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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 390 Gott fügt immer die Liebsten zusammen.

Nicht jede Ehe, nicht jedes Collegium ist ein Beweis dafür.

391 Gott führet in die Höll und wieder heraus. - Petri, I, 44.

392 Gott führet wol in die Grube, aber auch wieder heraus. - Kirchhofer, 130; Simrock, 12315.

393 Gott führet zur Heyrath vnd hilfft auch dazu. - Petri, II, 344.

394 Gott führt die Seinen wunderlich. - Ps.4, 4; Kirchhofer, 131; Braun, I, 941; Büchmann, 152.

395 Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zusammen. - Simrock, 3694; Eiselein, 241.

Lat.: Inaequalibus aequalia erunt inaequalia. (Eiselein, 241.)

396 Gott führt jeden zu seinesgleichen.

Verwandte Seelen finden sich.

Lat.: Semper similem ducit Deus ad similem. (Erasm., 847; Tappius, 67a.)

397 Gott führt manchen wie einen Gaul, dem die Augen geblendet. - Eiselein, 253.

398 Gott führt seine Heiligen wunderlich, sagte der Bauer, als er im Gerinne lag, einen in eine Pfütze, den andern in einen Teich. (Schles.)

399 Gott führt seine Heylige wunderlich. - Henisch, 1707, 18; Ps. 4, 4; Hermann, 144; Eiselein, 255; Simrock, 3987; Körte, 2347.

400 Gott füllet den Gottlosen den Bauch, den Gläubigen gibt er das Himmelreich. - Henisch, 1634, 19; Petri, I, 44.

401 Gott füllt das Euter mit Milch, ehe das Füllen geboren wird.

402 Gott füllt den Magen und gibt zum Kragen.

403 Gott fürchten, ein gesunder Leib, ein fröhlich Hertz, ein freundlich Weib, ein guter Wein, das gewissen rein mag das beste Leben seyn. - Petri, II, 344.

404 Gott fürchten ist die höchste seligkeit. - Henisch, 1296, 61.

405 Gott fürchten vnd darbey nach gelt vnd gut trachten, ist Gott ehren vnd verachten. - Lehmann, 252.

406 Gott fürt den Krieg. - Agricola II, 477.

407 Gott gab den Schatz, doch wer nicht zugriff, das war Matz.

408 Gott gab trockenes Wetter, er wird auch Regen geben. (Lit.)

409 Gott gab's mit Liebe, ein Narr fragt mit Neid. (Lit.)

410 Gott gab's, und der Teufel rauft es aus.

411 Gott geb' Glück und etwas Verstand zum Mächseln.

Man mächselt in Schlesien die Speisen, indem man das erforderliche Fett daranthut.

Port.: Ventura te de Deos, filho, que saber pouco te basta. (Bohn I, 295.)

Span.: Ventura te de Dios, hijo, que saber poco te basta. (Bohn I, 261.)

412 Gott geb mir ein gut Gewissen und einen täglichen Bissen, einen fröhlichen Trunk und zuletzt einen seligen Sprung. - Henisch, 396, 20.

Dän.: Gud give daglig; bröd, foruden skam og nöd, og saa en salig död. (Prov. dan., 258.)

413 Gott geb' uns Heil, Banne sind wohlfeil!

414 Gott geb vns sein gnade, ich weyss nicht mehr darzu zu sagen. - Agricola I, 572.

415 Gott geb', was der Pfaff' sag'. - Eiselein, 249.

416 Gott geb weytter, ich danck Gott vnd euch fragens. - Agricola I, 578.

Alte Antwort dessen, der gefragt wurde, wie es ihm gehe.

417 Gott gebe allen, die mich kennen, noch zehnmal mehr, als sie mir gönnen. - Hertz, 16.

Hausinschrift.

418 Gott gebe, das wol gerathe. - Petri, II, 344.

419 Gott gebe, dass müssen fressen die Raben all Schaben und schnöde Schwaben, so dem Fürst, Land und Leuthen schaden. (Sachsen.)

Jakobus Andreae, einer der eifrigsten Verfasser der Concordienformel, musste im Jahre 1580 Dresden und [Spaltenumbruch] alle kurfürstlichen Lande auf Befehl des Kurfürsten verlassen. Andreae versuchte durch den Kanzler eine Audienz zu erhalten, und hoffte, durch dringliches Bitten, im Lande bleiben zu dürfen. Zwar wurde ihm nun eine Unterredung mit dem Kurfürsten gestattet, die aber nichts anderes zur Folge hatte, als dass August ihn mit den Worten entliess: "Ziehet hin, ziehet hin!" Da man eben einen Kutschwagen an den Pfalzgrafen Kasimir nach Heidelberg schicken wollte, wurde Andreae auf denselben gesetzt, und es wurde ihm ein Freibrief eingehändigt. Ein Einspänner wurde ihm beigegeben, der aber den Befehl hatte, sich unterwegs keinen Fussbreit von Andreae zu entfernen, ihm kein Nachtlager in einer Stadt zu gewähren und jede Unterhaltung, mit wem es auch sei, zu verhindern und zu verbieten. Auf so schimpfliche Weise wurde jener gefürchtete Theolog aus dem sächsischen Lande verwiesen. Da nun dieses Land, wie vor Zeiten durch die Schwaben mit Feuer und Schwert verheert, so auch in diesen Jahren (1575-80) durch die Schwaben Rott und Schmidtlin an Geld und Gut einerseits und an Seele und Gewissen, Friede und Ruhe andererseits hart mitgenommen worden war, so entstand das obige Sprichwort. (H. Schramm.)

420 Gott gebe faulen Henden das Vnglück vnd die Drüse vnd nicht genug zu essen. - Petri, II, 344.

421 Gott gebe, Gott grüsse! Bier und Wein schmeckt süsse, versauf' ich auch die Schuh, so behalt' ich doch die Füsse. - Simrock, 9222.

422 Gott gebe uns nicht einen Nachbar mit zwei Augen. - Burckhardt, 115.

Man will sagen: Es ist besser, unsere Nachbarn sind halb blind.

423 Gott gebe vns nur, was er vns gand. - Agricola I, 470; Gruter, I, 44; Petri, II, 344; Schottel, 1137a; Eiselein, 250.

Holl.: God geve ons alzoo, wat hij ons gunt. (Harrebomee, I, 242.)

424 Gott gebe vns, was sein Gottlicher wille ist. - Agricola I, 469; Petri, II, 344.

425 Gott gebirt die Ehr. - Henisch, 1706, 20.

426 Gott gebühren drei R und drei S: Rache, Ruhm und Richten, Sorgen, Segnen und Seligmachen.

427 Gott gehet alber vmb mit seinen sachen. - Petri, II, 345.

428 Gott geht auf den Grund.

429 Gott geht wunderlich gnug mit seinen heyligen vmb vnd verwandelt jmmer glück in vnglück. - Henisch, 1710, 1.

430 Gott geit, das mich erfrewt. - Petri, II, 345; Henisch, 1708, 4.

431 Gott gesegn's euch im Ehebette! (Oberlausitz.)

432 Gott gesegn's in sieben Jahren, spricht der Trinker, sieben Jungen und an Gohtlob. (Oberlausitz.)

433 Gott gew' dat ik g'winn, säd' Meister Mark un slög sich mit sein Lihrburschen. (Mecklenburg.) - Hoefer, 744.

434 Gott gew' dat ik g'winn1, segt Blockereier Sommer, un prügelt sich mit seinen Leirjungen. (Stralsund.) - Hoefer, 993.

1) Die Oberhand behalte.

435 Gott gib, dass es aus deinem Munde in Gottes Ohr gehe. (Lit.)

436 Gott, gib Leute mit Bastschuhen, die - Geld haben. (Lit.)

437 Gott, gib mir Gedult vnd dess Gewissens Vnschuld. - Petri, II, 843.

438 Gott, gib Misgunst, nicht Beklagen!

439 Gott, gib nicht ein Gehöfte ohne Glocke (ohne Hund). (Lit.)

440 Gott, gib Verstand, wo keiner ist, und nimm's'n weg, wo's'n zu vil is. (Breslau.)

In Bezug auf Dummheit und Ueberklugheit.

441 Gott gibt, aber der Mensch muss die Hand aufmachen. - Sprichwörtergarten, 18.

Er muss sich rühren. Denn, sagen die Osmanen: Kein Segen ohne Sichbewegen. (Schlechta, 210.)

442 Gott gibt, aber er will angerufen (gebeten) sein.

Die Bergamasken kennen für das Anrufen Gottes nur einen Grund: Wer Gott anruft, sagen sie, ist nicht zufrieden, wer den Teufel anruft, ist desperat, wer O weh sagt, ist verliebt. (Reinsberg II, 25.)

443 Gott gibt alle ding nach seinem willen. - Henisch, 1708, 27; Petri, II, 345.

[Spaltenumbruch] 390 Gott fügt immer die Liebsten zusammen.

Nicht jede Ehe, nicht jedes Collegium ist ein Beweis dafür.

391 Gott führet in die Höll und wieder heraus.Petri, I, 44.

392 Gott führet wol in die Grube, aber auch wieder heraus.Kirchhofer, 130; Simrock, 12315.

393 Gott führet zur Heyrath vnd hilfft auch dazu.Petri, II, 344.

394 Gott führt die Seinen wunderlich.Ps.4, 4; Kirchhofer, 131; Braun, I, 941; Büchmann, 152.

395 Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zusammen.Simrock, 3694; Eiselein, 241.

Lat.: Inaequalibus aequalia erunt inaequalia. (Eiselein, 241.)

396 Gott führt jeden zu seinesgleichen.

Verwandte Seelen finden sich.

Lat.: Semper similem ducit Deus ad similem. (Erasm., 847; Tappius, 67a.)

397 Gott führt manchen wie einen Gaul, dem die Augen geblendet.Eiselein, 253.

398 Gott führt seine Heiligen wunderlich, sagte der Bauer, als er im Gerinne lag, einen in eine Pfütze, den andern in einen Teich. (Schles.)

399 Gott führt seine Heylige wunderlich.Henisch, 1707, 18; Ps. 4, 4; Hermann, 144; Eiselein, 255; Simrock, 3987; Körte, 2347.

400 Gott füllet den Gottlosen den Bauch, den Gläubigen gibt er das Himmelreich.Henisch, 1634, 19; Petri, I, 44.

401 Gott füllt das Euter mit Milch, ehe das Füllen geboren wird.

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404 Gott fürchten ist die höchste seligkeit.Henisch, 1296, 61.

405 Gott fürchten vnd darbey nach gelt vnd gut trachten, ist Gott ehren vnd verachten.Lehmann, 252.

406 Gott fürt den Krieg.Agricola II, 477.

407 Gott gab den Schatz, doch wer nicht zugriff, das war Matz.

408 Gott gab trockenes Wetter, er wird auch Regen geben. (Lit.)

409 Gott gab's mit Liebe, ein Narr fragt mit Neid. (Lit.)

410 Gott gab's, und der Teufel rauft es aus.

411 Gott geb' Glück und etwas Verstand zum Mächseln.

Man mächselt in Schlesien die Speisen, indem man das erforderliche Fett daranthut.

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412 Gott geb mir ein gut Gewissen und einen täglichen Bissen, einen fröhlichen Trunk und zuletzt einen seligen Sprung.Henisch, 396, 20.

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413 Gott geb' uns Heil, Banne sind wohlfeil!

414 Gott geb vns sein gnade, ich weyss nicht mehr darzu zu sagen.Agricola I, 572.

415 Gott geb', was der Pfaff' sag'.Eiselein, 249.

416 Gott geb weytter, ich danck Gott vnd euch fragens.Agricola I, 578.

Alte Antwort dessen, der gefragt wurde, wie es ihm gehe.

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419 Gott gebe, dass müssen fressen die Raben all Schaben und schnöde Schwaben, so dem Fürst, Land und Leuthen schaden. (Sachsen.)

Jakobus Andreae, einer der eifrigsten Verfasser der Concordienformel, musste im Jahre 1580 Dresden und [Spaltenumbruch] alle kurfürstlichen Lande auf Befehl des Kurfürsten verlassen. Andreae versuchte durch den Kanzler eine Audienz zu erhalten, und hoffte, durch dringliches Bitten, im Lande bleiben zu dürfen. Zwar wurde ihm nun eine Unterredung mit dem Kurfürsten gestattet, die aber nichts anderes zur Folge hatte, als dass August ihn mit den Worten entliess: „Ziehet hin, ziehet hin!“ Da man eben einen Kutschwagen an den Pfalzgrafen Kasimir nach Heidelberg schicken wollte, wurde Andreae auf denselben gesetzt, und es wurde ihm ein Freibrief eingehändigt. Ein Einspänner wurde ihm beigegeben, der aber den Befehl hatte, sich unterwegs keinen Fussbreit von Andreae zu entfernen, ihm kein Nachtlager in einer Stadt zu gewähren und jede Unterhaltung, mit wem es auch sei, zu verhindern und zu verbieten. Auf so schimpfliche Weise wurde jener gefürchtete Theolog aus dem sächsischen Lande verwiesen. Da nun dieses Land, wie vor Zeiten durch die Schwaben mit Feuer und Schwert verheert, so auch in diesen Jahren (1575-80) durch die Schwaben Rott und Schmidtlin an Geld und Gut einerseits und an Seele und Gewissen, Friede und Ruhe andererseits hart mitgenommen worden war, so entstand das obige Sprichwort. (H. Schramm.)

420 Gott gebe faulen Henden das Vnglück vnd die Drüse vnd nicht genug zu essen.Petri, II, 344.

421 Gott gebe, Gott grüsse! Bier und Wein schmeckt süsse, versauf' ich auch die Schuh, so behalt' ich doch die Füsse.Simrock, 9222.

422 Gott gebe uns nicht einen Nachbar mit zwei Augen.Burckhardt, 115.

Man will sagen: Es ist besser, unsere Nachbarn sind halb blind.

423 Gott gebe vns nur, was er vns gand.Agricola I, 470; Gruter, I, 44; Petri, II, 344; Schottel, 1137a; Eiselein, 250.

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429 Gott geht wunderlich gnug mit seinen heyligen vmb vnd verwandelt jmmer glück in vnglück.Henisch, 1710, 1.

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432 Gott gesegn's in sieben Jahren, spricht der Trinker, sieben Jungen und an Gohtlob. (Oberlausitz.)

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435 Gott gib, dass es aus deinem Munde in Gottes Ohr gehe. (Lit.)

436 Gott, gib Leute mit Bastschuhen, die – Geld haben. (Lit.)

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440 Gott, gib Verstand, wo keiner ist, und nimm's'n weg, wo's'n zu vil is. (Breslau.)

In Bezug auf Dummheit und Ueberklugheit.

441 Gott gibt, aber der Mensch muss die Hand aufmachen.Sprichwörtergarten, 18.

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442 Gott gibt, aber er will angerufen (gebeten) sein.

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[[10]/0016] 390 Gott fügt immer die Liebsten zusammen. Nicht jede Ehe, nicht jedes Collegium ist ein Beweis dafür. 391 Gott führet in die Höll und wieder heraus. – Petri, I, 44. 392 Gott führet wol in die Grube, aber auch wieder heraus. – Kirchhofer, 130; Simrock, 12315. 393 Gott führet zur Heyrath vnd hilfft auch dazu. – Petri, II, 344. 394 Gott führt die Seinen wunderlich. – Ps.4, 4; Kirchhofer, 131; Braun, I, 941; Büchmann, 152. 395 Gott führt gern Gleiches und Ungleiches zusammen. – Simrock, 3694; Eiselein, 241. Lat.: Inaequalibus aequalia erunt inaequalia. (Eiselein, 241.) 396 Gott führt jeden zu seinesgleichen. Verwandte Seelen finden sich. Lat.: Semper similem ducit Deus ad similem. (Erasm., 847; Tappius, 67a.) 397 Gott führt manchen wie einen Gaul, dem die Augen geblendet. – Eiselein, 253. 398 Gott führt seine Heiligen wunderlich, sagte der Bauer, als er im Gerinne lag, einen in eine Pfütze, den andern in einen Teich. (Schles.) 399 Gott führt seine Heylige wunderlich. – Henisch, 1707, 18; Ps. 4, 4; Hermann, 144; Eiselein, 255; Simrock, 3987; Körte, 2347. 400 Gott füllet den Gottlosen den Bauch, den Gläubigen gibt er das Himmelreich. – Henisch, 1634, 19; Petri, I, 44. 401 Gott füllt das Euter mit Milch, ehe das Füllen geboren wird. 402 Gott füllt den Magen und gibt zum Kragen. 403 Gott fürchten, ein gesunder Leib, ein fröhlich Hertz, ein freundlich Weib, ein guter Wein, das gewissen rein mag das beste Leben seyn. – Petri, II, 344. 404 Gott fürchten ist die höchste seligkeit. – Henisch, 1296, 61. 405 Gott fürchten vnd darbey nach gelt vnd gut trachten, ist Gott ehren vnd verachten. – Lehmann, 252. 406 Gott fürt den Krieg. – Agricola II, 477. 407 Gott gab den Schatz, doch wer nicht zugriff, das war Matz. 408 Gott gab trockenes Wetter, er wird auch Regen geben. (Lit.) 409 Gott gab's mit Liebe, ein Narr fragt mit Neid. (Lit.) 410 Gott gab's, und der Teufel rauft es aus. 411 Gott geb' Glück und etwas Verstand zum Mächseln. Man mächselt in Schlesien die Speisen, indem man das erforderliche Fett daranthut. Port.: Ventura te dé Deos, filho, que saber pouco te basta. (Bohn I, 295.) Span.: Ventura te dé Dios, hijo, que saber poco te basta. (Bohn I, 261.) 412 Gott geb mir ein gut Gewissen und einen täglichen Bissen, einen fröhlichen Trunk und zuletzt einen seligen Sprung. – Henisch, 396, 20. Dän.: Gud give daglig; brød, foruden skam og nød, og saa en salig død. (Prov. dan., 258.) 413 Gott geb' uns Heil, Banne sind wohlfeil! 414 Gott geb vns sein gnade, ich weyss nicht mehr darzu zu sagen. – Agricola I, 572. 415 Gott geb', was der Pfaff' sag'. – Eiselein, 249. 416 Gott geb weytter, ich danck Gott vnd euch fragens. – Agricola I, 578. Alte Antwort dessen, der gefragt wurde, wie es ihm gehe. 417 Gott gebe allen, die mich kennen, noch zehnmal mehr, als sie mir gönnen. – Hertz, 16. Hausinschrift. 418 Gott gebe, das wol gerathe. – Petri, II, 344. 419 Gott gebe, dass müssen fressen die Raben all Schaben und schnöde Schwaben, so dem Fürst, Land und Leuthen schaden. (Sachsen.) Jakobus Andreae, einer der eifrigsten Verfasser der Concordienformel, musste im Jahre 1580 Dresden und alle kurfürstlichen Lande auf Befehl des Kurfürsten verlassen. Andreae versuchte durch den Kanzler eine Audienz zu erhalten, und hoffte, durch dringliches Bitten, im Lande bleiben zu dürfen. Zwar wurde ihm nun eine Unterredung mit dem Kurfürsten gestattet, die aber nichts anderes zur Folge hatte, als dass August ihn mit den Worten entliess: „Ziehet hin, ziehet hin!“ Da man eben einen Kutschwagen an den Pfalzgrafen Kasimir nach Heidelberg schicken wollte, wurde Andreae auf denselben gesetzt, und es wurde ihm ein Freibrief eingehändigt. Ein Einspänner wurde ihm beigegeben, der aber den Befehl hatte, sich unterwegs keinen Fussbreit von Andreae zu entfernen, ihm kein Nachtlager in einer Stadt zu gewähren und jede Unterhaltung, mit wem es auch sei, zu verhindern und zu verbieten. Auf so schimpfliche Weise wurde jener gefürchtete Theolog aus dem sächsischen Lande verwiesen. Da nun dieses Land, wie vor Zeiten durch die Schwaben mit Feuer und Schwert verheert, so auch in diesen Jahren (1575-80) durch die Schwaben Rott und Schmidtlin an Geld und Gut einerseits und an Seele und Gewissen, Friede und Ruhe andererseits hart mitgenommen worden war, so entstand das obige Sprichwort. (H. Schramm.) 420 Gott gebe faulen Henden das Vnglück vnd die Drüse vnd nicht genug zu essen. – Petri, II, 344. 421 Gott gebe, Gott grüsse! Bier und Wein schmeckt süsse, versauf' ich auch die Schuh, so behalt' ich doch die Füsse. – Simrock, 9222. 422 Gott gebe uns nicht einen Nachbar mit zwei Augen. – Burckhardt, 115. Man will sagen: Es ist besser, unsere Nachbarn sind halb blind. 423 Gott gebe vns nur, was er vns gand. – Agricola I, 470; Gruter, I, 44; Petri, II, 344; Schottel, 1137a; Eiselein, 250. Holl.: God geve ons alzoo, wat hij ons gunt. (Harrebomée, I, 242.) 424 Gott gebe vns, was sein Gottlicher wille ist. – Agricola I, 469; Petri, II, 344. 425 Gott gebirt die Ehr. – Henisch, 1706, 20. 426 Gott gebühren drei R und drei S: Rache, Ruhm und Richten, Sorgen, Segnen und Seligmachen. 427 Gott gehet alber vmb mit seinen sachen. – Petri, II, 345. 428 Gott geht auf den Grund. 429 Gott geht wunderlich gnug mit seinen heyligen vmb vnd verwandelt jmmer glück in vnglück. – Henisch, 1710, 1. 430 Gott geit, das mich erfrewt. – Petri, II, 345; Henisch, 1708, 4. 431 Gott gesegn's euch im Ehebette! (Oberlausitz.) 432 Gott gesegn's in sieben Jahren, spricht der Trinker, sieben Jungen und an Gohtlob. (Oberlausitz.) 433 Gott gêw' dat ik g'winn, säd' Meister Mark un slög sich mit sîn Lihrburschen. (Mecklenburg.) – Hoefer, 744. 434 Gott gew' dat ik g'winn1, segt Blockereier Sommer, un prügelt sich mit sînen Lîrjungen. (Stralsund.) – Hoefer, 993. 1) Die Oberhand behalte. 435 Gott gib, dass es aus deinem Munde in Gottes Ohr gehe. (Lit.) 436 Gott, gib Leute mit Bastschuhen, die – Geld haben. (Lit.) 437 Gott, gib mir Gedult vnd dess Gewissens Vnschuld. – Petri, II, 843. 438 Gott, gib Misgunst, nicht Beklagen! 439 Gott, gib nicht ein Gehöfte ohne Glocke (ohne Hund). (Lit.) 440 Gott, gib Verstand, wo keiner ist, und nimm's'n weg, wo's'n zu vil is. (Breslau.) In Bezug auf Dummheit und Ueberklugheit. 441 Gott gibt, aber der Mensch muss die Hand aufmachen. – Sprichwörtergarten, 18. Er muss sich rühren. Denn, sagen die Osmanen: Kein Segen ohne Sichbewegen. (Schlechta, 210.) 442 Gott gibt, aber er will angerufen (gebeten) sein. Die Bergamasken kennen für das Anrufen Gottes nur einen Grund: Wer Gott anruft, sagen sie, ist nicht zufrieden, wer den Teufel anruft, ist desperat, wer O weh sagt, ist verliebt. (Reinsberg II, 25.) 443 Gott gibt alle ding nach seinem willen. – Henisch, 1708, 27; Petri, II, 345.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/16>, abgerufen am 24.11.2024.