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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 411 Was man in die Hand nimmt, muss man ordentlich anfassen.

Holl.: Wat men ter hand neemt, moet men niet ten halve doen. (Harrebomee, I, 282.)

412 Was man mit den Händen erreichen kann, darff man keiner Leiter darzu. - Lehmann, 453, 14.

Dän.: Det man kand naa, med haenderne behöves ey stige til. (Prov. dan., 422.)

413 Was man mit eigenen Händen thun kann, muss man nicht fremde thun lassen.

Span.: A lo que puedes solo, no esperes a otro. (Bohn I, 197.)

414 Was man nicht in der Hand hält, hat man nicht gewiss.

Lat.: Quicquid non possunt manibus apprehendere revera esse non credunt. (Plato.)

415 Was man nicht in Händen hat, kann man nicht heben.

416 Was man nicht mit der Hand halten kann, lässt man fahren.

417 Was seine Hände heute werben, das muss im Bauche morgen sterben.

418 Was sparsame Hand gesammelt, kommt nicht um.

419 Wäscht eine Hand die andere fein, so werden sie alle beide rein. - Sutor, 108.

420 Wat men med einer Hand daun kann, da braukt men keine twei tau. - Schambach, II, 432.

Man braucht nicht zwei Hände, wenn eine ausreicht. Gegen einen grössern Aufwand von Mitteln, als zur Erreichung des Zwecks erforderlich sind.

421 Weiche Hände, faule Wunden.

Holl.: Zachte handen maken stinkende wonden. (Harrebomee, I, 282.)

422 Weisse Hände sind genug gewaschen.

Frz.: Mains blanches sont assez lavees. (Leroux, I, 173.)

423 Wem die Hände fehlen, der muss die Füsse zu Hülfe nehmen.

Dän.: Hvo som ei haver haender, faaer at tage hielp af födderne. (Prov. dan., 268.)

424 Wem die Hände gebunden sind, der kann wenig thun.

425 Wem die Hände verkehrt gewachsen sind, der bringt nichts Gerades zu Wege.

Holl.: Dien de handen verkeerd staan, die zijn tot werken bedorven. (Harrebomee, I, 277.)

426 Wem man die Hände abgeschlagen hat, der kann mit den Fäusten nicht drohen.

Holl.: Zoo de beul met een de toppen van de vingers afslaat, wie zal de handen beklagen. (Harrebomee, I, 283.)

427 Wen eine frembde Hand ernehrt, der wirdt selten satt. - Henisch, 1210, 1.

Lat.: Quem aliena manus nutrit, raro fit satur. (Henisch, 1210, 2.)

428 Wen seine Hand ernähren kann, der ist ein glückseliger Mann.

429 Wenn die Hand gebunden, so ist die Zunge frei.

Böhm.: Nevolnik majazyk volny. (Celakovsky, 280.)

Poln.: Niewolnik ma jezyk wolny. (Celakovsky, 280.)

430 Wenn die Hand nicht haut, der Zahn nicht kaut.

Holl.: Ledige handen, ledige tanden. - Traag ter hand, traag ter tand. (Harrebomee, I, 281.)

431 Wenn die Hände sich nicht bewegen, brauchen sich auch die Zähne nicht zu regen.

Holl.: Die spaart zijn handen, spaart ook zijn tanden. - Liggen de handen, zoo liggen de tanden. (Harrebomee, I, 281.)

432 Wenn die Hend von einander sind, so kan man nichts guts schaffen. - Petri, II, 643.

433 Wenn die rechte Hand ein Armband trägt, will die linke auch eins haben.

434 Wenn du deine Hand legst an den Pflug, so sieh nicht hinter dich.

435 Wenn du di in de een Hand wat wünscht, un in de anner wat schitst, so schast (sollst) du mal sen, welk tom ersten ful ward.

436 Wenn du die Hände faltest, macht Gott die seinen auf.

[Spaltenumbruch] 437 Wenn du mich heut bei der Hand hältst, so halte ich dich morgen am Fusse. - Burckhardt, 258.

Versicherung, eine erwiesene Gefälligkeit doppelt zu erwidern.

438 Wenn eine Hand die andere wäscht, bleiben (werden) sie beide rein. - Körte, 2555; Simrock, 4253.

Böhm.: Kdyz ruka ruku myje obe byvaji bile (obe byvatc bile, ciste). (Celakovsky, 86.)

Dän.: Hond skal anden toe, eller baade ureene blive, haar en toer den anden, blive de begge skiönne. (Prov. dan., 298.)

Holl.: Als die een hant de ander wast, so sijn se beide schoon. (Tunn., 2, 21; Harrebomee, I, 276.)

Lat.: Palme quando lavant mutuo se mutuo mundant. (Fallersleben, 21.)

439 Wenn eng Hank de anger wescht, dan blieven se alle beide reng. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 129.

440 Wenn Hande geht, muss Fude (Fuss) gehn. (Nassau.) - Kehrein, VIII, 235.

441 Wenn man der Hand hülff bedurfftig ist, so seind Wort vnnd Schreiben nichts nutz. - Lehmann, 377, 49.

442 Wenn man die Hand überall im sode hat, so heisst's: Vierzehn Handwerk, fünffzehn Vnglück, vnd das letzt ist der Bettelorden. - Herberger, I, 608.

443 Wenn man einem die Hand im Sacke erwischet, so ergreifft man jhn am Diebstahl, ob man jn gleich nicht einen Dieb nennet. - Petri, II, 853.

444 Wenn man händ hat, die helffen können, so darff man nicht die Füss bitten. - Lehmann, 527, 25.

445 Wenn nicht eine Hand die andere wäscht, so wird keine rein.

Dän.: Haand skal anden toe, eller baade urene vaere. (Bohn I, 272.)

446 Wenn sich die Hände falten, sollen sich die Gedanken zusammenhalten. - Sailer, 136.

447 Wenn sich ein Paar die Hand geben wollen, so schadet das Meer nicht. - Sprichwörtergarten, 181.

Es gibt ein unsichtbares geistiges Band, eine wahre Blutsverwandtschaft, welche macht, dass sich gleichdenkende Geister auch in der Entfernung kennen und lieben.

448 Wer andern siehet in die Hand, hat nimmer genug an seinem Stand. - Seybold, 97.

449 Wer auff seine eigene Hand gehet, der tritt niemand. - Petri, II, 685.

450 Wer aus fremder Hand isst, der frühstückt übel und isset noch übler zu Nacht.

Dän.: Den som skal aede af en andens haand, bliver sielden maet. (Bohn I, 356.)

451 Wer boshafte Hand schont, der wird von ihr umgebracht.

Lat.: Illius occumbes dextra, cui dextra pepercit. (Gaal, 1707.)

452 Wer die Hand aus der Muffe steckt, kriegt Ringe an die Finger. - Winckler, II, 93.

453 Wer die Hand ausstreckt, bekommt den Preis.

Holl.: Die de handen uit de mouw steekt, krijgt ringen aan de vingers. (Harrebomee, I, 277.)

454 Wer die Hand gedrückt, hat genug erzählt.

Ein Händedruck sagt oft mehr als viel Worte.

455 Wer die Hand im Blute badet, muss sie mit Thränen waschen. - Simrock, 4282; Körte, 2572.

456 Wer die Hand in Blut wäscht, muss sie in Thränen baden. - Graf, 350, 377; Simrock, 4282.

457 Wer die Händ in Kohlen stosst, der thut sich selbst wehe. - Lehmann, 81, 49.

458 Wer die Hand in Teig steckt, dem bleibt er an den Fingern kleben.

Wer viel Güter verwaltet, geht nicht leer aus.

459 Wer die Hand ins Feuer steckt, verbrennt sich die Finger.

Holl.: Die zijne hand in 't vuur steekt, moet gewis zijne vingers branden. (Harrebomee, I, 277.)

460 Wer die Hand legt an den Pflug, nicht hinter sich lug'. - Eiselein, 511; Körte, 4797; Siebenkees, 75.

Wer seine Hand einmal an den Pflug legt, soll sie nicht wieder davon abziehen, sondern die Berufsart festhalten, die er nach reifer Ueberlegung gewählt hat. (Luc. 9, 62; Schulze, 285; Zaupser, 505.)

[Spaltenumbruch] 411 Was man in die Hand nimmt, muss man ordentlich anfassen.

Holl.: Wat men ter hand neemt, moet men niet ten halve doen. (Harrebomée, I, 282.)

412 Was man mit den Händen erreichen kann, darff man keiner Leiter darzu.Lehmann, 453, 14.

Dän.: Det man kand naa, med hænderne behøves ey stige til. (Prov. dan., 422.)

413 Was man mit eigenen Händen thun kann, muss man nicht fremde thun lassen.

Span.: A lo que puedes solo, no esperes á otro. (Bohn I, 197.)

414 Was man nicht in der Hand hält, hat man nicht gewiss.

Lat.: Quicquid non possunt manibus apprehendere revera esse non credunt. (Plato.)

415 Was man nicht in Händen hat, kann man nicht heben.

416 Was man nicht mit der Hand halten kann, lässt man fahren.

417 Was seine Hände heute werben, das muss im Bauche morgen sterben.

418 Was sparsame Hand gesammelt, kommt nicht um.

419 Wäscht eine Hand die andere fein, so werden sie alle beide rein.Sutor, 108.

420 Wat men med einer Hand daun kann, da brûkt men keine twei tau.Schambach, II, 432.

Man braucht nicht zwei Hände, wenn eine ausreicht. Gegen einen grössern Aufwand von Mitteln, als zur Erreichung des Zwecks erforderlich sind.

421 Weiche Hände, faule Wunden.

Holl.: Zachte handen maken stinkende wonden. (Harrebomée, I, 282.)

422 Weisse Hände sind genug gewaschen.

Frz.: Mains blanches sont assez lavées. (Leroux, I, 173.)

423 Wem die Hände fehlen, der muss die Füsse zu Hülfe nehmen.

Dän.: Hvo som ei haver hænder, faaer at tage hielp af fødderne. (Prov. dan., 268.)

424 Wem die Hände gebunden sind, der kann wenig thun.

425 Wem die Hände verkehrt gewachsen sind, der bringt nichts Gerades zu Wege.

Holl.: Dien de handen verkeerd staan, die zijn tot werken bedorven. (Harrebomée, I, 277.)

426 Wem man die Hände abgeschlagen hat, der kann mit den Fäusten nicht drohen.

Holl.: Zoo de beul met een de toppen van de vingers afslaat, wie zal de handen beklagen. (Harrebomée, I, 283.)

427 Wen eine frembde Hand ernehrt, der wirdt selten satt.Henisch, 1210, 1.

Lat.: Quem aliena manus nutrit, raro fit satur. (Henisch, 1210, 2.)

428 Wen seine Hand ernähren kann, der ist ein glückseliger Mann.

429 Wenn die Hand gebunden, so ist die Zunge frei.

Böhm.: Nevolník májazyk volný. (Čelakovsky, 280.)

Poln.: Niewolnik ma język wolny. (Čelakovsky, 280.)

430 Wenn die Hand nicht haut, der Zahn nicht kaut.

Holl.: Ledige handen, ledige tanden. – Traag ter hand, traag ter tand. (Harrebomée, I, 281.)

431 Wenn die Hände sich nicht bewegen, brauchen sich auch die Zähne nicht zu regen.

Holl.: Die spaart zijn handen, spaart ook zijn tanden. – Liggen de handen, zoo liggen de tanden. (Harrebomée, I, 281.)

432 Wenn die Hend von einander sind, so kan man nichts guts schaffen.Petri, II, 643.

433 Wenn die rechte Hand ein Armband trägt, will die linke auch eins haben.

434 Wenn du deine Hand legst an den Pflug, so sieh nicht hinter dich.

435 Wenn du di in de een Hand wat wünscht, un in de anner wat schitst, so schast (sollst) du mâl sên, welk tom êrsten ful ward.

436 Wenn du die Hände faltest, macht Gott die seinen auf.

[Spaltenumbruch] 437 Wenn du mich heut bei der Hand hältst, so halte ich dich morgen am Fusse.Burckhardt, 258.

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438 Wenn eine Hand die andere wäscht, bleiben (werden) sie beide rein.Körte, 2555; Simrock, 4253.

Böhm.: Když ruka ruku myje obĕ bývají bílé (obĕ bývátč bíle, čistĕ). (Čelakovsky, 86.)

Dän.: Hond skal anden toe, eller baade ureene blive, haar en toer den anden, blive de begge skiønne. (Prov. dan., 298.)

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440 Wenn Hande geht, muss Fude (Fuss) gehn. (Nassau.) – Kehrein, VIII, 235.

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442 Wenn man die Hand überall im sode hat, so heisst's: Vierzehn Handwerk, fünffzehn Vnglück, vnd das letzt ist der Bettelorden.Herberger, I, 608.

443 Wenn man einem die Hand im Sacke erwischet, so ergreifft man jhn am Diebstahl, ob man jn gleich nicht einen Dieb nennet.Petri, II, 853.

444 Wenn man händ hat, die helffen können, so darff man nicht die Füss bitten.Lehmann, 527, 25.

445 Wenn nicht eine Hand die andere wäscht, so wird keine rein.

Dän.: Haand skal anden toe, eller baade urene være. (Bohn I, 272.)

446 Wenn sich die Hände falten, sollen sich die Gedanken zusammenhalten.Sailer, 136.

447 Wenn sich ein Paar die Hand geben wollen, so schadet das Meer nicht.Sprichwörtergarten, 181.

Es gibt ein unsichtbares geistiges Band, eine wahre Blutsverwandtschaft, welche macht, dass sich gleichdenkende Geister auch in der Entfernung kennen und lieben.

448 Wer andern siehet in die Hand, hat nimmer genug an seinem Stand.Seybold, 97.

449 Wer auff seine eigene Hand gehet, der tritt niemand.Petri, II, 685.

450 Wer aus fremder Hand isst, der frühstückt übel und isset noch übler zu Nacht.

Dän.: Den som skal aede af en andens haand, bliver sielden maet. (Bohn I, 356.)

451 Wer boshafte Hand schont, der wird von ihr umgebracht.

Lat.: Illius occumbes dextra, cui dextra pepercit. (Gaal, 1707.)

452 Wer die Hand aus der Muffe steckt, kriegt Ringe an die Finger.Winckler, II, 93.

453 Wer die Hand ausstreckt, bekommt den Preis.

Holl.: Die de handen uit de mouw steekt, krijgt ringen aan de vingers. (Harrebomée, I, 277.)

454 Wer die Hand gedrückt, hat genug erzählt.

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455 Wer die Hand im Blute badet, muss sie mit Thränen waschen.Simrock, 4282; Körte, 2572.

456 Wer die Hand in Blut wäscht, muss sie in Thränen baden.Graf, 350, 377; Simrock, 4282.

457 Wer die Händ in Kohlen stosst, der thut sich selbst wehe.Lehmann, 81, 49.

458 Wer die Hand in Teig steckt, dem bleibt er an den Fingern kleben.

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459 Wer die Hand ins Feuer steckt, verbrennt sich die Finger.

Holl.: Die zijne hand in 't vuur steekt, moet gewis zijne vingers branden. (Harrebomée, I, 277.)

460 Wer die Hand legt an den Pflug, nicht hinter sich lug'.Eiselein, 511; Körte, 4797; Siebenkees, 75.

Wer seine Hand einmal an den Pflug legt, soll sie nicht wieder davon abziehen, sondern die Berufsart festhalten, die er nach reifer Ueberlegung gewählt hat. (Luc. 9, 62; Schulze, 285; Zaupser, 505.)

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[[156]/0162] 411 Was man in die Hand nimmt, muss man ordentlich anfassen. Holl.: Wat men ter hand neemt, moet men niet ten halve doen. (Harrebomée, I, 282.) 412 Was man mit den Händen erreichen kann, darff man keiner Leiter darzu. – Lehmann, 453, 14. Dän.: Det man kand naa, med hænderne behøves ey stige til. (Prov. dan., 422.) 413 Was man mit eigenen Händen thun kann, muss man nicht fremde thun lassen. Span.: A lo que puedes solo, no esperes á otro. (Bohn I, 197.) 414 Was man nicht in der Hand hält, hat man nicht gewiss. Lat.: Quicquid non possunt manibus apprehendere revera esse non credunt. (Plato.) 415 Was man nicht in Händen hat, kann man nicht heben. 416 Was man nicht mit der Hand halten kann, lässt man fahren. 417 Was seine Hände heute werben, das muss im Bauche morgen sterben. 418 Was sparsame Hand gesammelt, kommt nicht um. 419 Wäscht eine Hand die andere fein, so werden sie alle beide rein. – Sutor, 108. 420 Wat men med einer Hand daun kann, da brûkt men keine twei tau. – Schambach, II, 432. Man braucht nicht zwei Hände, wenn eine ausreicht. Gegen einen grössern Aufwand von Mitteln, als zur Erreichung des Zwecks erforderlich sind. 421 Weiche Hände, faule Wunden. Holl.: Zachte handen maken stinkende wonden. (Harrebomée, I, 282.) 422 Weisse Hände sind genug gewaschen. Frz.: Mains blanches sont assez lavées. (Leroux, I, 173.) 423 Wem die Hände fehlen, der muss die Füsse zu Hülfe nehmen. Dän.: Hvo som ei haver hænder, faaer at tage hielp af fødderne. (Prov. dan., 268.) 424 Wem die Hände gebunden sind, der kann wenig thun. 425 Wem die Hände verkehrt gewachsen sind, der bringt nichts Gerades zu Wege. Holl.: Dien de handen verkeerd staan, die zijn tot werken bedorven. (Harrebomée, I, 277.) 426 Wem man die Hände abgeschlagen hat, der kann mit den Fäusten nicht drohen. Holl.: Zoo de beul met een de toppen van de vingers afslaat, wie zal de handen beklagen. (Harrebomée, I, 283.) 427 Wen eine frembde Hand ernehrt, der wirdt selten satt. – Henisch, 1210, 1. Lat.: Quem aliena manus nutrit, raro fit satur. (Henisch, 1210, 2.) 428 Wen seine Hand ernähren kann, der ist ein glückseliger Mann. 429 Wenn die Hand gebunden, so ist die Zunge frei. Böhm.: Nevolník májazyk volný. (Čelakovsky, 280.) Poln.: Niewolnik ma język wolny. (Čelakovsky, 280.) 430 Wenn die Hand nicht haut, der Zahn nicht kaut. Holl.: Ledige handen, ledige tanden. – Traag ter hand, traag ter tand. (Harrebomée, I, 281.) 431 Wenn die Hände sich nicht bewegen, brauchen sich auch die Zähne nicht zu regen. Holl.: Die spaart zijn handen, spaart ook zijn tanden. – Liggen de handen, zoo liggen de tanden. (Harrebomée, I, 281.) 432 Wenn die Hend von einander sind, so kan man nichts guts schaffen. – Petri, II, 643. 433 Wenn die rechte Hand ein Armband trägt, will die linke auch eins haben. 434 Wenn du deine Hand legst an den Pflug, so sieh nicht hinter dich. 435 Wenn du di in de een Hand wat wünscht, un in de anner wat schitst, so schast (sollst) du mâl sên, welk tom êrsten ful ward. 436 Wenn du die Hände faltest, macht Gott die seinen auf. 437 Wenn du mich heut bei der Hand hältst, so halte ich dich morgen am Fusse. – Burckhardt, 258. Versicherung, eine erwiesene Gefälligkeit doppelt zu erwidern. 438 Wenn eine Hand die andere wäscht, bleiben (werden) sie beide rein. – Körte, 2555; Simrock, 4253. Böhm.: Když ruka ruku myje obĕ bývají bílé (obĕ bývátč bíle, čistĕ). (Čelakovsky, 86.) Dän.: Hond skal anden toe, eller baade ureene blive, haar en toer den anden, blive de begge skiønne. (Prov. dan., 298.) Holl.: Als die een hant de ander wast, so sijn se beide schoon. (Tunn., 2, 21; Harrebomée, I, 276.) Lat.: Palme quando lavant mutuo se mutuo mundant. (Fallersleben, 21.) 439 Wenn eng Hank de anger wescht, dan blieven se alle beide reng. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 129. 440 Wenn Hande geht, muss Fude (Fuss) gehn. (Nassau.) – Kehrein, VIII, 235. 441 Wenn man der Hand hülff bedurfftig ist, so seind Wort vnnd Schreiben nichts nutz. – Lehmann, 377, 49. 442 Wenn man die Hand überall im sode hat, so heisst's: Vierzehn Handwerk, fünffzehn Vnglück, vnd das letzt ist der Bettelorden. – Herberger, I, 608. 443 Wenn man einem die Hand im Sacke erwischet, so ergreifft man jhn am Diebstahl, ob man jn gleich nicht einen Dieb nennet. – Petri, II, 853. 444 Wenn man händ hat, die helffen können, so darff man nicht die Füss bitten. – Lehmann, 527, 25. 445 Wenn nicht eine Hand die andere wäscht, so wird keine rein. Dän.: Haand skal anden toe, eller baade urene være. (Bohn I, 272.) 446 Wenn sich die Hände falten, sollen sich die Gedanken zusammenhalten. – Sailer, 136. 447 Wenn sich ein Paar die Hand geben wollen, so schadet das Meer nicht. – Sprichwörtergarten, 181. Es gibt ein unsichtbares geistiges Band, eine wahre Blutsverwandtschaft, welche macht, dass sich gleichdenkende Geister auch in der Entfernung kennen und lieben. 448 Wer andern siehet in die Hand, hat nimmer genug an seinem Stand. – Seybold, 97. 449 Wer auff seine eigene Hand gehet, der tritt niemand. – Petri, II, 685. 450 Wer aus fremder Hand isst, der frühstückt übel und isset noch übler zu Nacht. Dän.: Den som skal aede af en andens haand, bliver sielden maet. (Bohn I, 356.) 451 Wer boshafte Hand schont, der wird von ihr umgebracht. Lat.: Illius occumbes dextra, cui dextra pepercit. (Gaal, 1707.) 452 Wer die Hand aus der Muffe steckt, kriegt Ringe an die Finger. – Winckler, II, 93. 453 Wer die Hand ausstreckt, bekommt den Preis. Holl.: Die de handen uit de mouw steekt, krijgt ringen aan de vingers. (Harrebomée, I, 277.) 454 Wer die Hand gedrückt, hat genug erzählt. Ein Händedruck sagt oft mehr als viel Worte. 455 Wer die Hand im Blute badet, muss sie mit Thränen waschen. – Simrock, 4282; Körte, 2572. 456 Wer die Hand in Blut wäscht, muss sie in Thränen baden. – Graf, 350, 377; Simrock, 4282. 457 Wer die Händ in Kohlen stosst, der thut sich selbst wehe. – Lehmann, 81, 49. 458 Wer die Hand in Teig steckt, dem bleibt er an den Fingern kleben. Wer viel Güter verwaltet, geht nicht leer aus. 459 Wer die Hand ins Feuer steckt, verbrennt sich die Finger. Holl.: Die zijne hand in 't vuur steekt, moet gewis zijne vingers branden. (Harrebomée, I, 277.) 460 Wer die Hand legt an den Pflug, nicht hinter sich lug'. – Eiselein, 511; Körte, 4797; Siebenkees, 75. Wer seine Hand einmal an den Pflug legt, soll sie nicht wieder davon abziehen, sondern die Berufsart festhalten, die er nach reifer Ueberlegung gewählt hat. (Luc. 9, 62; Schulze, 285; Zaupser, 505.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [156]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/162>, abgerufen am 24.11.2024.