Redensart: „In einigen Gegenden Norddeutschlands wird das Hasenklein mit vielem Gewürz und Pfeffer bereitet, ea kommen dazu allerlei Zuthaten, sodass das eigentliche Klein (sowie im Fricassée das Hühnerfleisch) mitunter schwer zu finden ist. Wir nehmen nun an, dass sich daraus die Redensart: Da liegt der Hase im Pfeffer, gebildet hat für gewisse Knotenpunkte, die schwer aufzufinden oder zu lösen sind.“ Im Westfälischen: Doa ligt de Hase im Peaper. – Wann der Has in der Schreiber Pfeffer kömt. „Man merkt ine gar wol al allzit, wo ihm der Has im Pfeffer lit.“ (Brandt.) „Sie sah, eh er den Mund gespitzt, schon, wo der Has im Pfeffer sitzt.“ (Butler.) Frz.: C'est là où gît le lièvre. (Lendroy, 911; Eiselein, 282.) Holl.: Daar ligt de haas in het zout. (Harrebomée, I, 271.) Lat.: Hinc illae lacrymae. (Seybold, 216; Philippi, I, 117; Schonheim, H, 4; Froberg, 357.) – In eo cardo rei vertitur. (Binder I, 732; II, 1425; Seybold, 238.) *173 Da liegt der Hase im Pfeffer nicht. Das ist nicht der Fehler, hierin liegt's nicht. Frz.: Ce n'est pas là que le pot s'enfuit. (Lendroy, 664.) *174 Damit kann man keinen Hasen mehr fangen. Holl.: Men kan daar geene hazen meer mede vangen. (Harrebomée, I, 272.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [187]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/193>, abgerufen am 17.06.2024.