Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 444 Gott gibt, aber nicht immer, wenn wir haben wollen.

Frz.: Dieu consent, mais non pas toujours. (Kritzinger, 234a.)

445 Gott gibt alle Nacht; was er heut Abend nicht gibt, gibt er morgen z' Nacht. (Schweiz.) - Kirchhofer, 131; Simrock, 7281a.

446 Gott gibt alles Gute.

Frz.: Dieu nous donne tout ce que nous avons. - Dieu nous doint bien vivre et bien mourir. - Dieu nous en doint eslire le meilleur. (Leroux, I, 11.)

447 Gott gibt auch den Narren ihr Brot.

Sie essen sogar manchmal Weissbrot, wenn die Weisen kein schwarzes haben.

Ung.: Az Isten is elszenvedi bolonds agunkat. (Gaal, 1196.)

448 Gott gibt aus der Ziege ein Schäfchen und aus dem Schweine eine Stute. (Lit.)

Frz.: Dieu donne des feves a qui n'a de machoires. (Kritzinger, 234a.)

449 Gott gibt Bohnen dem, der keine Zähne hat. - Sprichwörterschatz, 77.

Bohnen gehen noch an, obgleich sie sich ohne Zähne, oder gar, wie es in französischen Sprichwörtern heisst, ohne Kinnladen, auch schon schwer genug verzehren lassen; schlimmer aber ergeht es den Portugiesen, denen Gott Nüsse gibt, wenn sie keine Zähne haben. (Reinsberg IV, 32.)

450 Gott gibt Brei, sind die Zähn' entzwei.

Span.: Da Dios almendras a quien no tiene muelas. (Bohn I, 210; Cahier, 3194.)

451 Gott gibt das Korn nicht, dass wir's für die Mäuse aufschütten sollen.

452 Gott gibt das Korn, wir sollen aber pflügen vnd Furchen machen. - Petri, II, 345; Henisch, 1293, 37.

Böhm.: Ach, boze, boze! A co, neboze? Chce mi se chleba. Pracovat treba. - Dejz, mily boze! Pracuj, neboze; a snad dam. (Celakovsky, 130.)

Frz.: On aide bien au bon Dieu a faire de bon ble. (Leroux, I, 39.)

Poln.: Boze, boze! Co nieboze? Chce sie chleba. Robic trzeba. (Celakovsky, 130.)

453 Gott gibt, das man anderen wider geben soll. - Henisch, 1708, 36; Petri, II, 345.

454 Gott gibt das Mehl, aber der Teufel bäckt oft sein Brot daraus.

Holl.: God zendt hem wel de spijzen, maar de duivel kookt ze. (Harrebomee, I, 243; Bohn I, 320.)

It.: Dio ci manda la carne, ma il diavolo i cuochi. (Bohn I, 92.)

455 Gott gibt dem einen Leut vnd Land, dem andern ein Bettelstab in die Hand. - Henisch, 1705, 23; Petri II, 345.

Lat.: Quos vult, sors ditat; quos non vult, sub pede tritat.

456 Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der Teufel ist der Koch dazu. - Winckler, VIII, 50; Körte, 2377; Simrock, 3224.

457 Gott gibt dem Reichen Rinder und dem Armen Kinder.

Es ist eine bekannte Erscheinung, dass die Familien um so kinderreicher werden, je ärmer und mittelloser sie sind. Durch Noth, durch andauernde Entbehrungen, wenn sie auch im allgemeinen schwächend wirken, wird der Fortpflanzungstrieb nicht zurückgedrängt, sondern gerade gestärkt. (Vgl. Der Begriff der Uebervolkerung von Dr. Z. im Pionnier von K. Heinzen, Boston 1863, Nr. 42-44.) Die Russen sagen: Wenn Gott den Schos der Reichen unfruchtbar macht, gibt er den Armen gleich zwei Kinder auf einmal. (Altmann V, 131.)

458 Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne die Ströme.

459 Gott gibt dem Zecher den Weinstock, aber nicht den Becher.

460 Gott gibt den Acker, aber nicht den Pflug, das Wasser, aber nicht den Krug.

Frz.: Dieu donne fil a toile ourdie. (Leroux, I, 10.) - Dieu ne nous a point bati de ponts, mais il nous a donne des mains pour en faire. (Cahier, 980.)

461 Gott gibt den Bösen Reichthum, wie dem Judas den Beutel.

Dän.: Gud giver tit de onde rigdom som Judas pungen. (Prov. dan., 477.)

462 Gott gibt den Frost nach den Kleidern.

Engl.: God sends cold after clothes. (Bohn II, 48.)

Frz.: Dieu donne le froid selon la robe (le drap). (Leroux, I, 11; Bohn II, 98; Kritzinger, 234b.)

Span.: Dios da el frio conforme A la ropa. (Bohn II, 98.)

[Spaltenumbruch] 463 Gott gibt den Hunger nach dem Brot.

Die Letten sagen: Gott gibt die Weite des Mundes nach der Grösse der Breitöpfe. (Reinsberg II, 9.)

464 Gott gibt den Menschen Honig und den Bienen Blumen.

465 Gott gibt den Reichen ohne Hunger Biscuit und den Armen Schwarzbrot mit Appetit.

Aehnlich die Russen Altmann V.

466 Gott gibt den Segen denen, die die Hand bewegen.

Dän.: Gud haver ingen stand gjort, hvorudi intet skal giöres. (Prov. dan., 529.)

Engl.: God reaches us good things with our own hands. (Bohn II, 98.)

Holl.: Men moet de handen mede aanslaan. (Harrebomee, I, 281.)

Lat.: Laboribus Dii bona vendunt. (Binder II, 1616; Seybold, 126; Steinmeyer, 74.)

467 Gott gibt den Seinen Segen, aber wir müssen (nur wenn wir) uns regen.

Böhm.: Pan buh dava pozehani, ale do chleva sam nevhani. (Celakovsky, 126.)

468 Gott gibt den Verstand, der Hopfen nimmt ihn. (Finn.)

Im Finnischen ist das Sprichwort noch wohlklingender, indem der Reim noch dazukommt: Jumala (Gott) und Humala (Hopfen).

469 Gott gibt den Vögeln das Futter, aber sie müssen danach fliegen.

Die Russen: Gott gibt dem Spechte wol die Würmlein, er muss sie aber vom Baum picken. Gott gibt der Schwalbe zwar die Heuschrecken, er legt sie ihr aber nicht in den Schnabel. (Altmann VI, 437; Reinsberg III, 40.)

Dän.: Gud giver hver fugl sin föde, men kaster den ei i reden til ham. (Bohn I, 371; Prov. dan., 206.)

Holl.: God geeft der ganzen den kost wel, maar zij moeten dien plukken, dat ze op haar' aars vallen. (Harrebomee, I, 201.)

470 Gott gibt der milden Hand.

Mhd.: Got gap ie geben der hende rat. (Konrad von Würzburg.) (Zingerle, 58.)

471 Gott gibt die Gallert nach dem Brote.

472 Gott gibt die Hand, aber der Mensch muss sie rühren.

Die Engländer sagen: ...aber er baut keine Brücken.

Span.: A Dios rogando, y con el mazo dando. (Cahier, 3378.)

473 Gott gibt die Kälte nach den Kleidern.

Dän.: Gud giver hver saa kuld, som klaeder. (Bohn I, 372.)

Frz.: Dieu donne le froid selon le drap. (Bohn I, 15; Cahier, 530.)

Holl.: God geeft koude naar kleeren. (Harrebomee, I, 242.)

It.: Dio manda il freddo secondo i panni. (Bohn I, 92.)

474 Gott gibt die Kleider nach dem Regen. - Ramann, II. Pred., II, 334; Sprichwörterschatz, 80; Reinsberg II, 6; Blum, 23; Simrock, 3847; Braun, I, 926.

"Gott gibt die Kleider nach dem Regen, der auf dich vom Himmel fällt. Wahr' dich selbst in deinem Hause, wenn das Dach nicht Wasser hält." (W. Müller, 71.)

475 Gott gibt die Kuh, aber nicht den Strick dazu.

Die Russen: Gott gibt wol den Gaul, aber nicht den Sattel. (Altmann VI, 420.)

476 Gott gibt die Schultern nach der Bürde. - Sprichwörterschatz, 137; Müller, 29, 6; Steiger, 104; Eiselein, 255; Körte, 2320; Simrock, 3845.

Gott schickt nur, was man tragen kann, sagen die Venetier. Und die Franzosen: Gott will nicht mehr, als man vermag. (Reinsberg II, 6.) Die Russen: Gott theilt nicht mehr Streiche aus, als der Rücken tragen kann. (Altmann VI, 440.)

477 Gott gibt durch Creaturen. - Petri, II, 345.

478 Gott gibt ein(em) Bischoff ebenso viel als ein(em) Bader. - Petri, II, 345; Henisch, 397, 43.

479 Gott gibt einem allein nicht alles. - Sprichwörterschatz, 129; Luther's Tischreden, 465a.

Die Polen sagen: Zwar gibt er einem nicht alles, aber allen gibt er alles. Und: Dem einen gibt er die Gans, dem andern das Ei (den Pfau, sagen die Czechen). (Reinsberg II, 7.) Die Russen: Gott gibt den Fürsten das Gold, und den Leibeigenen die Gesundheit. Gott gibt den Reichen zu den Pasteten Sattheit und den Armen zum Schwarzbrot Appetit. (Altmann, V, 99.)

Kroat.: Bog neda jednomu coveku sva dobra.

Lat.: Deus omnia non dat omnibus. (Mant.) (Binder II, 751.) - Non cunctis dat cuncta Deus; formosus ut idem sit simul et sapiens, et summa laude disertus. (Gaal, 801.)

Poln.: Nie jednako pan Bog daje, jednemu ges, drugiemu jaje. (Wurzbach I, 288.)

[Spaltenumbruch] 444 Gott gibt, aber nicht immer, wenn wir haben wollen.

Frz.: Dieu consent, mais non pas toujours. (Kritzinger, 234a.)

445 Gott gibt alle Nacht; was er heut Abend nicht gibt, gibt er morgen z' Nacht. (Schweiz.) – Kirchhofer, 131; Simrock, 7281a.

446 Gott gibt alles Gute.

Frz.: Dieu nous donne tout ce que nous avons. – Dieu nous doint bien vivre et bien mourir. – Dieu nous en doint eslire le meilleur. (Leroux, I, 11.)

447 Gott gibt auch den Narren ihr Brot.

Sie essen sogar manchmal Weissbrot, wenn die Weisen kein schwarzes haben.

Ung.: Az Isten is elszenvedi bolonds águnkat. (Gaal, 1196.)

448 Gott gibt aus der Ziege ein Schäfchen und aus dem Schweine eine Stute. (Lit.)

Frz.: Dieu donne des fèves à qui n'a de mâchoires. (Kritzinger, 234a.)

449 Gott gibt Bohnen dem, der keine Zähne hat.Sprichwörterschatz, 77.

Bohnen gehen noch an, obgleich sie sich ohne Zähne, oder gar, wie es in französischen Sprichwörtern heisst, ohne Kinnladen, auch schon schwer genug verzehren lassen; schlimmer aber ergeht es den Portugiesen, denen Gott Nüsse gibt, wenn sie keine Zähne haben. (Reinsberg IV, 32.)

450 Gott gibt Brei, sind die Zähn' entzwei.

Span.: Da Dios almendras á quien no tiene muelas. (Bohn I, 210; Cahier, 3194.)

451 Gott gibt das Korn nicht, dass wir's für die Mäuse aufschütten sollen.

452 Gott gibt das Korn, wir sollen aber pflügen vnd Furchen machen.Petri, II, 345; Henisch, 1293, 37.

Böhm.: Ach, bože, bože! A co, nebože? Chce mi se chleba. Pracovat třeba. – Dejž, milý bože! Pracuj, nebože; a snad dám. (Čelakovsky, 130.)

Frz.: On aide bien au bon Dieu à faire de bon blé. (Leroux, I, 39.)

Poln.: Bože, bože! Co niebože? Chce siẹ chleba. Robić trzeba. (Čelakovsky, 130.)

453 Gott gibt, das man anderen wider geben soll.Henisch, 1708, 36; Petri, II, 345.

454 Gott gibt das Mehl, aber der Teufel bäckt oft sein Brot daraus.

Holl.: God zendt hem wel de spijzen, maar de duivel kookt ze. (Harrebomée, I, 243; Bohn I, 320.)

It.: Dio ci manda la carne, ma il diavolo i cuochi. (Bohn I, 92.)

455 Gott gibt dem einen Leut vnd Land, dem andern ein Bettelstab in die Hand.Henisch, 1705, 23; Petri II, 345.

Lat.: Quos vult, sors ditat; quos non vult, sub pede tritat.

456 Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der Teufel ist der Koch dazu.Winckler, VIII, 50; Körte, 2377; Simrock, 3224.

457 Gott gibt dem Reichen Rinder und dem Armen Kinder.

Es ist eine bekannte Erscheinung, dass die Familien um so kinderreicher werden, je ärmer und mittelloser sie sind. Durch Noth, durch andauernde Entbehrungen, wenn sie auch im allgemeinen schwächend wirken, wird der Fortpflanzungstrieb nicht zurückgedrängt, sondern gerade gestärkt. (Vgl. Der Begriff der Uebervolkerung von Dr. Z. im Pionnier von K. Heinzen, Boston 1863, Nr. 42-44.) Die Russen sagen: Wenn Gott den Schos der Reichen unfruchtbar macht, gibt er den Armen gleich zwei Kinder auf einmal. (Altmann V, 131.)

458 Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne die Ströme.

459 Gott gibt dem Zecher den Weinstock, aber nicht den Becher.

460 Gott gibt den Acker, aber nicht den Pflug, das Wasser, aber nicht den Krug.

Frz.: Dieu donne fil à toile ourdie. (Leroux, I, 10.) – Dieu ne nous a point bâti de ponts, mais il nous a donné des mains pour en faire. (Cahier, 980.)

461 Gott gibt den Bösen Reichthum, wie dem Judas den Beutel.

Dän.: Gud giver tit de onde rigdom som Judas pungen. (Prov. dan., 477.)

462 Gott gibt den Frost nach den Kleidern.

Engl.: God sends cold after clothes. (Bohn II, 48.)

Frz.: Dieu donne le froid selon la robe (le drap). (Leroux, I, 11; Bohn II, 98; Kritzinger, 234b.)

Span.: Dios da el frio conforme A la ropa. (Bohn II, 98.)

[Spaltenumbruch] 463 Gott gibt den Hunger nach dem Brot.

Die Letten sagen: Gott gibt die Weite des Mundes nach der Grösse der Breitöpfe. (Reinsberg II, 9.)

464 Gott gibt den Menschen Honig und den Bienen Blumen.

465 Gott gibt den Reichen ohne Hunger Biscuit und den Armen Schwarzbrot mit Appetit.

Aehnlich die Russen Altmann V.

466 Gott gibt den Segen denen, die die Hand bewegen.

Dän.: Gud haver ingen stand gjort, hvorudi intet skal giøres. (Prov. dan., 529.)

Engl.: God reaches us good things with our own hands. (Bohn II, 98.)

Holl.: Men moet de handen mede aanslaan. (Harrebomée, I, 281.)

Lat.: Laboribus Dii bona vendunt. (Binder II, 1616; Seybold, 126; Steinmeyer, 74.)

467 Gott gibt den Seinen Segen, aber wir müssen (nur wenn wir) uns regen.

Böhm.: Pán bůh dává požehání, ale do chléva sam nevhání. (Čelakovsky, 126.)

468 Gott gibt den Verstand, der Hopfen nimmt ihn. (Finn.)

Im Finnischen ist das Sprichwort noch wohlklingender, indem der Reim noch dazukommt: Jumala (Gott) und Humala (Hopfen).

469 Gott gibt den Vögeln das Futter, aber sie müssen danach fliegen.

Die Russen: Gott gibt dem Spechte wol die Würmlein, er muss sie aber vom Baum picken. Gott gibt der Schwalbe zwar die Heuschrecken, er legt sie ihr aber nicht in den Schnabel. (Altmann VI, 437; Reinsberg III, 40.)

Dän.: Gud giver hver fugl sin føde, men kaster den ei i reden til ham. (Bohn I, 371; Prov. dan., 206.)

Holl.: God geeft der ganzen den kost wel, maar zij moeten dien plukken, dat ze op haar' aars vallen. (Harrebomée, I, 201.)

470 Gott gibt der milden Hand.

Mhd.: Got gap ie geben der hende rát. (Konrad von Würzburg.) (Zingerle, 58.)

471 Gott gibt die Gallert nach dem Brote.

472 Gott gibt die Hand, aber der Mensch muss sie rühren.

Die Engländer sagen: ...aber er baut keine Brücken.

Span.: A Dios rogando, y con el mazo dando. (Cahier, 3378.)

473 Gott gibt die Kälte nach den Kleidern.

Dän.: Gud giver hver saa kuld, som klæder. (Bohn I, 372.)

Frz.: Dieu donne le froid selon le drap. (Bohn I, 15; Cahier, 530.)

Holl.: God geeft koude naar kleêren. (Harrebomèe, I, 242.)

It.: Dio manda il freddo secondo i panni. (Bohn I, 92.)

474 Gott gibt die Kleider nach dem Regen.Ramann, II. Pred., II, 334; Sprichwörterschatz, 80; Reinsberg II, 6; Blum, 23; Simrock, 3847; Braun, I, 926.

„Gott gibt die Kleider nach dem Regen, der auf dich vom Himmel fällt. Wahr' dich selbst in deinem Hause, wenn das Dach nicht Wasser hält.“ (W. Müller, 71.)

475 Gott gibt die Kuh, aber nicht den Strick dazu.

Die Russen: Gott gibt wol den Gaul, aber nicht den Sattel. (Altmann VI, 420.)

476 Gott gibt die Schultern nach der Bürde.Sprichwörterschatz, 137; Müller, 29, 6; Steiger, 104; Eiselein, 255; Körte, 2320; Simrock, 3845.

Gott schickt nur, was man tragen kann, sagen die Venetier. Und die Franzosen: Gott will nicht mehr, als man vermag. (Reinsberg II, 6.) Die Russen: Gott theilt nicht mehr Streiche aus, als der Rücken tragen kann. (Altmann VI, 440.)

477 Gott gibt durch Creaturen.Petri, II, 345.

478 Gott gibt ein(em) Bischoff ebenso viel als ein(em) Bader.Petri, II, 345; Henisch, 397, 43.

479 Gott gibt einem allein nicht alles.Sprichwörterschatz, 129; Luther's Tischreden, 465a.

Die Polen sagen: Zwar gibt er einem nicht alles, aber allen gibt er alles. Und: Dem einen gibt er die Gans, dem andern das Ei (den Pfau, sagen die Czechen). (Reinsberg II, 7.) Die Russen: Gott gibt den Fürsten das Gold, und den Leibeigenen die Gesundheit. Gott gibt den Reichen zu den Pasteten Sattheit und den Armen zum Schwarzbrot Appetit. (Altmann, V, 99.)

Kroat.: Bog neda jednomu čovĕku sva dobra.

Lat.: Deus omnia non dat omnibus. (Mant.) (Binder II, 751.) – Non cunctis dat cuncta Deus; formosus ut idem sit simul et sapiens, et summa laude disertus. (Gaal, 801.)

Poln.: Nie jednako pan Bóg daje, jednemu gẹś, drugiemu jaje. (Wurzbach I, 288.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0017" n="[11]"/><cb n="21"/>
444 Gott gibt, aber nicht immer, wenn wir haben wollen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dieu consent, mais non pas toujours. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 234<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">445 Gott gibt alle Nacht; was er heut Abend nicht gibt, gibt er morgen z' Nacht.</hi> (<hi rendition="#i">Schweiz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 131; Simrock, 7281<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">446 Gott gibt alles Gute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dieu nous donne tout ce que nous avons. &#x2013; Dieu nous doint bien vivre et bien mourir. &#x2013; Dieu nous en doint eslire le meilleur. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">447 Gott gibt auch den Narren ihr Brot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie essen sogar manchmal Weissbrot, wenn die Weisen kein schwarzes haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Az Isten is elszenvedi bolonds águnkat. (<hi rendition="#i">Gaal, 1196.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">448 Gott gibt aus der Ziege ein Schäfchen und aus dem Schweine eine Stute.</hi> (<hi rendition="#i">Lit.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dieu donne des fèves à qui n'a de mâchoires. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 234<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">449 Gott gibt Bohnen dem, der keine Zähne hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörterschatz, 77.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bohnen gehen noch an, obgleich sie sich ohne Zähne, oder gar, wie es in französischen Sprichwörtern heisst, ohne Kinnladen, auch schon schwer genug verzehren lassen; schlimmer aber ergeht es den Portugiesen, denen Gott Nüsse gibt, wenn sie keine Zähne haben. (<hi rendition="#i">Reinsberg IV, 32.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">450 Gott gibt Brei, sind die Zähn' entzwei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Da Dios almendras á quien no tiene muelas. (<hi rendition="#i">Bohn I, 210; Cahier, 3194.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">451 Gott gibt das Korn nicht, dass wir's für die Mäuse aufschütten sollen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">452 Gott gibt das Korn, wir sollen aber pflügen vnd Furchen machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 345; Henisch, 1293, 37.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ach, bo&#x017E;e, bo&#x017E;e! A co, nebo&#x017E;e? Chce mi se chleba. Pracovat t&#x0159;eba. &#x2013; Dej&#x017E;, milý bo&#x017E;e! Pracuj, nebo&#x017E;e; a snad dám. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 130.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: On aide bien au bon Dieu à faire de bon blé. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Bo&#x017E;e, bo&#x017E;e! Co niebo&#x017E;e? Chce si&#x1EB9; chleba. Robi&#x0107; trzeba. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 130.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">453 Gott gibt, das man anderen wider geben soll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1708, 36; Petri, II, 345.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">454 Gott gibt das Mehl, aber der Teufel bäckt oft sein Brot daraus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: God zendt hem wel de spijzen, maar de duivel kookt ze. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 243; Bohn I, 320.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dio ci manda la carne, ma il diavolo i cuochi. (<hi rendition="#i">Bohn I, 92.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">455 Gott gibt dem einen Leut vnd Land, dem andern ein Bettelstab in die Hand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1705, 23; Petri II, 345.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quos vult, sors ditat; quos non vult, sub pede tritat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">456 Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der Teufel ist der Koch dazu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, VIII, 50; Körte, 2377; Simrock, 3224.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">457 Gott gibt dem Reichen Rinder und dem Armen Kinder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist eine bekannte Erscheinung, dass die Familien um so kinderreicher werden, je ärmer und mittelloser sie sind. Durch Noth, durch andauernde Entbehrungen, wenn sie auch im allgemeinen schwächend wirken, wird der Fortpflanzungstrieb nicht zurückgedrängt, sondern gerade gestärkt. (Vgl. Der Begriff der Uebervolkerung von Dr. Z. im Pionnier von <hi rendition="#i">K. Heinzen, Boston 1863, Nr. 42-44.</hi>) Die Russen sagen: Wenn Gott den Schos der Reichen unfruchtbar macht, gibt er den Armen gleich zwei Kinder auf einmal. (<hi rendition="#i">Altmann V, 131.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">458 Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne die Ströme.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">459 Gott gibt dem Zecher den Weinstock, aber nicht den Becher.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">460 Gott gibt den Acker, aber nicht den Pflug, das Wasser, aber nicht den Krug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dieu donne fil à toile ourdie. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 10.</hi>) &#x2013; Dieu ne nous a point bâti de ponts, mais il nous a donné des mains pour en faire. (<hi rendition="#i">Cahier, 980.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">461 Gott gibt den Bösen Reichthum, wie dem Judas den Beutel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Gud giver tit de onde rigdom som Judas pungen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 477.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">462 Gott gibt den Frost nach den Kleidern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: God sends cold after clothes. (<hi rendition="#i">Bohn II, 48.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dieu donne le froid selon la robe (le drap). (<hi rendition="#i">Leroux, I, 11; Bohn II, 98; Kritzinger, 234<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Dios da el frio conforme A la ropa. (<hi rendition="#i">Bohn II, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="22"/>
463 Gott gibt den Hunger nach dem Brot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Letten sagen: Gott gibt die Weite des Mundes nach der Grösse der Breitöpfe. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 9.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">464 Gott gibt den Menschen Honig und den Bienen Blumen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">465 Gott gibt den Reichen ohne Hunger Biscuit und den Armen Schwarzbrot mit Appetit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aehnlich die Russen <hi rendition="#i">Altmann V.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">466 Gott gibt den Segen denen, die die Hand bewegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Gud haver ingen stand gjort, hvorudi intet skal giøres. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 529.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: God reaches us good things with our own hands. (<hi rendition="#i">Bohn II, 98.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men moet de handen mede aanslaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 281.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Laboribus Dii bona vendunt. (<hi rendition="#i">Binder II, 1616; Seybold, 126; Steinmeyer, 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">467 Gott gibt den Seinen Segen, aber wir müssen (nur wenn wir) uns regen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Pán b&#x016F;h dává po&#x017E;ehání, ale do chléva sam nevhání. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 126.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">468 Gott gibt den Verstand, der Hopfen nimmt ihn.</hi> (<hi rendition="#i">Finn.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Im Finnischen ist das Sprichwort noch wohlklingender, indem der Reim noch dazukommt: Jumala (Gott) und Humala (Hopfen).</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">469 Gott gibt den Vögeln das Futter, aber sie müssen danach fliegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Gott gibt dem Spechte wol die Würmlein, er muss sie aber vom Baum picken. Gott gibt der Schwalbe zwar die Heuschrecken, er legt sie ihr aber nicht in den Schnabel. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 437; Reinsberg III, 40.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Gud giver hver fugl sin føde, men kaster den ei i reden til ham. (<hi rendition="#i">Bohn I, 371; Prov. dan., 206.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: God geeft der ganzen den kost wel, maar zij moeten dien plukken, dat ze op haar' aars vallen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 201.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">470 Gott gibt der milden Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Got gap ie geben der hende rát. (<hi rendition="#i">Konrad von Würzburg.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 58.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">471 Gott gibt die Gallert nach dem Brote.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">472 Gott gibt die Hand, aber der Mensch muss sie rühren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Engländer sagen: ...aber er baut keine Brücken.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: A Dios rogando, y con el mazo dando. (<hi rendition="#i">Cahier, 3378.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">473 Gott gibt die Kälte nach den Kleidern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Gud giver hver saa kuld, som klæder. (<hi rendition="#i">Bohn I, 372.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Dieu donne le froid selon le drap. (<hi rendition="#i">Bohn I, 15; Cahier, 530.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: God geeft koude naar kleêren. (<hi rendition="#i">Harrebomèe, I, 242.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dio manda il freddo secondo i panni. (<hi rendition="#i">Bohn I, 92.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">474 Gott gibt die Kleider nach dem Regen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ramann, II. Pred., II, 334; Sprichwörterschatz, 80; Reinsberg II, 6; Blum, 23; Simrock, 3847; Braun, I, 926.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Gott gibt die Kleider nach dem Regen, der auf dich vom Himmel fällt. Wahr' dich selbst in deinem Hause, wenn das Dach nicht Wasser hält.&#x201C; (<hi rendition="#i">W. Müller, 71.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">475 Gott gibt die Kuh, aber nicht den Strick dazu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Gott gibt wol den Gaul, aber nicht den Sattel. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 420.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">476 Gott gibt die Schultern nach der Bürde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörterschatz, 137; Müller, 29, 6; Steiger, 104; Eiselein, 255; Körte, 2320; Simrock, 3845.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Gott schickt nur, was man tragen kann, sagen die Venetier. Und die Franzosen: Gott will nicht mehr, als man vermag. (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 6.</hi>) Die Russen: Gott theilt nicht mehr Streiche aus, als der Rücken tragen kann. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 440.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">477 Gott gibt durch Creaturen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 345.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">478 Gott gibt ein(em) Bischoff ebenso viel als ein(em) Bader.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 345; Henisch, 397, 43.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">479 Gott gibt einem allein nicht alles.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sprichwörterschatz, 129; Luther's Tischreden, 465<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Polen sagen: Zwar gibt er einem nicht alles, aber allen gibt er alles. Und: Dem einen gibt er die Gans, dem andern das Ei (den Pfau, sagen die Czechen). (<hi rendition="#i">Reinsberg II, 7.</hi>) Die Russen: Gott gibt den Fürsten das Gold, und den Leibeigenen die Gesundheit. Gott gibt den Reichen zu den Pasteten Sattheit und den Armen zum Schwarzbrot Appetit. (<hi rendition="#i">Altmann, V, 99.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Kroat.</hi>: Bog neda jednomu &#x010D;ov&#x0115;ku sva dobra.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Deus omnia non dat omnibus. (<hi rendition="#i">Mant.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 751.</hi>) &#x2013; Non cunctis dat cuncta Deus; formosus ut idem sit simul et sapiens, et summa laude disertus. (<hi rendition="#i">Gaal, 801.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nie jednako pan Bóg daje, jednemu g&#x1EB9;&#x015B;, drugiemu jaje. (<hi rendition="#i">Wurzbach I, 288.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[11]/0017] 444 Gott gibt, aber nicht immer, wenn wir haben wollen. Frz.: Dieu consent, mais non pas toujours. (Kritzinger, 234a.) 445 Gott gibt alle Nacht; was er heut Abend nicht gibt, gibt er morgen z' Nacht. (Schweiz.) – Kirchhofer, 131; Simrock, 7281a. 446 Gott gibt alles Gute. Frz.: Dieu nous donne tout ce que nous avons. – Dieu nous doint bien vivre et bien mourir. – Dieu nous en doint eslire le meilleur. (Leroux, I, 11.) 447 Gott gibt auch den Narren ihr Brot. Sie essen sogar manchmal Weissbrot, wenn die Weisen kein schwarzes haben. Ung.: Az Isten is elszenvedi bolonds águnkat. (Gaal, 1196.) 448 Gott gibt aus der Ziege ein Schäfchen und aus dem Schweine eine Stute. (Lit.) Frz.: Dieu donne des fèves à qui n'a de mâchoires. (Kritzinger, 234a.) 449 Gott gibt Bohnen dem, der keine Zähne hat. – Sprichwörterschatz, 77. Bohnen gehen noch an, obgleich sie sich ohne Zähne, oder gar, wie es in französischen Sprichwörtern heisst, ohne Kinnladen, auch schon schwer genug verzehren lassen; schlimmer aber ergeht es den Portugiesen, denen Gott Nüsse gibt, wenn sie keine Zähne haben. (Reinsberg IV, 32.) 450 Gott gibt Brei, sind die Zähn' entzwei. Span.: Da Dios almendras á quien no tiene muelas. (Bohn I, 210; Cahier, 3194.) 451 Gott gibt das Korn nicht, dass wir's für die Mäuse aufschütten sollen. 452 Gott gibt das Korn, wir sollen aber pflügen vnd Furchen machen. – Petri, II, 345; Henisch, 1293, 37. Böhm.: Ach, bože, bože! A co, nebože? Chce mi se chleba. Pracovat třeba. – Dejž, milý bože! Pracuj, nebože; a snad dám. (Čelakovsky, 130.) Frz.: On aide bien au bon Dieu à faire de bon blé. (Leroux, I, 39.) Poln.: Bože, bože! Co niebože? Chce siẹ chleba. Robić trzeba. (Čelakovsky, 130.) 453 Gott gibt, das man anderen wider geben soll. – Henisch, 1708, 36; Petri, II, 345. 454 Gott gibt das Mehl, aber der Teufel bäckt oft sein Brot daraus. Holl.: God zendt hem wel de spijzen, maar de duivel kookt ze. (Harrebomée, I, 243; Bohn I, 320.) It.: Dio ci manda la carne, ma il diavolo i cuochi. (Bohn I, 92.) 455 Gott gibt dem einen Leut vnd Land, dem andern ein Bettelstab in die Hand. – Henisch, 1705, 23; Petri II, 345. Lat.: Quos vult, sors ditat; quos non vult, sub pede tritat. 456 Gott gibt dem Geizhals die Kost, aber der Teufel ist der Koch dazu. – Winckler, VIII, 50; Körte, 2377; Simrock, 3224. 457 Gott gibt dem Reichen Rinder und dem Armen Kinder. Es ist eine bekannte Erscheinung, dass die Familien um so kinderreicher werden, je ärmer und mittelloser sie sind. Durch Noth, durch andauernde Entbehrungen, wenn sie auch im allgemeinen schwächend wirken, wird der Fortpflanzungstrieb nicht zurückgedrängt, sondern gerade gestärkt. (Vgl. Der Begriff der Uebervolkerung von Dr. Z. im Pionnier von K. Heinzen, Boston 1863, Nr. 42-44.) Die Russen sagen: Wenn Gott den Schos der Reichen unfruchtbar macht, gibt er den Armen gleich zwei Kinder auf einmal. (Altmann V, 131.) 458 Gott gibt dem Zar das Meer nicht ohne die Ströme. 459 Gott gibt dem Zecher den Weinstock, aber nicht den Becher. 460 Gott gibt den Acker, aber nicht den Pflug, das Wasser, aber nicht den Krug. Frz.: Dieu donne fil à toile ourdie. (Leroux, I, 10.) – Dieu ne nous a point bâti de ponts, mais il nous a donné des mains pour en faire. (Cahier, 980.) 461 Gott gibt den Bösen Reichthum, wie dem Judas den Beutel. Dän.: Gud giver tit de onde rigdom som Judas pungen. (Prov. dan., 477.) 462 Gott gibt den Frost nach den Kleidern. Engl.: God sends cold after clothes. (Bohn II, 48.) Frz.: Dieu donne le froid selon la robe (le drap). (Leroux, I, 11; Bohn II, 98; Kritzinger, 234b.) Span.: Dios da el frio conforme A la ropa. (Bohn II, 98.) 463 Gott gibt den Hunger nach dem Brot. Die Letten sagen: Gott gibt die Weite des Mundes nach der Grösse der Breitöpfe. (Reinsberg II, 9.) 464 Gott gibt den Menschen Honig und den Bienen Blumen. 465 Gott gibt den Reichen ohne Hunger Biscuit und den Armen Schwarzbrot mit Appetit. Aehnlich die Russen Altmann V. 466 Gott gibt den Segen denen, die die Hand bewegen. Dän.: Gud haver ingen stand gjort, hvorudi intet skal giøres. (Prov. dan., 529.) Engl.: God reaches us good things with our own hands. (Bohn II, 98.) Holl.: Men moet de handen mede aanslaan. (Harrebomée, I, 281.) Lat.: Laboribus Dii bona vendunt. (Binder II, 1616; Seybold, 126; Steinmeyer, 74.) 467 Gott gibt den Seinen Segen, aber wir müssen (nur wenn wir) uns regen. Böhm.: Pán bůh dává požehání, ale do chléva sam nevhání. (Čelakovsky, 126.) 468 Gott gibt den Verstand, der Hopfen nimmt ihn. (Finn.) Im Finnischen ist das Sprichwort noch wohlklingender, indem der Reim noch dazukommt: Jumala (Gott) und Humala (Hopfen). 469 Gott gibt den Vögeln das Futter, aber sie müssen danach fliegen. Die Russen: Gott gibt dem Spechte wol die Würmlein, er muss sie aber vom Baum picken. Gott gibt der Schwalbe zwar die Heuschrecken, er legt sie ihr aber nicht in den Schnabel. (Altmann VI, 437; Reinsberg III, 40.) Dän.: Gud giver hver fugl sin føde, men kaster den ei i reden til ham. (Bohn I, 371; Prov. dan., 206.) Holl.: God geeft der ganzen den kost wel, maar zij moeten dien plukken, dat ze op haar' aars vallen. (Harrebomée, I, 201.) 470 Gott gibt der milden Hand. Mhd.: Got gap ie geben der hende rát. (Konrad von Würzburg.) (Zingerle, 58.) 471 Gott gibt die Gallert nach dem Brote. 472 Gott gibt die Hand, aber der Mensch muss sie rühren. Die Engländer sagen: ...aber er baut keine Brücken. Span.: A Dios rogando, y con el mazo dando. (Cahier, 3378.) 473 Gott gibt die Kälte nach den Kleidern. Dän.: Gud giver hver saa kuld, som klæder. (Bohn I, 372.) Frz.: Dieu donne le froid selon le drap. (Bohn I, 15; Cahier, 530.) Holl.: God geeft koude naar kleêren. (Harrebomèe, I, 242.) It.: Dio manda il freddo secondo i panni. (Bohn I, 92.) 474 Gott gibt die Kleider nach dem Regen. – Ramann, II. Pred., II, 334; Sprichwörterschatz, 80; Reinsberg II, 6; Blum, 23; Simrock, 3847; Braun, I, 926. „Gott gibt die Kleider nach dem Regen, der auf dich vom Himmel fällt. Wahr' dich selbst in deinem Hause, wenn das Dach nicht Wasser hält.“ (W. Müller, 71.) 475 Gott gibt die Kuh, aber nicht den Strick dazu. Die Russen: Gott gibt wol den Gaul, aber nicht den Sattel. (Altmann VI, 420.) 476 Gott gibt die Schultern nach der Bürde. – Sprichwörterschatz, 137; Müller, 29, 6; Steiger, 104; Eiselein, 255; Körte, 2320; Simrock, 3845. Gott schickt nur, was man tragen kann, sagen die Venetier. Und die Franzosen: Gott will nicht mehr, als man vermag. (Reinsberg II, 6.) Die Russen: Gott theilt nicht mehr Streiche aus, als der Rücken tragen kann. (Altmann VI, 440.) 477 Gott gibt durch Creaturen. – Petri, II, 345. 478 Gott gibt ein(em) Bischoff ebenso viel als ein(em) Bader. – Petri, II, 345; Henisch, 397, 43. 479 Gott gibt einem allein nicht alles. – Sprichwörterschatz, 129; Luther's Tischreden, 465a. Die Polen sagen: Zwar gibt er einem nicht alles, aber allen gibt er alles. Und: Dem einen gibt er die Gans, dem andern das Ei (den Pfau, sagen die Czechen). (Reinsberg II, 7.) Die Russen: Gott gibt den Fürsten das Gold, und den Leibeigenen die Gesundheit. Gott gibt den Reichen zu den Pasteten Sattheit und den Armen zum Schwarzbrot Appetit. (Altmann, V, 99.) Kroat.: Bog neda jednomu čovĕku sva dobra. Lat.: Deus omnia non dat omnibus. (Mant.) (Binder II, 751.) – Non cunctis dat cuncta Deus; formosus ut idem sit simul et sapiens, et summa laude disertus. (Gaal, 801.) Poln.: Nie jednako pan Bóg daje, jednemu gẹś, drugiemu jaje. (Wurzbach I, 288.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:54:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:54:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/17
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/17>, abgerufen am 24.11.2024.